Biologie der Fische

  • Mahlzeit,
    ich hab da mal ne frage an die biologen unter euch.
    inwieweit sind fische lernfähig? sprich kann ein fisch es lernen das ein bestimmter köder oder eine bestimmte stelle im gewässer die stark beangelt ist, für ihn gefährlich ist?
    und wie weit kann ein fisch zurück "denken"?
    beim goldfisch sag man ja, glaube ich, das sein gedächtnis nur 3 sek. zurückreicht, ist das bei unseren süßwasserfischen genau so? es ist ja bekannt das große fische vorsichtiger sind als ihre kleinen artgenossen, ist das also auf eine art lernfähigkeit zurückzuführen?

  • Ich halte Fische nicht für lernfähig. Warum würden sich Karpfen dann mehrfach pro Saison fangen lassen, Forellen mit abgerissenenen Vorfächern im Schlund erneut den Köder nehmen, Barsche nach dem Zurücksetzen sofort wieder beissen und so weiter und so fort?


    Die Großen wurden groß, weil sie es einer Mischung aus besonderen Instinkten und einer Portion Glück zu verdanken haben. Aber bestimmt nicht, weil sie von so scharfem Geiste sind und lernen können!


    Der "schlaue, lernende Fisch" ist eine gerne genommene Ausrede von erfolglosen, weil selber nicht ausgesprochen lernfähigen Anglern. ;)

  • Da kann ich Andal nur Recht geben, nen Kollege von mir spricht auch immer von den schlauen Karpfen bei uns im See die irgenwann nicht mehr beißen weil sie gelernt haben an welchem Köder der Haken hängt.
    Komischerweise konnte ich dieses Jahr ein und denselben Karpfen (charakteristisches Schuppenbild) 10 mal fangen, in einer Nachtsession sogar 2mal und der hatte schon seine 16 Pfund also ein "alter Hase".

  • Moin,


    meines erachten nach sind Fische schon in einem gewissen Umfang lernfähig.


    So kann ich z.B. bei meinen Fischen zuhause beobachten das die einen Bezug zwischen der Futterdose und dem Futter herstellen können. Sprich die reagieren wirklich nur darauf wenn ich mit der Futterdose vor dem Becken herumwackel, Handy oder andere Gegenstände incl. meiner Person werden völlig ignoriert.


    Insofern glaube ich durchaus das man Karpfen an bestimmte Köder und oder Boilies gewöhnen kann bzw. das die lernen das es an einem gewissen Platz ein überaus gutes Futterangebot gibt. Das die jemals den wesentlich komplexeren zusammenhang zwischen dem großen Futterangebot, der Murmel, dem Blei und dem Haken komplett begreifen , glaube ich aber nicht.


    Mfg


    Daniel

    Nichts wird so leicht für Übertreibung gehalten wie die Schilderung der reinen Wahrheit. (Joseph Conrad, ukrainisch-brit. Schriftsteller, 1857-1924)

  • Dann aber mal ne Frage, wie kommt es, das man Fische an Sachen gewöhnen kann? Da sind z.B. das Anfüttern mit dem man Fische dazu bringt die selbe Stelle zu besuchen weil sie doch irgendwie lernen da gibt es Futter. Das selbe bei Karpfen, die z.B. von Menschen gefüttert werden und sich auch daran gewöhnt haben, dass sie das Futter teilwesie aus der Hand fressen.


    Ich denke so ganz kann man denen das Lernen nicht absprechen. Es gibt schon Sachen wo sie dazulernen können. Ob sie nun schlau sind ist was anderes, aber lernfähing sind sie meiner Meinung nach schon in bestimmten Bereichen.

  • Ich kann Kai da eigentlich nur zustimmen aus meinen eigenen Erfahrungen.
    Ich habe zuhause auch einen kleinen Gartenteich mit Goldfischen und Koikarpfen und ein paar Rotaugen.
    Sobald sie wahrnehmen, dass ich am Teich stehe schwimmen sie immer in einen bestimmten Bereich, an dem sie immer ihr Futter bekommen. Stelle ich mich auf die andere Seite kommen erst vereinzelt ein paar Fische genau zu mir, drehen aber dann wieder um und tummeln sich an der Stelle wo das Futter immer kommt.
    Sprich, die Fische müssten sich ja gemerkt haben, sobald ich am Wasser stehe gibt es an der Ecke auch was zu fressen.
    Desweiteren waren meine Fische, die zum Teil neu besetzt wurden, anfangs sehr scheu.
    Nach und nach habe ich sie nun soweit, das sie mir das Futter aus der Hand fressen und auch so an meinen Finger "saugen" ...


    Also muss es doch i.was geben, dass sich die Fische wohl an gewisse Dinge erinnern bzw. sich solche Sachen merken und dazu lernen oder sich an gewissen Sachen eben gewöhnen.


    Warum sollte man wie Kai schon sagte sonst anfütern bei Karpfen??? Würden die Karpfen soetwas nicht bemerken, bringt ja das komplette Anfüttern nichts.


    Ein anderes Beispiel, vor ein paar Jahren (weiß nicht mehr genau wie lange das her ist), waren meine Teichfische auch sehr zutraulich und sie fraßen mir aus der Hand. Als jedoch eines morgens ein Graureiher sein Unwesen trieb waren sie verschreckt und sie kamen tagelang nicht mehr nach oben an die Oberfläche zum fressen.
    Ich denke, dass sie eine Gestalt, in dem Falle mich, mit dem Graureiher gleichgesetzt haben und deuteten dies dann als Gefahr und versteckten sich.
    Erst nach ner gewissen Zeit kamen sie wieder und gewöhnten sich wieder an mich und dem Futter und waren wieder zutraulich.


    Von daher denke ich schon, dass gewisse Fische durchaus lernfähig sein können.


    Ist es wissenschaftlich eig. schon erforscht in wie weit Fische wirklich lernfähig sind oder sie sich gewisse Sachen merken können?

  • Da gebe ich dem Kai Recht!!
    Stellt sich nur die Frage, ob es Gewohnheit ist, oder Lernfähigkeit!
    Gewohnheit ist ja eigentlich Lernfähigkeit!
    Wie sollten sie sich sonst daran erinnern, wo welcher Futterplatz ist, oder ein Mensch, an den sie sich gewöhnt haben im Garten-, oder sogar Schwimmteich, vor dem sie eigentlich Naturvorgesehen flüchten müssten, mit ihm rumspielen und rumschwimmen.
    Also ganz so dumm und unaufmerksam sind die Fische nicht. Aber es sind auch gewiss nicht die Wesen, die irgendwann einen Einstein vorbringen! :lol:

    Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven, aber keine freien Völker regieren können.

  • Fische sind bestimmt lernfähig in gewissen Grenzen. Sie müssen ja auch lernen was gut und was schlecht ist zum essen und wann es wo was zu holen gibt. Kunstköder z.B. sind auch nicht einfach unbeschränkt fängig, das kapieren die Fische irgendwann schon, dass das nicht wirklich was zu fressen ist.
    Wenn ein Karpfen schonend behandelt und immer wieder zurückgesetzt wird, denke ich er frisst seine Boilies einfach weiterhin und nimmt den gelegentlichen "Landausflug" halt in Kauf. Höchstens wäre zu erwarten, dass er irgendwann im Drill nicht mehr so spritzig ist, sondern sich halt ranzeihen lässt, damit man ihm den lästigen Haken wieder entfernt. Jan Eggers zumindest meint, dass Hechte die öfter gefangen werden nicht mehr so wild sind im Drill.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!