Verbuttung

  • Soweit ich weiß entsteht die entweder durch Nahrungsmangel in dem Gewässer oder durch Inzucht.
    Den Nahrungsmangel kann man denke ich nur dadurch verringern, wenn der Fischbestand in dem Gewässer verkleinert wird. Sonst könnte es schnell kippen.
    Das Inzuchtproblem bekommt man durch intensivere Besatzmaßnahmen in den Griff.

  • Frage Nr. 2
    :



    Im Lake of the isles :


    Gibt es tausende kleine Sonnenabrsche ( nicht größer als 10cm ) . Im Sommer kocht das Wasser im Uferbereich von denen förmlich . In diesem See gibt es aber viele Pflanzen und er ist nährstoffreich . 1mal im Jahr gibt es Sonnenbarsch Großsterben . Nachher sind aber immer noch viele da obwohl auf jedem qm² mindestens 3 Tote rumliegen ( nicht übertrieben !!! ) . Könnte das auch Verbuttung sein ?


    Cu

  • Bei der Verbuttung kommt es auf Grund äußerer Umstände zu einem Massenvorkommen einer Art, die dann kleinwüchsig bleibt und sich aber extrem vermehrt. Einige dieser Gründe können der mangelhafte Befischungs- oder Fraßdruck durch Predatoren sein. Fehlerhafter Besatz kann auch dazu führen. Allerdings weist ein großes Aufkommen kleiner Fische einer Art nicht automatisch auf eine Verbuttung hin!


    Das einzige wirklich wirksame Mittel dagegen, ist die rigorose Entnahme und die Verbesserung des Raubfischbestandes. Das sollte aber besser durch Schonung und Schaffung von Laichgelegenheiten geschehen, als durch blindwütigen Besatz.

  • Das merkwürdige an diesem See ist ja das es da massen Haft Raubfische gibt . Schwarzbarsche und größte Muskiepopulation im Staat .Außerdem noch sehr viele Wasservögel und Loons ( das ist der Vogel in meiner Signatur ) . Die Bluegill Sunny haben auch schon mit knappen 5 cm schon Laichfärbung . Und man fängt fast nur Männchen !!!


    Cu

  • Und genau da liegt der Fehler. Die Bestände sind nicht verbuttet. Es wird aber jeder halbwegs handlange Barsch entnommen. Barsche haben ein ausgesprochen langsames Wachstum. Darum dauert es auch sher lange, bis wieder ordentliche Fische nachgewachsen sind. An Verbuttung liegt es also nicht, vielmehr an einer gestörten Alterspyramide!

  • Zitat von andal

    An Verbuttung liegt es also nicht, vielmehr an einer gestörten Alterspyramide!


    Und ich dachte immer, der Barsch sei so ungeheuer zahlreich, daß so etwas nicht ins Gewicht fällt.


    Wie sieht das eigentlich bei den Brassen aus? Bei denen ist Verbuttung ja kein Thema, weil sie schnell genug wachsen...aber von der Anzahl her würde mich das mal interessieren, da bis auf eine einzige Forelle alle meine verwertbaren Fische Brassen waren und auch bei einem Demonstrationsangeln mit der Stipprute, dem ich beiwohnte, gut drei viertel des Fangs aus Brassen bestand. Ist es tatsächlich so, daß Brassen überall in sehr großer Zahl vorkommen (zumindest in stehenden Gewässern) und man sie deshalb auch problemlos entnehmen kann, ohne dem Gewässer zu schaden? Schließlich gibt es für sie nur selten ein Schonmaß und schon gar keine Schonzeit.

  • Zitat von matchprofi junior

    Stimmt ich hab noch im Hinterkopf, dass ein Barsch 10 Jahre braucht bis er eine Länge von ca. 25cm erreicht. In dieser Zeit können andere Fischarten schon zu Rekordfischen herangewachsen sein!


    Das Wachstum ist zwar langsam, aber nicht so extrem.
    Ich habe an meinem Teich Barsche mit ca. 12 cm besetzt. 1,5 Jahre später wurden Fische zwischen 25 und 28 cm gefangen.
    Vorher war kein Barschbestand vorhanden (der Teich wurde jeden Herbst abgelassen.)
    Das Besatzmaterial war aus einem Forellenteich, der ebenfalls jedes Jahr abgelassen wird. Die Barsche kommen von einem Oberlieger, und können beim Zuwandern wegen der Vergitterung nicht viel größer als 5 bis 8 cm gewesen sein.
    Die Fische dürften also in max. 5 Jahren die 25 bis 28 cm erreicht haben.
    Ich meine in der Literatur ähnliche Angaben gefunden zu haben.
    Unter idealen Bedingungen dürfte das Wachstum sogar noch besser sein.
    In vielen Gewässern dürften die Fische aber viel langsamer abwachsen.


    Wenn man sich den Befischungsdruck bei vielen Gewässern ansieht, und auch die Entwicklung des Twisterfischens in den letzten Jahren (vorher waren große Barsche ja vergleichsweise sicher, und eher Beute von Spezialisten.), dann kann man sich Andal nur anschließen, gerade in Gewässern mit wenigen Barschen, wie etwa vielen Flüssen und Bächen.


    Gewässer mit sehr großen Barschbständen, in denen keine oder nur extrem wenige große gefangen werden, dürften unter einem anderen Problem leiden:
    Bei Barschen wurde beschrieben, dass sie, wenn sie in der Jugendzeit zu wenig geeignete Nahrung finden, für immer Kleintierfresser bleiben, und nie den eigentlichen Wachstumsschub als Fischjäger erleben.
    Gerade Fische die schon mit sehr geringer (<10cm) Länge laichen, investieren im Verhältins viel zu viel Energie in den Laich, um noch Fischfressergröße zu erreichen. So kommt es auch in Gewässern mit sehr gutem Bestand an kleinen Weißfischen zu kleinwüchsigen Barschbeständen.
    Das funktioniert übrings auch bei anderen Arten. Ich kenne einen Teich, in dem die karpfen kaum 1cm pro Jahr wachsen, da sie schon mit ca. 25 cm zu Laichfischen wurden. Der Bestand ist inzwischen vergleichsweise gering (100 Stk /ha), die Fische wachsen aber trotz guten Futterangebot nicht mehr besser. Da hilft nur noch: Ablassen und neu besetzen.


    Bei Barschen ist das sehr schwer. Gerade in Seen mit vielen Weißfischen und vielen Minibarschen muss man die Zahl der Räuber schon massiv erhöhen. Aber gerade in diesen Gewässern wird verstärkt auf die Hechte und Zander gefischt, da die sonstigen Kleinfische ja nichts hermachen. Ein Teufelskreis, der sich nur durch professionelle Bewirtschaftung, z.B. Netzfischerei und Bestandspflege durch einen Fischwirtschaftsmeister sanieren lässt.
    Da es sich nicht um genetische Verbuttung handelt sind die ab und an praktizierten "Blutauffrischungen" völlig für die Katz.


    Vereine mit solchen Problemen sollten überlegen statt in Besatz lieber in professionelle Anleitung zu investieren. Wenn die Kasse reicht, sollte ein Profi eingestellt werden.


    Ich sag nur Möhnetalsperre, wo Markus Kühlmann als Berufsfischer des Ruhrverbandes eines der besten deutschen Raubfischgewässer geschaffen hat.


    Gruß,
    Manfred

  • Zitat von peter_koelling

    Ich kenn mich da ja jetzt nicht so gut aus, aber werden Sonnenbarsch eh nicht viel größer als 10-15 cm?



    Viele aber nicht alle . Das hier ist auch einer und zwar der Art Bluegill ( das sind die, die ich auch meine :


    .



    In Deutschland gibt es glaub ich nur pumpkinseeds :



    cu

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