Fangverbot für Aale!!

  • Ich habe auf einer Homepage einen Artikel über diese Forderung der EU gelesen. Anscheinend überleben nur 0.3% der Aale die Abwanderung ins Meer, wo die Aale dann auch schließlich ablaichen. Diese Forderung finde ich angemessen aber viel zu spät. Ich habe es noch nie verstanden, dass der Aal nicht zu den Edelfischen gezählt wird. Jeder kann unbegrenzt Aale fangen. Eine Fischart, die nur an einer Stelle der Erde ablaichen kann muss eben besonders geschützt werden. Doch ein Fangverbot bringt nicht das Geringste, wenn die Wasserkraftwerke nicht abgebaut oder so geschützt werden, dass die Aale nicht mehr in die Turbinen gelangen und verenden. Das Abfischen der Glasaale an den Küsten muss auch verboten werden. Der Mensch muss das Gleichgewicht der Natur wieder herstellen, dass er selbst zerstört hat. Oder man verändert den Aal genetisch so sehr, dass er überall ablaichen kann. :? Ich halte die erste Methode aber für die Sinnvollere! :idea:

  • Zumindest sollten die Turbinen verschwinden und das Berufsfischen auf den Aal verboten werden. Was wir Hobbyangler dann noch fangen, fällt angesichts dieser beiden riesigen Faktoren kaum noch ins Gewicht, aber die Bereitschaft für eine ganzjährige Schonzeit dürfte gerade bei uns am höchsten sein, schließlich trauern wir am meisten den stetig abnehmenden Aalbeständen hinterher.


    Allerdings sollten wir aufpassen, daß wir nicht (schon wieder mal) vera..... werden. Am Ende gibts nämlich ein Fangverbot für die Angler, während die Kraftwerke weiterhin aus einem Aal drei machen und die Berufsfischer wie gehabt für reichlich Räucheraale sorgen, die man sich per Expresspaket ins Haus kommen lassen kann. Beispiele für derart rigorose Einschnitte ins Anglerleben gibt es ja zuhauf (z.B. Setzkescher oder Fischerprüfung), dort blieben die gleichen oder oft sogar noch schlimmeren Probleme in weniger propagandawirksamen Bereichen unberührt.

  • Ich wäre sofort mit bei einem Fangverbot auch für uns Anglern dabei. Nur leider wird das nicht viel bringen, da die meisten Aale garnicht mehr zu uns Hochwandern können. Das Problem liegt also nicht nur beim ABwandern der Fische zum Laichen, sondern daran das die Glasaale sofort Weggefangen werden. Es müßte also ein Weltweiter Stop der Aalfänge beschlossen werden. Und dies sehe ich als Unmöglich an. Wir schaffen es ja noch nicht einmal Einheitlich auf den Walfang zu Verzichten. Also, das wird den Aal in naher Zukunft nicht mehr geben, ist meine leider Traurige Prognose. :cry:

  • Tag auch! Ich wäre auch sofort dabei, selbst, wenn das Verbot auch uns Angler trifft. Es müssen erstmal wieder vernünftige Bestände aufgebaut werden. Wenn ich dran denke, dass es Nächte gegeben hat, in denen ich mit 10-15 Aalen nach Hause gekommen bin und heute bin ich schon froh, wenn ich ein oder zwei maßige Aale als Beifang habe.

  • Ich wusste, dass ihr das genauso seht. ;) Angler sind eben vernünftige Leute, die sich um die Umwelt, Tierarten, deren Schutz und alles was dazugehört kümmern um mit aller Kraft wieder vernünftige Bestände aufzubauen oder regional "ausgestorbene" Bestände wieder zu integrieren.


    Das soll noch einer sagen: "Angler sind Mörder!" :evil:

  • Das mit dem Fangverbot von Glasaalen ist leichter durchzusetzen, Deckert. Hier müsste 'lediglich' die EU eigreifen, und die EU-Staaten sich einig werden, da an der EU-Küste die Glasaale weggefangen werden. Und wenn dann keine mehr gefangen werden, können die Asiaten auch keine mehr essen, so ist das. Nur geb ich Dir insofern Recht, dass hier generell wieder finanzielle Interessen im Vordergrund stehen. Dies ist jedoch sehr kurzfristig gedacht, denn irgendwann sind die Aale alle, und dann gibts auch für die B-Fischer kein Geld mehr für Glasaal.


    Grüsse


    Rainer

  • snoek:
    Dieses kurzfristige Denken bringt den B-Fischern aber erstmal eine Menge Kohle ein. Je weniger Glasaale es noch gibt, desto höher können die natürlich auch den Preis setzen und ordentlich Geld scheffeln. Und das ist das Problem. Solange der Profit stimmt werden die meisten auch nicht aufhören, die verbleibenden Bestände wegzufischen.

  • Zitat von snoek

    dass hier generell wieder finanzielle Interessen im Vordergrund stehen. Dies ist jedoch sehr kurzfristig gedacht


    Lol...wir leben in einem System, das ein Paradebeispiel kurzfristigsten Denkens ist. Wo man auch hinschaut, überall findet man solche Beispiele, wenn man sich mal genauer damit befasst. In großen wie in kleinen Dingen waren und sind langfristige Denkweisen stets die absolute Ausnahme, denn sie bedeuten meistens Verzicht und finanzielle Einbußen zugunsten kommender Generationen (und wer will das schon...?). Also dann sollte ich mich beeilen und schnell noch einen Aal fangen, bevor es keine mehr gibt :(

  • Ich finde auch das es ein Fangverbot für Aale geben soll. Aber nur für Fischer. Sonst endet das alles so wie mit dem Dorsch.


    TIPP: Ich habe beim Brandungsangeln und Bootangeln auf Dorsch mein persöhnliches Mindestmaß gemacht. Statt 35cm auf 45 cm hoch. Das wäre doch ein Anfang für uns alle den Dorsch zu schonen. Mailt mir doch einfach eure Meinung. :D :!:

  • Wie schon erwähnt: Was wir Angler fangen, ist ein Witz, wenn ma den verlust durch turbinen und berufsfischer sieht.


    Man sollte daher an der quelle anfangen reformen zu starten !

    4Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig "Googlen".


    Schreib dich nicht ab, lern "Googlen" und posten ;)

  • ich wäre sofort für ein angelverbot auf aal.


    naja, das mit den turbinen ist schon ein problem.


    aber diese abschaffen, wie ein user oben meint, ist halt doch unmöglich. wir leben in einer zeit, in der die energie eine schlüsselrolle spielt. ohne energie liegt beinahe alles still. stellt euch vor wie es wäre, wenn die gesamten fluss- und wasserkraftwerke stillgelegt würden!?! --> chaos pur. dann läuft euer fernsehrer, ... nicht mehr. ihr könntet dann nicht mal hier im forum was posten :roll: ! selbst eure maden, würden in einem abgeschalteten kühlschrank die nächste woche nicht überleben!


    wirklich sinnvoll sind nur die verbote für die berufsfischerei und für die hobby-angler. dies müsste natürlich mit speziellen aufzuchtprogrammen kombiniert werden.


    mfg


    hannes

  • Es gibt nur zwei Ansätze für eine wirkliche Problemlösung:


    1. EU-weites Verbot des Glasaalfangs und - exports und
    2. durchgängige Fließgewässer schaffen.


    Wer als Betreiber von Wasserkraftanlagen nicht für Fischwege sorgt (wie gesetzlich angeordnet), darf nicht mit einer Geldstrafe davonkommen, die ihn letztendlich billiger kommt als der Bau einer Fischtreppe oder eines Fischwegs.
    Ebenso rigoros muss der Betreiber eines Wasserkraftwerks dafür Sorge tragen, dass Fische (nicht nur Aale) durch Gitter von seinen Turbinen ferngehalten werden.


    Ein allgemeines Aalfang-Verbot dagegen halte ich für wenig sinnvoll.
    Da gibt es in vielen Gewässern Satzaale, die keine Chance haben, zum Laichen abzuwandern. Im Chiemsee hausen "Anacondas" von bis zu 1,30 Länge, die die Sargasso-See nie sehen werden. Denn selbst wenn irgendein noch vorhandener Instinkt sie dazu brächte durch die Alz in den Inn und die Donau abzuwandern, würden sie irgendwann im Schwarzen Meer landen und den Atlantik nur nach langer Mittelmeerkreuzfahrt erreichen.
    Darum: raus mit ihnen, sie warm aus dem Rauch genießen und nach Möglichkeit die Berufsfischerei dazu bringen, von weiterem Aalbesatz abzusehen.

    Cogito, ergo sum.
    Credo, ergo intelligo.
    Piscor, ergo vivo.


    P.S.: Don't buy a fly - just tie!

    Einmal editiert, zuletzt von reverend ()

  • Zitat von Hannes20

    ich wäre sofort für ein angelverbot auf aal.
    naja, das mit den turbinen ist schon ein problem.
    aber diese abschaffen, wie ein user oben meint, ist halt doch unmöglich.


    Warum denn die Wasserkraftwerke abschaffen wenn es auch einfacher geht. Die Turbinen müssen nur richtig geschützt werden, dass kein Fisch mehr darin verenden kann. Es müssen außerdem fachgerecht angelegte Fischtreppen gebaut werden. Zum Teil sind schon welche da, aber es wurde eben z.B. nicht mitbedacht, dass beispielsweise der Lachs immer den Weg mit dem stärksten!!! Widerstand geht. In den meisten Fällen führt dieser Weg eben direkt in den Tod, sprich in die Turbinen. :evil:

  • Die Sache mit dem Lachs ist doch beinahe die selbe....wie ein Fass ohne Boden. Es werden Jungfische eingesetzt und es wird für einen gesunden Bestand gesorgt, doch alle Bemühungen sind fast umsonst auch wenn sie noch so groß sind. Denn die Lebensbedingungen sind oft nicht gegeben (Wasserqualität, Turbinen, fehlende oder falsch angelegte Fischtreppen...).
    ...aber mit dem Lachs geht es ja Gott sei Dank in den letzten Jahren wieder langsam aufwärts. ;)

  • Ich denke durchgängige Flüße wirds bald geben, da ist man schon festweg dran.
    Schon alleine wegen den groß angelegt wiedereingliederung des Lachses.


    matchprofi junior


    Es sind 0,3 % die von den Flüßen ins Meer gelangen, was noch lange nicht heißt das diese 0,3 % bis in die Saragossasee kommen.
    Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied ;) .

  • Sehen wir doch das ganze auch einfach mal von der positiven Seiten. ;)
    Die Bemühungen werden sicher nicht umsonst sein. Ich denke, dass auch die Erforschung des Aales in ein paar Jahren schon um einiges weiter sein wird. Auch bei den Lachsen bin ich zuversichtlich . Vielleicht können schon unsere Enkel wieder an großen Flüssen auf Lachse fischen.

  • Zitat von Wildi05

    Die Energie aus Wasserkaraft macht nur einen Bruchteil unserer energie aus.Schätze mal unter 1%.


    also bei uns in österreich beträgt der anteil der wasserkraft 70%. in unserem bundesland vorarlberg liegt die deckung des eigenen energieverbrauchs bei nahezu 100%.
    weltweit gesehen, stammen 17% der gewonnenen energie aus wasserkraft.


    also doch deutlich über einem prozent!


    mfg


    hannes

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