Hallo Blinker-Leser,
Ich darf Euch wieder einen kleinen Bericht von Sau Loc, eines der Mitglieder unseres Angler-Clubs BOLACCAU vorstellen. Vielleicht wird einer oder der andere mal Gelegenheit haben mit uns eine Angeltour machen bzw. unser Land kennen lernen.
Jedenfalls viele Grüsse aus Hanoi, Vietnam
Le Trang
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2. Angelntour vor Con Dao Insel
Mai 2009
Sau Loc
Seit 2 Wochen warteten wir sehnsüchtig auf die Reise nach Con Dao. Flugkarten waren für die vier Angler, die diesmal auf der Inseln fischen möchten, bereits gebucht. Allein der Name Con Dao Insel ist für jeden Angler in Vietnam so imponierend, vor allen Dingen auch wegen des erfolgreichen Angelns der ersten Gruppe unseres Clubs im vorigen Jahr. Notwendige Technik wurde angeschafft. Das Warten auf den Flug dauerte so lange wie Jahre.
Unsere Gruppe bestand aus lauter professionellen Anglern. .Hong Cu aus Hanoi mit umfangreichen Erfahrungen, Vu Hoang mit hohem Ruf als bester Angler im südlichen Teil des Landes, D.D. Dinh war bekannt im ganzen Land, nur ich der einzige Laie.
Wir starteten mit dem Flugzeug von Ho Chi Minh City. Ich wurde von einer Krippe erwischt, Körpertemperatur 39 Grad C, doch nichfs konnte mich von dem Seeangeln zurückhalten.
Ein Photo vor dem Einstieg in das Flugzeug.
Vom links nach recht Hong Cu, Vu Hoang, Schwiegervater vom D.D. Dinh als Photograph und D. D. Dinh selbst.
Durch unsere Aufregung schien der Flug langsamer als sonst. Doch lansam erschien unter den Tragflächen das Meer, das auf uns wartet. Trotz des kleinen Regens könnten wir die großen und kleinen Berge der Insel gut erkennen.
[i]Con Son Flughafen im Regen
Wir stiegen schnell aus dem kleinen Flugzeug heraus, kauften uns noch ein paar kleine Sachen, wie Lebensmittel und Regenmäntel und stiegen wieder schnell in ein bereits bestelltes Auto ein. Am Fischerhafen warete Herr Ba Teo, der Bootsbesitzer mit strahlendem Lächeln auf uns. Er war jedem Meeresangler in unserem Lande bekannt. Unter starkem Regen stiegen wir auf seinen Fischkutter. Gespannt auf das Fischen merkte ich gar nicht, daß das Regenwasser mich völlig durchnässt hatte. Auf dem Kutter war ein fünfköpfiges Crew mit zwei Behältern voller Köderfische und Tintenfische, die auch als Köder zu verwenden sind. Der Kutterbesitzer meinte, dass die Ködermenge für einen Angeltag ausreiche. Ich freute mich sehr, dass wir also für den ersten Tag keine Zeit für Köderfischfang verlieren müssen. Doch die Wellen waren so stark. In der Ferne lauerte ein Monsun. Obwohl alle von uns Tabletten gegen Seekrank genommen hatten, könnten die meisten den starken Seegang nicht besonders gut vertragen, ich jedenfalls nicht. Der kleine Kutter reitete wie ein Wildpferd drei Stunden lang auf den hohen Wellen, bis wir den vorgesehenen Angelplatz erreichten. Ich war fasst erschöpft und musste mich in der Kabine ausruhen, doch zum Ausbrechen kam es noch nicht. Ich dachte mir wird es schon besser sein.
Kurz nachdem der Kutter vor Anker lief merkte ich wie stark die Kraft der hohen Wellen war. Ich konnte nicht auf meinen Beinen stehen. Doch der Kutterbesitzer, unser Kapitän gab den Befehl die Angelruten schnell auszuwerfen. Der Kampf mit den Fischen sollte schnell begonnen sein. Bald hörte ich Freude erregende Stimmen vom Bord. Die ersten Fische wurden aus dem Wasser gezogen. Dem Schwindel zum Trotz schlenderte ich zu meinen Ruten und bemühte mich sie auszustrecken. Vu Hoang hatte bereits als Erster einen weissen Fisch erzwungen.
Vu Hoang mit seinem ersten Fisch
Die anderen hatten auch ihren ersten Erfolg gehabt, ich auch mit einem kleinen Fisch
Unser Ziel war aber Makrele und grössere Fische, das bisjetzt noch keiner erreichte. Der Abend kam langsam. „Glück verdoppelt sich kaum, doch Unglück kommt nie allen“, was unsere Vorfahrer lehrten stimmt immer. Bei der grossen Hoffnung auf einen besseren Tag kam die Nachricht vom Wetterdienst, dass sich der erste Monsun mit hoher Windgeschwindigkeit und starkem Regen Con Dao Insel näherte und alle Fischerboote schnell zu ihren Schutzplatz fahren müssten. Herr Ba Teo war blass im Gesicht. Als Fischer erkannt er die grosse Gefahr eines starken Monsuns. Er könnte alles hinweg fegen und die Fischerboote versinken bzw. in Fetzen zerschlagen. Wir alle waren sehr pestimistisch. Die Angst jagte durch unsere Rücken. Die Reise könnte zu Nichte sein. Alle mussten schnell die Ruten aus dem Wasser holen um sich aus der Gefahrzone zu evakuieren. Wir fuhren auf der ander Seite der Insel um uns vor dem Sturm schützen zu können.
Die Tod bringende Stille vor dem Sturm
Doch der liebe Gott hatte uns letzlich beigestanden. Der Sturm änderte seine Richtung und Con Dao Insel stand wieder aus der Gefahrzone. Unser Kutter konnte wieder an den Angelplatz steuern. Wir konnten aber keinen grösseren Fang machen. Vor dem Soonenuntergang mußten wir uns von Hohensee verabschieden um uns Futterfische für den nächsten Tag zu besorgen.
Am 2. Tag
Das Zischen an einer Rolle war so spannend. Der Kutterbesitzer rief laut „Nehmt doch Eure Ruten!“ Vu Hoang raste schnell zu seiner Rute, zog mit einem starken Ruk und schrie laut „Ich hab s geschafft!“ Die Rute bog sich wie eine U. Alle schrien laut vor Freude die erste Makrele gehakt zu haben. Doch was da aus dem Wasser kam, war nicht zu erwarten, der Rest des Köderfisches
Vu Hoang war so mißtrauisch mit dem Rest seines Köderfisches
Unser Kutterbesitzer konnte es auch nicht besser. Ihm blieb auch nur ein Teil des Köderfisches zurück
Mit seinen Jahrzehntenerfahrung konnte Ba Teo nicht erläutern warum sein Köderfisch gerade an der Stellte mit den Haken zurück bleibt. Aus seinem Gesicht stahlte ein mißtrauisches Lächeln aus.
Köderfische wurden langsam verbraucht aber keine Makrele war zu fangen.
Letzlich zog doch es an der Rute von Hong Cu heftig. Nach 15 minutigem Drill konnte er mit Hilfe vom Kutterbesitzer die erste Makrele auf den Kutter bringen.
Hong Cu fing als Erster eine 8 kg schwere Makrele
Nach weiteren 50 Minuten konnte D.D. Dinh eine 2. Makrele fangen.
Vu Hoang war schon so unruhig. Ihm lächelte das Glück noch nicht zu. Doch nach mehreren Fehlversuchen konne er aber auch seine Makrele bezwingen.
Vu Hoang beim Fischen
Der Tag endete mit Erfolg für alle anderen nur ich konnte noch keine Makrele fangen. Als ich an der Reihe sollte, müßten wir schnell D.D. Dinh ans Land bringen, da er sich unter schwerem Magenkrank leidete. Der wertvolle Nachmittag war damit vorbei.
Am 3. Tag
Der lieber Gott stand allen wieder zur Seite. Es sollte wohl der beste Tag für uns alle sein. Hong Cu und Vu Hoang konnten ihre 2. Makrele fangen. Ich hatte mich besser an den Seegang gewöhnt und konnte nacheinander 3 Riesenmakrele vor dem Erstaunen der Kumpels bezwingen. Ich konnte meine Freude nicht in Worten schildern. Es war wie eine Sucht, ein Schwindel, ein kaum vorstellbares Gefühl.
Eine meiner Makrelen
Am 4. Tag
Wir konnten nur einen halben Tag fischen. D.D. Dinh kam wieder zurück zum Kutter und konnte gleich den größten Fisch fangen. Er wog genau 10 kg. Nachmittag packten wir alles zusammen und wieder ans Land gehen um mit Ba Teo und seinem Crew zu feiern und uns von den netten Meschen zu verabschieden. Es war unvergeßliche Tage für jeden von uns.
Der Schlußerfolg von D.D. Dinh, 10kg schwere Makrele
Ein Abschlussbild. Ba Teo, der Botsbesitzer in der Mitte
Nochmals unser netter "Kapitän"
Auf Wiedersehen Ba Teo! Wir kommen im September wieder!
Bemerkung: Vor ConDao kann man am besten von April bis Mai und von September bis Oktober auf Makarelen angeln