Hallo Freunde der außergewöhnlichen Angelerlebnisse.
Bin gerade von meiner 2. Venezuela-Angeltour zurück und total überwältigt von den Eindrücken... Dagegen kannst du Schweden, Po etc. vergessen! War dort zuerst in den Zu- und Nebenflüssen des Orinoco auf Peacock Bass, Payara, Bagre, Bocona etc. im tiefsten Dschungel (meilenweit von der Zivilisation entfernt) unterwegs und anschliessend den Orinoco runter, durch sein Delta bis ans karibische Meer. Anschließend waren noch 5 Tage Meeresangeln angesagt. Ich glaub, jetzt kann ich in Ruhe sterben Diese Tour zu toppen, wird wohl extrem schwerfallen... Ist zwar zugegebenermaßen nicht eben mal ne Wochenendtour und auch nix für den Hartz 4 - Beutel, aber auf jeden Fall wars jeden € wert!!!
Fotos folgen
Peacock Bass (Augenbarsch), Payara (wolfszahnsalmer) & C
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Auf deine Bilder warte ich noch immer mit großer Vorfreude... .
Petri -
schau mal auf abenteuerfischen.com.... is nur ne kleine auswahl drin auf einer station dieser tour wurde vergangenes jahr der igfa-rekord ins trockene gebracht. weiß ich zuverlässig, weil mir der igfa-repräsentant auf der jaspowa in wien über den weg lief, die fotos gesehen hat und ganz aus dem häuschen war... kannst auch in ruhe im internet mit anderen fängen vergleichen; ist definitiv der absolute großfisch-spot und ein 4-6 kg payara ist dort eher untere mittelklasse
petri heil -
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Na ein Bericht und ein paar Fotos würde ich schon gerne hier sehen.
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Hab mir die Fotos mal angekukt,echt klasse!
Die Augenbarsche sehen toll aus!
Trtzdem mehr Fotos hier und jetzt! -
... verdammt seid ihr gierig na gut, ich mach nen bericht und ne bildauswahl fertig und stell sie rein. hab nur ein problem (bin der sogenannte dau): wie bekomm ich mehrere bilder, oder ein album hochgeladen?
petri heil an alle -
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Wenn du diesen Button nicht sehen kannst, melde dich noch mal, dann leite ich das Problem an die Technik weiter.Eine andere Option wäre noch eine externer Dienst, bei dem du deine Bilder hochladen kannst (z.b. http://www.imageshack.us). Das ist dann aber ein wenig komplizierter.
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hallihallo, hier der erste Teil des eingeforderten Erlebnisberichtes:
Venezuela - D A S Angelabenteuer meines Lebens...
Zunächst möchte ich mich hier kurz vorstellen: ich bin mittlerweile stolze 45 Jahre Jahre alt, stamme aus dem schönen Dresden, versuche aber seit 7 Jahren die Fische in und um Wien an den Haken zu bekommen. Ich angle seit meinem 5. Lebensjahr und bin (wie für mich völlig unverständlicherweise behauptet wird) immer ein wenig verrückt. Was mit einer abgeschnittenen Weidenrute, gefühlt fingerdicker Haushaltsehne, einer modifizierten Sicherheitsnadel und einem Stück Brot begann, entwickelte sich bald zu einer Sucht. Zu meinen Zielfischen gehört praktisch alles was Flossen trägt und sich von mir überlisten lässt.
So begann ich zwangsläufig nach und nach auch die meisten interessanten Angelgewässer außerhalb Deutschlands zu erkunden. Dazu gehörten unter anderem Polen, Schweden, Norwegen, Ungarn, Frankreich, Ägypten, Kenia, Jamaica, Kuba und die Dominikanische Republik.
Da ich aber absolut kein „Winterfan“ bin, ließ ich die nördlicheren Gefilde (wie die Lofoten und Kanada) aus. Ja die Karibik, die hatte es mir angetan...
Venezuela gehört nicht wirklich zu den in Europa bekannten Angeldestinationen und hatte somit mein vollstes Interesse. Die dort vorkommenden Fischarten erschienen mir unheimlich interessant und das Land selber gehört ja schließlich auch zu den schönsten der Welt. So gibt es dort u.a. eine beispiellose Artenvielfalt an Pflanzen und Tierenden, den höchsten Wasserfall der Welt, welcher so beeindruckend ist, das er für sich genommen fast schon eine Reise Wert ist. Die Buchung einer Angelreise mit herkömmlichen Mitteln gestaltete sich schwierig bis unmöglich, da selbst bei multilingualen Internetrecherchen lediglich Fliegenfischen (was ich nicht kann) auf den Roques, Offshorefischen zu utopischen Preisen und Peakock Bass – Fischen auf dem Lake Guri angeboten wurden.
So fasste ich den Entschluß, die ganze Geschichte auf eigene Faust anzugehen. Zunächst machte ich einen 3-wöchigen „Normalurlaub“ in Venezuela, bei dem ich durch das Land reiste und ne Menge nette Leute kennenlernte. Diese waren mir dann auch bei der Planung meines nächsten (Angel-) Urlaubes behilflich. Im Dezember war es dann so weit... Die kurze Regenzeit war 4 Wochen vorbei und es versprach die beste Saisonzeit zu werden. Leider gibt es nicht sehr viele Fangfotos mit mir in triumphaler Siegerpose, da es mir (aufgrund meiner mangelhaften Spanischkenntnisse) entweder nicht gelang, den Leuten die Funktionsweise meiner Kamera zu erklären, oder diese schlauerweise Aufnahmen machten, ohne die Linsenabdeckung vorher zu entfernen.
Zunächst flog ich nach Isla Margarita, ein relativ bekanntes Urlaubsziel in der Karibik. Dort wurde ich bereits erwartet und fuhr am nächsten Tag mit einigen Fischern auf die vorgelagerte und unbewohnte Inselgruppe Los Freiles. Während die Fischer das Camp startklar machten, schnappte ich mir meine Schnorchelausrüstung und erkundete das „Hausriff“, an dem ich mir vorkam, wie in einem Aquarium. Neugierig wie ich bin, mußte ich natürlich meine Nase in jeden Korallenspalt und unter jeden Felsvorsprung stecken, wobei mir eine Muräne mit geöffnetem Maul und der Kopfgröße eines Rottweilers unmißverständlich zu verstehen gab, das dies ihr Revier sei. Wie ich später von den Fischern erfuhr, war ihnen diese Muräne bekannt, weil sie wohl äußerst agressiv ist. Puh, da hatte ich wohl noch einmal Glück gehabt. Mit einer sogenannten Lancha (offenes ca.9 Meter langes Fischerboot) ging es jetzt zwischen den 12 Inseln auf Baracuda, Bonito, Makrele, Jack, Hornhecht, Dorado und Konsorten. Die zahreichen Wasservögel, wie Fregattvögel und Pelikane stiessen wohl mehrfach auf meine geschleppten Rapallas nieder, drehten aber kurz vorher wieder ab. Nicht so eine andere Art, von der ich vier Stück am Haken hatte – Tölpel! Jetzt war mir auch klar, das diese ihren Namen verdienten. Leider waren mir außer zwei äußerst heftigen Bissen, welche jeweils gnadenlos meine Stahlvorfächer kappten, kein Anglerglück vergönnt. Allerdings weckte dies in mir den Verdacht, das meine „norwegengerechte“ Angelausrüstung hier wohl ein wenig unterdimensioniert ist. Um es vorweg zu nehmen, der Verdacht bestätigte sich und ich hätte mir deswegen am liebsten in den A... gebissen. Gottseidank bin ich gelenkig wie eine Brechstange, weswegen ich nicht bis rum kam und somit bis heut schmerzfrei sitzen kann. Der Abend kam und ich lag (vollgestopft mit urleckeren gegrillten Riffischen) mit einem Cuba-Libre in der Hand in meiner Hängematte direkt am Meer und sah in einem wunderschönen Sonnenuntergang in der Ferne einige Fischerboote schaukeln. Jaaaaaa, so kann das Leben Spass machen! An den zwei Ruten, die ich nachts draußen hatte, zappelten mehrfach nicht weiter erwähnenswerte Flossenträger, so das der Angelaspekt meiner Reise bis dahin eher als unbefriedigend zu bewerten war.
Am nächsten Morgen ging es nach einem (nicht so anspruchvollen Landestypischen) Frühstück und einem Kaffe, welcher Tote wieder auferstehen ließ, wiederum um die Inseln mit jener Vortageszielstellung: groooooooße Fische. Diesmal hatte ich allerdings weit mehr Glück. Neben einigen mittleren Baracudas (um die 8-12 kg) und einem (Rot- oder Zacken-) Barsch, kämpfte ich heldenhaft mit meiner Stationärrolle mit einem Jack Cravelle und gewann. Ich war glücklich!!!
Leider hatte ich wieder ne Menge Equipmentausfälle. So zerbrach ziemlich zu Anfang eine „Großwelsrute“ und es verliessen mich auch grußlos an die 8 mal meine Stahlvorfächer. Ich erwähne dies hier, da wohl fast jeder Angler diese Gedanken kennt, die einem nach so einer Situation im Kopf herumspuken. Da wird der eingebüßte Fisch in der Fantasie von mal zu mal größer ... Außerdem ist es in Venezuela äußerst schwierig „nachzurüsten“, da es kaum Angelshops gibt.
Am nächsten Tag ging es, nachdem ich einige Hornhechte und makrelenartige Dinger gefangen hatte, zurück nach Margarita. Dort erwartete mich bereits ein Freund, mit dem ich ins Landesinnere fuhr. Zunächst flogen wir nach Ciudad Bolivar, dem Ausgangspunkt für meine nächsten Stationen auf den Orinoco, den Paragua River, den Rio Uraima und den Rio Caura. In einer wunderschönen kolonialen Posada, wurde mit Einheimischen und Gästen ein bischen gefeiert (Gründe dafür gibt es in der Karibik immer), gefachsimpelt und der nächste Tag vorbereitet. Nach einem wirklich überreichlichem Frühstück, fuhren wir zirka eine Stunde zu einem Bekannten, welcher eine „Draga“ (Schwimmbagger) auf dem Orinoco besaß und die wohl ein vielversprechender Angelspot war. Ich also mit meiner 0-8-15 Hechtmontage auf die Draga und los gings. Nachdem mir von den vielen erfolglosen Würfen mit den unterschiedlichsten Kunstködern fast der Arm herausfiel, gab es auf einmal einen Hieb, welcher mir fast die Rute aus der Hand riß. Die Bremse kreischt, der Angler betet, der Fisch ist (höchstwahrscheinlich) aufgeregt und ihr ahnt bestimmt das Ende: meine Shi... -rolle zerlegt sich unaufgefordert bereits nach ca. 10 Minuten in ihre Bestandteile, woraufhin ich mich mit Selbstmordgedanken trug. Danach hatte ich erst einmal genug und wechselte auf die schweren Kaliber. Ein ortsansässiger Fischer fuhr mit mir zu einer riesigen Gumpe, welche auch durch die unterschiedlichen Strömungskanten und Drehwasser sehr vielversprechend schien.
Und so war es dann auch. Bereits mein 4. oder 5. Wurf brachte einen mittleren Peacock Bass (oder Augenbarsch) von ca. 3 Kilogramm. Ich merkte bereits beim Biss das es einer sein müßte, da er seinen Ruf als härtester Süßwasserkämfer wirklich verdient: W A S für ein Drill!!! Bereits nach wenigen Sekunden sah ich ihn springen und war zunächst enttäuscht wegen seiner Größe (der Biss fühlte sich nach ca. 8-10 kg an). Da ich aber das schwere Geschirr in der Hand hielt, lag er bereits nach ca. 3 Minuten im Boot. Nun ging es Schlag auf Schlag. Ohne zu übertreiben, fing ich in ca. 2 Stunden um die 10 Peacock Bass. Nur waren leider keine Riesen dabei. Komischerweise waren alle in etwa so groß wie der Erste. Nach den erwähnten zwei Stunden war mit einem mal „Ruhe im Teich“. Gerade, als ich den geordneten Rückzug beschloß, gab es wieder einen Hieb. Ich merkte sofort, daß der Biss mit dem Drillgefühl nicht übereinstimmte. Erst dachte ich, das ich den Fisch verloren hatte und nur ein Paar Wasserpflanzen am Haken hätte, aber dann kam wieder Bewegung in die „Pflanzen“. An die Wasseroberfläche gezogen, stellten sich diese als ein Riesenaal heraus. Ohne Übertreibung gab ich ihm 1,60 Meter. Allerdings verwirrte mich die Aufregung des Fischers doch ein wenig. Er zückte sein (ehemaliges) Brotmesser und versuchte meine Rute zu greifen. Damit war ich zwar in diesem Moment nicht einverstanden, ließ ihn dann ob meiner mangelhaften Spanischkenntnisse doch meine Schur durchschneiden. Wie sich später herausstellte, rettete er mir dadurch unter Umständen das Leben. Das es im Orinoco Zitteraale gibt, war mir bis dahin nicht bekannt. Nun ja, man lernt ja bekanntlich nie aus. Nachdem mir dies bei unserer Rückkehr ausgiebig erklärt und gemeinsam aus allen möglichen Blickwinkeln erörtert wurde, war natürlich mal wieder eine Flasche Rum fällig; man hatte ja schließlich etwas zu feiern! Hoch leben die Leberwerte !
Am nächsten Tag nahm mich ein anderer Guide in Empfang und fuhr mit mir ca. 3 Stunden in eine ehemalige Goldgräberstadt am Paragua River. Die Fahrt selbst war alles andere als langweilig, da es durch die Savanne zum Urwald ging, auf der ich außer der landschaftlichen Schönheit viele exotische Tiere sah, das ich mir beinah wie Dr. Grzimmek vorkam. Dies sollte jedoch erst ein schwacher Vorgeschmack sein. In der „Stadt“ angekommen, wurde auf dem heimischen Markt erst einmal aufmunitioniert. Neben allerlei Lebensmitteln wurde mehr als ausreichend Cola, Rum, Limetten und Eis und mein Gepäck in ein kleines (ca. 5 Meter langes) Boot mit einem 45 Ps-er verstaut und los ging es. Wie sich herausstellte waren ab diesem Punkt keine Strassen und befahrbare Wege mehr existent und der Wasserweg der einzig mögliche. Ab jetzt rückte die absolute Natur immer näher. Wir fuhren durch unbeschreiblich schöne Gegenden mit sämtlichen denkbaren Pflanzen und Tieren. Neben großen Schildkrötenkolonien sahen wir äußerst scheue Kaimane, Affen, Leguane, Aguti`s (oder so etwas in der Art), in allen Farben schillernde Papageien, viele andere Vogelarten, riesige, bunte Schmetterlinge, und sogar einen Ozelot (zumindest hielt ich ihn dafür).Wir fuhren immer tiefer in den Dschungel, was man an den immer größer werdenden Abständen der kleinen Indiodörfer merkte. Nachdem der Guide nach ca. 1,5 Stunden Fahrt, meinen fragenden Blick bemerkte, öffnete er zunächst lachend die riesige Kühlbox, machte mir einen perfekten Cuba-Libre und erklärte mir, das wir NUR noch eine Stunde Fahrt vor uns hätten. Ich hoffte nur, das wir nicht über die Anden zum Pazifik fuhren, da ich keine Wintersachen dabei hatte.
Schließlich gelangten wir nach einer Biegung an unser Ziel. Nachdem wir eine kleine, mangroven-artige Landzunge umfuhren, lag sie vor uns: die Lodge - Ein Traum! 6 Palmenwedelgedeckte Stelzenhäuser im feinsten weißen Sand. Wer vermutet so etwas an diesem Platz? Ich jedenfalls war überwältigt. Nachdem die dort anwesenden Freunde und Angestellten begrüßt waren und das Gepäck entsprechend verstaut war, ging es auch schon zur ersten Payarajagd. Der Payara (oder Wolfszahnsalmer) gehört wohl zu den am gefährlichsten aussehenden Süßwasserfischen. Er ist im mittleren Südamerika (Peru, Ecuador, Brasilien und Venezuela) beheimatet, wird bis zu 20 kg schwer und verfügt über zwei riesige, bis zu 8 cm lange Zähne in seinem Unterkiefer. Von denen heißt es, er braucht sie um seiner Beute die Schwimmblase zu zerbeißen, damit diese ihm nicht mehr entwischen können. Tja, für mich macht diese Erklärung Sinn.
Nachdem wir noch ein Stück flußaufwärts an eine Stromschnelle fuhren, begann ich meinen Wobbler auszuwerfen und bereits beim ersten Wurf riß es an der Schnur. Der Fisch ging ab, wie ein Torpedo und mir wurden die Knie weich. Mein Equipment war zwar stark (man hatte ja schließlich gelernt) aber die wilden, kräftigen Fluchten, das hechtähnliche Kopfschlagen, gepaart mit der Unvermitteltheit des irre kraftvollen Bisses beim !ersten! Wurf, ließen meine Nerven Blank liegen. Als er auch noch nach ca. 2 Minuten starkem Drill einen 1 – meter hohen Satz aus dem Wasser machte, war es mit meiner Beherrschung vorbei. Ich machte einen Brüller, das die Affen wahrscheinlich vor Schreck von den Bäumen fielen. Nach 10 Minuten war es dann so weit; er war im Boot!!! Mir reichte es für diesen Tag. Nach einem leckeren Abendbrot in der Lodge, wo der Chef noch selbst und unheimlich aufwändig und sehr lecker kocht, verabschiedete ich mich in mein Bett.
Es ist ein komisch-schönes Gefühl, mitten im Dschungel in einem Bett zu liegen und auf die Urwaldgeräusche zu lauschen. Das geht von vermeintlichen Autohupen, über Sirenengehäul bis undefinierbar. Irgendwann schläft man ein, wie ein Baby.
Der nächste Morgen erwartete mich mit einem opulentem Frühstück, einem sagenhaften Kaffee (wenn man die richtigen Kaffeebauern kennt, bekommt man eine frischgeröstete Kaffeemischung, die meines Erachtens sogar noch den legendären Blue-Mountain aus Jamaica schlägt) und einem breit grinsenden Guide. Dieser versprach, das dieser Angeltag für mich unvergesslich wird. Ich dachte so bei mir, wenn du wüßtest, was ich hier schon erlebt habe... Aber er sollte recht behalten!
An der Menge, der bereits in den Booten verstauten Utensilien erkannte ich, das die Tour wohl den ganzen Tag dauern würde. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt, war der Fluß zu Ende. Naja, nicht wirklich zu Ende, aber eine riesige Stromschnelle machte uns die Weiterfahrt unmöglich. Die Guides legten in aller Ruhe am Ufer an und begannen mit der Entladung der Boote. Bevor man nur dumm danebensteht, packt man selbstverständlich mit an. Mir schwante schon nix Gutes, da ich nicht annahm, das dies unser Tagesziel sei. Und richtig, nachdem die Boote entladen waren, wurden die Außenborder abgehängt ein Guide schulterte einen davon. Ich wollte natürlich dem kleinen, schmächtig wirkenden Indio nicht nachstehen und schnappte mir den anderen. Upps, nachdem ich diesen mehr schlecht als recht auf meine Schulter gewuchtet hatte, wankte ich dem frohgemut vorweglaufendem Guide hinterher (ich bin 187cm groß und wahrlich nicht schmächtig). Nachdem wir gefühlte 12 km (reell ca 350 Meter) durch den Busch marschiert sind, gelangten wir zu einer seichten Flußbucht, wo wir die Motoren ablegten. Zurück bei den Booten, galt es diese dorthin zu befördern. Unheimlichen Wasserdruck vortäuschend, schlug ich mich ins Gebüsch. Ich glaub, die Indios haben es gemerkt, weil sie mit einem Male sehr erheitert waren... What ever, am Ende saßen wir alle wieder mit dem gesamten Gepäck in den Booten. Ab da ging es noch ungefähr 30 min flußaufwärts, woraufhin wir unser Ziel erreichten. Eine faszinierende Flußlandschaft: Stürze von Wassermassen, die der einer Elbe nicht nachstanden.. schaut euch die Bilder an! So etwas von fesselnd und beindruckend... man kann es nicht beschreiben, man muß es gesehen haben!!! Kein mitteleuropäischer Fischer würde jemals auf den Gedanken kommen, gerade in diesen gewaltigen Stromschnellen zu fischen... aber genau da stehen die gigantischsten Payaras! Wie mir der auf der JASPOWA (Jagd- und Fischereimesse in Wien) über den weg laufende IGFA-Repräsentant und internationale BIG GAME-Weltmeister, Ing. Kurt Hölzl versicherte, haben wir dort eindeutig Weltrekordfische geangelt!!!
Im Schnitt beissen an diesen Spots in 4 Stunden 3 Payaras zwischen 5 und 8 kg. Das ist so ungefähr der 7 kg Karpfen in einem gut besetzen Teich. Wie schon erwähnt, kämpft dieser Fisch meiner Meinung nach noch stärker, als der Peacock Bass. Dies ist vor allem der Tatsache zuzuschreiben, daß er ein Tiefenräuber ist und diese auch sucht, wenn er gehakt ist. Wenn er merkt, das diese Strategie nichts nützt, kommt er blitzschnell an die Oberfläche, springt bis 1,5 Meter aus dem Wasser und versucht durch heftiges schütteln des Kopfes den Haken loszuwerden. Da er einen sehr knochigen Kiefer (vergleichbar mit dem Tarpon) besitzt, gelingt ihm dies auch in 3 von 4 Fällen und du kannst wenigsten sagen, du hast ihn mal kurz gesehen. Dies ist wirklich der weltbeste Spot auf Payara. Dies kann man leicht überprüfen, indem man im Internet die verschiedenen Reiseanbieter und deren Bildergalerien vergleicht (die hier beschriebenen Spots findet ihr unter http://www.abenteuerfischen.com). So ist beispielsweise der Amazonas vollkommen überbewertet, da dieser leider über weite Strecken total überfischt ist und meist nur noch mittlere Exemplare zu fangen sind. Dies hat seine Ursache, im großangelegten überregionalen Fischhandel, bei dem große Firmen mit Kühlfahrzeugen entlang der großen Flüsse jeden Fisch aufkaufen und kreuz und quer durch die Länder kutschen. Daraufhin haben die Einheimischen ihre Fangmethoden entsprechend optimiert und leider ganze Flußabschnitte leergefischt. Obwohl (wie jeder logisch denkende Mensch weiß) Sportfischer nie das ökologische Gleichgewicht eines Gewässers dieser Größenordnungen gefährden können, gilt für mich prinzipiell Catch & Release. Ausnahme sind lediglich verletzte und nicht überlebensfähige Fische; diese laß ich mir dann aber richtig schmecken.
Bis zum Abend hatte ich dann auch so um die 7 Payaras an die frische Luft geholt und wieder ertränkt und war entsprechend ausgepumpt. Leute, wenn ihr mal dort fischen solltet: nehmt keine Schaufelrapallas! Durch den enormen Fließdruck des Wassers und die starken Drills, seid ihr am Abend so breit, als hättet ihr ne Woche im Bergwerk gearbeitet. So sank ich dann auch nach dem Abendbrot satt und glücklich in meine Hängematte. Die Bissanzeiger der zwei Ruten, welche ich in der Hoffnung auf einen Raubwels mit Köderfisch bestückt ausgelegt hatte, machten mehrmals Alarm, welchen ich aber fast immer zu spät hörte. Immerhin war eine Schildkröte und ein Laulau (Raubwels der angeblich bis 200 kg schwer werden soll) von mickrigen 14 kg die Bilanz der Nacht.
Am nächsten Morgen ging es schleppfischend wieder zurück in die Lodge. Zwei silberfarbene Brassenartig aussehende Fische und ein mittlerer Payara waren die Ausbeute. Von der Lodge aus ging es nun auf Aymara. Das ist das komischste Flossenvieh überhaupt; es soll bis 70 kg schwer werden, sieht einem Quastenflosser nicht unähnlich, hat eine Schwanzflosse von der Größe einer Schiffsschraube und ein unheimlich starkes Gebiss (so ala Finger ab). Leider fing ich davon nur ein kleines Exemplar von 11 kg. Aber auch dieser Drill hatte es in sich. Generell kann man sagen, das die Kämpfe mit den dortigen Zielfischen in keiner Weise mit den auf europäische Fische vergleichbar sind. Dagegen hat man hier das Gefühl, einen alten Eimer aus dem Wasser zu ziehen – klingt komisch, ist aber so! -
hab ne bessere methode für die fotos gefunden: hier die links zu meinen picasa - webalben... da muß ich die bilder nicht hochladen
https://picasaweb.google.com/u…iNjuyMvwE&feat=directlinkhttps://picasaweb.google.com/u…cjq9taJIQ&feat=directlink
https://picasaweb.google.com/u…rbringung?feat=directlink
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Geiler Bericht und tolle Bilder!!
So ungefähr hatte ich mir das vorgestellt...
Petri
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