Diskussion um Tageskartenpreise

  • Gewässer und Wälder sind öffentliche Güter? Da muss ich aber bisher was verpasst haben. Erklär mal dem Förster, dass du da ein paar Bäume mitnimmst, "ist ja ein öffentliches Gut". Genau so siehts am Wasser auch aus.
    Spazieren gehen und schwimmen usw. verbietet dir ja keiner. Aber die Jagd und das Fischen schon, da geht es ja nicht um das Wasser/den Wald, sondern das, was darin lebt. Und das sind eben keine öffentlichen Güter.


    @lounder
    Weniger vom Preis abhängig. Ist es den soooo sehr vom Preis abhängig, wenn eine Hand voll Gewässer teuer ist? Es gibt sehr viele günstige Gewässer.
    In Amerika funktioniert es, dass die Gewässer staatlich sind. Klar, dort gibt es wesentlich mehr Gewässer und die Bevölkerungsdichte ist 7,4 mal niedriger als hier. Noch ein kleiner Haken an der Sache: ein nicht ganz unbedeutender Teil der amerikanischen Gewässer ist in Privathand. Wird hier ganz gerne unterschlagen, sonst wäre ja das schöne Beispiel nichts mehr wert.
    In den östlichen Ländern kosten die Tageskarten für hochkarätige Salmonidengewässer übrigens genau so viel wie hier zu Lande, zumindest was Gewässer von der Qualität der Savinja, Soca, Kupa etc. pp. betrifft.
    Wobei dein Beispiel ja super ist. Da wird nach Herkunft unterschieden, wer wieviel zu bezahlen hat.... ne, ich schreib den Satz nicht zu Ende, denkt mal drüber nach.


    rhinefisher
    Mittelalterliche Strukturen? Dass man sich Stücke von Feld, Wald, Wiese und Fluss anpachen/kaufen kann? Diejenigen, die heute noch große Landstriche aus dem Mittelalter besitzen kannst du an wenigen Fingern abzählen.
    Deinen letzten Punkt mit dem Schleppen - das erinnert mich daran, dass manche Vereine Gastangler benachteiligen. Egal an welchem Gewässer und egal zu welchem Preis. Das hat hier in "Diskussion um Tageskartenpreise" imho nichts zu suchen.

  • Hier noch ein Post von mir aus einem anderen Thread, der hier genauso passt:
    Was mich nur stört, ist das auch hier wieder Stellen vorkommen, die genau zu den Vorurteilen gegenüber Fliegenfischer führen, die die eigentliche Diskussion "verursacht" hat. Ich fische jetzt seit ungefähr 30 Jahren, mit dem Fliegenfischen hatte ich damals mit 14 Jahren angefangen, aber mittlerweile ist das Fliegenfischen in eine Richtung abgetriftet die nicht mehr meine Welt ist, obwohl ich wie ihr wisst traumhafte Gewässer zum Fliegenfischen vor der Haustür habe.
    So das ganze war zwar jetzt ein wenig Offtopic, wollte es aber dennoch loswerden.
    Zu den Pachtpreisen:
    Würden nicht elitäre Fliegenfischer Schlange stehen zur Pachtübernahme, die dann genauso wie oben geschildert wahrscheinlich 5x im Jahr zum fischen kommen, wären die Pachtpreise wahrscheinlich deutlich geringer. Fischereirechte gehören in Staatshand ( wie es auch bei fast allen Seen in Bayern ist), und dann günstig an ortsansässige Fischereivereine verpachtet, mit der Auflage eine gewisse Anzahl Tageskarten an Gastfischer zu akzeptablen Preisen auszugeben.


    Und so mancher junge Kollege kommt mir vor, als das er mit halb so langer Lebenserfahrung, doppelt so viel weiß
    >:(

  • Zitat

    sondern das, was darin lebt. Und das sind eben keine öffentlichen Güter


    Das ist eben nicht richtig. Der Jagd- oder Fischereipächter hat das Recht zur Bewirtschaftung und die Pflicht zur Hege. Ein Eigentumsverhältnis zu den Tieren oder Fischen ergibt sich daraus nicht, wohl ein eingeschränktes Aneignungsrecht.


    Zitat

    Wobei dein Beispiel ja super ist. Da wird nach Herkunft unterschieden, wer wieviel zu bezahlen hat....
    ne, ich schreib den Satz nicht zu Ende, denkt mal drüber nach.


    Dann schrieb ich ihn mal zu Ende: "... damit jeder vor seiner Haustür fischen kann."
    Denn es wird nicht nach sozialer oder ethnischer Herkunft entschieden, sondern nach dem sozialen Status (positiv diskriminiert werden Kinder und Renter, die habe ich oben vergessen) und deinem Wohnort (!!). Das bedeutet: Kinder von Sozialhilfeempfängern können prinzipiell (sicher nicht jeden Tag) im Gewässer vor der Haustür fischen.


    Finde ich gut. Dafür zahle ich in Tschechien (den USA und Kanada etc pp.) auch gerne mehr und lasse mir von barfüsigen Bengels einen vormachen, während ich mich in der Simms nebenan versuche deren Tricks abzuschauen.


    Noch was: Osten ist halt nicht gleich Osten. Slowenien ist wieder was anderes. Aus meiner Sicht schlechteres, da eher das östereichische Modell übernommen wurde.

  • Die Pachtpreise ergeben sich momentan aus Angebot und Nachfrage, das Beste, was den Gemeinden passieren kann, so haben sie den für sich höchsten finanziellen Ertrag. Ich hab solangsam eher das Gefühl, hier geht es darum, das einige Leute zu geizig sind, für ein gutes Gewässer einen angemessenen Betrag zu zahlen und aus Frust, weil man sie andernfalls dort nicht fischen lässt, hier groß Stimmung gegen die "elitären Fliegenfischer" machen muss.
    Naja, wer anders ist, bekommt halt sein Fett weg. Ohne irgendwie zu differenzieren. Schade, das ist wahrlich kein Reifezeugnis. Dies wird deshalb mein letzter Post in diesem Thread sein, danach lass ich euch weiter sozialistisch angehauchte Strohfeuer anzünden, die Hexenjagd auf Fliegenfischer vorzubereiten und dabei als Besitzer einer Simmswathose (wer die Preise nicht kennt informiere sich bei Flyfishing Europe darüber) über Tageskartenpreise von guten 30 Euro zu jammern. Viel Spaß dabei.


    Dann heißt es eben "eingeschränktes Aneignungsrecht". In dem Fall komplett irrelevant, da nur der Pächter dieses Recht besitzt und sonst keiner. Jeder andere muss das Recht erst erwerben.
    Ob es besser ist, nach sozialem Status fest zu legen, wer wo fischen darf, als danach, wer bereit und in der Lage ist, für Gewässer A Betrag X zu bezahlen wage ich mal zu bezweifeln.


    Nur ne kurze Zwischenfrage noch: zählt hier die Lebenserfahrung oder die Argumente? Im ersten Fall wären wir hier noch vor der Zeit des Mittelalters und der Stammesälteste hätte immer recht. Diese Zeiten sollten eigentlich vorbei sein. Oder zumindest sollte man dies erwarten können. Alles andere wäre ein Armutszeugnis.


    So, das wars von meiner Seite, viel Spaß dabei, eure geizgeprägten Reden zu schwingen. Denk bei der nächsten Bestellung von Angelzeug darüber nach, ob ihr nicht ein paar Euro weniger ausgebt und in TK investiert.

  • Zitat von Blubb

    Die Pachtpreise ergeben sich momentan aus Angebot und Nachfrage, das Beste, was den Gemeinden passieren kann, so haben sie den für sich höchsten finanziellen Ertrag.



    Du scheinst nicht zu wissen wer nie Pacht von Gewässern erhält.
    Bei Staatsgewässern bekommt sie das jeweilige Bundesland, bei Gewässern wie der Mangfall wo Teilabschnitte in Privathand sind bekommt sie der Jeweilige Fischereirechtsinhaber, im Fall der Mangfall sind das Privatpersonen :!:


    Zitat von Blubb


    Nur ne kurze Zwischenfrage noch: zählt hier die Lebenserfahrung oder die Argumente?


    Tut mir leid ich hab von dir noch kein greifendes Argument gehört, lediglich einen jungen Mann am Rechner sitzen, der nicht weiß was er noch sagen soll, weil er keine richtigen Argumente zum vorweisen hat.

  • Ich gehe einmal im Jahr am Flugströmen in Harasjömäla Schweden fischen und zahle dafür am Tag 55 Euro. Das ist ein unnötiger Luxus, den ich mir erlaube, um mit der Fliege gezielt kapitale Fische zu fangen. In England zahlt man gerne mal 100-200 Pfund für eine Tageskarte an einem Topgewässer, wo dann z.B. Prinz Charles & Co. das Fischrecht haben.


    Allerdings ist in beiden Fällen ganz sicher keine Fanggarantie gegeben, auch hier muss man sich seine Fische hart erarbeiten. An Lachsflüssen zahlt man horende Summen und die Chancen tendieren gen Null.


    Meiner Meinung nach soll jeder machen was er will, ist mir eine Karte zu teuer, gehe ich eben woanders hin. Machen das zuviele, wird der Preis schnell sinken.


    Allerdings bin ich auch einer derjenigen, die sich ein Gewässer unter den Nagel reißen würden, da ich es liebe, meine Ruhe zu haben und alleine am Wasser zu sein. Dafür zahle ich dann auch gerne etwas mehr. Vor zwei Monaten wurde bei mir um die Ecke ein 16 ha See verkauft, leider hab ich es nicht mitbekommen, Kostenpunkt lächerliche 30.000 Euro! Das hätte man leicht mit ein paar Leuten finanzieren können...ich könnte :Q__ !

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Blubb (vielleicht liesst Du ja noch mit)


    Das ist schon klasse, ich oute mich als jemand der ne Simms hat und schon ist es geizig, wenn ich eine Form der Preispolitik und des Umgangs mit Fischereirechten falsch finde.

    Zitat

    Denk bei der nächsten Bestellung von Angelzeug darüber nach, ob ihr nicht ein paar Euro weniger ausgebt und in TK investiert.


    Ich schreib es hier jetzt noch mal ganz deutlich: Ich gebe meine Kohle auch für solche Angelkarten (und kaufe trotzdem noch Angelzeug :shock:) aus. Ich bin mir und meiner Leidenschaft gegenüber nicht geizig (eher im Gegenteil :oops:), aber ... ich kann es mir leisten, andere nicht.


    Und: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es woanders unter vergleichbaren Umständen besser gemacht wird.


    Ich denke, dass ich recht klar gemacht habe, dass es dabei eher nicht um mich persönlich geht. Eher im Gegenteil eigentlich. In dem anderen Thread in dem es gerade zum Thema heiss läuft (Mit Sand locken - da wird vielleicht auch was zu den FliFi-Sachen klarer), habe ich geschrieben "Trotzdem würde ich auch gelegentlich an solchen Gewässern fischen (mit einem schlechten Gewissen gegenüber denen, die es nicht können, was mich aber nicht am Genuss hindert)".


    Mein Punkt ist, dass ich es einfach ungerecht finde. Das ist übrigends aus meiner Sicht nicht sozialistisch, sondern aus meiner Sicht sozial.


    Zitat

    Ob es besser ist, nach sozialem Status fest zu legen, wer wo fischen darf, als danach, wer bereit und in der Lage ist, für Gewässer A Betrag X zu bezahlen wage ich mal zu bezweifeln.


    Das ist ja auch Dein gutes Recht. Allerdings gehst Du auf bestimmte Argumente, die für eine andere Position sprechen, einfach nicht ein.
    Und wirklich gute Gründe dafür, außer dass es halt so ist, kann ich nicht erkennen. Sorry.

  • Zitat von onit

    Hi


    Es ist doch einfach so,Fliegenfischen ist nun mal ein teures Hobby.Wer es sich nicht leisten kann, der sollte doch es mit Spinnfischen usw. probieren.


    Gruss Onit



    Ich glaubs einfach nicht was ich da gelesen habe, der Post ist doch ein Fake, oder :?:
    Oder bist du wirklich........ nein ich schreib jetzt nicht weiter ;)

  • helmut: Das kann nur ein Fake sein. Teures Hobby, lol.
    Stippfischen ist um längen teurer, und beim Spinnfischen bin ich mir nicht ganz sicher.


    Zitat von Blubb

    und dabei als Besitzer einer Simmswathose (wer die Preise nicht kennt informiere sich bei Flyfishing Europe darüber) über Tageskartenpreise von guten 30 Euro zu jammern. Viel Spaß dabei.
    [...]
    Denk bei der nächsten Bestellung von Angelzeug darüber nach, ob ihr nicht ein paar Euro weniger ausgebt und in TK investiert.


    Toller Vergleich!
    Man spare doch an einer Wathose die sagen wir 10 Jahre (eher länger) hält lieber etwas. Dann braucht man eher ein neue (was teurer sein kann als was gutes zu kaufen), aber kann sich auch mal eine Tageskarte holen. Die Rechnung geht nur nicht auf. Sagen wir die Hose kostet 250 Euro. Bei 10 Jahren sind das 25 Euro pro Jahr. Man zahlt für die Hose das ganze Jahr über also weniger als für den einen Tag.


    Wenn man schon über das Gerät meckert, dann sollte man auch hier mal das Verhältnis beachten. Denn die 30 Euro sind für einen Tag, aber die Gerätepreise muss man dann auch auf den einen Angeltag umrechnen. Dann kann man wirklich vergleichen wie teuer was ist.


    Ich persönlich halte halt 33 Euro für einen recht hohen Preis für eine Tageskarte. Wenn das Gewässer es mir wert ist, dann zahle ich es, aber das müsste schon was besonderes sein (als Vergleich nehme ich als in Küstennähe wohnender das Makrelenangeln. Da zahle ich auch ähnlich viel für einen "Tag", aber es ist nur einmal im Jahr und die Bootsfahrt ist auch dabei, das Erlebnis ist es mir also wert. Da zahle ich aber nicht für Angeln sondern für den Transport).


    Wenn der Preis am Markt haltbar ist, dann ist es auch verständlich das der so hoch ist, er wird ja bezahlt. Nur sollte es eben auch Alternativen für Leute geben die es sich nicht leisten können. Denn wenn es keine Alternativen gibt, dann ist es ein Problem.

  • Was soll eigentlich dieser dauernde Hickhack?
    Fliegenfischen kostet Geld.
    Spinnfischen auch.
    Und Karpfenangeln erst recht.


    Wer sich ein Hobby leistet, gibt dafür Geld aus.


    Der Karpfenangler für sein teures Rodpod mit den teuren Delkims.
    Der Spinnfischer für teure Jerks, teure Wobbler, teure Stellas.
    Der Fliegenfischer für seine atmungsaktive Wathose, seine Fliegenrute und für Tageskarten.


    Wer Geld wirklich sparen will, darf sich eben kein Hobby leisten.


    Das gilt genauso für den Modelleisenbahner, den Segler, den Surfer, den Motorradfahrer.

  • Hi! Kann es sein daß das Leben an sich recht teuer ist.....?!?
    Über eine Wathose von Simms denke ich jetzt über 1 Jahr nach - da ich große Füße habe, muß es auch noch ein besonders teures Modell sein.. .
    Den entsprechenden Betrag habe ich in dieser Zeit aber auch schon an Wobblern versenkt... .
    Und einige Rollen habe ich auch gekauft.. .
    Und auch einige Ruten... .
    Für rund 3000 Euro Zubehör zum Giessen... .
    Sooo dringend scheint die Hose nicht zu sein.. .
    Ich ärgere mich auch nicht wegen meinem eigenen Konto - mich nervt bloß diese Abzocke - es gibt ja doch einige die etwas ärmer sind.. .
    Immer nur zu sagen "Ich kanns mir leisten - nach mir die Sintflut.." kann es ja auch nicht sein - irgendwo muß man auch mal an die Anderen denken.. .
    Petri!

  • Zum Thema leisten können.


    Selbst mit dem Konto eines Bill Gates würde ich nach wie vor bei Feinkost Albrecht einkaufen gehen. Oder gibt es einen triftigen Grund, für die gleiche Ware und ohne Not, mehr Geld auszugeben?

  • Hallo miteinander,


    ich möchte noch auf einen Aspekt hinweisen, der bisher in der Debatte noch überhaupt keine Rolle gespielt hat:


    Viele Fischereivereine in Oberbayern haben Fischereirechte als Eigentum erworben (zu den genannten hohen Kaufpreisen). Einige Vereine stottern den Kaufpreis noch ab, andere sind schon schuldenfrei.


    Nur so zum Nachdenken: Was wird wohl langfristig geschehen, wenn die Vereine überhaupt keine Pacht mehr zahlen müssen, weil sie Eigentümer sind?


    Servus
    Innfischer

  • Zitat

    Was wird wohl langfristig geschehen, wenn die Vereine überhaupt keine Pacht mehr zahlen müssen, weil sie Eigentümer sind?


    Dass Fischereivereine Eigentümer von Fischereirechten werden, ist wohl eher die Ausnahme und wird es auch bleiben.


    Zum einen sind Eigentümerfischereirechte, die verpachtet werden, immer eine zuverlässige und je nach Nachfrage auch steigerbare Einnahmequelle für die Verpächter. Und das für schlichtes Nichtstun.


    Zum anderen kann auch nicht jedes Fischereirecht so einfach verkauft werden. Ist z.B. ein Gewässerabschnitt fester Bestandteil einer Immobilie und reicht wegen seiner Länge nicht zur Begründung eines eigenständigen Fischereirechts aus, so gilt oft nach wie vor das alte Koppelfischereirecht mehrerer benachbarter Grundstückseigentümer.
    Dies kann dann nur im Einverständnis sämtlicher Grundstückseigentümer verkauft werden.


    Zum Dritten sieht die gegenwärtige Rechtslage auch vor, dass das Begründen neuer Fischereirechte (z.B. an neu geschaffenen Gewässern) dadurch erschwert wird, dass das Fischereirecht am neu geschaffenen Gewässer automatisch dem Eigentümer desjenigen Gewässers zusteht, von dem das neu geschaffene abzweigt bzw. gespeist wird.
    Dieser kann dann - bei entsprechender Gewässergröße - zwei voneinander getrennte Fischereirechte daraus machen und sie an unterschiedliche Pächter verpachten. Er ist aber von vornherein der Eigentümer beider Fischereirechte.


    Zum Vierten bleibt er auch Eigentümer des Fischereirechts, wenn er das Grundstück, zu dem das Gewässer gehört, veräußert. Er hat also zwei Einnahmequellen bei einem Grundstücksverkauf: Den Verkaufserlös für das Grundstück und die Pachteinnahmen aus dem Fischereirecht an dem Gewässer. Letzteres kann er auch weiterhin verpachten, auch wenn das Grundstück ihm nicht mehr gehört.


    Unser Gesetzgeber hat schon dafür gesorgt, dass alles beim Alten bleibt, das Geld beim Geld und die Pachtpreise weit oben.

  • Hallo reverend,


    es ist überhaupt nicht die Ausnahme, dass Fischereirechte im Eigentum von Vereinen sind. Und der Hinweis von Dir auf die Koppelrechte: Das ist doch nur von Vorteil. Der Verein muss zunächst nur einen Koppelanteil kaufen und hat damit das gesetzliche Vorkaufsrecht für alle anderen Anteile.
    Um meine Aussagen mit Fakten zu unterfüttern, gebe ich Dir mal für den Großraum Rosenheim, dort kennen wir beide uns ja aus, einen Überblick über Fischereirechte in Vereinshand:


    Anglerbund Rosenheim:
    - Miteigentum (Koppelrecht) an 18 km Mangfall + Vorkaufsrecht für die restl. Koppelanteile).
    - Eigentum an der Kalten


    Kreisfischereiverein Rosenheim:
    - 11,7 km Inn
    - Innaltwasser
    - Grießenbach
    - Moosbach
    - Hammerbach (kleinerer Anteil)
    - Happinger See (Mehrheitsanteile)
    - Happinger Ausee
    - Floriansee
    - Ertlsee
    - Hochstrassersee (Mehrheitsanteile+Vorkaufsrecht)
    - Reischenharter Weiher
    - Redenfelder Weiher


    Kreisfischereiverein Wasserburg:
    - Murn (8km)
    - Penzinger See


    @ all
    Ist vielleicht doch wert darüber nachzudenken wie eigentlich die Zukunft aussieht, wenn Fischereivereine Eigentum erwerben.


    Servus
    Innfischer

  • Zitat von reverend

    Ja, der KFV Rosenheim - wo's Geld zuhause ist...


    Auch das ist bei vielen bayerischen Vereinen ein "Nebeneffekt" der überhöhten Kartenpreise.


    Ein Verein darf laut Gesetzeslage auf Dauer keine Gewinne erwirtschaften.
    Da jedoch die Einnahmen bei vielen Vereinen durch die hohen Kartenpreise die vertretbaren Kosten bei weitem übersteigen
    werden eben Gewässer angekauft.
    Durch die Finanzierungskosten entgeht man vorübergehend der Steuerpflicht
    und erhält sich den Status der Gemeinnützigkeit.

  • Hallo zusammen,


    wenn man noch mal nachliest was ich zum Thema Kauf von Fischereirechten geschrieben habe, dann kann man feststellen, dass ich eigentlich nur anregen wollte darüber nachzudenken, was das in Konsequenz bedeutet. Die Reaktionen sind eher skeptisch.



    Zitat von reverend

    Ja, der KFV Rosenheim - wo's Geld zuhause ist...


    Genau darüber soll aus meiner Sicht nachgedacht werden. Das Geld ist bei dem Verein übrigens nicht, weil es eine "Bonzenvereinigung" ist, sondern über weite Strecken Folge des jetzt schon lange anhaltenden kontinuierlichen Erwerbs von Fischereirechten.
    Der Verein ist schuldenfrei, hat über 2000 Mitglieder (davon nach meiner Schätzung weniger als 50 Fliegenfischer-damit auch dieses Vorurteil abgehandelt ist). Der jährliche Obulus (Vereinsbeitrag + Jahresfischereierlaubnis) beträgt 255 Euro. Aufgrund des beachtlichen Finanzvolumens finden übrigens regelmäßige Steuerprüfungen statt.
    Vor nicht einmal 4 Wochen auf der Jahreshauptversammlung wurden die Mitglieder befragt, ob weiterhin Fischreirechte erworben oder der Mitgliedsbeitrag gesenkt werden sollte. Rund 99% stimmten für den weiteren Erwerb von Fischereirechten. Nochmal: Das ist kein "Bonzenverein", vielmehr dürfte der Anteil von Rentner, Spätaussiedlern... überdurchschnittlich sein.


    All diese Fakten bestätigen nicht was in diesem Thread bisher so vorgetragen wurde was das finanzielle Ausnehmen von "normalen Anglern" angeht.


    Darum noch einmal meine Anregung: Denkt darüber nach was es langfristig bedeutet, wenn Angelvereine Fischereirechte kaufen. Ein Punkt ist ja schon angesprochen worden. Irgendwann hat der Verein die Rechte gekauft, die er haben will, er muss keine Pacht mehr zahlen. Was geschieht dann? Das ist eine der spannenden Fragen auf die ich Euch hinweisen will.


    Servus
    Innfischer

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