Standorte der Rapfen im Rhein

  • Hallo ich bin neu hier im Forum und habe direkt eine wichtige Frage auf dem Gewissen. ;)


    Ich stelle mich erstmal kurz vor, ich bin 19 Jahre alt komme aus Düsseldorf und zu meinem Lieblingshobby zählt schon seitdem ich denken kann, das Angeln. Mein Hausgewässer ist der Rhein rund um Düsseldorf. Seit ungefähr 2 Jahren gehe ich eigentlich ausschließlich aktiv Raubfischangeln.


    Letzten Sommer habe ich rein zufällig beim Zanderangeln einen Rapfen gefangen und ich war sofort von der Kraft und dem Kampfgeist dieser Fische begeistert. Danach habe ich es immer mal wieder versucht gezielt einen Rapfen zu fangen, jedoch ohne Erfolg. Mein wichtigster Vorsatz für dieses Jahr ist es daher, meinen ersten gezielt gefangenen Rapfen im Rhein zu überlisten. :D


    Mit meiner Köderwahl und meiner Technik bin ich recht zuversichtlich. Bevorzugt werde ich wohl, je nach Wetterlage, schnell und abwechslungsreich mit dem:


    - Illex Arnauld 110mm
    - Illex Bonnie 95mm
    - Salmo Slider 7cm sink.

    fischen.


    Jetzt komme ich aber zu meinem Problem. Ich habe jetzt schon mehrfach in Foren gelesen, dass man die springenden Rapfen einfach nur suchen muss und dann dort fischen sollte. Ich habe nun schon sehr sehr viele Stunden am Wasser verbracht, auch in der Morgen-/Abenddämmerung, jedoch habe ich ganz selten mal einen Rapfen springen gesehen. Wo kann ich also konzentriert fischen? Ich habe gehört, dass man gut vom Buhnenkopf gegen die Strömung fischen kann!? Oder sollte ich doch Einläufe oder andere Stellen aufsuchen? Kennt jemand einen Rhein-Km-Abschnitt in der Nähe von Düsseldorf wo man mal ein paar Rapfen zu Sicht bekommt? Ab welchem Monat steigen die Aussichten auf einen Rapfen?


    Ich freue mich sehr über jeden Antwort und jeden Tipp der mich meinem diesjährigem Ziel ein Stückchen näher bringt :D

    Ich weiß, dass ich nichts weiß!
    Daher ist jede Frage ihrer Mühe wert, jede Antwort hingegen nicht!

  • Hallo TiVo!


    Zunächst muss ich sagen, dass ich nicht für den Rhein sprechen kann. Ich kann aber für die Oder sprechen und die ist auch ein großer Fluss mit einem guten Rapfenbestand, vielleicht helfen dir meine Erfahrungen ja weiter.


    Rapfen finden:


    Rapfen lieben harte Strömung. Überall da, wo sich das Wasser verwirbelt oder wo sich die Strömung verändert (erhöht) kann man mit Rapfen rechnen. Typische Stellen dafür sind Schleusen, Strömungskanten an Buhnenköpfen, Einläufe von Altarmen, Wehre usw.
    Rapfen machen sich meistens durch wilde Jagten an der Oberfläche bemerkbar. Dabei ist es weniger ein Springen der Fische, sondern ein lautes klatschen an der Oberfläche, welches sie verrät.
    Rapfenangeln heißt Rapfen suchen. Wenn du sie an einer Stelle nichts siehst, ist es oft schwer welche zu fangen, selbst wenn sich doch ein paar Fische am Platz aufhalten sollten. Wenn du nach 10-15 Minuten keinen Biss bekommen hast, solltest du die nächste Stelle aufsuchen. Kennst du aber einer Stelle, an der du immer wieder Rapfen fängst, kann man die auch mal länger beangeln.


    Zu deinen Ködern:


    Insgesamt geht das schon in die richtige Richtung, allerdings würde ich dir dazu raten, mit der Größe der Köder etwas nach unten zu gehen. Anstatt dem Bonnie 95 rate ich dir zum Water Monitor 85, anstatt dem 7 cm Slider zu den 5 cm & 6 cm Versionen. Der Arnaud 110 wäre für mich (wenn überhaupt) erst sehr spät im Jahr (Oktober, November) eine Wahl.


    Die beste Zeit:


    Das ist recht einfach zu beantworten. Die beste Zeit ist dann, wenn es am wärmsten ist. Um so heißer die Sonne von oben runter knallt (gern auch über 30 Grad im Schatten) umso besser ist die Rapfenangelei. Viele Angler gehen bei dieser Hitze nicht los, ich mache das dann über die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Kurz, Hochsommer ist die beste Zeit.


    Ich hoffe das hilft die ein wenig weiter, auch wenn es nicht direkt auf den Rhein bezogen ist.

  • Vielen dank für die schnelle und informative Antwort.


    Ich sollte also etwas kleinere Köder zwischen 5-9cm verwenden, da wohl in der Hauptfangzeit der Rapfen die Brutfische auch noch kleiner sind. Und mich am besten nur auf die Wasseroberfläche konzentrieren?
    Da ich wie schon erwähnt bisher kaum Rapfen klatschen oder springen gehört habe, dachte ich, sie stehen einfach etwas tiefer im Rhein.


    Aber ich scheine wohl bisher einfach nicht die richtigen Stellen gefunden zu haben. Für mich wäre es dann wohl das beste vorerst sehr viel Strecke zu machen und die Wasseröberfläche gut zu beobachten bis ich mit der Zeit ein paar Standplätze finde.

    Ich weiß, dass ich nichts weiß!
    Daher ist jede Frage ihrer Mühe wert, jede Antwort hingegen nicht!

  • Ja, so lange du keine guten Stellen kennst, musst du wohl oder übel sehr viel laufen. Hast du später Stellen ausfindig gemacht, an denen du immer wieder Rapfen sehen kannst, kannst du dort auch gezielt hin gehen und etwas länger angeln.


    Hier mal eine etwas genauere Hilfe für dich, speziell für den Rhein. Einfach mal anschauen, es vermittelt dir eine gute Grundlage.


    Klick mich, ich zeige dir, wie es mit den Rapfen am Rhein klappt! 8)


    Ein noch und das ist wirklich wichtig.


    Ich kenne keine raubende Fischart, die sich so sehr auf eine Futterfischgröße einschießt, wie der Rapfen. Es ist absolut wichtig, dass du genau die richtige Ködergröße wählst. Du musst die immer an der Größe der aktuellen Beute der Rapfen orientieren, sonst treiben sie dich in den Wahnsinn.


    Wenn die Weißfische abgelaicht haben, schießen sich die Rapfen auf kleinste Fischbrut ein, da darfst du dann keine Köder benutzen, die größer als 3 cm - 5 cm. Ich garantiere dir, größere Köder werden in der Regel komplett ignoriert. Später im Jahresverlauf beobachtest du dann, welche Fischchen von den Rapfen gejagt werden und wie groß diese sind. Dem entsprechend passt du dann deine Ködergröße an. Wirklich große Köder (10-12 cm) funktionieren erst sehr spät im Jahr und da müssen die rapfen auch schon eine gewisse Größe haben.


    Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem Spaß für die kommende Rapfensaison, wenn du erfolgreich warst, wollen wir aber auch Bilder sehen.


    Bis dahin hier noch eins zum aufmuntern. 8)


  • Schade, dass in dem Video nur mit Wobblern gefischt wird - ich halte die nicht für die besten Rapfenköder.
    Aber die sind ja gerade so trendy... .
    Die Rapfen hängen übrigens so oft am vorderen Drilling, weil sie sich bei der Jagd, wie die meisten Raubfische, nach Kopf und Augen der Beute orientieren.
    Man kennt das doch von den Barschen; schnelle Köderführung und der Barsch hängt am hinteren Drilling, langsame Führung und der Barsch überholt und hängt am vorderen.
    Das ist halt das Problem bei Wobblern - die kann man nicht wirklich schnell führen.. .
    Petri

  • @ rhinefisher


    Du weißt doch, wer fängt hat Recht und jeder macht seine eigenen Erfahrungen.


    Ich persönlich habe den Großteil meiner Rapfen auch nicht auf Wobbler, sondern auf Jerkbaits gefangen. Viele haben mir erzählt, das sie sehr gute Erfolge mit recht kleinen Gummifischen an schweren Bleiköpfen haben, ich habe das noch nie geschafft.


    Was in dem Video zu Küstenwobblern gesagt wird, kann ich bisher ebenfalls nicht bestätigen. Ich hatte zum Beispiel auf den Spöket bisher nicht einen einzigen Fehlbiss, die Rapfen hingen immer sauber am Enddrilling.


    Es ist eben wie immer beim angeln, die Fische "ticken" nicht überall gleich, Grundlagen kann man sich anlesen/ansehen, die Feinabstimmung muss dann jeder selbst am eigenen Gewässer vornehmen.

  • danke nochmal sehr informative Tipps...


    Jetzt kann ich die Sommerzeit nochweniger abwarten, aber dafür habe ich ja noch etwas Zeit mir ein paar passende Köder zuzulegen.
    Ich werde wohl auch verstärkt mit Jerk- und Stickbaits fischen, allein schon weil es den größten Adrenalinkick beim Biss gibt ;)


    Fangfotos gibts dann natürlich auch sofort beim ersten Erfolg

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