"Schwieriges" Forellengewässer

  • Hallo Oliver


    Zitat von Vrensted

    Erste Wahl wäre Köfi am System oder Hegene.


    So is es. Und als nächstes checkst Du ab wie viele Anbissstellen bei euch in NRW an der Hegene zulässig sind. Und wenn Du Dich weiter mit dem Binden von Nymphen für die Hegene beschäftigst (nachdem Du Dir einige erste Muster gekauft hast), bekommst Du zwangsläufig wertvolle Hinweise auf das Insektenleben im Wasser und wie Du diese Erkenntnisse bindetechnisch und anglerisch umsetzt. Und das hilft Dir am Schluss auch fliegenfischereilich weiter.


    Servus
    Innfischer

  • Zitat von Innfischer

    Hallo Taxler,


    ich hatte eigentlich nur den Eindruck, dass Joscha und Raubfischer92 davon ausgehen, dass man Waller normal nicht mit der Fliegenrute beangeln kann. Wollte ihnen in diesem Kontext einen Hinweis geben wo sie was darüber nachlesen können (ohne dabei einen direkten Link in ein anderes Forum hier einzustellen). Weitergehende Intentionen hatte ich nicht.


    Servus
    Innfischer


    Keine Angst, ich bin bestens sowohl über das Waller- als auch über das Fliegenfischen informiert. Deshalb auch mein Kommentar - es ist schwierig mit schwerem Gerät über längere Zeit zu fischen ;)


    Übrigens ist es auch keineswegs normal, Waller mit der Fliegenrute zu befischen, es ist beim Wallerangeln wohl eher eine Ausnahmen.

  • Zitat von Joscha

    Übrigens ist es auch keineswegs normal, Waller mit der Fliegenrute zu befischen, es ist beim Wallerangeln wohl eher eine Ausnahmen.


    Es gibt auch Leute, die fischen auf Sailfish mit der Fliege. Das hat dann aber nichts mehr mit Fliegenfischen zu tun, sondern mit einer handfesten Profilneurose.

  • Ich kenne einen Angler persönlich, der Reverend kennt den auch, der hat es in Spanien mit der "Fliege" auf Waller versucht und er war erfolgreich. Der Waller hatte 189 cm und der Markus danach von solchen Experimenten die Schnauze gestrichen voll. Dabei ist er alles, nur kein Spargeltarzan.


    Die "Fliege" sah einer ersoffenen Amsel nicht unähnlich. Hätte man die beim Vorschwung an die Rübe bekommen, wäre das Schädeltrauma inklusive gewesen. Die Rute war ein Eigenbau. Eine 12er Einhand mit einem gewaltigen Fightingbutt; die dämmert nun in seinem Keller dahin.


    Fazit: Es geht, aber man muss es wirklich nicht haben! ;)

  • Zitat von andal

    ... der hat es in Spanien mit der "Fliege" auf Waller versucht und er war erfolgreich.


    ... Die "Fliege" sah einer ersoffenen Amsel nicht unähnlich. Hätte man die beim Vorschwung an die Rübe bekommen, wäre das Schädeltrauma inklusive gewesen.


    Sorry - aber das hat m.E. eigentlich nichts mehr mit dem eigentlichen Fliegenfischen zu tun ... :roll:
    Künstliche Köder an der freien Leine zu angeln bedeutet doch nicht gleich FliFi


    Ich gehe sogar soweit mit meiner Meinung, dass das "FliFi" mit großen beschwerten Streamern
    eigentlich schon nicht mehr dem Fliegenfischen zugeordnet werden kann,
    sondern eher im Bereich des Spinnfischens anzusiedeln wäre

  • Da gehen wir dann kondom... äh konform. Aber was solls, die wahren Puristen fischen ja eh nur trocken und stromauf, selbst wenn es absolutely for the cat ist. Hauptsache, man kann sie gut vom Fussweg aus sehen. Zum Bleistift beim R.H. an der Traun in Eisenärzt. :lol:

  • Zitat von andal

    Aber was solls, die wahren Puristen fischen ja eh nur trocken und stromauf, selbst wenn es absolutely for the cat ist. ......................... :lol:


    Aber bitte allerhöchstens mit Schonhaken und 100% C+R

  • Klarer Fall für Hegene vom Ufer.
    Alles was du brauchst ist eine Hegenepose (noch leichter gehts mit einem Sinker, das ist eine Art Unterwasserpose), Rute 3,60 m ca. 1,75 lbs, 25er Schnur, und natuerlich die Hegene.
    Die Sache zu beschreiben waer hier bisserl langwierig, wenn Interesse besteht mach ich mir aber gerne die Muehe (oder wer anderer soll in die Tasten hauen). Schreib einfach ob ja oder nein.


    PS: Erinnere mich grad an einen super Beitrag uebers Hegenefischen im Blinker, das muesste im Sommer vor einem Jahr (oder warens zwei?) gewesen sein. Da steht alles drin, in einem Heft uebers zupfen vom Boot, und im folgenden ueber die Angelei vom Ufer.
    Ich schau mal ob ich das Heft noch finde, dann kann ichs dir datieren, vielleicht gibts ja einen Weg dir das zukommen zu lassen.


    Petri Phil.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Hier sollte alles drinstehen:
    Hegenefischen von A - Z




    Vorwort


    Gehen wir zum Hegenenfischen? Dieser Satz lässt fast jeden Seenfischer in den Alpenländer aufhorchen. Die Popularität dieser Angelart hat seit einigen Jahren einem richtigen Boom erlebt und zu Saisonbeginn, meist im März, sind überall an den Alpenseen die Seen mit Hegenenanglern von Ihren Booten bevölkert. Noch vor ca. 20 Jahren galt die Renke, der Hauptfisch der Hegenenfischer, als unfangbar für den Angler, lediglich die Berufsfischer mit ihren Netzen konntendie Renken landen. Als jedoch die Hegene Ihren Einzug in Deutschland erlebte, änderte sich das grundlegend.


    Was macht die Hegenenfischerei spannend? Ist es die Ruhe, die man im Frühjahr auf dem Boot mitten im See findet, oder die Spannung, wenn die Pose umfällt und was für einen Fisch man am Haken hat. Eine Renke, Saibling oder doch eine Forelle? Die Gründe hierfür sind sehr vielschichtig!



    Die Zielfische bei der Hegene


    Hier kommen die Hauptfänge mit Beschreibung, die man mit der Hegene fängt:


    Der Seesaibling ist ein lang gestreckter Fisch mit relativ großem Kopf, tiefer Maulspalte, forellenartig und mit typisch sehr kleinen Schuppen. Auffälligstes Merkmal ist der weiße Saum, der rötlich gefärbten Brust-, Bauch- und Afterflossen. Alle Saiblinge besitzen eine Fettflosse. Die Färbung variiert sehr stark nach Herkunft und Jahreszeit. Die Grundfärbung ist am Rücken dunkelgrau bis schwarz. Die Flanken heller bis glänzend und mit diffusen hellen Flecken. Der Bauch silbern bis leicht rötlich.


    Zwergwüchsige Kümmerformen der Tiefen (z.B. der Schwarzreuther des Königsees) sind meist eintönig fahlbraun gezeichnet.


    Milchner nehmen in der Laichzeit eine sehr auffällige Zeichnung mit roter bis orangeroter Unterseite an.



    Im Wuchs unterscheiden sich die Stämme des Seesaiblings enorm. Der Schwarzreuther erreicht kaum die 20 cm, der Wildfang- und der Wandersaibling dagegen bis zu 70 cm und mehr.



    Forellen



    Forellen besitzen einen torpedoförmigen, seitlich leicht zusammengedrückten Körper, wie alle Salmoniden besitzt die Forelle eine Fettflosse ohne Flossenstrahlen.


    Bei Jungfischen ist die Schwanzflosse gegabelt, mit zunehmendem Alter vergradet die Hinterkante der Schwanzflosse.


    Die Europäische Forelle kann erhebliche Größen erreichen, Fische von über 30kg sind möglich, insbesondere bei der Lebensform Seeforelle, wobei hier der Fangdurchschnitt bei 6 - 10kg liegt.


    Der Durchschnitt bei Regenbogenforellen in natürlichen Gewässern liegt zwischen 35 und 45 Zentimeter bei einem Gewicht von ca. 2 Pfund. Kapitale Forellen werden bis. ca 80cm lang und 6 Kilo schwer.



    Renken ( auch Felchen und Maränen genannt)




    Die Familie der Coregonen ist sehr umfangreich und im Normalfall sind die einzelnen Arten kaum, oder gar nicht zu unterscheiden. Selbst Experten können eine Zuordnung oft erst nach einer eingehenden Laboruntersuchung treffen. Selbst die Zahl der Dornen der Kiemenreusen gibt nicht immer verlässliche Auskunft. Aus diesem Grund werden sie hier zusammengefasst behandelt. Erst unlängst wurde in Brandenburg eine neue, isoliert lebende Art entdeckt. Coregonus albula fontane.


    Die bekannten Arten sind: Kleine Maräne (C. albula, Formenkreis), Kleine Bodenrenke (C. pidschian, FK), Große Bodenrenke (C. nasus, FK), Große Schwebrenke (C. lavaretus, FK), Kleine Schwebrenke (C. oxyrhynchus, FK) und Peledmaräne (C. peled, FK).


    Einige Arten (Kleine Bodenrenke, oder auch Kilch und Kleine Schwebrenke, oder auch Gangfisch) unterliegen regional strengen, ganzjährigen Schutzbestimmungen!


    Großwüchsige Arten gehören zu den äußerst hochwertigen Speisefischen.



    Merkmale:


    Alle Coregonen haben eine Fettflosse, weshalb sie früher auch der Familie der Lachsartigen (Salmonidae) zugerechnet wurden. Wegen der Vielfalt kann auch die Beschreibung der Merkmale nur sehr allgemein erfolgen. Kleiner Kopf mit relativ großen Augen, deren Pupille nach vorne etwas zugespitzt ist. Das Maul ist klein, die Kiefer leicht bezahnt. Manche Wanderformen haben eine nasenartige Schnauze. Der Rücken ist meist dunkel, die Flanken silbrig hell und der Bauch weiß. Die Schwanzflossen meist tief gekerbt.


    Entlang der Seitenlinien finden sich weniger als 120 Schuppen.


    Innerhalb der Formenkreise kann es zu deutlichen Unterschieden bei der Dornenzahl der Kiemenreusen kommen.


    Kleine Arten erreichen oft kaum 10 – 20 cm. Große Arten, wie die große Bodenrenke, auch Sandfelchen genannt erreichen dagegen bis zu 60 cm, wirklich kapitale sogar bis 80cm, ebenso die große Schwebrenke, oder Blaufelchen. Innerhalb dieses Formenkreises gibt es aber auch wiederum Formen, die mit 10 cm das maximale Wachstum erreicht haben.


    Durch die Nahrung die bei den genannten Fischarten hauptsächlich aus Wasserinsekten und -Larven besteht, sind diese durch die Hegene sehr effektiv zu befischen.



    Bedeutung für den Angler


    Als Speisefische haben sich diese Salmonidenarten durch Ihren hervoragenden Geschmack und variantenreichen Zubereitung bereits seit langer Zeit durchgesetzt und sind von der Speisekarte nicht mehr wegzudenken. Sowohl als Räucherfisch, aus der Pfanne, auf dem Grill oder als Steckerlfisch stellen diese Fische eine wahre Delikatesse dar.



    Gerät und Zubehör


    Die richtigen Ruten und Rollen


    Bevor man sich nun ins Boot, oder Ufer des Sees begibt, sollte man sich ein paar Gedanken über das richtige "Gerät" machen. Nur das Zusammenspiel aus angepasstem Gerät, Technik und auch eine gewisse Gewässerkenntnis führt langfristig zum erhofftem Erfolg und nicht nur zu Zufallsfängen. Bei ungeeignetem Material verlässt einen die Freude, wenn der erhoffte Fangerfolg versagt bleibt.


    Da es beim Fischen mit der Hegene mehrere Möglichkeiten (auf die später eingegangen wird) gibt, kommen hier sehr verschiedene Ruten zum Einsatz.



    Ruten für die Schwimmermontage


    Hier eignen sich Ruten mit einer weichen Spitze und mit einer Aktion die sich bis gut zur Hälfte der Ruten bemerkbar macht (B- oder C-Aktion) in Längen zwischen 3 bis 4,2 Meter Länge am besten, da wir sie vom Boot als auch vom Ufer einsetzen können. Durch die weiche Spitzenaktion federt die Rute die schnellen Fluchten der Renken und Saiblinge problemlos ab und verhindert auch so das Ausschlitzen der Fische.


    Solche Ruten findet man bei Float- und Zanderruten am häufigsten. Das Wurfgewicht der Ruten sollte bis ca. 40 Gramm reichen.



    Ruten für die überbleite Montage


    Hier werden Ruten mit sehr empfindlicher Spitze, am besten farbig, zur besseren Bisserkennung verwendet.



    Verwendung finden hier Matchruten, sehr leichte und empfindliche Spinnruten, oder spezielle Renkenruten in Längen um 3 Meter.



    Zupfruten


    Hier kommen spezielle Zupfruten, die rein für das Hegenefischen entwickelt wurden zum Einsatz. Da hier mit Bleien von max.10 Gramm geangelt wird und man die Rute pausenlos in der Hand behält sind diese Ruten sehr leicht. Gute Zupfruten haben ein Gewicht von max. 80 Gramm bei einer Länge von 2,7 Metern. Hier muß jeder für sich selbst entscheiden wie lang er seine Rute haben will, beginnen tun die Längen bei 1,8 Meter und reichen bis 2,7 Meter. Für mich hat sich die optimale Länge von 2,4 Meter herausgestellt. Da sich die Fische hier sehr schön dirigieren lassen und das Gewicht der Ruten noch gering ist und sich im Boot noch optimal händeln lassen.



    Die Rollen


    Die Rolle ist hier genau so wichtig wie die Rute, denn was hilft eine perfekte Hegenenrute wenn die Rolle hierzu nicht passt. Die Rollengröße und somit auch das Gewicht sollte besonders bei der Zupfrute optimal zur Rute passen, denn was hilft eine 70 Gramm Rute wenn man eine klobige und schwere Rolle zur Rute montiert hat?


    Die Rolle sollte ca. 250 Meter 0,20 - 0,25 Monofilschnur fassen, wenn man sie zum Posenfischen vom Boot, oder Ufer aus benutzt. Vom Boot aus reichen egal bei welcher Methode 150- 200 Meter Schnur der gleichen Stärke vollkommen aus. Das wichtigste Merkmal der Rolle ist jedoch die Bremse. Sie sollte sehr fein dosierbar sein und absolut ruckfrei anlaufen. Die Rollen mit solchen Merkmalen gehören zwar nicht zu den Sonderangeboten, aber sie zahlt sich über kurz, oder lang auf alle Fälle aus. Und fast nichts ist ärgerlicher, als einen kapitalen Fisch wegen einer hakenden Bremse zu verlieren. Also lieber gleich ein paar Euro mehr investieren, als sich erst zu ärgern und dann doch sich für Hochwertigers zu entscheiden.


    Ein Beispiel einer solch hochwertigen Rolle ist die Biomaster MgS



    Aber auch andere bekannte Marken stellen solch hochwertige Rollen her.


    Eine spezielle Rolle zum Zupffischen stellt die so genannte Laufrolle dar.


    Hier ein Modell der Firma Stucki/Thun.



    Diese Rollen sind für das Renkenfischen mit der Heberute konzipiert worden. Diese Präzisionsrollen werden aus Spezialaluminium gefertigt und anschließend farbig eloxiert. Die Vorteile gegenüber noch so hochwertigen Stationärrollen liegen im Detail.


    Diese stellen sich so dar:


    - kein Schnurdrall


    - runder und sehr leichter Lauf


    - kein Verdrehen der Hegene


    - sehr leicht ca.140 Gramm


    - direkter Kontakt zum Köder und Fisch


    - und da man den Finger als Bremse benutzt, wird dies oft als die beste Bremse der Welt bezeichnet. Die gefühlvollste ist es auf alle Fälle.



    Die Schnur


    Hier scheiden sich teilweise die Geister besonders beim Zupf- oder Hebefischen ist das Ganze in 2 Lager gespalten. Wo die einen auf dünne Geflochtene schwören, benutzt die andere Seite auch hier monofile Schnur. Der Grund für das ganze ist die Angst einiger Angler den Anhieb auf ca 20 bis 25 Meter Tiefe beim Zupffischen nicht mehr durchbringen zu können. Die anderen halten dagegen, dass die fehlende Dehnung der geflochtenen Schnur der Grund für das Auschlitzen bereits gehakter Fische ist. Wahrscheinlich liegt das Ideal bei einer monofilen Schnur bei nicht zu großer Dehnung, wie z.B. bei der Stroft GTM . Ich verwende diese Schnur und hab bis jetzt noch jeden Anhieb durchgebracht und noch keinen Fisch durch Ausschlitzen wegen der fehlenden Dehnung verloren. Die Farbe der Schnur spielt im Gegensatz zu anderen Angelmethoden keine Rolle da sich der eigentliche Köder (die Nymphen) ja nicht an der Hauptschnur befinden.



    Die verschiedenen Techniken



    Die Posenmontage


    Hier wird mit einer großen Pose mit ca.30-40 Gramm Tragkraft gefischt. Es ist wichtig, dass das Blei am Boden aufliegt und die Pose noch steht (schräg). Die Pose brauchen wir zur optimalen Präsentation unser Hegene, wenn wir mit der Schwimmermontage fischen. Die Tiefe dabei muß so eingestellt werden, dass sich das Blei auf den Gewässergrund befindet. Durch das genaue Einstellen der Tiefe werden dann die Oberflächenbewegungen des Schwimmers auf die Hegene übertragen, die dann so die Nymphen zum erwünschten Hüpfen bringen. Auch sollte man die Rute beim Angeln nie unbeaufsichtigt lassen, oder zumindest der Rollenbügel geöffnet sein, denn die Bisse können sehr heftig ausfallen und es wäre nicht das erste mal das eine Rute in den weiten des Sees verschwindet und das wollen wir doch auf keinen Fall.


    Den Biss erkennt man meist durch das Umfallen der Pose. Ein Anschlag ist hier nicht unbedingt erforderlich, da sich die Fisch gegen das Blei selbst hakt.


    Der Biss einer Forelle, oder eines Saiblings ist meist durch ein vehementes Wegtauchen des Schwimmers gegenüber eines Renkenbisses leicht zu unterscheiden. Wenn auf Forellen mit der Hegene gefischt wird kann man natürlich auch die gewünschte Tiefe einstellen in der man die Fische vermutet. Auf jeden Fall sollte man auch hier einen typischen Renkenschwimmer und ein ca. 40 Gramm Blei verwenden da sich die Fische so selbst haken.


    Zwei typische Renkenschwimmer




    Die überbleite Pose


    Hier wird mit einer kleinen Korkpose (ca.10 Gramm Tragkraft) gefischt und die Tiefe nur auf ca. 2 m


    eingestellt, da die Pose nur die Hegene senkrecht halten soll. Als Blei verwendet man ebenfalls ein 30-40 Gramm schweres Blei. Die Vorteile bei dieser Montage liegen bei dem Wegfallen der Einstelltiefe, das sich bei Tiefen um 25 Meter und


    ungleichmäßiger Bodenstruktur sehr aufwendig darstellen kann. Ebenfalls bei sehr starkem Wind ist diese Montage zu empfehlen (kein Wegdriften der Montage durch Wellen).


    Die Bisse erkennt man durch das Ausschlagen der Rutenspitze (auch hier ist kein Anhieb erforderlich), das bisweilen sehr heftig ausfallen kann. Man muß aber darauf achten das die Schnur immer gespannt ist, da man sont eventuell die Bisse übersehen könnte.


    Hier die optimale Stellung der Rute




    Das Hegenenzupfen


    Diese Technik ist, im Unterschied zu den Posenmontagen, nur vom Boot aus einzusetzen..


    Hier wird mit einer sehr sensiblen Rute und mit kleiner Stationärrolle, oder Laufrolle geangelt. Bei den Bleien kommen Gewichte zwischen 3 und 10 Gramm zum Einsatz. Wenn die Montage am Grund angekommen ist, wird die Schnur gespannt und dann laaaangsam ca.einen Meter hochgehoben und dann wieder zum Grund gelassen. Hier bedeutet je langsamer umso besser. Das Heben und Senken wird immer wieder wiederholt. Die Vorteile dieser Montage liegen darin, dass sie dem natürlichen Nymphenaufstieg sehr nahe kommt.


    Sie zählt daher als erfolgreichste Methode. Die Bisserkennung ist ebenfalls ein Rucken der Rutenspitze. Bei dieser Methode kann aber auf einen Anhieb durch das geringe Bleigewicht nicht verzichtet werden! Trotz des Nachteils dieser Methode, das sie nur vom Boot aus angewendet werden kann, zählst sie neben der oben genannten Posenmontage zu der beliebtesten und vor allem effektiefsten Methode bei der Hegenenfischerei. Eine qualitativ hohe Zupfrute, kombiniert mit einer Laufrolle kann man als non plus ultra der Hegenenfischerei betrachten. Wenn man die Möglichkeit hat, dies mal zu testen, sollte man es unbedingt ausprobieren, hat man dann auch noch gleich das Glück einen Fisch an die Angel zu bekommen, wird man das sagenhafte Erlebnis das von dieser Fischerei ausgeht auf alle Fälle nicht mehr vergessen.


    Hier ein Bild einer Zupfrute kombiniert mit einer Laufrolle




    Der Köder - die Hegene


    Die Hegene ist eigentlich nichts anderes, als ein Paternostersystem mit meistens 3, oder 5 kurzen Seitenarmen, die Zügel oder Springer genannt werden und eine optimale Länge von 3 - 5 cm haben, an denen die Nymphen befestigt sind. Oben und unten an der Hegene sind zwei Schlaufen. Die obere Schlaufe ist zum Einhängen am Karabinerwirbel, zur Verbindung mit der Hauptschnur, an der unteren Schlaufe wird das Blei befestigt. Die Größe der Nymphen schwankt meist zwischen 12er und 16er Haken. Selten werden sie noch eine Nummer größer oder kleiner gewählt. Die Haken sind entweder brünniert, oder goldfarben. Mancher Hegenenfischer schwört auf seine Hakengröße und -farbe. Jedoch spielt die Nymphenfarbe meiner Meinung nach eine größere Rolle als die Farbe und Größe des Hakens. Mit einer Nymphengröße von 14er Haken und den wichtigsten Farben der Nymphen die sich als rot, schwarz, lila und braun herausgestellt haben, ist man für den Anfang bestens gerüstet. Die sehr schlichten Körperfarben werden meist durch einen schwarzen Kopf hervorgehoben, wobei der Kopf auf Wunsch eigener Vorstellung aus farbigen Glasköpfchen bestehen kann. Wenn man jedoch speziell auf Saiblinge als Zielfisch mit der Hegene angelt sollte man sich noch weitere spezielle Hegenen zulegen. Dazu verwendet man sehr gerne etwas größere ( bis Hakengröße 12) als die für Renken bestimmte Hegene. Auch das Material aus dem sie gebunden sind hat entweder hohen Anteil an Glitzereffekten und (oder) bestehen aus Schockfarben, die die Saiblinge zum Biss verleiten sollen. Eine besondere Form einer Saiblings Hegene ist eine sogenannte Locksystem Hegene. Hier sind kleine Perlmuttblinker vor den Nymphen angebracht. Diese sollen den Saiblingen einen Kleinfischschwarm vortäuschen, der sich bei der Nahrungsaufnahme befindet. Bei dieser Hegene werden die Nymphen meißt noch mit Maden und kleinen Mistwürmern garniert, um einen noch höheren Reiz für unseren Zielfisch zu erreichen.


    Ein paar Beispielhegenen für den Saiblingsfang:


    Hier eine Hegene mit kleinen Perlmuttlöffeln:



    zwei weitere Saiblingshegenen




    Selten findet man einen Köder, mit Ausnahme des Wurmes vielleicht, der eine so breite Palette des möglichen Fanges ermöglicht wie die Hegene. Denn fast jeder Fisch zählt Mückenlarven zu seiner Ernährung und somit auch mit einer Hegene Fangbar.Mögliche Beifänge die immer wieder vorkommen sind:


    Rotaugen, Brassen und Karpfen. Aber auch wieder kommt es mal vor, dass sich ein Hecht an einer Nymphe vergreift, hier hilft aber dann oft nur ein Gebet und viel Glück das die Nymphe irgendwo ganz vorne im Hechtmaul sitzt, so das der Hecht nicht unser dünnes Vorfach abbeißen kann



    Zubehör


    Als extra Zubehör beim Hegenenfischen steht der Kescher an erster Stelle. Denn nur aus diesem Kescher, der aus monofilem Material besteht, kann man die Hegene nach dem Keschern eines Fisches leicht wieder lösen. Wer einmal eine Hegene aus einen normalen Kescher mit Textilfaser entwirren mußte, weiß von was ich rede.


    Ein typischer Kescher zum Hegenenfischen sieht so aus:



    Zum Versorgen der Renken ist auch noch ein Messer, das zum Schuppen der Fische geeignet ist, ein gern genommenes Hilfsmittel. Den zu Hause gibt es oft nichts schlimmeres, als in der Küche verteilte Schuppen. Das lässt sonst die Freunde des Fanges schnell wieder vergessen.


    Sonstiges Zubehör wie ein Schlagholz, Maßband und Zange hat ein pflichtbewußter Angler normalerweise ja immer zur Hand.


    Auf was man auf keinen Fall verzichten sollte, ist ein Fotoapparat, nicht nur zum Festhalten des Fanges, sondern auch wenn der Frühdunst die See in den Morgenstunden freigibt stellt immer wieder schöne Motive bereit, denen man in den langen Wintermonaten hinterhertrauert und sich gerne wieder an solche Momente erinnert. Digitale Fotoapperate sind mittlerweile schon derart günstig geworden, dass Ihn sich fast jeder leisten kann und diese Anschaffung wird man sicher nicht bereuen.



    Beiß- und Fangzeiten


    Grundsätzlich kann man mit der Hegene das ganze Jahr über fangen und auch vom ersten Morgengrauen, bis hin zur Dunkelheit.


    Aber wie bei jeder anderen Fischart gibt es hier auch Jahres- und Tageszeiten die Herausstechen diese sind:



    Jahreszeiten


    Das Frühjahr, d.h. von den Tagen an wo sich das Wasser um 2 oder mehr Grad erwärmt hat und der Herbst, wo sich die Fische nochmal für das bevorstehende Laichen und den Winter Kraftreserven anfressen.



    Tageszeiten


    Hier stechen die ersten Morgenstunden und die Zeit ab vier Uhr nachmittags bis zur Dunkelheit heraus. Dieses gilt besonders bei strahlendem Sonnenschein, da sich die Aktivität der natürlichen Nymphen bei solchen Wetterbedingen auf diese Stunden konzentrieren. Bei stark bewölkten, bedecktem und leicht regnerischem Wetter dagegen sind die Nymphen den ganzen Tag aktiv und so ist man in der Regel auch den ganzen Tag über mit der Hegene sehr erfolgreich.



    Das Finden der Fische


    Dieses gestaltet sich unter Umständen als äußerst schwierig. Da Salmoniden im allgemeinen sehr sauerstoffbedürftig sind, ist ein Bach- oder Flußeinlauf, wo das Wasser bald bis ca. 15 Meter Tiefe abfällt immer ein guter Platz. Für Renken ist oft ein schlammiger Boden, wo sich die Nymphenlarven entwickeln ein magischer Anziehungspunkt. Glücklich kann man sich schätzen wenn man ein Echolot benutzen darf, sieht man hier Fischschwärme in 15 oder mehr Metern Tiefe kann man davon ausgehen einen Renken- oder Saibligsschwarm entdeckt zu haben.



    Zum Abschluß


    Die Fische aus den dunklen Tiefen des Sees zu fangen, und die mancherorts noch als unfangbaren Fische auf einmal fangbar gemacht zu haben, hat der Hegene zu einer sehr großen Bedeutung auf dem Angelmarkt verholfen.Durch die Verbreitung der Coregonenarten über Mittel- und Norddeutschland bis rauf nach Skandinavien wird die Bekanntheit der Hegene noch weiter ansteigen. Hier haben noch nicht sehr viele Angler realisiert, was für Schätze sich in den Weiten Ihres Sees tummeln. Denn sehr viele Seen und Talsperren in Deutschland besitzen einen hervoragenden Bestand an Renken.


    Außerdem wird sie auch bestimmt noch an so manchen Forellensee die üblichen Köder in den Schatten stellen.



    Nur eines sollte der gewissenhafte Hegenenfischer nicht vergessen: Da hier nicht selten Massenfänge zu erzielen sind, sollte der Angler nur eine gewisse Anzahl gefangener Fische entnehmen. Den schließlich will man ja länger was vom Fischbestand haben und so ist eine gewisse Fangbeschränkung sehr sinnvoll. Auch die geringen Kosten einer durchschnittlichen Hegenausrüstung gehören mit zu den günstigsten auf dem Angelmarkt.


    Somit hoffe ich Euer Interesse an der Hegenenfischerei geweckt zu haben und Ihr werdet es einmal versuchen. Bereuen, das kann ich Euch versprechen, werdet Ihr es nicht.



    Nachfolgend eine Bindeanleitung von Felchenfischer für eine Hegene



    Die Gambe, oder auch Hegene genannt...


    Das Fischen mit der Gambe/Hegene erhält in weiten Teilen Europas immer mehr Anhänger. Vor allem in den Seen, aber auch im Fliessgewässer und in den Weltmeeren wird heutzutage erfolgreich mit der Vertikalfischerei den Fischen nachgestellt. Ob in einem Schweizer See auf Felchen, in Irland Barsch, an der Ostsee Dorsch, auf Kuba Meeräschen oder Meerforellen in Norwegen, eines haben sie alle gemeinsam. Sie wurden mit einer Technik gefangen, die eine möglichst naturgetreue Präsentation des Köders bietet



    ******************** Anleitung zum Knüpfen einer Gambe/Hegene ********************




    Gambe/Hegene:


    Für mich ist die Gambe/Hegene ein Instrument, dem natürlichen Ge­schehen in der Unterwasserwelt so nahe wie möglich zu kommen. Es gibt verschiedene Punkte die vor dem Knüpfen einer Gambe/Hegene zu beachten sind. Der wichtigste und endscheidenste ist immer der Köder (Nymphe, Nuggi, Twister, Streamer usw.), doch dieses Thema ein anderes Mal. Das knüpfen von Gamben/Hegene ist keine kompli­zierte Angelegenheit, auch die Toleranz darf Gross geschrieben werden. Die Abstände zwischen den einzelnen Knoten von oben nach unten gesehen 5-10 mm und die der Springer 3-5 mm sind immer noch in der Toleranz. Das Resultat einer Arbeit und die Toleranz liegen bei demjenigen der sie verrichtet. Ich habe noch keinen Fisch gefangen der ein Massband dabei hatte. Viel wichtiger scheint mir, möglichst viele Köder am richtigen Ort zu präsentieren und so die Chancen auf einen Biss zu erhöhen.



    Beispiel 1:


    Frühjahr, über Fischfinder, Infos von Fischerkamaraden oder durch Erfahrung weiss ich, dass die Felchen am Boden max. 1 m darüber stehen. Fische ich nun eine Gambe/Hegene mit 40 cm Springer­abstand, bewege ich 2 Nymphen im Bereich der Fische. Wähle ich einen Abstand von 25-30 cm sind es derer 3-4.



    Beispiel 2:


    Spätsommer, meine Informationen besagen die Egli sind in der Schwebe, also irgendwo im Zwischenwasser. Das Ziel ist nun eine möglichst Grosse Strecke mit Ködern abzudecken und so die Fische schneller zu finden. Hier kann je nach Rutenlänge (max. 3.00 m, für alles was länger ist empfehle ich den Handbetrieb) ein Springer­abstand von max. 80 cm geknüpft werden.



    Muster:


    Felche Gambe/Hegene 1.60m



    Material:


    5 Stk. Nymphen nach Wahl


    1 Oliven Blei 7 gr. (Maver)


    1 Wirbel Gr. 16


    1 Wirbel Gr. 22



    Nylon in guter Knotenfestigkeit Ø 0,22 (Teklon, Stroft, Vexter, ich knüpfe Hauptstamm und Springer im gleichen Ø)



    Werkzeug:


    Snip (Nagelknipser)


    60 cm Skala (3-Teile vom Doppelmete,r oder bei Bedarf mehr)


    1 Stk. Kork oder Styropor



    Springer:


    Binde zuerst die 5 Springer. Schneide 5 ca. 30 cm Nylonstücke ab und knüpfe die Nymphen mit einem einfachen Chirurgen-Knoten (Ga­geli-Knoten Abb. 1) daran. Ziehe die Schlaufe vorsichtig an die Nymphe und lasse ihr ein wenig Spiel (Abb. 2). Es dürfen ruhig 1-3 mm sein, merke die freie Nymphe spielt umso natürlicher. Knoten vor dem Zusammenziehen anfeuchten und den Nylonrest grosszügig (5-7 mm) stehen lassen.



    Zum Zwischenlagern die Springer auf den Kork aufstechen.



    Hauptstamm:


    Arbeite beim Knüpfen des Hauptstammes von links nach rechts (für Linkshänder gilt das gleiche umgekehrt) (links = oben / rechts = unten).


    Nehme je nach gewünschter Gamben/Hegene Länge (die Gambe/Hegene Länge ergibt sich aus den Abständen der Springer, Faustregel = Nylon für den Hauptstamm immer in der Totallänge der fertigen Gambe/Hegene zuschneiden) ein Stück Nylon und knüpfe einen Wirbel der Gr. 16 mit dem Fass-Knoten (Wedge-Knoten) daran fest (Abb. 3).



    Lege das Massband (Doppelmeter) so auf den Tisch, dass die Skala von links nach rechts zeigt (Linkshänder bitte umgekehrt). Der erste Messpunkt (von Knoten zu Knoten) beträgt vom Wirbel, also von


    oben nach unten ( von links nach rechts), 20 cm. Fixiere den Messpunkt mit Daumen und Zeigefinger der rechte Hand. Nimm einen Springer dazu und lasse ihn ca 3 cm über den fixierten Messpunkt ra­gen. Die Nymphe sollte nun nach links (nach oben) zeigen. Schlage nun einen doppelten Chirurgen-Knoten (Abb. 4) und ziehe ihn, nicht ohne vorher anzufeuchten, langsam zusammen. Wichtig ist vor dem Endgültigen zusammenziehen des Knoten darauf zu achten, dass die Länge von dem Springer die ca. 3 cm (Toleranz 3-5mm) hat. Um die Länge zu verändern drehe die Schlaufe des offenen Knoten (Abb. 4) einfach in die gewünschte Richtung. Nach links (oben) kür­zer, nach rechts (unten) länger. Faustregel = Schlaufe Ø 1 cm und Schnittpunkt Springer 2 cm, ergeben beim zusammenziehen ca 3 cm.



    So die erste Hürde ist genommen. Knüpfe nun die 3 weiteren Springer, mit einem Abstand von 30 cm, wie oben gelesen an den Hauptstamm und lasse nach dem 4 Springer 32 cm Nylon stehen (Abb. 5)



    Schiebe ein Olive Blei von 7 gr. (reicht bis in eine Tiefe von 25 m) auf die 32 cm Nylon und knüpfe einen Wirbel der Gr. 22 mit dem Fass-Knoten (Wedge-Knoten) daran fest (Abb. 6).



    Den letzten Springer nenne ich Nachläufer. Er sollte immer etwas kürzer angeknüpft werden, damit er sich beim Absenken der Gambe/Hegene nicht mit dem untersten Springer verwickelt. Schneide 22 cm Nylon ab und knüpfe den Nachläufer mit einem Fass-Knoten (Wedge-Knoten) an den Wirbel (Abb. 7).




    Rechne:


    Von links nach rechts (von oben nach unten)


    Wirbel <--> Springer 1 20 cm


    Springer 1 <--> Springer 2 30 cm


    Springer 2 <--> Springer 3 30 cm


    Springer 3 <--> Springer 4 30 cm


    Springer 4 <--> Wirbel (nach der Bleiolive) 30 cm


    Unbedingt beim Zuschneiden 2cm Nylon dazugeben, nach dem Knoten stimmt die Länge!


    Wirbel <--> Nachläufernymphe 20 cm



    Ergibt eine Totallänge von rund 160 cm



    Memory:


    Meine Erfahrung hat mir gezeigt, eine zu Grosse Auswahl von verschiedenen Gambe/Hegene Längen ist nicht nötig, muss aber unbedingt jeder neuen Gewässersituation angepasst werden. In der Regel reichen mir zwei, eine kurze um die 160 cm für das Früh­jahr und eine von 200 cm für den Sommer. Ich betone nochmals, auf den Köder kommt es an. Anstelle 10 Gamben/Hegenen in 7 verschiedenen Längen zu knüpfen, achte mehr auf die richtige Reihenfolge deiner Köder (Farben !). Da in einer Tiefe ab ca. 10 m nur noch Grautöne wahrzunehmen sind, spielen die einzelnen Farben eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ich wechsle die Gamben/Hegenen im 30 Min. Takt und nicht selten ist es halt die 3. oder 4. die fängt. Durch das selber Knüpfen sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt, nutze diesen Vorteil auf deinem Weg zum Erfolg.


    Ich bin überzeugt, mit etwas Übung wird sich der Erfolg bald einstellen. Auf keinen Fall aufgeben, die Welt wurde auch nicht an einem Tag erschaffen. Viel Vergnügen und Petri Heil.


    Bei einer 3er Hegene wird üblicherweise ein Springer vor dem Blei und der Nachläufer weggelassen.

  • Der Bau von Hegenenschwimmern







    Der ja in der Kauf von Hegenenschwimmern nicht gerade billig ist, stelle ich mir meine Schwimmer für einen Bruchteil der Kosten selbst her. In der folgenden Beschreibung möchte ich Euch zeigen, dass man dafür keine Vorkenntnisse braucht und das ganze auch nicht sehr schwierig ist.




    Die Materialien die benötigt werden:



    Styroporkugeln in 3 und 5 cm Größen


    Rohr(aus Kunststoff, Karbon, usw ) in Durchmesser von 2 – 4 mm ( Innendurchmesser 1-2mm). Für was für ein Material man sich entscheidet sollte jeder selbst wissen. Kunststoff ist billiger, Karbon ist bedeutend stabiler und verbiegt sich auch nicht wenn der Schwimmer in der Sonne liegt.


    Mindestens 2 verschiedene Farben ( Styropor verträglich) zum lackieren der Kugeln


    Einen Holzbohrer im Außendurchmesser des Rohres


    Styroporkleber


    Eventuell kleine Holzspieße (Zahn-, Schaschlikspieße) und einen Steckschwamm zum trocknen der lackierten Kugeln






    Bezugsquellen der Materialien


    Ich wäre bald verzweifelt und das ganze Vorhaben wäre gescheitert wenn ich nicht durch Zufall erfahren hätte wo es die Kunstoffrohre in den richtigen Durchmessern geben würde. Diese Rohre gibt es aus allen möglichen Materialien ( z.B. Kunststoff oder Karbon) in Modellbau Fachgeschäften als Meterware.


    Styroporkugeln, gibt es wie das restliche Zubehör wie Kleber und Farben, in jeden guten Baumarkt oder Bastelladen.


    Der Bau des Schwimmers:


    Als erstes bohre ich mit einem Holzbohrer im Durchmesser des Rohres mittig Löcher in die Styroporkugeln. Ist dieses geschehen lackiere ich gleich die Kugeln in den gewünschten Farben (Die obere kleine Kugel sollte man wegen der Entfernung des Zapfens beim fischen in einer anderen Farbe wie die untere Kugel lackieren, weil man so die Sichtigkeit des Schwimmers bei ungünstigen Lichtverhältnissen erhöht), dann haben diese in der Zwischenzeit die Möglichkeit zu trocken bis die anderen Arbeitsschritte gemacht sind. Beim trocknen der Kugeln kommen auch der Steckschwamm und die Zahnstocher zum Einsatz, hiermit kann die Farbe der Kugeln trocknen ohne das die Kugeln irgendwo aufliegen und so durch die feuchte Farbe festkleben.



    In der Zwischenzeit wo unsere Kugeln trocknen schneiden wir unsere Rohre aus dem bevorzugten Material zurecht. Hier kommt uns entgegen das die Rohre als Meterware verkauft werden und eine Länge von ca.33cm des Schwimmers sich als gutes Maß herausgestellt hat. So haben wir absolut keinen Verschnitt und Verlust in diesem Materialbereich. Nach dem Zuschneiden des Rohres ( egal aus welchen Material) sollte man die Schnittstellen mit feinem Schleifpapier abschmirgeln und so raue Kanten entfernen die später unsere Schnur beschädigen könnten.Man kann jetzt auch das Schnurführungsrohr lackieren, aber das ist persönlicher Geschmack und sollte jeder für sich selbst entscheiden.




    Nach dem vollständigen Austrocknung unserer lackierten Teile, kommen wir schon zum letzten Schritt unserer Schwimmerbaus, dem ankleben unserer Kugeln an dem Schnurführungsrohr. Hierbei gibt es 2 Sachen zu beachten:


    1. erst die Kugel ein Stück auf das Rohr schieben bevor man den Kleber hinzufügt ( sonst könnte Kleber in das Rohr gelangen.


    2. darauf achten das die untere Kugel ca. 4cm oberhalb des Rohrendes festgeklebt wird, sonst funktioniert der Schwimmer nicht richtig !





    Also schieben wir unter der Berücksichtigung der oben genannten Punkte die Styroporkugel auf das Rohr. Ist die Kugel aufgefädelt gibt man an der oberen Bohrung etwas Styroporkleber auf die Kugel und schiebt sie dann noch die weiteren Zentimeter nach oben bis etwa 4cm Roht aus dem unteren Ende der Kugel ragen. Jetzt kann man nochmals ober- und unterhalb der Austrittsöffnungen einen Tropfen Kleber zur Sicherung hinzufügen.


    Ebenso verfahren wir mit der kleineren Kugel für die Schwimmeroberseite, nur das es hier genügt das Rohr einen Zentimeter aus der Kugel ragen zu lassen.


    Ist die Obere Kugel auch verklebt und der Kleber getrocknet ist unser Eigenbauschwimmer fertig zum Einsatz.


    Man kann auch Alternativ Styropor in Eier-, Olivenform zum Bau des Renkenschwimmers verwenden. Mein persönlicher Eindruck ist jedoch das die Kugelform schöner in den Wellen schaukelt.




    Viel Spaß beim Nachbauen ;)

  • Krass guter Beitrag!!!!!!


    Ich bezog mich bei meinem Tipp auf den Abschnitt gleich unter dieser Zeile:
    "Die verschiedenen Techniken"


    Das mitm Schwimmer klappt wirklich gut, ein kleiner Nachteil bei der zuerst beschriebenen (klassischen) Methode ist, das du genau so ausloten musst, das das Blei am Grund liegt, die Hegene straff ist und die Pose leicht schräg steht, damit sie bei Wind etwas Bewegung in die Sache bringt. Fazit: Wenn der Seeboden wie der einer Badewanne strukturiert ist, ein lohnendes Unterfagen, ansonsten (also immer) würde ich die zweite Methode mit der versenkten Pose favorisieren. Einziger Nachteil dabei ist, dass eine Renkenpose auf einem schimmernden See ein wunderschöner Anblick und ein tolles Fotomotiv ist.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Hallo Helmut,


    vielen Dank für die Mühe. Den Inhalt kenne ich schon von Deiner Seite.


    Also die ersten Ergebnisse habe ich schon gehabt. Allerdings habe ich keine Mehrhakenlösung gewählt, da ein Haken pro Angel nur erlaubt ist.


    Ganz simple Lösung: ganz leichte Spinnrute (5-15 gr Wg.), kleine Stationär mit 0,22 Mono, Springer mit Nymphe und leichtes Blei (10 gr.) am Ende. Brachte an einem kurzen Einsatz vom Boot drei zwar kleine Barsche, aber eben Fisch!


    Ich werde mal weiter experimentieren.


    Grüsse
    Oliver

  • Sailfisch , Waller und stell sich einer vor Forellen sogar im Stillwasser !
    Ist Fliegenfischen nicht Universell ? :shock:
    Meine ernsthafte Meinung dazu ist das es sehr wohl die Fänge im Stillwasser steigern kann da man fast alles imitieren kann und auch in 25 m Tiefe mit der Sinkschnur (man glaubt es kaum ) Fische fangen kann !
    Wer`s ausprobiert wirds sehen wer nicht ist selberschuld !

    Rettet die Würmer fischt mit der Fliege !
    Beste Grüße von einem überzeugten Schonhakenfischer

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