Hechtzucht

  • Die Hechtproduktion ist einfach und kompliziert zugleich.


    Zuerst werden die Laichfische abgestreift, der Rogen mit der Milch vermischt und dann in die Brutbehälter gegeben. Unmittelbar mit dem Einsetzen des Schlupf der Dottersacklarven bringt man sie in größere Behälter, die mit Reisig abgedeckt werden.


    Jetzt fängt es an spannend zu werden. Sobald die Hechte aufhören sich aus dem Dottersack zu ernähren muss man einschreiten, sonst wird es sehr kanibalisch!
    Entweder bringt man sie nun sofort im Gewässer aus und zwar unmittelbar am Pflanzensaum, immer schön mit Abstand der einzelnen Fischchen, oder man zieht sie in der Zucht weiter. Das ist aber sehr kompliziert und eine Aufgabe für spezielle Betriebe. Es ist der Hang zum Kanibalismus, der das so schwierig macht. Da gibt es verschiedene Methoden, über die die Betriebe nicht gerne sprechen. Verständlich!

  • Na endlich mal eine Möglichkeit angelesenes (Laien-)Wissen loszuwerden :) .


    Hechte werden bis sie die Geburtsreserven (Dottersack) aufgezehrt haben und in der ersten Zeit danach gemeinsam gehalten. Dabei werden Nadelbaumzweige in die Becken gelegt (soweit ich weiß als Versteck).


    Später werden sie in Teiche umgesetzt, die mit größeren Weißfischen besetzt sind, über deren Laich und Brut sich die Hechte dann hermachen dürfen. Diese üppige Fütterung soll den Kanibalismus einschränken. Nicht ohne Grund werden Hechte oft als Kleinstfische bis 6cm besetzt. In dieses Stadium sind im Vergleich zu später viel billiger zu ziehen. Alles was danach kommt Bedarf intensiver Fütterung (dazu müssen bei Hechten halt gerne mal Brüder-bzw. Schwesterlein herhalten :D ) und ist zunehmend weniger ökonomisch.


    Hechte wurden so weit ich weiß früher oft mit größeren Karpfen zusammengehalten, um die Nahrungskonkurenten der Karpfen kleinzuhalten (der sprichwörtliche Hecht im Karpfenteich !).
    Das waren dann aber einzelne Hechte, die dann ein bisschen größer werden durften.


    Größere Hechte, die man bei der Fischzüchtern für den Besatz bekommen kann, sind in der Regel die Ernte von Abfischaktionen.

  • Noch ne frage:


    Ich kenn bei uns in der nähe ne Fischzucht wo man Meterhechte kaufen kann.
    Wie läuft dass den dort ab?
    Werden da die großen hechte auch zusammen gehalten oder in einzelnen Becken.
    (wens intressiert-ein Meterhecht kostet ca. 150 €)

  • Ich kenn halt einen Fall bei der Fischzucht aus unserer Umgebung, der damals von einem Vereinskollegen den Meterhecht abgekauft hat. Dieser Hecht wurde dann in einem Einzelbecken gehalten und laut seiner Aussage für 200,- Mark an nen Privatteichbesitzer verkauft hat :oops: :oops:

  • Ein Meterhecht 150¤ - ganz schön viel, aber wenn man bedenkt wie aufwendig die Zucht ist, ist der Preis eigentlich ok.
    Ich habe mal von einem Kollegen gehört, dass wenn er Babyhechte besetzt, nach der Fahrt zum Gewässer fast die Hälfte aufgefressen wurden, obwohl sie alle die gleiche Größe haben. Ist das möglich?

  • Für einen Babyhecht ist es überhaupt kein Problem, einen gleichgroßen Artgenossen zu fressen. Diese Neigung nimmt nur sehr langsam ab. Der Hecht ist da nicht zimperlich. Adulte Exemplare bevorzugen Beutetiere, die etwa einem Sechstel ihrer eigenen Körpermasse entsprechen. Nur in Ausnahmefällen, z.B. dem massenhaften Auftreten von Brutfischen, weichen sie davon ab und decken ihren Bedarf mit Kleinfischen.

  • Zitat von andal

    Nur in Ausnahmefällen, z.B. dem massenhaften Auftreten von Brutfischen, weichen sie davon ab und decken ihren Bedarf mit Kleinfischen.


    Und Genau dann,wenn es viele Brutfische gibt,ist man mit Spinnern größe 1 erfolgreich.(so stands jedenfalls mal im Blinker)

  • Ich habe im Urlaub in der Tschechei mal einen toten Hecht (ca. 60cm) gesehen, der einen ca. 45cm großen Zander verspeisen wollte, wie gesagt "er wollte". Er blieb ihm sprichwörtlich im Halse stecken und verendete. Die Kammschuppen des Zanders haben wohl ein Ausspucken verhindert :cry:

  • Glaubt mal dem Andal!
    Was ein Hecht dieser Größe in sein Maul rein bekommt, das bringt er normalerweise auch runter - und wenn's ein fast gleich großer Artgenosse ist.
    Dass ihm der Zander schlecht bekommen ist, könnte allerdings an den Stachelstrahlen seiner ersten Rückenflosse gelegen haben. An denen kann sich ja auch ein unvorsichtiger Angler beim Abschlagen böse verletzen.
    Wenn dem Hecht nun gerade diese Stachelstrahlen zwischen den Kiemen stecken geblieben sind und diese womöglich verletzt haben?

  • Das halte ich für unwahrscheinlicher. Wenn ein Hecht zubeißt ist auch eine ziemliche Kraft dahinter, die die Stacheln anliegen lässt. Der Zander war auch richtig herum attackiert worden, die Rückenstacheln des Zanders konnten sich daher auch so gut wie nicht verkeilen. Aber wer weiß, vielleicht hatte sein Tod auch andere Gründe. Das lässt sich ja auch sehr schlecht nun nachprüfen.

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