• Es ist doch immer ein Hick Hack zum Thema "Können Fische schmerz empfinden".


    Ich hätte da mal ne andere Frage: Können Fische frieren?


    Ich mein die haben für mein empfinden keine besonders dicke Fettschicht oder ähnliches und dass allein die Haut und die Fettschicht die Fische warm halten kann ich mir nicht vorstellen.


    Oder nehmen die Fische den Kältereiz einfach anderst wahr, so wie bei schmerz, dass dies für denn Fisch einfach stress ist?


    Würde mich freuen wenn ihr mir die Frage so gut wie möglich beantworten könntet.


    Danke!!!!!!

  • Fische sind wechselwarme Tiere, die m.E. im Gegensatz zu warmblütigen Tieren immer die Umgebungstemperatur haben. Nur einige wenige Arten können die Körpertemperatur um ein bis zwei Grad erhöhen. Das sind z.B. sehr schnellschwimmende Thunfischarten. Zu erkennen an der intensiven Rotfärbung des Muskelgewebes.


    Mit sinkender Wassertemperatur reduziert sich also bei Fischen der Stoffwechsel und die Aktivität, allerdings abhängig von der Art. Salmoniden und Cypriniden unterscheiden sich hier doch sehr deutlich.
    Letzten Endes verfallen sehr viele Fischarten in eine sog. Kältestarre mit minimalen Körperfunktionen. Gleiches kann man aber auch bei extrem hohen Temperaturen beobachten.


    Ein Fisch, der mit sehr außergewöhnlichen Bedingungen zu Recht kommt, ist die Karausche. Sie ist in der Lage, bei Bedarf in der Leber gespeichertes Glykogen zu zerlegen und den freigewordenen Sauerstoff in den Blutkreislauf zu speisen. Auf die Weise kann sie sogar ein Durchfrieren des Gewässers für einen bestimmten Zeitraum im Schlamm überleben.


    Fische verfügen mit Sicherheit über Temperaturrezeptoren. In wie weit sie allerdings ein subjektives Kälte/Wärmeempfinden haben, kann ich nicht sagen.

  • Wenn Fische die gleiche Temperatur wie das umgebene Wasser haben,können sie keinen Temperaturunterschied fühlen.Salmoniden sind selbst bei 4° noch sehr aktiv.Dies konnte ich beim angeln in einem Hochgebirgssee beobachten.Die Fische waren wie wild im drill sprangen bis 1m aus dem Wasser.


    Ein Kollege fing mit einem Freund letztens 2 Waller um die 1,8m.


    Jetzt kommts:
    Drillzeit 15minuten

  • Falsche Schlußfolgerung!
    Fische können sehr wohl Unterschiede der Temperaturen wahrnehmen, also fühlen. Wie würdest Du mir bitte sonst erklären, dass sie fallweise wärmere, b.z.w. kältere Bereiche meiden?

  • Hmm............


    Vielleicht hat das was mit dem Sauerstoffgehalt der unterschiedlichen Gewässerbereiche zutun.


    Kaltes Wasser = mehr Sauerstoff im Wasser lösbar
    Warmes Wasser =weniger Sauerstoff im Wasser lösbar


    Im Warmem Wasser gibt es mehr Plankton und Kleintiere bzw. sie sind aktiver und besser für die Fische zu finden.


    Ausserdem erhöht warmes Wasser den Stoffwechsel:
    Die Fische ziehen dahin wo sich ihr Stoffwechsel erhöht,damit sie z.B. wieder nach dem Winter in Schwung kommen oder schneller wachsen.


    Aber wie sollen die Fische einen Temperatur unterschied feststellen wenn ihr Körper die gleiche temperatur hat wie das Wasser und es somit gar kein Temperaturunterschied geben kann?


    Warnehmbar für fische wäre wenn sie schnell von warmes in kaltes Wasser wechseln.Da ihr Körper die Temperatur nicht so schnell auf die neue umgebung umstellen können.


    Vielleicht kann ja ein Biologe was dazu sagen?

  • Natürlich kann ein Fisch den Temperaturunterschied fühlen - eben weil er die gleiche Temperatur wie das ihn umgebende Wasser hat.
    Dadurch hat er die Basis zum Vergleich für Temperaturschwankungen.
    (So in etwa, wenn Dich ein kühler Lufthauch streift - das merkst Du auch)


    Ob das Wasser allerdings 10 Grad kälter ist als vor 3 Wochen kann der Fisch nicht unterscheiden, da ihm der Erinnerungseffekt fehlt, und wenn er denn einen hätte, dieser keinerlei Nutzen bringen würde.


    Sein Körper stellt sich auf die jeweilige Umgebungstemperatur ein, sein Stoffwechsel verändert sich und somit auch seine Lebensabläufe und seine Aktivitäten.


    Da "frieren" eine Warnfunktion des Körpers von Warmblütlern ist um sich selbst zu schützen (z. B. zittern um Wärme zu erzeugen) wäre diese Funktion bei Fischen relativ unnütz.


    (Enten frieren z.B. auch nicht, da diese Funktion in den Gehirnen fehlt)
    (Bei Reptilien ist es ähnlich wie bei Fischen - Wärmequellen werden aufgesucht - wenn nicht vorhanden sinken mit der Temperatur auch die Stoffwechselabläufe)


    Grüße aus München,
    Peter

  • Da ist ja alles gesagt.


    Vieleicht nochwas am Rande.
    Was den Sauerstoff im Wasser angeht, so stimmt es, dass kaltes Wasser mehr Sauerstoff enthält als warmes, aber das kanns nicht sein.
    Wenn ich einen Goldfisch nehme, der aus einem Teich stammt, in dem es
    zb 5 Grad ist und setze ihn in ein Diskusbecken von etwa 29 Grad, so wird er das nicht überleben.
    Nicht weil er zu wenig Sauerstoff hat (lässt sich im Aquarium messen)
    die Diskus leben ja auch, sondern wei er eine art Kreislauf hat, der dann nicht mitmacht.
    Gewöhnt mal den Fisch aber langsam daran, so kommt er sehr wohl mit der Temp klar.
    So glaube ich auch , dass ein Fisch Temperatur unterschiede wahrnimmt.


    Jetzt zu den Reptilien
    Ich glaube, dass zb Schlangen, wenns ihnen 'kalt' ist sich nich so schnell bewegen können, weil ihre Muskeln steif sind und sie sich ja auch desshalb an Steinen die dort gespeicherte Wärme holen müssen.


    Fische machen das nicht.
    Fische sind im kalten Wasser genauso schnell, wie in warmen.
    Auch der wärmeliebende Karpfen explodiert im Winter an der Angel.
    Ich glaube, dass die Kälte bei Fischen nicht die Muskeln sondern eher die Verdauung verlangsamt.


    Ein kältestarrer Fisch würde sonst kein Winterhochwasser in einem Fluss überleben.


    Die Strömung zwingt ihn zu schwimmen und wer schwimmt muss fressen.
    Der Grund, wesshalb die Fische im Winter weniger fressen sehe ich darin,
    dass die Nahrung knapper wird und das Tier mit seinen Reserven haushalten muss.
    Das würde auch erklären, wesshalb Raubfische im Winter aktiver sind als Friedfische.
    Das mit der Kältestarre von Fischen wollte ich auch erst nicht glauben,
    musste das aber einsehen, als ich eine Schleie im Januar fing, die voller
    Egel war.
    Das sollte darauf hinweisen, dass der Fisch eine Zeitlang reglos im Schlamm lag.

  • Zitat von Rallymann66

    Da ist ja alles gesagt.


    Ein kältestarrer Fisch würde sonst kein Winterhochwasser in einem Fluss überleben.


    lag.


    Das muss so nicht unbedingt sein Rallymann da du in einem Fließgewässer grundsätzlich eine höhere Temperatur hat, da es ein bewegtes Gewässer ist.


    Die Frage ist bewegen sich die Fische ständig in dem Fließenden Gewässer, wenn ja, dann erzeugen sie doch durch die bewegung körperwärme und verbrauchen energie. Was bedeutet, dass diese im Winter eigentlich fast genauso fressen müssen wie im Sommer oder Winter. Kann das sein?

  • Ein ständig in der Strömung lebender Fisch verbraucht im Winter deutlich mehr Energie durch Schwimmbewegungen, die er durch Fressen ergänzen muss. Allerdings erzeugt er durch die Bewegung keine Wärme. Als wechselwarmes Tier ist er dazu nicht in der Lage. Nur einige Thunfischartige sind in der Lage, ihre Körpertemperatur um einge wenige Grade über die Umgebungstemperatur zu bringen. In ihrer deutlich roten Muskulatur können sie so mehr Sauerstoff binden und sie erzielen dadurch höhere Leistungen beim Schwimmen.

  • Da hat Andal ja schon alles gesagt.
    Muskeln und Stoffwechsel sind da 2 verschiedene paar Schuhe.


    Sie fressen um ihren Energiebedarf zu decken.
    Ich glaube auch das desshalb im Winter die Fische im Fluss eher fressen
    als im See.

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