Lieber Blinker-Leser,
heute wieder einen Bericht über das Angeln an dem Tien A Stausee zu Eurer Information. Falls Ihr Euch für solche Berichte interessierten, würden wir sie Euch weiterhin zuschicken. Sagt uns bitte aber auch Bescheid, wenn sie Eurem Geschmack nicht entsprächen bzw. was zu ändern sein sollte. Wie immer freuen wir uns auf jedes Feedback von Euch.
Frohe Tage mit guten Fängen wünschen wir Euch.
Petri heil!
Le Trang (Übersetzer/Verfasser)
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Angeln am Tien A Stausee
Autor: Duc Luc
Als langjähriger Angler und bereits auf mehreren Stauseen geangelt war ich einst nicht so begeistert als meine Freunde mich zum Angeln nach Tien A, einem Stauusee für Irrigation ca. 120 km nordwestlich von Hanoi überzeugen möchteten. Um die Freunde nicht aus ihrer Freude zu bringen sagte ich zu und kam mit. Eigentlich sollten wir schon um 6:00 Uhr von Hanoi mit 3 vollen geländegängigen Autos starten. Insgesamt waren es rund 15 Personen, darunter eine Anzahl von bekannten Anglern wie Thanh Hien, Tuan Son, Hieu NK, Thanh Bac, Hung Rau, Sau Loc, etc. Da wir aber noch frühstückten, konnte die Fahrt erst viel später begonnen sein. Das Ziel dieser Reise war einst auf Fröhlichkeit und Besammensein gestellt, so hatten wir nicht so sehr auf die Vorbereitung von Fischfutter und Ködern geachtet. Mitgenommen war nur ein paar kg Rohfutter, kleine Muscheln, Süßkartoffeln und Erdnüsse.
Wunderschöne Landschaften der bergischen Region zogen sich an unsere Autos vorbei. Als wir in Tien A waren, kamen noch drei weitere Angler dazu, die davor eine Reise zu den nördlichen Provinzen Vietnams gemacht hatten. Unter den Freunden war der junge Schriftsteller mit dem Kosenamen Quang Ca Qua (Quang der Hechte), der u.a. sehr viel über Anglerreisen, Anglerkunst und –technik geschrieben hatte.
Es fing an zu regnen. Das Mittagsessen bei Herrn Minh, Bekannten eines Freundes von uns mit vielen örtlichen Spezialitäten dauerte stundenlang. Letschis seines Garten hielten uns noch weiterhin zurück. Erst nach 14 Uhr konnten wir uns für das Angeln am Ufer des Stausees vorbereiten. Es war Trockenzeit, der Wasserspiegel stand mehrere Meter unter der normalen Höhe. Der See sah viel schmaler aus, zog sich in unendlicher Länge und vewrsteckt sich hinter mehreren Bergen. Doch die Tiefe blieb bis zu 20 Meter noch ganz beachtlich. Die meisten Stellen waren ziemlich steil. Wir konnten nicht leicht eine geeignete Stelle finden um Futter auszustellen, das sich nicht in die Tiefe des Sees rutschte. Angler mit wenig Erfahrung war es wirklich schwer hier angeln zu können. Letzlich hatten wir doch einige passenden Stellen für das Auswerfen der Ruten entdeckt. Mit dem Gummiboot von Hieu NK und dem kleinen Kahn vom Seeverwalter stellten wir Futter aus. Der Regen war mit der Zeit heftiger. Alle waren schön durchnässt.
Zum Glück konnte Thanh Hien nach ca. 30 Minuten den ersten Fisch landen. Er wog rund 5 kg und spornte uns sehr die Angelruten festzuhalten um auf weitere Bisse zu warten, ungeachtet des Regens. Der Tag war langsam dunkler. Kleinere Fische konnten weiterhin gefangen werden, grössere blieben aber aus. Es knurrte im Magen, nass und kalt. Wir mussten alles wieder zusammen packen und uns zu Herrn Minh zurück ziehen. Ein einfaches Abendessen wurde serviert doch jeder aß so appetitlich. Einige fielen gleich danach in den Schlaf, die anderen guckten sich noch TV an oder spielten Skat. Plötzlich war der Strom aus. Herr Minh musste mehrere Kerzen wie bei einer Geburtstagsfeier anzünden.
Am nächsten Tag hörte der Regen auch nicht auf. Nach dem Kaffee waren die meisten sehr misstrauisch. Ein Rückzug nach Hanoi wurde entschieden. Nach 8 Uhr kam die Sonne aber wieder langsam heraus. Doch viel Zeit zum Angeln hatten wir nicht, da wir am Nachmittag schon zurück fahren mussten. Um grössere Karpfen und die s.g. Black Carp fangen zu können war es nur eins möglich kleine Muschel als Futter auszustellen. Um diese Muscheln zu besorgen mussten wir mit Hilfe der Ortbewohner 30 km weiter fahren. So kostete uns weiterhin 2 Stunden und um 10 Uhr konnten wir erst mit dem Angeln fortsetzen. Die eingekauften Muscheln, insgesamt 17 kg, wurden auf drei Stellen geschüttelt. Gemeinsame Angelstellen wurden somit hergestellt. Keiner hatte auf grossen Erfolg gehofft. Doch nach kaum 20 Minunten zog es heftig an die Rute von Hung Rau an und fast bei der gleichen Zeit auch ein Zug bei Thanh Hien. Alle schrien vor Freude. Es klappte doch! 2 Black Carps vom je rund 4 kg wurden gefangen, sehr erstauntlich, da Black Carps sich zu sehr schüchternen Fischen gehören. Bei Tuan Son wurde der Vorfach abgerissen. Bei mir war Bisszeichen. Mit einem Starken Ruck zog ich an meiner Rute. Es war so heftig, dass ich aus dem Klappstuhl nach hinten fiel. Der Sonnenschirm kippte auch um. An der Schnur war aber nichts zu merken. Schnell warf ich die Rute wieder heraus. 15 Minuten später kam der Schwimmer wieder runter, wieder ein Fehlzug. Es stimmte hier irgendwas nicht. Hieu NK gab mir eine andere Rute, die Shimano BXT. Ich brauchte nicht lange zu warten bis das nächste Bisszeichen kam. Wieder ein heftiger Zug. Die Shimano-Rute bog sich zu einer U. Ich liess die Rolle leicht nach und fing an den Fisch zu drillen. Ein wunderschöner Schuppenkarpfen von 8 kg wurde vor Freude aller Anwesenden gelandet.
Die Sonne schien hesftiger. Einige musten sich in die Zelten kriechen um sich vor Sonnenbrand zu schützen. Thanh Hien, Tuan Son und andere schützten sich mit Mützen, Schirmen und was sonst und blieben beharrlich bei ihren Ruten.
Ein leichtes Mittagsessen wurden genommen. Das Angeln ging weiter. Bei Tuan Son brach wieder die Rute an dem Zipfel. Doch eine tassengrosse Schuppe hing noch an seinen Haken zurück. Der Seeverwalter erzählte uns, dass es im See Black Carps bis zu 30 kg zufinden seien. Wir konnten die trauernde Miene von Tuan Son gut erkennen und hatten ihn schön trösten müssen.
Ich konnte wieder einen noch grösseren Schuppenkarpfen landen. Thanh Hien, Tuan Son, Hieu NK hatten auch ihre Black Carps von 3 -5 kg fangen. Letzlich wurde ein Black Carp von ca 15 kg von Tuan Son bezwungen. Der Held des Tages war aber Thanh Hien. Er holte den Rekord mit einem Black Carp von annähernd 25 kg aus dem See. Ein unerwartete Angeltag endet mit grosser Freude für alle Beteiligten.
Dut Luc
Einige Erinnerungsphotos
Letschibaum auf dem Weg zum Stausee
Stellung gezogen
Anfuttern und Angeln
Der erste Black Carp
Mein Gefangener, wieder ein Black Carp
Und die Schuppenkarpfen
Der Erfolg des Tages
Und der Rekord mit 24,5 kg, gefangen von Thanh Hien
Eine kleine Abschiedsfeier