Hier ist ein anderes Video vom selben Bekannten - nicht ganz so gut gemacht finde ich aber auch nicht schlecht. Funktioniert das?
Lachsangeln Victoria/Sooke, BC, Kanada
-
-
Geht leider auch nicht.
-
So, das war unser jaehrlicher Angeltoern mit 11 Kumpels zum Westausgang der Juan de Fuca Strait, dem Anfang der Vancouver Island Westkueste. Dort gibt es eine klasse Lachsfischerei direkt an der Kueste entlang - wilde Klippenkueste mit eingelagerten Sandstraenden und vielen Kelpzonen. Da koennen auch kleinere Boote hin, bei entsprechendem Wetter. Und da ist noch die offshore Angelei z.B. an der Swiftsure Bank, ca. 40 km von der Kueste weg. Dort 'draussen sieht ein 10 m Boot klein aus. In jedem Fall muss man bei Renfrew-Angeln mit richtigen Pazifikbedingungen rechnen: meterhohe Duenung und bei Wind noch meterhohe Wellen obendrauf. Einige von Euch haben vielleicht schon vom Westcoast Trail gehoert - ein beruehmter 5-7 Tage Wanderpfad. Port Renfrew ist das Suedende dieses Pfades.
Ich habe schon paar Mal mein kleines Boot nach Renfrew geschleppt (ca. 2h von Victoria) aber ich verlasse mich lieber auf ein Charterboot und habe keine Verantwortung unter diesen Bedingungen. So beinhaltet auch unser jaehrlicher Trip ein Charterboot mit Guide fuer jeweils 4 Kerle. Ausserdem buchen wir immer ein ganzes Haus (vom selben Outfit wie die Charterboote) fuer die Nacht zuvor und wir machen ein ordentliches Gelage den Abend davor. Gluecklicherweise haben wir einen 1A Koch in der Gruppe. Ein Festessen bis zum Umfallen, mit einigen Bierchen heruntergespuelt.
So war es auch diesmal wieder. Ich las ungeduldig die online Angelreporte von Renfrew die Woche hindurch und alles deutete auf ein episches Erlebnis hin. Normalerweise bringen wir immer unser max. Fisch-Limit mit nach Hause (Pro Person: 4 Lachse, 1 Heilbutt, plus paar Ling Cods, Rockfish oder Dorsche (Pacific Cod)). Frage ist nur wie gross und vieviel man noch zuruecksetzt.
Mein Freund Carl und 2 Kumpels hatten schon Freitag frei und schleppten Carls 6 m Boot mit nach Renfrew um auf eigene Faust schon mal vorzuangeln. Als wir dann alle so 17:00 beim Haus eintrafen, waren Carl & Co daran Fischfilets zu verstauen. Sie waren begeistert! Nur am Strand entlang fingen sie 3 schoene Chinooks zwischen 16 und 20 Pfund innerhalb der ersten Stunde. Dann war wohl ein bisschen Beisspause und dann kamen nochmal 3 Lachse in der 20 Pfund Kategory an Bord innerhalb einer weiteren Stunde. Damit waren die 3 mit Chinooks ausgemaxt - wie ich es bezeichne wenn Du Dein Fanglimit hast. Na dass liess sich gut angehen, dachten wir alle.
Waehrend wir noch am Lagerfeuer im Garten sassen, kamen unsere 3 morgigen Guide zu Besuch und bestaetigten, dass es richtig klasse war. Sie ueberliessen uns noch 15 oder so Dungeness Krabben (wie grosse Taschenkrebse) und frisch gekocht gibt es kaum ein besseren Lagerfeuersnack.
Nach einem ueberwaeltigenden Schnarchkonzert im Hause ging es frueh 'raus, 6:00 am Hafen, Kein Wind, aber Nebel. Uns egal, die haben Radar und kennen jede Ecke genau.
Kaum aus der Renfrew Bucht heraus zum Strand traf uns eine milde Duenung. Ca. 2 m aber mit langer Frequenz. Hatte trotzdem vorsorglich Reisepillen eingeworfen. Habe mir auf frueheren Touren schon manchmal den Magen leergepumpt bei rauher See.
Bei Logan Creek am Strand hielten wir alle an und setzten die Ruten mit Koederfischmontagen aus. Unser Guide Dan meinte 2 Ruten waeren mehr als genug falls sich die Routine von gestern wiederholte. Wir 4 losten aus in welcher Reihenfolge wir die Bisse annahmen. Wir hatten eine Wette um den schwersten Lachs - $220 war der Pott. Ich wollte meinen Tyee diesmal um jeden Preis! Es dauerte keine 10 Min. bis die erste Rutenspitze sich beachtilich verneigte - es war mein Freund Dave's Turn. Ich musste ihn ermahnen da er gerade mit Jon quasselte. Endlich sprang er auf und schnappte sich die Rute und drillte den ersten Chinook. Der Fisch zog einmal ordentlich Leine ab und stellte sich dann stur. Dave brachte ihn aber Stueck fuer Stueck heran. Ein bisschen Geplatsche bei der Landung aber unser Guide Dan brachte ihn sicher in den Kescher. Kein Riese, aber immerhin schoene 15 Pfund. Nicht genug um die Wette zu gewinnen - da waren wir uns sicher.
Kaum war der Fisch verstaut faengt die andere Rute an zu tanzen. Barry war dran. Er setzte den Haken und nach einer kurzen Flucht wurde die Schnur schlaff. Pech, der hing nicht.
Naechster Biss war fuer Jon. Daneben setzte ich schon meine Rute ein (weil ich links kurbele - im Gegensatz zu allen Kanadiern - nehme ich immer meine eigene Rute und Rolle mit). Nach 10 Min. Warten, wurde ploetzlich die andere Rute brutal nach unten gerissen. Dan stand gleich daneben und riss die Rute raus und reichte sie Jon. Der war gleich in einen tollen Kampf verwickelt (habe ein Video gemacht und werde den link unten anhaengen). Mehrere Male riss der Fisch mindestens 50 m Schnur ab dass die Rolle nur so sang. Jon fischt nicht haeufig - so er musste eine Litanei an Belehrungen ueber sich ergehen lassen. Scheint ein internationales Phaenomen zu sein. Er machte das klasse. Immer wenn der Fisch verrueckt spielte, liess er die Rolle los und bremste vorsichtig mit dem Handballen ab. Und sobald der Fisch stoppte, machte Jon Druck und kurbelte heran.
Wir sahen den Fisch schon paar Mal in Bootnsaehe aber er mochte das Boot wohl nicht und hielt Distanz. Endlich war er dann doch im Kescher. Klasse Fisch: 22 Pfund. Waherend wir noch den Fisch af dem Bootsflur bewunderten, rief Dave "Fish On". Meine Rute pumpte zweimal tief runter bevor ich sie schnappen konnte. Ich fuehlte, dass das kein Tyee war; aber ein ordentlicher Fisch. Oft kann man das an den Kopfstoessen erfuehlen. Auch wenn manchmal Grosslachse nicht weit fluechten aber alle haben ein schweres Kopfschuetteln gemeinsam. Mittlere Lachse koennen manchmal unglaubliche Fluchten hinlegen aber wenn sie den Kopf hin und herwerfen, kann man mit etwas Erfahrung oft die Groesse erahnen.
Mein Fisch wurde nach 5 Min. Herumrasen muede und ich zog ihn problemlos zum Boot und in den Kescher. Etwa 17 Pfund. Innerhalb der naechsten halben Stunde hatten wir noch 2 harte Bisse aber weder Dave noch Barry konnten die Fische landen. Dann, als wenn einer den Schalter umlegt, keine Bisse mehr. Nichts. Dan funkte zu den anderen beiden Booten, eines hatte nur 1 Lachs und eines 2 - auch die meldeten keinerlei Aktivitaet.
So beschlossen wir denn die lange Fahrt zur Swiftsure Bank zu machen. Wir machten es uns so bequem wie moeglich und dann begann die 1 Stunde Fahrt gegen die Duenung. Ich war doch froh ueber die Reisepillen in meinem Koerper! Nach ca. 1 Stunde wurde das vorher anscheinend tote Wasser lebendig. Ich bin immer wieder fasziniert von diesem Schauspiel. Die ganze Fahrt ueber sieht man nichts als Wasser - nicht einmal Land kann man durch den Nebel sehen. Und dann auf einmal aus dem Nichts sieht man ploetzlich Wale buckeln und sich waelzen, Robben und Seelowen auf und abtauchen, hunderte Wasservoegel schwimmen, tauchen, fliegen... Fische springen...so unglaublich lebendig.
Es ist wie eine Oase inmitten einer Wueste. An den offshore -Baenken der ganzen Pazifikkueste kommt der Pazifik von einer Tiefe von mehreren hundert Metern hoch bis auf bis zu 30 Meter. Die Tiefenstroemung wird dadurch an die Meeresoberflaeche gedraengt und bringt sehr naehrstoffreiches Wasser mit hoch. Das bildet ein perfektes Buffet fuer Krill, Shrimps und Plankton und lockt damit alles andere Leben an.Hier fischt man nicht mehr mit Koederfisch. Hier benutzt man Riesenblinker und Riesenwobbler um den unzaehligen Klein-und Mittellachsen aus dem Weg zu gehen. Eine Menge Boote waren schon am fangen. Ich konnte auch 2 Kleinboote wie meines ausmachen. Auch wenn es ein recht ruhiger Tag war - das ist fahrlaessig und gefaehrlich - 40 km von der Kueste im offenen Pazifik.
Kaum waren die Wobbler auf Tiefe zappelten unsere Ruten los. Es ging Schlag auf Schlag. 3 Chinooks um die 15 Pfund kamen an Bord. Wir liessen 2 oder 3 um die 10-12 Pfund wieder frei - ich wollte meinen letzten der beiden Chinookplaetze auf der Lizenz nicht mit einem "Teener" vertun sondern auf meinen Tyee warten. Ich sagte Dan, dass ich lieber mein Limit nicht fuellte als mir die Chance auf einen Tyee zu verbauen. Ihm war's recht. Die Riesenwobbler waren nur mit einem Einzelhaken (widerhakenlos) bestueckt und daher konnte man die Lachse sehr einfach neben dem Boot loshaken.
Dann war auf einmal wieder Schluss mit Beissen. Wir konnten machen was wir wollten, tiefer, flacher, kein Chinook wollte mehr. Als ich meine Rute 10 m ueber Grund stellte, stieg etwas Schweres ein. Ich dachte erst Heilbutt aber dafuer war es zu lahm. Nur schwer. Nach 8 Min. oder so hatte ich es oben - ein toller Red Snapper (eigentlich Yelloweye Rockfish - dem Rotbarsch sehr aehnlich). 8,5 Pfund - das war mein Rekord! Wissenschaftler schaetzen ein Snapper dieser Groesse auf fast 100 Jahre alt. Die wachsen sehr langsam. Ich wuerde ihn wieder zuruecksetzen deswegen aber wenn man die aus grosser Tiefe heraufholt, kommt ihnen die Schwimmblase zum Halse heraus und sie sind praktisch tot (wie Leng oder Lumb in Norwegen). Gott sei Dank schmecken sie hervorragend - trotz des Alters ...lol
Wegen der Beissflaute liessen wir eine 3. Rute mit einem Oberflaechenblinker aus. Damit fingen wir 6 oder 7 Cohos um die 7 - 8 Pfund und nahmen 4 die markiert waren mit. Das unterhielt uns praechtig fuer eine Weile. Dann beschlossen wir Heilbutt zu fangen - normalerweise faengt man auf Swiftsure 4 Heilbutte in 30 Min - und hofften das bis wir unsere 4 Butts haben, wuerden die Chinooks vielleicht wieder hungrig sein.
Leider sollte es heute mal anders gehen. Wir muehten uns volle 2 h mit Heilbuttfischen, Pilken und Driftfischen in 100 m Tiefe - nichts ging. Jon brachte es sogar zustande, einen 8 Pfund Coho beim Heraufholen des Megatwisters zu haken. Es stellte sich sogar heraus, dass es ein markierter war. Ich brachte einen 15 Pfuender Heilbutt nach ca. 30 Min hoch - das's wars aber schon. Dan war verzweifelt. Gestern ging doch noch alles so einfach....! Wir gaben auf und versuchten wieder meinen Tyee zu finden.Aber nichts mehr mit Chinooks. Ein paar Winzlinge und dann ploetzlich riss die eine Rute herunter. Es war Dave's Turn und er hing sich voll 'rein. Kein Lachs, das war schnell klar. Vielleicht ein Heilbutt auf den Wobbler? Oder wieder ein Snapper? Oder Ling? Oder Dorsch? Man weiss halt nie. Nach 15 Min und einer Menge Stoehnen kam ein ordentlcher Heilbutt von 25 Pfund zu Tage. Schnell gegafft und wenigstem 2 Butte im Boot. Kurz danach gaben wir auf. Wir wollten auf dem Heimweg nochmal am Strand probieren.
Mit der Duenung gings viel schneller voran. Unterwegs stoppten wir nochmal kurz weil zwei Buckelwale neben uns auftauchten. Aber die waren auch unterwegs und bis ich die Kamera herausgekramt hatte, waren sie auch schon wieder verschwunden. Wir schleppten dann noch eine halbe Stunde am Strand entlang aber ausser 2 Felsenbarschen (Rockfish) gab's fuer uns nichts mehr.
In der Renfrew Bucht zogen wir die Krabbenfallen und fanden eine volle Ladung. Jeder bekam 4 Dungeness Krabben mit nach Hause Hm, lecker.
Alles in allem keine schlechte Tour - aber auch kein berauschendes Ergebnis. Wenn man von 25 Grosslachsdrills per Boot an den Tagen zuvor hoerte, dann hatte man eben mehr erwartet. Unsere Strecke war: 6 Chinooks bis 22 Pfund, 5 Coho bis 8 Pfund, 2 Heilbutte 15 und 25, 1 Snapper 8,5 Pfund, 2 Felsenbarsche 2-3 Pfund, und 16 Krabben.
Etwas spaeter stellte sich heraus, dass wir zwar die meisten Fische und Gesamtgewicht gefangen hatten von allen 3 Booten, aber 1 Boot hatte nur 3 Chinooks bis 21 Pfund aber 4 kleinere Heilbutte und das 3. Boot keine Butte aber dafuer einen 22, 27 und 30 Pfund Chinook! Da war mein Tyee! Und Adrian, der das erste Mal dieses Jahr angelte musste in erwischen! Unfair! Er gewann die Wette und damit auch $220!
Viel Spass gehabt, einige Fillets im Gefrierschrank, niemand gegoebelt und eine weitere Sehnsucht nach dem Tyee-Erlebnis! Anbei paar Fotos vom Trip.
-
-
Renfrew Bucht
Das grosse Fressen
Dave im Drill
Jon in Action
Unser 2. Boot
Unser 3. Boot mit Adrian im Tyee-Drill
Nach Swiftsure
Swiftsure Equipment
-
Zwischenergebnis
Red Snapper
Coho (markiert - Fettflosse entfernt)
Heilbutt Setup
Mein Butt
Jons Verzweiflungsfang
Dave im Heilbuttdrill an Lachsausruestung
Seeloewe
Krabbenfalle
Ausbeute
-
-
-
Letzten So habe ich einen aelteren Freund von mir mit zum Angeln genommen. Ron wird 70 naechste Woche und ist fit wie 50. Er hat die meiste Zeit seines Lebens hier gelebt und auch regelmaessig geangelt. Er ist vielleicht nicht so angelbesessen wie ich und sicherlich viele von Euch, aber er liebt es sich mit den Fischen zu messen und das eine oder andere leckere Filet mit nach Hause zu nehmen. Er hatte bis vor paar Jahren ein eigenes Traumboot, 19 Fuss Arima, Sea Ranger, in perfektem Zustand. Als seine Frau einen Schlaganfall hatte und sich nicht mehr auf's Boot getraute, hatte er die Traummaschine verkauft. Seitdem kommt er nicht mehr so viel auf's Wasser.
Ich holte ihn 4:45 frueh ab und wir fuhren gespannt die halbe Stunde nach Sooke. Es war noch halb dunkel als wir an der Bootsrampe auf dem Indianerreservat Becher Bay ankamen. Nur ein Boot vor uns, klasse, dachten wir. 10 Min spaeter als wir abfahrfertig waren, stand schon eine Bootsschlange von 6 oder 7 Booten vor der Rampe. Gut getimed.
Es war starke Ebbe bis ca. 7:30 und weil die Lachse typischerweise bei Ebbe Kehrstroemungen suchen um nicht wieder ins offene Meer hinausgezogen zu werden, dachte ich die Bedford Islands nur 5 Min von der Marina weg, waeren eine gute Stelle. Dort gibt es schoene Kehrstroemungen - wir nennen das Eddies hier - wo die Lachse sich vor der Stroemung druecken koennen und auf Raub ausgehen koennen.
Bei Flut werden die Lachse reisewillig und lassen sich faul mit der Flut Richtung Heimatfluss spuelen und schnappen dabei nach allem was ihnen vor die Klappe kommt. Also sind verschiedene Stellen und Techniken bei Ebbe oder Flut angesagt.
Genau vor den Bedfords lag dichter Nebel und auch deswegen war ich von meiner Wahl ueberzeugt, da Sonntags eine Armada an Booten an den beliebten Plaetzen zu erwarten war und im Nebel kann das eine sehr anstrengende Manoeverei ergeben. In den Bedfords angeln nur wenige - ist zu nah am Hafen. Leute glauben immer, sie muessen weit fahren um gross zu fangen. Oft zu unrecht.
Ein guter Angelkumpel, Jerrod, den ich an der Rampe traf, entschied sich zur beliebten Trap Shack zu fahren - eine andere gute Stelle bei Ebbe. Wir wollten uns ueber Funk benachrichtigen falls eine Stelle heiss lief.
Wir liessen 2 Koederfischmontagen auf 60 und 80 Fuss Tiefe herab. Mal sehen was heute ging. Ich wollte moeglichst die Pinklachsschwaerme am Morgen noch umgehen um 2 oder 3 schoene Chinooks fuer Ron zu erwischen um dann spaeter am Tag Ron's Fischtruhe mit Pinklachs zu fuellen. Es sah auch so aus als ob die Pinks von der Ebbe etwas weiter hinausgetrieben waren, denn 10 Min tat sich gar nichts. So schleppten wir denn dicht an den Kelpfeldern der Bedfords entlang. Auf dem Echolot zeigten sich einige Fischsicheln. Dann zuckelte Ron's Rute los.
Ron sprang lachend hin und hatte sichtlich einen Riesenspass einen 5 Pfund Pink heranzudrillen. Ich warf nur einen kurzen Blick auf den Fisch im Wasser und verneinte. Wie, meinte Ron, nicht mitnehmen? Ich sagte wir koennen besser als das und hakte den Fisch ab. Ron war etwas verdutzt. Aber bald merkte er was ich meinte. Die nachste Stunde ging es im 5 Min Takt, Pink auf Pink. Ich war waehlerisch und kescherte nur 3 oder 4 Pinks die ueber 6 oder 7 Pfund waren. Schliesslich hatten wir ein Limit von 8 Lachsen insgesamt und da wollte ich wenigestens die Groessten mitnehmen.
Unser Koederfischvorrat schrumpfte zusehends und ich stieg auf eine glow-gruene Squidimitation um. Und liess diesen Koeder auf ueber 100 Fuss runter. Tatsaechlich schien das die Pinks fern zu halten. Frage war nur, konnte das einen Chinook ueberlisten heute. Von Jerrod kein Wort. Musste wohl nicht so toll sein bei der Trap Shack.
Da rappelte es an meiner Rute und ich sprang erwartungsvoll hinzu. Aber schnell stellte sich heraus, dass auch das kein Chinook war, der meterweise die Schnur abziehen wollte. Aber etwas kraeftiger als ein Pink fuehlte es sich schon an. Kurz darauf schimmerte es silbern und gruenlich neben dem Boot und ich erkannte einen etwa 8 Pfund Sockeye am Haken. Das sind die Rotlachse - im Meer aber noch chromsilbern. Gute Kaempfer und die besten Esslachse mit blutrotem Fleisch. Leider, leider waren sie noch geschont. Wir warteten alle jeden Tag auf die Oeffnung, die oft sehr willkuerlich und mit kuerzester Vorlaufzeit vom Fischereiministerium bekanntgegeben wird. Ron, der mir ueber die Schulter schaute, fluchte leise als ich den herrlichen Fisch wieder frei liess.
Kurze Zeit spaeter hatte Ron, nun mit Pearl-Blinker bewaffnet einen starken Fighter an der Schnur. Der Fisch riss paar Mal ein Stueck Schnur von der Rolle. Ich wartete geduldig mit dem Kescher und hatte vorsorglich meine Rute eingezogen. Vielleicht war das unser erster, wenn auch halbstarker Chinook heute. Ein Silberbarren von gut 10 Pfund tauchte neben dem Boot auf und Ron strahlte uebers ganze Gesicht.
Ich zoegerte eine Sekunde um die Schwanzflosse zu identifizieren - keine Punkte konnten nur Coho oder Sockeye bedeuten, Punkte waeren Pink oder Chinook. Deutlich keine Punkte. Hm. Ok, ein Blick auf die Fettflosse - Fettflosse dran dann freilassen, Fettflosse ab - markierter Coho und mitnehmen. Dieser Fisch hier hatte eine Fettflosse. Damn! Ich brachte Ron die Neuigkeit schonend bei und als ich mit der Zange den Haken heraushebelte, sah ich das weisse Innere des Mauls - wieder ein Sockeye! Ein Prachtbursche. Rotlachse ueber 10 Pfund sind gross. Hin und wieder hoert man mal von 15 Pfund oder sogar bisschen mehr, aber ab 10 Pfund sind das Prachtexemplare.Ron, hatte fast Traenen in den Augen. Inzwischen drehte die Stroemung auf Flut und ich entschied mich einzuholen und die 5 Min zum Beechy Head zu fahren - eine Felsnase die ins Meer ragt und die bei Flut immer produziert. Kein Wort von Jerrod.
Wir montierten wieder Koederfische und ich machte eine 3. Rute am Zentrum des Hecks fertig. Fuer die verwendete ich nur ein 150g Blei ca. 5m vom Koeder entfernt. Dawischen einen Mini-Flasher. Als Koeder montierte ich ein pinkes Squirt - ein Minisquidimitat - vielleicht 4 cm lang. Pinks, Sockeyes, Cohos lieben diese - manche sagen es imitiert ein Shrimp - eine Hauptnahrung dieser Lachse. Auch Chinooks greifen sich dieses kleine pinke Spielzeug hin und wieder. Das ganze liess ich dann ohne Downrigger einfach 10 m hinter dem Boot aus. Es lief also kurz under der Oberflaeche im Strudel meines Motors.
Es dauerte nur Sekunden bis die Zentrumsrute heruntergerissen wurde und wie wild tanzte. Ohne Downriggerclip und mit nur Mini-Flasher und der kurzen Distanz zum Fisch sahen die Bisse gewaltig aus und auch ein 5-6 Pfund Pinklachs kaempfte beachtlich und sprang etliche Male aus dem Wasser. Ron war hin und weg. Er freute sich wie ein kleines Kind ueber dieses Endlosspiel. Er jubelte jedesmal wenn die Rute nach unten riss und wippte als wenn die Rute gleich ins Wasser gerissen wird. Einige Pinks waren von schoener Groesse. Wir hakten auch 3 oder 4 Sockeyes und 2 Cohos ab. Die Downriggerruten waren recht ruhig und nur hin und wieder sprang mal ein Pink dran - und einer der Cohos glaube ich. Bald waren wir ohne Koederfische und motierten Grossblinker und Squids daran.
Keine Chinooks. Ein Bekannte fuhr vorbei, erkannte uns und hielt jubelnd einen gut 25 Pfund Chinook in die Hoehe. Ich fragte wo. Er sagte Trap Shack frueh morgens, viele Fische gelandet gesehen. Mist, wie konnte Jerrod das verpassen und uns im Dunkeln lassen? Ich rief nach Jerrod, keine Antwort. Naja, nur noch eine Stunde oder so bis wir Schluss machen wollten.
Wir hatte 7 schoene Pink under Deck auf Eis - den einen Lachs hob ich mir noch auf falls doch noch ein Chinook zuschnappen sollte. Kurz vor Schluss hatte ich dann doch noch einen starken Fisch an einer Rot-Weissen Squidimitation. Neben dem Boot war aber klar, dass das ein unmarkierter Coho von ca. 9 oder 10 Pfund war der wieder freigelassen werden musste. Dann tauchte Jerrod ploetzlich auf neben uns. Er rief mir zu warum ich ihm nicht geantwortet haette am Funk frueh morgens. Er hatte innerhalb einer halben Stunde einen ueber 20 Pfund Chinook und etwas spaeter noch einen der abging. Und viele Chinooks in Keschern landen sehen. Ich rief ihm zu ich haette keine Funkspruch von ihm gehoert. Ich sah wie er zum Funkgeraet griff und hineinsprach, ein lautes Knacken und Rascheln war alles was kam. Ich rief ihn an und er hob den Daumen. Dann wieder Krach. Sein Sender war im Eimer! Und gerade heute! Er fuhr heim.
Dann entschieden Ron und ich den naechst besten Pink noch mitzunehmen und Schluss zu machen. Dauerte nicht lange und Ron landete mit der Zentrumsrute noch einen schoenen Pink.
Zurueck am Dock gab es lange Schlangen an den Filetiertischen. Wunderschoene Chinooks bis ueber 30 Pfund lagen dort und wurden fleissig bearbeitet. Wir sahen wie die Bettler aus mit unseren 8 Pinks. Ron, troestete mich und sagte er haette selten so einen Spass gehabt wie heute und seine Arme schmerzten alleine von 40 oder mehr Kleinlachsdrills....
Tja, mal so ein Tag wo ich mich total verschaetzt habe mit der Stelle und dann noch Pech hatte, das Materialschaden mir den goldenen Tipp verleidet hatte. Das ist Fischen...!
Eine Truhe voll Pinks:
-
Mal ein kurzer Bericht von letztem So als ich mit Hamish den Lachsen auf die Pelle rueckte. War ein Grosskampftag was Bootanzahl anbelangt; das zweitgroesste Angelderby war an diesem Wochenende im Gange und damit etwa hundert Boote mehr als ueblich an den bekannten Stellen.
Weil ich wusste, dass an solchen Tagen die Bootsrampe beim ersten Licht morgens hoffnungslos belagert ist fuer mind. 30 Minuten, entschloss ich mich mit Hamish erst um 6:00 frueh bei mir zu treffen. Als wir dann kurz nach halb 7 in East Sooke, Cheanuh Marina ankamen war es schon wieder ruhiger. Musste allerdings ganz weit entfernt auf dem Parkplatz stehen weil alles nah an der Rampe schon zugeparkt war. Egal.
Nur ein leicht gekraeuseltes Wasser empfing uns bei der Trap Shack - auf 2-3 Hektar Flaeche mussten wohl so etwa 100 Boote schleppen. Irrsinn! Aber es kamen gute Berichte von der Trap Shack die Woche ueber und so warfen wir uns ins Getuemmel.
Beide Rute mit Anchovy (Sardinenart) am System bestueckt und eine ging auf 60 die andere auf 85 Fuss. Wir entschieden nur Chinooks oder Sockeyes mitzunehmen. Pinks gingen zurueck.
Nach ein paar Pinklachsen stieg dann dicht am Ufer vor der Kelpzone ein etwas kraeftigerer Fisch an der tieferen Rute ein. Hamish drillte ihn gekonnt und nach ein paar kurzen Fluchten kam ein etwa 11 Pfund Chinook ins Boot. War kein Riese aber ein Anfang. Dann ging lange nichts. Ich machte die Mittlerute flach fertig und die brachte mit dem einen oder anderen Pink etwas Abwechslung und Unterhaltung.
Nach 3 Stunden ohne einen weiteren Chinook entschieden wir uns etwas weiter draussen nach Sockeyes zu suchen. Mit pinken Squidimitaten und extra Flasher - aber wieder nur hin und wieder ein Pink - diesmal immer tief und nichts mehr an der Oberflaeche. Ein paar Pinks waren richtig fett und wahrscheinlich ueber 8 Pfund und wir hofften paarmal das das nun ein Sockeye war - aber nichts.
Als die Flut einsetzte, fuhren wir zurueck zum Ufer zum Beechy Head und setzten und direkt vor die Gezeitenlinie. Tatsaechlich knallte wieder die tiefe Rute nach einer Weile und ich rief "Fish Oooon!" Hamish griff sich die Rute und drillte einen kampfstarken Fisch der mehrmals Leine nahm. Dann kam er hoch und raste paar Male dicht unter der Oberflaeche weg das das Wasser nur so spritzte und furchte. Klasse! Dann kamen 14 Pfund Kraftpaket ins Netz. Ein mittlerer aber starker Chinook. Ein paar Pinks zum Abschied - einer musste mit weil der Haken zu tief hing und er blutete schon. Dann um 13:00 war Schluss - bevor die Welle des Derby's 'reinkam.
Ein paar 18-20 Pfund Chinooks lagen auf den Filetiertischen aber nicht so viele und grosse wie das Wochenende zuvor. Einige Boote waren ganz Chinook-leer ausgegangen. Pinks hatten alle. Daher waren wir ganz zufrieden mit unseren 2 "Teener Chinooks".
-
So, ein ganzes Wochenende Angeln hinter mir. Mit gemischten Erfolgen.
Freitag war der Tag vor meinem grossen Angelderby, Consultants Invitational Fishing Derby. Das ist ein Eintages Event mit fast 300 Teilnehmern aus der Ingenieurbranche und Sponsoren aus der Industrie. Mache das seit 6 Jahren mit einigen Freunden und wir spenden etliches Geld an lokale Lachsbrut- und aufzuchtstationen.
Den Tag zuvor nehme ich immer ein oder zwei von unseren Topsponsoren zum "Testfischen" mit. Diesmal war Greg 'dran. Er ist ein erfahrener Lachsangler und bringt sein eigenes Geschirr. Das macht das Ganze dann auch etwas entspannter fuer mich.
Otter Point hatte die Tage zuvor einige schoene Chinooks produziert. Auch sollten dort die Pinklachse nicht ganz so dicht stehen so dass man seinen Koederfisch auch mal paar Minuten unberuehrt sieht.
5:30 stand Greg am Bootsdock wo ich Red Hot fuer 3 Naechte einquartiert hatte. Ich hatte eine Menge Koederfische in Salzloesung in einer verschliessbare Kuehlkanne eingelegt. Das sollte die Koeder fuer 3 Tage frisch halten. In dichtem Nebel gings los. Die Gegend westlich von Sooke ist normalerweise nicht mein regelmaessiges Terrain aber ich kenne mich gut genug dort aus. Allerdings zog ich meine Bahn gleich aus dem Hafen zu dicht am Ufer lang und war ploetzlich mitten im Kelpbett. Naja, musste der Motor sich eben durchkaempfen. Der Nebel liess kaum 50m Sicht zu.Nach 15 Min. waren wir am Otter Point. Vielleicht schon 10 andere Boote dort. Ruten klar, Greg nochmal kurz 'ne Einweisung am Downrigger gegeben und ab gings. Ich wollte sehr aggressiv am Ufer entlang schleppen - sehr flach. In nur 20m Tiefe bei 10-15m Koedertiefe. Nach 2 Stunden hatten wir nur ein paar Pinks vorzuweisen von denen wir nur einen mitnahmen weil der Haken durch's Auge ging. Auch keines der mittlerweile 20-30 anderen Boote kescherte etwas Groesseres.
Kurz vor 8:00 sah ich dann wie einer der Top Guides in Sooke mit seinem Boot ploetzlich in Leerlauf ging und Hektik an Bord entstand. Es war im Nebel nicht so richtig zu erkennen was los war aber ich dachte schon dass da was Groesseres an den Haken gegangen war. Kurz darauf riss es kurz und schmerzlos an Gregs Rute so dass der Downrigger Clip ausloeste und die Rute fuer einen Moment zurueckschnellte und schlaff wurde. Dann riss die Rutenspitze auch schon brutal nach unten. Ich rief "Fish on!" und Greg hatte die Rute in der Hand als der Fisch abzog. Aha, ein "richtiger" Fisch.
Wir hatten eine Mittelrute 'draussen und als ich Sekunden spaeter sah das Gregs Fisch zur Mitte hin zog, begann ich wie verrueckt die Mittelrute einzuholen. Keine 5 Sek. spaeter sah ich wie meine Rute 2-3 Male tief ruckte. Ich liess die Mittelrute sein und griff mir meine und schlug hart an. Ein paar Kopfstoesse waren die Antwort. Wahrscheinlich nur ein Pink, dachte ich und steckte die Rute wieder in den Rutenhalter um die Mittelrute komplett einzuziehen. Doubleheader rief Greg, ja, da kommt immer Freude auf.
Ich hatte die Mittelrute noch nicht ganz eingezogen, da schrie die Rolle meiner weggesteckten Rute ploetzlich auf wie verrueckt. Nanu? Doch kein Pink? Ich liess die Mittelrute wieder fallen und griff mir wieder die andere Rute an der nun ploetzlich der Teufel los war. Etliche Meter Schnur riss der Fisch von der Rolle. Gregs Fisch war nun inzwischen unweigerlich in die noch ausliegende Schnur der Mittelrute geschwommen. Mist, fluchte Greg. Er konnte kaum noch agieren. Mir blieb nichts uebrig als meinen Fisch zu lassen und ich steckte die Rute wieder mit sanfter Bremse in den Rutenhalter. Dann half ich Greg wieder von der Mittelrute zu befreien. Nach 10 oder 20 Sek. war er wieder klar und Fisch noch dran. Ich steckte diese Rute nun in den Rutenhalter auf dem Bootsdach um dieses Hindernis nun aus dem Weg zu haben - sah aber das der Haken aus der Halteroese frei kam und frei herumbaumelte. Egal jetzt. Ich nahm wieder meine Rute und freute mich, dass der Fisch noch dran war. Bald war dann Gregs Fisch reif fuer die Landung. Ich zog den Kescher aus dem Halter am Dach mit einer Hand und legte ihn auf das Dach und sagte Greg er muesste nun alleine Keschern.Als Greg nun mit einer Hand den Kescher von Dach holen wollte, hing er fest an dem baumelnden Haken der Mittlerute. Oh Nein! Ich steckte meine Rute wieder weg - mir jetzt egal ob mein Fisch abreisst, wenigsten Gregs Fisch ins Boot. Er war Sponsor meines Derbys! Ich befreite den Kescher vom Haken und langte nach dem ausgedrillten Lachs neben dem Boot. Geschafft! Ich legt den Kescher mit Fisch in's Boot und war erstaunt, das mein Fisch immer noch am Haken war. Ich musste ihn gut erwischt haben. Ich drillte weiter. Bald wurde er muede. Greg nahm seinen Fisch aus dem Kescher um dann mir zu helfen.
Leider hatten sich nun die Haken um Keschernetz verheddert. Greg fluchte und versuchte mit zitternden Haenden die Haken herauszukriegen. Dabei hakte er sich selbst gut und fing an zu bluten! Ein anderes Boot beobachtete amuesiert das Schauspiel. Mein Fisch, ein schoener Chinook, kreiste nun kurz neben dem Boot hin und her. Ich war schon versucht das Gaff zu versuchen. Das Nachbarboot rief zu ob wir ein 2. Netz braeuchten. Ich rief aber Greg zu, das Vorfach einfach abzuschneiden und die Haken im Kescher zu lassen.
Dann kam er mit dem Kescher und tatsaechlich kam auch dieser Fisch ins Boot. Was fuer ein Spektakel! Wir klatschten uns ab und freuten uns riesig. 22 Pfund war meiner und 18 Pfund Gregs.
Leider war ausser noch einigen Pinks nichts mehr los. Bis auf 2 Pinks nahmen wir dann auch nichts mehr mit. Keine Sockeyes, von denen ich gerne einige mitgenommen haette. Um Mittag brachen wir dann ab da ich mit den Derbyvorbereitungen noch viel zu tun hatte. Hier noch das Abschlussbild.Liest eigenlich noch jemand?
-
-
-
Ich auch...
Beim Thema Zeit und Geld kann ich mich auch anschliessenGreetz,
Grey -
Alles klar. Solange ich merke, dass sich jemand interessiert, berichte ich weiter. Schoen waer's wenn man einen Lesezaehler haette an dem man das Interesse an dem Bericht messen koennte. Viele Foren haben das - mal so als Frage an die Moderatoren!? Macht mir auch Spass. Kann ich spaeter mal zurueckschauen und meine eigenen Stories lesen.
Letzten Sa war dann also mein grosses Angelderby. Die letzten Jahre hatten wir immer etwas Pech indem gerade zu unserem Derby-Zeitpunkt eine kleine Beissflaute herrschte. Und es sollte dieses Jahr nicht anders werden.
Um viertel nach 5 frueh traf meine 2 koepfige Crew ein, vom Team KWL. Habe mit beiden schon mal gefischt, beide sind aber nicht gerade erfahrene Angler - zumindest im Salz.
Ich entschloss mich nochmal Otter Point zu vertrauen, wo ich am Vortag wenigstens einen 22 und einen 18 erwischte. Als wir nach 15 Min dort ankamen war schon eine 30 bootige Flotte am Werk. Innerhalb der naechsten Stunde kamen wohl noch 20 Boote hinzu. Manchmal fragt man sich ob denn die Lachse nicht von all den Flashern und Koedern regelrecht geohrfeigt werden im Wasser. Schien auch so, denn wir konnnten keine Chinook-Action beobachten. Ein paar Mal sprangen wir erwartungsfreudig auf als eine unsere Ruten zu zappeln anfing, aber bald war klar dass nur einige Pinks waren. Wir behielten 2 oder 3 die wenigstens mehr als 5 Pfund hatten.
Nach 3 Stunden brachen wir ab und ich wollte meiner Crew wenigstens ein bisschen nonstop Pink Action geben. Mit Mini-Flashern koennen die naemlich auch ein klasse Sport sein. Manche wechseln dann zu feineren Ruten oder Fliegenruten und dann hat man einen tollen Spass.
Ich hielt schraeg auf die Mitte der Juan de Fuca Strait zu. Als wir ueber 150 m Wassertiefe ankamen, sahen wir eine kleine Anzahl an Booten. Wir naeherten uns und konnten 2 Boote beim Keschern beobachten. Aha, hier muss was gehen. Das Echolot zeigen eine dicke Fischwolke in 100 m Tiefe. Nun, das ist um diese Jahreszeit nichts Besonderes im Tiefwasser der Strasse. Das sind die Millionen Pinks und Sockeyes die zum Fraser River ziehen und praktisch ein kontinuierliches Echo auf dem Bildschirm kilometerlang hinterlassen. Es ist aber zwecklos diese angezeigten Fische zu haken zu versuchen - zumindest hatte ich noch nie damit Erfolg und ich kenne auch niemand dem das mal gelungen waere - auch wenn diese Fischschicht mal in erreichbare Downriggertiefe ab 100 m kommt. Ich habe praktisch schon meine Koeder mitten durch diese Lachsschwaerme durchgezogen und musste die fast von aussen haken - aber nichts.
Was ich mir drauf gereimt habe ist, dass diese Schwaerme faul mit der Stroemung Richtung Fraser treiben und sich nicht ums Fressen scheren. Wenn sie dann doch Hunger kriegen, brechen kleinere oder auch groessere Trupps weg von dem Hauptschwarm und ziehen flacher und ufernah auf Futtersuche umher. Trick ist also diese Hungertrupps zu finden.
Sockeyes verraten sich durch springen. Cohos und Pinks manchmal auch aber hier muss man mehr auf indirekte Zeichen achten - fressende Voegel, Futterfischschwaerme oder Tidelines an denen sich die Gezeitenstroemungen brechen und oft als Linie im Wasser mit viel Kraut und Schwimmzeug zu erkennen sind.Andere Boote beim keschern ist auch ein untruegliches Zeichen, dass da ein Lachsschwarm da sein musste. Also 2 Ruten raus, diemal eine mit einem pinken Apex Wobbler und eine mit pinkem Squidimitat. Eine auf 70 und eine auf 90 Fuss Tiefe. Extra Dummyflashers an die Downrigger um mehr Glitzerei im Wasser nahe der Koeder zu erzeugen.
Es dauerte nicht lange bis es losging. Praktisch ein Biss nach dem anderen, oftmal zwei gleichzeitig. Wir liessen viele wieder frei und suchten die groessten aus. Zu meinem Leidwesen schien dieser Schwarm nicht aus den groessten Pinks zu bestehen. Alle zwischen 4-6 Pfund. Manchmal hat man Glueck und kann Pinks bis 10 Pfund erwischen. Heute nicht.
Als wir 9 in der Fischkiste auf Eis gelegt hatten nach ca. 1 Stunde hoerten wir auf. Wir wollten noch 3 Stellen Platz auf unseren Lizenzen lassen falls wir doch noch einen Derbywinner Chinook erwischen sollten.
Ich fuhr dafuer vor Secretary Island und wir versuchten es dort wieder mit Koederfischmontage vor dem Reef. Nichts. Noch eine halbe Stunde Zeit bis ich zum Weigh-In musste - als Organisierer muss ich von Anfang an da sein. Wir versuchten es die letzten 30 Min. an der Trap Shack aber ausser noch einem Pink ging nichts. Es wurde auch ungemuetlich windig.
Schon etwas entaeuscht kamen wir an der Marina an. Als dann die ganze Meute kam (ca. 70 Boote und fast 300 Fischer) sollte sich herausstellen, dass viele Top Rods genauso Chinook-leer ausgegangen waren. Es war einfach wie verhext an diesem Tag. Ein 21 Pfund Chinook gewann das Derby. Der Best Skipper konnte 3 Chinooks zwischen 14 und 19 Pfund vorweisen - von der Muir Creek Muendung - westlich von Otter Point.
Der Rest der Veranstaltung war viel Spass fuer alle mit tollem Essen und Freibier und Preise fuer alle Teilnehmer. Das Event spendete alle Erloese in einer Hoehe von $15000 zu zwei lokalen Lachsbrutstationen.
-
-
Sonntag hatte ich versprochen im Pink Salmon Festival fremde Kinder zum Angeln mitzunehmen. Das ist ein Event alle 2 Jahre bei denen Grundschulen sozial schwache oder familiaer belasteste Kinder heraussuchen die gerne mal angeln gehen wollen aber keine Moeglichkeit dazu haben. Es ist mir immer ein herzerwaermendes Vergnuegen solche Kinder an ein paar Fische zu binden. Es geht dabei nur um Pinklachse und nicht um Menge oder Groesse. Hauptsache was und Spass auf dem Boot.
Abholpunkt war Pedder Bay Marina, 11:00. Es war sehr windig und ich hatte Befuerchtungen. Als meine 2 Jungs (10 und 11) da waren kamen sie begeistert mit einer Mutter zum Dock. Alle 3 waren noch nie auf einem Boot. Und noch nie geangelt. Als Richard einstieg und das Boot etwas wackelte unter seinem Gewicht, jaulte er erschreckt auf. Das kann ja schoen werden da draussen bei dem Wind, dachte ich. Ich wusste, dass bei 20+ Knoten Wind mindestens 1 m Wellengang war. Als ich den Motor aufdrehte hatten die beiden Jungs viel Spass.
Als wir die geschuetzte Pedder Bay verliessen musste ich mich entscheiden, durch die rauhe Race Passage, die schon durch die starken Stroemungen alleine ganz schoene Wellen aufbauen kann - nach Church Rock wo auf jeden Fall Pinks zu finden waeren aber wo es wahrscheinlich auch sehr wellig war, oder in der Bay bleiben und hoffen, dass sich ein paar Pinks dorthin verirren.
Ich funkte zu Carl der schon 15 Min eher mit seinem Boot und Kinder los ist. Er rief zurueck, dass er gerade bei Church Rock anfing und schon einen dran hatte. Da sein Boot genauso gross oder klein ist wie meines, musste es also gehen.
Los gings, um die Ecke durch die Race Passage. Ich konnte nur langsam fahren weil die Wellen 1-2 m hochkamen und einigemal ueber das Bootdach schossen. Wasser kam durch die Fensterschlitze durch - ich schaute mir die Crew an ob schon einer gruen wurde oder umkehren wollte. Aber die 2 Jungs yahooten bei jeder Welle und hatten einen Riesenspass. Die Mutter war still und vertraute mir. Nach 10 Min. waren wir durch und die Wellen gingen auf 1 m zurueck bei Church Rock.
Trotzdem hiess ich die Jungs sitzen bleiben und machte den kleinen Schleppmotor und das Geraet klar. Ich instruierte die Jungs, dass ich alles am Heck machen werde und wenn ein Fisch beisst wuerde ich die Rute herausnehmen, anschlagen und sie dann den sitzenden Jungs geben und sie wuerden auch im Sitzen drillen. Sicher ist sicher.Ich tanzte ganz schoen am Heck herum bei den Wellen. Kurz darauf hatten wir einen Biss und Chase war dran zu drillen. Leider ging der Fisch bald ab. Enttaeuschte Gesichter. Macht nichts, sagte ich - wir werden noch mehr kriegen. Kurz darauf tanzte eine Rute los, ich uebergab sie Chase und der kurbelte den Fisch im sitzen heran. Waehrenddessen ging die andere Rute los und Richard bekam sie. Ich versuchte die Rutenspitzen zu verschiedenen Seiten zu druecken um ein Verheddern zu verhindern. Aber tatsaechlich schwammen die 2 Fische ueber Kreuz und bis ich die Ruten unter-und uebereinander gefuehrt hatte, war einer der Fische weg. Aber Chase' Fisch kam in den Kescher. Wenigstens einen!
Kurz darauf ein weiterer Biss und Richard versuchte sich wieder. Wieder verlor er den Fisch auf halben Wege. War auch schwierig bei dem Wellengang die Rute ruhig zu halten und nicht den Haken einfach herauszureissen. Dann wieder ein Biss auf den kleinen Wobbler. Und diesmal ging alles glatt und Richard landete seinen 5 Pfund Pink. Er war seelig und die beiden klatschten sich ab und jubelten los. Sie konnten die Fischkiste gar nicht genug bestaunen.
Danach hatten wir noch paar Bisse und verloren noch einige Fische. Ausserdem holten wir ein paar Mini-Cohos heran. Wo die bloss herkamen um diese Zeit? Dann wurden die Wellen immer groesser und Carl machte Schluss - eines seiner Kinder wurde seekrank. Meine Jungs waren wohl auf trotz des Herumwackelns. 10 Min. noch aber auch die Fische hatten keine Lust mehr und so holte ich das Geraet ein.
Wir versuchten es noch eine halbe Stunde in der Bay aber dort war nichts los. Dann machten wir uns auf den Heimweg und ich liess ie Jungs abwechselnd das Boot steuern. Ein Heidenspass fuer die Kerle!Stolz wie Olympiasieger brachten sie ihre beiden Pinks zum Filetiertisch!
Zwei kleine Seelen gluecklich gemacht und vielleicht dem Angelsport naeher gebracht. Wie kann das nicht Spass machen!? -
-
bin immer fleißig am lesen.
2 Jahre muss ich noch lesen, aber dann.....
Allzeit stramme Seile!
Gruß und Petri aus Bayern
-
-
Klasse Aktion die ihr da durchgeführt habt. Daumen hoch von mir.
-
Weil ich so viel Spass daran habe, andere Menschen, die sonst nicht viel Chancen haben auf Lachs zu angeln, mit zum Angeln zu nehmen, hatte ich der Managerin des Sooke Prestige Oceanfront Resorts namens Krista und ihrem Mann Jeff versprochen sie mal mitzunehmen. Die beiden sind vor kurzem erst aus Ontario mit ihrem 2 Jahre alten Sohn gekommen und Krista hat die Managerposition dieses neuen Resorts erst kuerzlich uebernommen. Krista hat fantastisch dabei geholfen mein Fishing Derby zu einem grossen Erfolg zu machen und daher war ich ihr auch verpflichtet. Fotos von meinem vorher beschriebenen Derby koennt ihr uebrigens jetzt auch einsehen da die website nun erneuert ist: http://www.consultantsinvitational.ca
Jeff hat in Ontario viel auf Hecht, Zander und Barsch geangelt und wohl auch schon mal eine gefuehrte Lachsausfahrt auf Lake Ontario gemacht aber wohl mit wenig Erfolg. Er war total aufgeregt. Wir verabredeten uns viertel vor 9:00 am Dock von Sunny Shores Marina, Sooke. Ging bei den beiden leider nicht frueher weil sie einen Babysitter brauchten fuer den Sohnemann. Da wuerde wohl nicht mehr viel mit Chinook-Grosslachs gehen, dachte ich mir. Aber die beiden haetten wohl mit einer Menge Pinks und vielleicht den einen oder anderen Coho oder Sockeye auch einen Riesenspass.
9:00 dampften wir nach einer kurzen Begruessung und Einweisung ab. Kaum waren wir am Harbourausgang angekommen, empfing uns dichter Nebel. Es ist wirklich erstaunlich wie das so ab Mitte August regelmaessig vorkommt, dass es warm- ja heiss am Ufer und im Innenland ist, aber sobald man seinen Kopf etwas weiter ins Wasser steckt, kann man manchmal den ganzen Tag wie in einem isolierten Milchglass sitzen und die Sonne nicht sehen und daher auch ganz schoen frieren.
Ist auch nicht ganz ungefaehrlich wenn man nicht die richtigen Geraete und Erfahrung an Bord hat. Am besten ist Karten-GPS und Radar - dann weiss man nicht nur immer seine Position relativ zum Land sondern sieht auch die anderen Boote um sich herum. Ein manueller Backup mit Kompass und Karte sollte jedoch auch da sein, da Batterien ausfallen koennen. Jedes Jahr passieren Unfaelle im Nebel - entweder Kollisionen weil Idioten trotz minimaler Sicht volle Pulle durch dicht beangelte Gebiete rasen muessen oder weil Unerfahrene ohne Geraete sich in den Nebel wagen und dann absolut verloren herumdriften - nicht mehr wissen wo vorn und hinten ist und von der Stroemung abgetrieben werden und manchmal sogar auf Felsen auflaufen...Die Sicht war so um die 50 m so dass ich mir eine zuegige Fahrt mit Blick auf's GPS und das Gesicht an die Windschutzscheibe gepresst getraute (Radar habe ich nicht). Auch wusste ich genau wo die Stellen mit Dutzenden von Booten waren und umging diese grossraeumig. Ich wollte zur Trap Shack um noch fuer eine Stunde oder so fuer Chinook zu versuchen. Nebel kann naehmlich auch einen positiven Aspekt haben, naemlich dass die Grosslachse ihren Morgenfressrausch manchmal verlaengern weil es durch den Nebel nicht richtig hell wird. Im Hellen ziehen sich die Lachse generell in etwas tieferes Wasser zurueck.
Ich hatte noch ein paar tote Koederfische vom Fishing Derby uebrig. Die lagen nun zwar schon eine Woche in der Lauge aber fuer ein paar Passagen am Ufer entlang sollten sie wohl noch reichen. Sahen noch gut aus nur die kleineren waren schon etwas weich geworden. Haeufiger Koederwechsel war angesagt. Wasser war schoen glatt, kein Wind bis jetzt. Ich setzte 2 Koederfischruten ein und liess auf die ueblichen 60 und 80 Fuss herab.
Das mit dem haeufigen Koederfischwechseln sollte kein Probem werden, weill wie sich schnell herausstellte, dass die Pinks schon-oder noch dicht unter Ufer waren. Keine 2 Minuten gechleppt und die flache Rute fing an zu tanzen. Ich setzte den Anschlag und reichte die Rute zu Jeff. Verbluefft ueber die schnelle Aktion begann er den Fisch heranzudrillen. Pink um die 5 Pfund - Standardsache. Gekeschert, abgeschlagen und auf Eis. Jeff grinste von einem Ohr zum anderen. 5 Min. spaeter die andere Rute. Krista schnappte sich die Rute und tat es ihrem Mann gleich. Naechster Pink. Die Drillinge sassen fest. Ich erklaerten den beiden waehrend der Drills wie man einen groeseren Lachs drillen muss - Rolle loslassen und Schnur geben und so. Alles klar.
Es schien die Lachse standen dicht ueber dem Trap Shack Riff. Bei jedem Pass darueber zappelte was am Haken. Jeff brachte ausserdem einen ordentlichen Felsenbarsch heran - da war ja volle Fischversammlung ueber dem Riff heute!Krista naschte erstmal an einem Sandwich als wieder eine Rute ausloeste, Jeff war da und diesmal schien er mehr Muehe zu haben. Es schien ein paar Mal, dass der Fisch sogar Schnur nehmen wollte und dann fing er an zu springen dicht am Boot. Aha, sieht nach Sockeye aus! Tatsaechlich lag kurz darauf ein schoener 7-8 Pfund Sockeye im Kescher. Ich zeigte ihnen den Unterschied (keine Punkte auf dem Schwanz, andere Schuppenmuster...). Bester Esslachs! Die beiden waren hin und weg. Wir hatten nun schon 4 oder 5 Lachse plus den Barsch auf Eis under Deck.
Die letzten 2 Koederfische sahen nicht mehr brauchbar aus und ich entschied die ufernahe Angelei abzubrechen und etwas weiter draussen mit Kunstkoeder die Pink und Sockeyeschwaerme zu jagen.Dummy-Flasher montiert und die pinken Squidimitate und Blinker und los gings. Es schien aber gar nicht so einfach da draussen Fische zu finden. Ich sah keine springen - man konnte im Nebel auch nicht weit sehen - ich konnte nichtmal eine Tideline finden. Ich versuchte es einfach ueber 120 m tiefem Wasser. Ich sah die Schwaerme auf dem Echolot in ueber 100 m Tiefe - aber oberflaechennah tat sich nichts. Ich montierte eine Dritte Rute nur mit einem 100g Bleigewicht und Squid. Nach 45 Min. nichts setzte ich um. Diesmal fand ich die erste Tideline. Ich sagte Jeff er sollte dicht an dem Schwimmkraut auf der Landseite entlangschleppen solange ich das Geraet ausbrachte.
Ich war noch am Setzten des 2. Downriggers als die flache Mittelrute herunterriss. Ich rief Krista und sie sprang heran aber bis sie die Rute aus dem Halter hatte, war der Fisch weg. Mist. Aber wenigstens wussten wir, dass hier Fisch war. Dann steuerte ich eine Weile und wieder sprang die Mittelrute an. Jeff war da und setzte den Haken und war am Fisch. Da die Rute sehr flach war (vielleicht 20 Fuss tief) kam der Fisch sofort nach oben und sprang - und gewann seine Freiheit. Jeff aergerte sich. Ich beruhigte ihn und sagte, dass mit dem widerhakenlosen Einzelhaken eine Verlustrate von 50% nichts Ungewoehnliches ist - auch fuer erfahrene Lachsangler. Er solle es als Spass ansehen - wir wuerden schon noch paar kriegen.
Und tatsaechlich kamen wir kurz darauf in eine beisswillige Pinkschule. Es ging Schlag auf Schlag an den tieferen Downriggerruten. 3-4 weitere Pinks landeten innerhalb der naechsten 45 Min. in der Box mit etlichen Aussteigern. Ich hatte alle Haende voll zu tun mit Keschen, Fisch versorgen, Koeder wiedereinlassen... Krista steuerte eine Weile und war so fasziniert von dem Geschehen, dass sie nicht merkte wie sie uns durch die Tideline fuhr und mitten in ein riesiges Kelp-Krautfeld. Ein totales Leinendurcheinander. Ich glaube ich brauchte eine halbe Stunde bis ich alle Angelschnuere und Downriggerleinen von den meterlangen Kelpfahnen und Schlaeuchen befreit hatte.
Inzwischen waren wir weit mit der Flut nach Osten abgetrieben. Bevor ich die Koeder wieder reinliess, machten wir erstmal Mittagssnack. Dann entschied ich die paar Kilometer wieder Richtung Hafen zu fahren und nochmal eine Weile direkt vorm Hafen zu probieren. Ich wollte noch paar Sockeyes.
So flogen wir durch den Nebel ca. 1 km vom Ufer weg um die Angelflotte zu umgehen. Wir waren nach 20 Min. wieder auf Hoehe Trap Shack als Jeff ploetzlich ausrief "Fish jumped!". Und noch einer und noch einer. Ich stoppte sofort ab - das waren Sockeyes, kein Zweifel. Warum gerade hier? Keine Ahnung. Schnell hatte ich 2 Ruten im Wasser und es dauerte nur paar Minuten bis eine ausloeste. Krista war dran und drillte wacker. Ich sah schon einen schoenen Silberbarren von der Tiefe heraufkommen, als uns der Haken entgegenflog. Da sprang schon Jeff an die andere Rute die inzwischen herumzappelte. Aber Anschlag sass nicht. Ok, alles wieder rein und eine Kurve um die Stelle gezogen. Nichts.
Ich liess eine Rute auf 100 Fuss herab und waehrend ich die Rolle noch feststellte, riss die Rute nach unten. Fish on! Ich setzte den Haken und spuerte einen guten Widerstand. Krista! Rief ich. Krista zoegerte einen Moment - einen Moment zu lange in dem ich auch nicht kurbelte und der Fisch nach oben schoss mit der schlaffen Schnur. Krista kurbelte wie verrueckt um die schlaffe Schnur einzuholen - da sah ich schon einen Schwall ca. 20 m hinter dem Boot und ein Fisch der sich waelzte und den Kopf schuettelte. Ein schoener Fisch von etwa 10 Pfund. Aber unsere Schnur wurde nicht mehr straff. Unglaublich.
Koeder wieder hinunter. Die Zeit tickte - 14:00 mussten beide zurueck sein um den Babysitter auszuloesen und wir hatten noch ein Stueck zu fahren und ein paar Fisch zu filettieren. Vielleicht noch 5 Min. Ich kurvte nochmal zurueck. Da, die tiefe Rute zuckte 2 mal - ich riss die Rute raus, ruckte die Schnur aus dem Clip und leierte wie ein Weltmeister um Kontakt zu kriegen - Fisch da - setzte einen harten Anschlag und rief Krista - die schuettelte den Kopf - wollte die Verantwortung nicht mehr - Jeff kam an waehrend ich die Schnur straff hielt. Jeff behielt die Nerven und drillte sanft aber bestimmt den Fisch heran und ich brauchte keine 2. Chance um ihn zu keschern! Ein super schoener Silberbarren Sockeye um die 9 Pfund lag im Netz! Na also! Ein ordentlicher Angang! Die beiden waren aus dem Haeuschen!Alles eingepackt und im Nebel uns zurueckgetastet. Am Filletiertisch lagen dann 8 schoene Pinks und 2 Sockeyes plus der Barsch. Als ich den beiden dann alle Fische ueberliess waren sie uebergluecklich! Mein Vergnuegen!
Ich glaube, beim naechsten Fishing Derby kriege ich gute Rabatte im Prestige Resort
Leider keine Kamera dabeigehabt.
-
So, das sollte meine letzte “Kindertour” werden, bevor ich nochmal ernsthaft mit “richtigen” Anglern auf Tyee-Jagd gehe! Mein Sohn (9) war 5 Wochen in Deutschland bei den Grosseltern gewesen und hatte fast den gesamten Pinklachs-Run verpasst und wollte unbedingt noch mal ein paar von denen drillen. Da musste natuerlich auch mein Juengerer (7) mit, obwohl der nicht so ein begeisterter Angler ist. Ausserdem hatte ich dem aelteren Bruder eines Freundes (John - 12) meines Grossen versprochen, ihn mal mitzunehmen.
Hatte Mittwoch freigenommen um die 3 Jungs mitzunehmen. Bestes Wetter, Sonne, warm, kein Wind und wie sich herausstellte auch kein Nebel!
Machten einen Spaetstart, 9:00 im Wasser in East Sooke, Cheanuh Marina, Becher Bay. Ein glorreicher Tag, kein Nebel, warm und sonnig und kein Wind. Ich hatte nicht mal Koederfische mitgenommen, wollte gleich mit Kunstkoeder mit Pinks und vielleicht ein paar spaeten Sockeyes spielen.
Es began gerade die Ebbe, so steuerte ich die Rueckseite der Bedford Islands an wo sich eine gute Kehrstroemung bei Ebbe bildet. Normalerweise waren dort Futter -und daher auch Raubfische. Das Echolot bestaetigte meine Vermutung. Ich brachte 3 Rute aus, 2 an einem Downrigger gestackt. Es dauerte nicht lange und die Mittelrute mit pinkem Squidimitat loeste aus. Ich setzte den Haken und spuerte leichten Widerstand und gab John die Rute. Er war ganz aufgeregt (noch nie geangelt) und ich erklaerte ihm waehrend des Drill wie und was. Ein kleinerer Pink kam an’s Boot. Normalerweise haette ich den wieder freigelassen und auf einen groesseren gehofft, aber da John so stolz auf seinen ersten Fisch war, musste der eben mit. Dann biss ein kleiner Felsenbarsch der aber kurz vorm Boot vom Haken fiel und dann aber durch die pralle Schwimmblase nicht mehr abtauchen konnte. Die Moewen waren schon im Anmarsch als die Jungs entschieden ihn in's Boot zu retten. Mein Juengster steuerte uns 180 grad zurueck und ich stahl uns den Fisch zurueck von einem Dutzend aergerlicher Voegel!Kurz danach verbog sich die tiefere Rute und mein Grosser sprang auf und griff sich die Rute und drillte gekonnt einen fetten Pink an’s Boot. Ich war zu faul den Kescher zu nehmen und wollte den Fisch einfach am Vorfach hereinhieven – tja, was soll ich sagen – er fiel dabei zurueck. Mein Sohn schaute mich strafend an aber ich beruhigte ihn laechelnd, dass wir noch mehr kriegen wuerden. Aber vielleicht war das gar nicht so einfach. Denn auf einmal tat sich nichts mehr. Ich holte eine Rute sehr flach und eine andere auf ueber 100 Fuss Tiefe – nichts. Ich spuerte den strafenden Blick meines Sohnes im Nacken.
So zogen wir denn bald alles Geraet ein und setzten um – ins tiefe Wasser ca. 2 km offshore. Wir stoppten als wir paar Lachse springen sahen. Wahrscheinlich die letzten paar Sockeyes die noch unterwegs waren. Koennten auch Cohos sein. Wir brachten nur 2 Ruten aus – aber mit den Dummyflashern and beiden Riggern. Und bald fanden wir eine beiswillige Pink-Schule. Es biss im 5 Minutentakt. Aber wir verloren mindestens 10 Fische hintereinander. John war schon ganz verzweifelt und wollte es nun mir ueberlassen die Fische heranzudrillen. Nix da, sagte ich. Irgendwie spielten die Pinks nur mit den Koedern und bissen nicht richtig und hingen nur ganz knapp – wenn ueberhaupt. Das dumme beim Downriggerschleppen ist halt, dass man keine Kontrolle ueber das Hakensetzen hat. Wenn die Rute im Halter zappelt dann heisst es, der Fisch haengt dran und will nun wegschwimmen mit dem Koeder im Maul. Hat man die Schnur vom dem Clip befreit, kann man praktisch nur noch hoffen, dass der Haken gut im Maul sitzt und man schlaegt noch mal an um den Haken tiefer zu treiben. Wenn die Lachse den Koeder nur halbherzig packen und man schlaegt dann an, reisst man entweder den Koeder wieder aus dem Maul oder der Haken greift nur durch die Haut am aeusseren Maulrand...
Mit nur einem weiteren Pink im Boot setzten wir nochmal um. Diesmal fand ich eine Tideline. Hier muesste doch was gehen. Tatsaechlich raubten hier wieder Pinks und paar kleine Cohos. Diesmal waren die Fische aggressiver und wir landeten endlich wieder Fische. Die waren nicht sehr gross, aber die Jungs waren’s auch mit durchschnittlich 5 Pfuendern zufrieden. Etliche untermassige Cohos sprangen auch unentwegt an die Koeder. Die gingen natuerlich alle wieder so schonend wie moeglich zurueck. Einer, der den Haken durch’s Auge bekam, wurde allerdings Moewenfutter.
So kamen wir mit 8 Pinks zurueck nach 3,5 Stunden. Die Jungs hatten Spass und John nahm stolz 18 Pink-Filets mit nach Hause. Mein Grosser bestand darauf seinen groessten Fisch, ein schoener Pink 7-8 Pfund schwer mit nach Hause zu bringen. Wurde ein lecker Raeucherlachs. An der Filetierstation sahen wir auch einige Chinooks um die 15 – 18 Pfund. Keine Riesen aber schoene Fische. -
-
Letzten Fri rief mich Carl im Buero an und fragte ob ich frueher Schluss machen koennte und mit ihm einen Abendangelabstecher zum Otter Point machen wuerde. Was fuer eine Frage - das konnte natuerlich arrangiert werden. Schliesslich haben solche kurzentschlossene Abendaktionen mit Carl eine erfolgreiche Geschichte: vor paar Jahren erwischten wir beide innerhalb von 1.5 Stunden einen 36, 24, 20 und 9 Pfund Chinook!
Es wurde ein wundervoller Abend ohne jeglichen Wind, warm bis zum Sonnenuntergang, wenig andere Boote - jedoch kaum Fische. Wir fingen und setzten 3 oder 4 Pinks zurueck aber sahen nur einen halbstarken Chinook in einem Nachbarboot im Kescher (siehe Foto unten). Carl erwischte allerdings einen tollen wilden (unmarkierten) Coho - wohl knapp ueber 15 Pfund. Musste nach schnellem Foto wieder freigelassen werden. Erst ab 1.10 kann man 1 unmarkierten Coho behalten. Er kaempfte wie ein Chinook und nahm 2 mal rasant Schnur von der Rolle bis wir neben dem Boot sahen, das das ein Coho war. Wo nur die Chinooks waren an diesem Abend?
Trotzdem es war der Versuch wert an diesem herrlichen Abend! -
Weil das Wetter einfach nicht besser sein kann, habe ich hart daran gearbeitet meinen Eishockeystar-Sohn mit einem Teamkollegen mitzuschicken um den Sonntag zum Angeln zur Verfuegung zu haben. Da muss doch noch ein Tyee fuer mich im Wasser sitzen!
Meinen Freund Dave brauchte ich nicht lange ueberreden mitzukommen. Auch er war heiss auf Grosslachs – oder jede Art von Lachs, wie er meinte mit einem Wink zum nur halbvollen Gefrierschrank. Dave wollte die Koeder besorgen – ich alles Bootszubehoer. 5:30 holte ich ihn zu Hause ab und 6:00 an der Sunny Shores Marina erlebten wir einen traumhaften Sonnenaufgang.
Kurioserweise trafen wir unseren Freund Carl mit seinem Freund Mike an der Bootsrampe. Die hatten sich auch kurzfristig zu einem Trip entschieden. Na dann kann ja ein freundlicher Wettkampf stattfinden! Red Hot gegen Jalopy. Auch die beiden hatten Otter Point im Auge. Eigentlich klar bei voller Flut am Morgen.
So flogen wir denn hintereinander den Fischgruenden entgegen, die aufgehende Sonne im Ruecken. Dave machte schon die Ruten klar waehrend der Fahrt. Fast bei Otter Point schreckte Dave auf einmal hoch und fluchte. Ich schaute mich um und sah in sein versteinertes Gesicht. ??? Dave hatte die Koederfische vergessen. Ich seufzte auf. Ich mag ja Herausforderungen aber einen Tyee auf Metall oder Gummi – das war schon ein bisschen mehr als ich vorhatte. Wir zogen dicht an Carl’s Boot vorbei und fragten ob sie uns ein paar Fischchen abgeben koennten. Mike warf uns eine Dose mit 6 oder 7 Stueck herueber. Der Morgen schien gerettet. Hoffentlich waren nicht so viele Pinks am Ufer, die die paar Koederfische im Nu verputzen wuerden!
Wir reihten uns in die vielleicht 20 anderen Boote am Otter Point ein und setzten 2 Koederfischmontagen in die Downrigger. 40 und 50 Fuss tief ueber 70 Fuss Wassertiefe. Nach einer halben Stunde rappelte es an Dave’s Rute und der bringt einen Pink heran. Ging in die Kiste auf Eis. Dann war absolute Sendepause. Nichts ging mehr. Sahen auch keinerlei Action auf anderen Booten – nicht einmal mehr Pinks – was gut war meiner Meinung nach. Nach 2 Stunden wurde Dave ungeduldig. Er murmelte immer etwas von Muir Creek, das ist wo die Fische wohl waeren. 30 Min. spaeter hatte er mich klein und ich gab nach.
Wir zogen alles ein und setzten 10 Min. weiter nach W um zur Muendung des Muir Creek. Da ist eine ausgedehnte Flachzone (Schwemmsedimente vom Bach) und dann ein ploetzlicher Absturz von 20 m Tiefe auf 40 m Tiefe. Lachse aller Arten ziehen gerne an dieser Kante entlang und schnappen nach allem was sich aus der Flachzone herauswagt. Ich fische dort nur selten, einfach weil es so weit weg von den Marinas ist. Heute waren dort auch viele Boote, u.a. auch viele der Top-Guides. Auch sahen wir viel mehr Leben auf dem Echolot und Voegelschwaerme scharten sich hier und da zum Fressen. Also Futter musste genug da sein.
Kurz nachdem wir die Rute eingesetzt hatten, passierte was ich befuerchtet hatte. Carl rief mich ueber Funk und verkuendete dass sie vor paar Minuten einen schoenen markierten Coho gelandet hatten und Mike gerade einen ordentlichen Chinook drillte. Mist! Haette ich bloss nicht Dave’s Ungeduld nachgegeben. Manchmal muss man eben die Durststrecken aussitzen und warten bis die Lachse wieder das Maul aufkriegen. Ist mir schon paar Mal mit Dave passiert! Naja, vielleicht passierte hier ja auch bald was. Igendwas musste ja die Top Guides hierhergelockt haben und die Voraussetzungen mit all den Kleinfischschwaermen waren ja nicht schlecht.
Ich fragte Rollie Rose, Sooke Salmon Charters, im Vorbeifahren ob er schon was haette und er zeigte “Einen” auf. Ok, Geduld. Aber dann passierte etwas was ich ebenso befuerchtet hatte. Unsere beiden Ruten fingen an zu zittern, kein richtiger Biss aber irgendwas passierte. Wir zogen beide ein und siehe da beide hatten wir 2 Mini-Coho am Haken. Neu bekoedert und paar Minuten spaeter das gleiche Spiel. So waeren wir sehr bald am Ende unseres Koederfischvorrates. Dave ueberliess mir die restlichen Koederfische weil er sich schuldig fuehlte und mir meinen Tyee nicht verderben wollte und stellte auf Plastik um. Es zappelten aber immer mal wieder ein Mini-Coho am Haken. Ich erkundigte mich inzwischen bei Carl und er bestaetigte, dass Mike einen 18 Pfund Chinook gelandet hatte und einige andere Boote auch am Fisch waren.
Ich entschied wieder zurueck zu Otter zu fahren. Diesmal aber nicht schnell sondern schleppend denn die ganze Strecke bis Otter war fischig. Wir waren ungefaehr auf halber Strecke zwischen Otter und Muir als ich beim vorletzten Koederfisch angelangt war. Wasser war hier 50 m tief. Ich liess meinen Koeder auf fast 40 m herab – manchmal muss man experimentieren. Ich drehte mich kurz um um was zu machen – als ich wieder einen Blick auf meine Rutenspitze warf sehe ich gerade noch wie die Rute zurueckschnellt als die Schnur aus dem Clip ausloeste und dann pumpte die Rute tief herunter. “Fish On” rief ich als ich die Rute ergriff und einen harten Anschlag setzte. Sofort ging der Fisch auf Tauchfahrt und riss 10 oder 20 m Schnur ab. Aha, ein “richtiger Fisch” meinte Dave. Er holte in Windeseile seine Rute ein und holte beide Downriggergewichte in’s Boot damit auch nichts im Wege war.
Inzwischen holte ich meinen Fisch gemaechlich heran. Es war kein Riese, das war jetzt klar. Aber groesser als ein Pink auf jeden Fall. Er waelzte sich ein paar Mal hinter dem Boot und ich befuerchtete fast er wuerde in die Luft gehen aber dann beruhigte sich der Fisch wieder und kam zum Boot wo Dave keinen Fehler machte und ihn kompromisslos kescherte. Naja, 10 – vielleicht 11 Pfund Silber waren es – ein kleiner Chinook – aber huebsch anzusehen und der erste richtige Fisch heute fuer uns.
Wir zogen noch eine Kurve ueber die Stelle und ich buesste meinen letzten Koederfisch an einen Mini-Coho ein als Carl uns ueber Funk rief und verkuendete, dass sie gerade einen 2. Chinook um die 15 Pfund gelandet hatten. Jetzt sah mein kleiner Chinook noch kaerglicher aus! Wir schleppten uns nun wieder zurueck zur Otter Point Flotte und als wir an Carl’s Boot vorueberkamen, hielt er uns einen schoenen 8-9 Pfund markierten Coho zu – den sie gerade gelandet hatten. Die beiden hatten nun 2 Teener Chinooks, 2 Coho und 2 Pinks in der Truhe und brauchte nur noch 2 mehr zum Limit. Dave und ich schauten uns nur kopfschuettelnd an und gratulierten den beiden herueber. Es schien als wuerde Red Hot heute ordentlich in Grund und Boden gefischt werden von der Jalopy! Und wir hatten nur noch Kunstkoeder entgegenzusetzen.
Wir zogen eine Stunde unsere Bahn bei Otter Point ohne dass sich etwas tat. Ich schaltete inzwischen das Funkgeraet aus – ich wollte nicht noch hoeren, dass eventuell Muir Creek 5 Min. nach unserer Abfahrt heiss lief.... Carl und ich verabredeten dann nach einer Stunde Nichts etwas weiter draussen nach Pinks, Sockeyes und Cohos zu suchen. So flogen wir auf’s offene Meer und fanden ein paar Springer. Es stellte sich raus dass da etliche Pinks am Rauben waren und wir legten noch 3 weitere Pinks auf die Schuppen. Einer war fast so gross wie mein Chinook! Carl musste noch einen schoenen Coho freilassen und fing seine 2 letzten Pinks zum vollen Limit. Carl und Mike machten sich daraufhin auf den Heimweg.
Wir wollten noch mal an der Harbour Muendung auf Chinooks versuchen. Wenn wir doch nur noch paar Koederfische haetten! Auf dem Weg dahin sah ich ploetzlich einen Moewenschwarm ins Wasser stuerzen und fressen. Aha, ein Heringsball! Ich riss das Steuer herum und deutete Dave dahinzusteuern waehrend ich den Kescher klar machte. Vorsichtig pirschten wir uns an das Gelage heran. Ich sah schon Millionen Schuppen im Wasser schillern – Uebrigbleibsel eines Gemetzels. Dave hielt auf die linke Aussenkante des Vogelschwarms hin. Im letzten Moment stoben die Voegel davon und gaben den Blick frei. Ich suchte das Wasser kurz vor und neben dem Boot mit meiner Pol-Brille ab und tatsaechlich sah ich einen kleinen Heringsball kurz unter der Oberflaeche der von unten von Tauchvoegeln und kleineren Cohos attackiert wurde. “Hard rechts”, rief ich Dave zu und langte mit meinem Kescher heraus und umschloss fast den ganzen Heringsschwarm mit dem Kescher. “Rueckwaerts!” rief ich zu Dave, als der volle Kescher mir ploetzlich fast aus den Haenden gerissen wurde als hunderte kleiner Heringe in einer Richtung davonschwimmen wollten und dadurch eine unheimliche Kraft aufbrachten.
Mit Muehe hielt ich dagegen und schleppte das volle Netz heran und in’s Boot. Ich kippte hunderte kleine Heringe in die Fischtruhe. Na, da haben wir erst keine Koederfische gehabt und jetzt genug fuer ein ganzes Jahr! Dave war ganz aus dem Haeuschen! So was hatte er auch noch nicht erlebt. War auch nur moeglich, weil ich ein knotenloses, feinmaschiges Keschernetz habe – das sehr fischschonend ist fuer Catch & Release.
Einige Heringe waren etwas klein aber die meisten hatten die perfekte Groesse fuer die Anchovy-Koedermontagen. Sofort stellten wir unsere Ruten um und schleppten an einer guten Stelle an der Hafenmuendung. Aber da kamen wieder die Mini-Cohos. Nervig! Aber Koeder hatten wir ja genug. Nach einer Weile sprang Dave auf und riss seine schwer pumpende Rute aus dem Halter und setzte den Haken und rief “Fish On!” Im selben Augenblick sehe ich die anderen Rute am gleichen Downrigger pumpen und springe hinzu und setze den Haken. Ich spueren ein paar Kopfschlaege – Doubleheader! Aber dann wurde meine Rute einfach nur schwer. Was war denn das? Dave’s Fisch riss gerade etwas Schnur ab als auch seine Rute seltsam ruhig und schwer wurde. Oh nein! Der Lachs musste wohl schnurstraks nach oben in meine Schnur geschwommen sein und nun hingen zwei Fische vertaeut an zwei Ruten. Man spuerte wie Dave’s Fisch abziehen wollte aber mein Geschirr dagegen hielt obwohl ich sofort die Rolle freiliess.
Das konnte leider nicht gutgehen und als wir versuchten das ganze Durcheinander heranzukurbeln verloren wir beide Fische. Sehr aegerlich! War das der Tyee gewesen? Die Schnuere waren total verfitzt und wir konnten nur die Schnuere zerschneiden um alles zu entfitzen. Danach hatten wir genug und traten den Rueckweg an.
Es war wieder ein fantastischer Tag auf dem Wasser – eigentlich zu heiss auf dem Boot – was sehr, sehr selten hier vorkommt. Kein Wind, kein Nebel, volle Pulle Sonne – wie in der Karibik. Aber wieder kein Tyee! Aber die Saison ist noch nicht zu Ende!
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!