Hallo...
obwohl ich eher der "stille" Forumsbesucher bin, brennt mir seit Tagen ein Thema unter den Nägeln bei dem ich gern andere Meinungen gehört hätte...
Folgendes:
Ich gehe ungern allein zum Fischen. Sei es zum Feedern oder zum Zanderfischen habe ich gern meinen Kollegen mit dabei...(Nennen wir Ihn mal Uwe, alles andere wäre eventuell ungerecht falls er sich hier wiederfindet). Uwe angelt seit ca. 3 Jahren und steckt dementsprechend noch am Anfang seiner Angellaufbahn. Und genau das ist der Punkt. Von Anfang an nahm ich Uwe mir zur Brust um Ihm die Tricks und Kniffe bzw. das richtige Fischen auf die unterschiedlichen Fischarten näher zu bringen. Auch das Fischen an unterschiedlichen Gewässertypen wollte ich Ihm erläutern. Und das ist das was mich irgendwie ärgert...Uwe ist irgendwie "beratungsresistend"!!!
Ein Beispiel...Freitag nach dem Deutschlandspiel ab zum Kanal. Dort wollten wir Köderfische stippen um Abends auf Zander mit der Pose zu fischen. An der Stelle ist es gut 2,5m tief. Ich warf ein wenig Futter ins Wasser und begann das stippen auf die Kleenen. Recht zügig landete ein Rotauge nach dem anderen im Eimer. Ich dachte noch so..."Hmmm bei mir geht es rucki zucki und bei Uwe tut sich nichts", da sah ich auch schon warum sich von Uwe kein Rotauge zur Eimerbesichtigung überreden lassen wollte..Uwe fischte direkt unter der Oberfläche...Meine Einwände warum er nicht ein wenig exakter über Grund fischen will beantwortete er mit Achselzucken...Mir war das eigentlich auch egal, klappte es doch mit den Köderfischen was bei uns am Kanal nicht immer der Fall ist...
Abends montierte ich dann meine 8m Stellfischruten um die gefangenen Rotaugen genau vor der im Kanal verlaufenden Steinpackung anzubieten. Nachdem ich mit montieren fertig war warf ich nen Blick auf die von Uwe verwendeten Ruten...Seine "Stellfischrute" war 3m lang...Ich sagte ihm..."Jung so wird das nichts...die Strömung und der Sog, Wellengang der vorbeifahrenden Schiffe wird deine Montage in die Steine drücken...dann wirste dir deine Montage abreissen..musst neu montieren...fängst an zu ruckeln weil es das x-te mal ist...Nimm eine 8m Latte von mir und du kannst wenigstens mit einer Rute vernünftig den Köderfisch vor die Steine setzen...
Natürlich hat er diese nicht genommen und es kam wie es kommen musste...ich fing zwei Zander (68,71cm) und Uwe war die halbe Nacht mit montieren beschäftigt...mit ruckeln auch
Und das passiert ganz oft...mir tut er dann leid denn er soll doch was fangen bzw. Erfolgserlebnisse haben. Wie schnell verliert man den Spaß an der Sache wenn der Erfolg ausbleibt? Mittlerweile hab ich schon ein schlechtes Gewissen wenn ich Fische fange und er nicht....
Versteht mich nicht falsch...ich kann ihn super leiden und komme astrein mit ihm aus...wenn wir zum fischen gehen oder uns privat treffen ist immer super Stimmung und niemals schlechte Laune...
Ich war Jugendwart in drei verschiedenen Fischereivereinen aber kein Jugendlicher war so wie Uwe...Die wollten Fische fangen und haben jeden Ratschlag bzw. Tipp von uns gern beherzigt und ausprobiert. Ich kann mich aber auch in die Lage von Uwe versetzen...Vielleicht will er sein "eigenes" Ding ausprobieren? Auch wenn es nach hinten losgeht oder es sich als nicht fängig erweist...Vielleicht hat er aber auch die Schnauze voll von gutgemeinten Ratschlägen? Alles ist möglich, oder?
Wie denkt ihr darüber? Habt ihr ähnliches erlebt? Eure Meinung würde mich interessieren...