Eine Frage der Pose?

  • Servus alle zusammen,


    ich fische am liebsten bzw. erfolgreisten mit einer einfachen Posenmontage auf Barsch im Fluß. Köder ist hierbei der Tauwurm.
    Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:
    ich war gestern seit längerer Zeit mal wieder Angeln und der Neckar hatte an diesem Tag auffällig starke Strömung. Ich hab mal wieder an meiner Lieblingstelle, einer Spundwand, geangelt, konnte aber die Pose kaum 3 min im Wasser halten, da war sie schon ca. 20 m weggedriftet.
    Nun meine Fragen:


    -welche Posenform eignet sich für solche Verhältnisse ?
    -welche Art der Bebleiung ist am widerstandsfähigsten gegen Strömung ?


    Da die Antwort bestimmt kommen wird: ich hab nicht wirklich lust auf Grundfischen, was gibts für möglichkeiten mit der Pose...


    Grüße

  • Hi!
    Es ist relativ schwierig, dir einen Tipp zur richtigen Posenwahl und Montage zu geben, ohne selbst an Ort und Stelle zu sein. Tiefe, Bodenprofil und Wurfdistanz spielen dabei auch noch eine gewichtige Rolle. Um’s Herumexperimentieren kommt man meist nicht umhin. Von der Stärke der Strömung kann man sich allein durch eine Beschreibung auch kaum ein Bild machen.
    Ich geb dir jetzt trotzdem mal einen Tipp, basierend auf dem Bild, das ich von deinem Gewässer gemäß deiner Schilderungen im Kopf habe:
    Nimm eine sog. Bolo-Pose in umgekehrter, länglicher Tropfenform mit dicker Antenne, so um die 6 gr. Die hat genug Auftrieb, um bei Bodenkontakt nicht gleich unter Wasser gezogen zu werden. Besonders, wenn noch ein Stück vom Posenkörper rausschaut. Es geht ja auf Barsche, die sind ja nicht so sensibel gegenüber Widerstand wie z.B. Nasen.


    Um ein zu schnelles Abtreiben zu verhindern, verwende ich meist eine der beiden Basis-Bebleiungsmuster:
    1. Schleifend, mit einer abgestuften Bebleiung:
    5-8 Schrote in gleichmäßigen Abständen zw. Pose und Haken aufgeteilt, die Schrote zum Haken hin kleiner werdend. 30-50cm über Gewässertiefe stellen. Klappt v.a. bei ebenem Grund gut.


    2. Aufliegend mit einem „Ankerblei“, wenn die Strömung nicht allzu stark ist:
    Die Hauptmasse des Bleis sitzt dabei in Nähe des Hakens. Wieder übertief einstellen. Ein großes Schrot mit 1,2-1,9 gr. (SG bzw. Swan) liegt auf. Die Pose wird im Idealfall nicht unter Wasser gezogen und hält die Position bis ich sie anhebe und ein Stück weiterdriften lasse.


    Das sind mal Richtlinien. In der Praxis muss man oft viel rumschieben, bis die Pose sich so verhält, wie man es sich wünscht. (Was der Fisch wünscht, steht wieder auf einem anderen Blatt Papier… :D )
    Generell ist noch zu sagen, dass man sich das Leben bei schwierigen Verhältnissen (Wind, starke Strömung) leichter macht, wenn man zu einer etwas größeren Pose als zu einer kleinen greift.
    Viel Spass beim Rümtüfteln! :)

  • Ich kenne keine Methode, die bei dermaßen starker Strömung eine Pose am Platz hält. Verhinderst du eine Abdrift durch Umklappen des Rollenbügels, wird die Pose von der Strömung nur unter Wasser gedrückt.
    In solchen Fällen hilft m.M.n. nur Bodenblei oder Dropshot mit Tauwurm.

  • Es gibt Strömungsposen für stationäres Fischen, die sogenannten "Lollies".
    Die wirken ähnlich wie ein Sideplaner beim Schleppangeln.
    Bei geschlossenem Bügel wird die Lolly-Pose von der Strömung Richtung Flussmitte gedrückt. Es gibt Rechts-und Links-Lollies - je nachdem, an welchem Ufer du fischst.

  • Die andere Möglichkeit wäre, dass du dich für das Trotting entscheidest und so das Abtreiben der Posenmontage bewusst einsetzt, um eine Strecke abzusuchen.
    Hierfür gibt es spezielle Trotting-Posen, etwa die Sticks, Avons oder Bobber von Drennan.

  • Zitat von Holger Wulf

    Ich kenne keine Methode, die bei dermaßen starker Strömung eine Pose am Platz hält. Verhinderst du eine Abdrift durch Umklappen des Rollenbügels, wird die Pose von der Strömung nur unter Wasser gedrückt.
    In solchen Fällen hilft m.M.n. nur Bodenblei oder Dropshot mit Tauwurm.


    Ich hab mir schon in jungen Jahren die Hörner an Inn und Donau abgestoßen. Fazit: Selbst bei stärkster Strömung ist der Einsatz von einer Pose nicht nur möglich, sondern der Bodenbleiangelei meist überlegen.
    Einzige Ausnahme: Trübes Wasser. Der Fisch kann den Köder mit den Augen nicht mehr wahrnehmen und ist allein auf seinen Geruchsinn angewiesen. Eindeutiger Vorteil für die Bodenbleimontage.
    Von diesen Lolly-Strömungsposen halte ich übrigens gar nichts...


    Entscheidend für die optimale Posenführung ist eine genügend lange Rute. Meine kürzeste (und auch liebste) Rute ist eine Matchrute in 4,80 m.
    Wie ein Puppenspieler seine Marionette, so sollte man seine Pose durch die Fluten navigieren! ;)
    Freilich eine Lebensaufgabe... :(

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