Lachsangeln Victoria/Sooke, BC, Kanada

  • Wieder einmal hatte ich mich zu dem jaehrlichen Angeltrip zum Harrison River im Fraser Valley auf dem Festland aufgemacht. Mein Freund Carl kam diesmal mit. Wir hatten praktisch nur einen Tag zur Verfuegung – von Freitag Abend bis Samstag Abend. Die anderen Maenner (alle vom Festland) campten schon seit Mittwoch in ihren Anhaengern vor Ort direkt am Fluss. 4 Jetboote waren die Angelplattformen fuer die Anglertruppe. Wie immer war ein Mix aus Lachs- und Stoerangeln angesagt und noch waehrend unserer 4 stuendigen Anreise, bekamen Carl und ich regelmaessig Texte mit dicken Fischbildern. Glenns Boot hatte am Freitag 5 Stoere bis knapp ueber 2 m gefangen und etliche Chums. Mike einen Chinook von geschaetzten 35 Pfund. Das hoerte sich doch gut an. Allerdings bekamen wir auch andere Nachrichten, eine Kalt-Regen und Sturmfront war im Anmarsch, hoffentlich machte das uns keinen Strich durch die Rechnung.


    Es dunkelte gerade als wir am Flusslager ankamen und die letzten Boote kamen gerade rein. Alle waren zufrieden mit den heutigen Faengen aber auch bange wegen des Wetterumschwungs. Der Abend wurde feucht-froehlich um ein riesiges Feuer herum verbracht, viele der Truppe hatte ich lange nicht mehr gesehen und wir hatten jeden Menge Fischstories auszutauschen. Als wir gegen Mitternacht Schluss machten, war es schon ganz schoen stuermisch und es goss in Stroemen. Frueh morgens bogen sich die Baeume im Wind und der breite Fluss war voll mit Schaumkronen. Und der Fluss war ueber einen Meter hoeher als noch gestern Abend. Na toll!


    Glenn fuhr Carl, Jason und mich in seinem Thunder Jet zuerst flussauf zum Lachsangeln. Der Fluss war dort schmaler und nicht ganz so windanfaellig; allerdings waren viele der Kiesinseln, die den Jungs die letzten Tage noch als Lachsangelstellen gedient hatten, voellig unter Wasser. Wir fanden noch eine kleine Insel die noch etwas vor einer Stroemungsrinne herausschaute und erfolgsversprechend aussah. An den groesseren Lachsfluessen muss man schon genau darauf achten wo man seine Angelversuche startet. Die Lachse ziegen nicht ueberall im Fluss und man hat nur einen begrenzten Wurfradius. An kleineren Fluessen wie denen auf Vancouver Island ist das nicht so kritisch weil man von fast jeder Uferstelle aus die gesamte Flussbreite anwerfen kann. Glenn wusste genau wo hier die Lachse ziehen.


    Ich machte mein #8 Fliegengeraet mit der schweren Sinktipschnur und den selbstgebundenen Lachsfliegen, die schon am Sooke River erfolgreich waren, klar. Die anderen 3 angelten mit der Bodendriftangel. Wichtig war in der relativ starken Stroemung schnell an den Boden zu kommen, dort wo die Lachse zogen. Hin und wieder sahen wir maechtige Chinooks oder Chums springen. Warum sie beim Aufstieg manchmal springen ist unbekannt, obwohl es einige wilde Theorien dafuer gibt. Das Wasser war durch den Regen ein klein wenig angetruebt aber nicht zu sehr. Das war auch wichtig, besonders beim Flugangeln.


    Ich war am weitesten stromauf positioniert und warf meine blaue Fliege etwas stromauf um sie dann 5 bis 10 m vor mir durch die Stroemungsrinne durchtreiben zu lassen. Ich hatte ein kurzes 1.2 m langes Vorfach aus 12kg Fluoroschnur um die Fliege unbedingt schnell an den Grund zu kriegen, der hier aus Kies bestand. Eine Weile passierte nichts, bei keinem von uns. Ich wechselte dann zu einer pinken Fliege. Ploetzlich zog die Schnur straff und ich ruckte an. Der hing! Er zog schnell ein paar Meter Schnur ab und stellte sich dann in die Hauptstroemung. Hier musste ich regelrecht Gewalt anwenden um den Lachs aus dieser Stellung wieder herauszubekommen - um ihn muede zu kriegen. Es war ein langes hin und her und machte richtig Spass an der Fliegenrute. Nach einiger Zeit brachte ich eine ordentliche Chum-Dame ins Flache. Glenn warf einen Blick darauf und beschloss diesen Lachs zu behalten – das Fleisch zum Raeuchern und die Eier zum Stoerfang. Weiter gings. Die anderen Jungs stellte auch auf pink um.


    Glenn hakte den naechsten, einen maechtigen Chum-Bullen. Ging wieder zurueck wie auch alle der folgenden Lachse. Ich hatte wieder einen knallharten Einstieg – aber nach einem guten Run schlitzte der Haken aus bevor ich den Gegner zu sehen bekam. Es musste gerade ein neuer Schwall Lachse durchkommen denn Glenn hakte zwei schnell hintereinander und liess Jason, ein Angelneuling, die Lachse drillen. Dann blieb auf einmal meine Schnur in der Abdrift stehen, Anschlag, Rute voll krumm! Der machte ein Hoellenspektakel mit Luftspruengen und wilden Fluchten. Ein toller Chum-Bulle, mit Hakenkiefer und gefaehrlichen Zaehnen! Carl half mir bei der Landung. Er war noch Schneider und verfeinerte sein Geschirr auf Glenns Hinweis.


    Als ich wieder einmal am Ende meiner Abdrift war und die Schnur gerade einzustrippen begann, hing ich ploetzlich fest. Aber nicht am Grund sondern an einem Fisch – oje, wahrscheinlich von aussen gehakt, dass konnte ein langer Tanz werden , dachte ich. Und wurde es auch. Es stellte sich heraus, dass ich einen etwa 20 pfuendigen Chum an der Schwanzwurzel gehakt hatte und daher konnte er seine volle Kraft entfalten. Dieser Gewaltakt einen Grosslachs so zu landen war eigentlich zu viel fuer jegliches Flugangelgeraet und war daher nicht mehr richtig Spass. Ich hoffte immer der Haken wuerde irgendwann herausreissen, aber nichts. Ich musste wirklich das Biest so um die 10 Minuten aus den Fluten herauskaempfen. Bei den wilden Fluchten schlug einige Male die Rollenkurbel hart auf meine kalten Finger – tat weh trotz der Neoprenhandschuhe! Irgendwann hatte ich es dann geschafft und war total erschoepft.


    Dann hakte Carl endlich seinen ersten Lachs – ein wunderschoenes Chum-Maennchen um die 15 Pfund. Hatte den Koeder schoen seitlich im zaehnestarrenden Maul. Nun war auch er zufrieden. Auch Glenn hakte noch ein oder zwei. Wir beschlossen noch 10 Minuten weiterzuangeln aber dann auf Stoer umzustellen. Ich strippte wieder mal meine Fliege zurueck und sah einen Schatten hinterherkommen. Keine 3 m vor mir riss es dann ploetzlich an der Rute und ich war wieder im Geschaeft. Wieder ein Brocken von einem Chum, aber schon alt und fleckig. War aber trotz seines schon fortgeschrittenen Zustandes noch sehr sportlich und verlangte mir und meinem Geraet wieder alles ab. Der hatte die Fliege voll inhaliert – war daher aber auch leichter zu baendigen als ein von aussen gehakter. Jason erwischte nun auch noch einen Chum und nach erfolgreicher Landung beider unserer Lachse packten wir das Lachszeug zufrieden ein.


    Dann fuhren wir den Fluss hinunter um an die Stoerstellen zu kommen. Diese Urtiere stellen sich um diese Jahreszeit fast ausschliesslich auf Rogen und Lachskadaver ein und folgen den aufsteigenden Lachsen. In Fluessloechern unterhalb von Laichgebieten liegen sie dann und warten bis lose Eier und auch tote Lachse herabgetrieben werden. Glenn wusste wo diese Loecher waren. Das erste war wegen des starken Windes nicht befischbar. Weitere Stellen stromab waren zwar etwas windgeschuetzter aber nicht produktiv. Wir waren mit anderen Booten, die ebenfalls auf Stoer um uns herum verankert waren, in Kontakt und bis auf ein Boot hatte niemand Erfolg bisher. Glenn machte den Wetterumschwung dafuer verantwortlich. Wir fuhren sogar noch in den Fraser River hinein um vielleicht dort noch was zu erwischen aber dort kam der angeschwollene Fluss mit solcher Gewalt durch das Tal gerauscht, dass unser Anker uns nicht an den guten Stellen festhielt. Einmal brachten Jason und Carl beim Koederkontrollieren verfaulte Buckellachsskelette ins Boot die sich durch die Stroemung an den Grundmontagen verfangen hatten. Die einsetzende Situationskomik hellte die Stimmung wieder etwas auf. Am Nachmittag brachen wir dieses Unterfangen ab. Stoer sollte eben nicht sein heute.


    Die letzten 3 Bilder noch vom Tage zuvor. So schnell kann sich das Blatt wenden!

  • White sturgeon am Fraser habe ich seit über 20 Jahren auf der Wunschliste...wenn es nur nicht so teuer wäre. Über 3.500 Euro für ne Woche in den top Revieren ist schon ne Ansage :(

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Das ist schon richtig, billig ist diese Angelei auf Stoer nicht. Ich bin da auch auf meinen Freund Glenn mit seinem Jetboat angewiesen und das hat eben auch mal so schlappe $40k gekostet. Man kann sich sicher auch mit einem normalen Propellerantrieb und einem billigen Boot auf Stoerjagd begeben; das hat allerdings so seine Risiken. Fuer Touristen ist das natuerlich auch kaum eine machbare Option, es sei denn eine kleine Gruppe kaufte sich gebraucht ein Motorboot fuer die Urlaubsdauer. Fuer $3500 bekommt man schon ein brauchbares Boot mit dem man mit 3-4 Anglern was machen koennte auf dem Fraser River. Wertverfall gibt's in der Preisklasse nicht mehr und so koennte man hoffen nach Ende des Urlaubs das Boot fuer einen aehnlichen Preis wieder verkaufen zu koennen. Aber, der Fraser... das ist kein Fluss mit dem zu spielen ist! Man sollte schon eine gehoerige Portion Flussbooterfahrung haben - wie vielleicht dem Rhein oder Elbe. Und dann hat man noch das Problem mit dem ganzem Geschirr. Das alles aus D mit anzuschleppen? Da muesste man schon eine laengere Zeit dabeibleiben damit sich der ganze Aufwand lohnt. Ich habe auch schon Berichte gehoert, dass man an einigen Stellen an die Stoere auch von Land aus herankommt (Mission Docks). Einen kleineren bis vielleicht mittleren Stoer kann man vielleicht noch an das Ufer drillen. Einen groesseren Stoer wohl nicht.


    Daher bleibt einem als Tourist fast nur das Angebot der Flussprofis. Um die $1000 pro Tag pro Boot mit Guide muss man einplanen. Die guten Outfits sind auch bei solchen Preisen voll gebucht und lassen da auch besonders in der Hauptsaison nicht mit sich reden. Wenn man da von 8- 10 Stunden Angelzeit ausgeht, der Guide will eben auch $40/h verdienen, dann kann man mit den V8 Jetmotoren auch gut mal $200 pro Tag an Benzin verbraten, Haftpflichtversicherung, Bootabschreibung, Geraeteverschleiss... da ist nicht viel Luft fuer grosse Preisrabatte. Leider. Ist eben aufwendig an diese Biester in einem grossen Fluss heranzukommen. Vielleicht haette man weiter oberhalb oder in kleineren Nebenfluessen bessere Chancen auf eigene Faust aber dann muesste man erstmal wissen ob die Stoere dort auch vorkommen und wann und wo. Alles nicht so einfach.


    Habe diese Videoserie mal auf Youtube gefunden, "Stoer in kleinem Bach": https://www.youtube.com/watch?v=vhDY2Rkxl0Y
    Schaut Euch mal die 2-3 Filmchen an; das ist ja wohl mal eine coole Angelei! Koennte Euch aber nicht sagen, wo es sowas zuverlaessigerweise gibt. Das hier scheint einem "Unfall" zu verdanken zu sein, wobei einige Stoere in einen Bach irgendwo in Idaho (glaube ich) entwischt sind und sich dort anscheinend wohl fuehlen.

  • 1000 USD am Tag - das ist echt ne Ansage :shock:
    Aber das zahlt man für ganz bigges Big Game auch in sehr vielen Gebieten.


    Je größer der Fisch, desto höher scheinbar der Preis.
    Deshalb bleib ich armer kleiner Beamter beim Barsch, mehr kann ich mir nicht leisten :p

  • Zu dem Youtube Link:
    kenn ich hab ich schon lange Abboniert, der macht echt gute Videos mit Unterwasseraufnahmen. Die Drills im Kraut und im klaren Wasser sind natürlich immer der Hammer. Soweit ich mich richtig erinnere vermehren sich die Störe da und werden auch für die künnstliche vermehrung gefangen. Da bin ich mir jetzt aber nicht sicher ich hab nämlich verdammt viele Abos.

  • Es ist ja nicht so, dass ich gar nicht mehr angeln gehe aber ich bin einfach nicht zum Schreiben gekommen! Aber es war anglerisch gesehen auch nicht allzuviel los hier. Viel Fischereipolitik diesen Winter; aus folgenden Gruenden – das wird vielleicht einige von Euch interessieren, die eine BC Angeltour planen:
    Heilbutt; die Bestaende an jungen Heilbutten ist im Nordpazifik bei Alaska durch einen jahrelangen unglaublichen Beifang bei der Pollock Trawlfishery zusammengebrochen. Da die Pollock-Schleppnetzer keine Heilbuttquote haben, muessen sie die kleinen Heilbutte wieder reinschmeissen – die allermeisten tot. Die geschaetzte Tonnage dieser Verschwendung ist hoeher als die gesamte kanadische jaehrliche Heilbuttquote! Unglaubliche Schweinerei, die Folgen fuer die Bestaende mussten kommen und sind nun da. Die Wissenschaftler haben nur wenig juengere Generationen im Norden gefunden und die Alarmglocken schrillen lassen. Interessanterweise haben die Wissenschaftler in BC Gewaessern gesunde und ausgewogene Buttbestaende vorgefunden. Keiner weiss so richtig wie weit die Butte eigentlich wandern oder auch nicht und ob sie regionale Sub-Bestaende bilden. Nach den kanadischen Bestandszahlen nach muesste man keine strikteren Fangregeln befuerchten aber weil der Pazifische Heilbutt nunmal als pazifikweite Gattung gezaehlt wird und von USA/Kanada gemeinsam bewirtschaftet und gemanaged wird, ziehen die Alaskaschweinereien auch uns in BC mit hinunter. Es wurden Fangbeschraenkungen fuer beide Laender festgelegt und fuer uns Angler bedeutet das sein neues Hoechstmass von 115 cm fuer einen entnommenen Heilbutt (ca. 40 Pfund). Die Lodges und andere, die von Tourianglern abhaengen, toben. Und es ist unklar ob denn auch dieser Beifangwahnsinn erledigt wird oder einfach so weitergeht (Millarden $ Industrie). So sieht es wohl aus, dass fuer die naechsten Jahre nur Kuechenbutte ins Boot kommen, der Rest muss wieder freigelassen werden.


    Lachs: Die Rueckkehrraten von praktisch allen pazifischen Lachsarten waren im gesamten Nordpazifik sehr bescheiden in 2017. Einige wenige Lichtblicke bildeten da die Ausnahme. Und die Aussicht fuer dieses Jahr ist wohl noch schlimmer. Es hatte sich zwischen 2013-2016 im offenen Nordpazifik eine ungewoehnlich warme Stroemung gebildet die die Nahrungskette negativ beeinflusst hatte und den Lachsen nicht genug Futter bot. Daher, so vermuten die Wissenschaftler, sind die Bestaende aller 5+1 Arten eingebrochen und werden sich erst in ein paar Jahren wieder erholen solange diese Warmstroemung nicht wiederkommt. Es sind alle grossen Lachsstroeme von Kalifornien bis Suedalaska betroffen (Sacramento, Columbia, Fraser, Skeena, Stikine, Kenaii,…). Harte Fangbeschraenkungen werden einsetzen, wie die genau aussehen, weiss noch keiner. Aber es wird schlecht fuer viele Flussfischereien aussehen (Fraser, Skeena…) – man spricht sogar von komplettem Lachsangelverbot im Skeena und am Fraser. Vielleicht wird es nur ein Entnahmeverbot aber es steht wohl alles zur Diskussion. Die Lodges, Resorts und Guides raufen sich die Haare vor Verzweiflung. Da koennten einige daran kaputt gehen. Fuer die Meeresangelei wird es auch oertliche Beschraenkungen geben – auch hier vor Victoria brodeln unnette Geruechte – allerdings erwarten wir keine Vollsperrung. Mal sehen….


    Das sind alles keine sehr rosigen Aussichten fuer die naechsten paar Jahre. Wer auch immer eine Westkuestenreise plant, bitte erkundigt Euch vorher genau, nicht das Ihr dann hier voellig entaeuscht seid, weil nichts erlaubt ist. Ich wuenschte ich haette bessere Nachrichten! Noch mehr wuensche ich mir, dass das alles nur ein voruebergehender Zustand ist und die Bestaende sich wieder erholen. Es waere ja nicht das erste Mal in der Geschichte, das Bestaende komplett verschwinden!
    So, nach diesem Gloom und Doom will ich mich aber auf die positiven Aspekte dieser Saison konzentrieren. Ich habe wieder mit meinen Soehnen und deren beiden Freunden einen Trip zum Nootka Sound gebucht. Anfang Juli, fuer 4 Tage. Ein dritter Vater kommt noch mit seinem Sohn und seinem Boot mit und so werden wir hoffentlich wieder ein schoenes Vaeter/Soehne-Erlebnis haben. Die Fischerei vor dem Nootka Sound duerfte nicht ganz so arg betroffen sein mit den ganzen Bestandsproblemen da Nootka Sound selber ein anstaendiges Brut-und Stuetzprogramm fuer Chinooks und Cohos hat und ausserdem direkt am Salmon-Highway vor West-Vancouver Island liegt wo so ziemlich alle Lachsstaemme entlangziehen – geballte Ladung!


    Im August werde ich dann wieder mit meinen Freunden Dave, Carl, Glenn, Ross und meinem Sohn Ricardo auf unsere Maenner-Angeltour gehen (nicht das da jemals Frauen haetten mitkommen wollen!) und das Ziel dieser Tour wird Bamfield am Barkley Sound sein (auch West Vancouver Island). Da wird schon was gehen!
    Dazwischen geht es 2 Wochen zu meinen Freunden in Minnesota wo wir uns eine Woche an den Leech Lake legen werden und sicher auch mal die eine oder andere Angel auswerfen werden – Barsch, Hecht und Zander – wenn ich das ueberhaupt noch kann!


    Und bis dahin werde ich das beste aus unserer Situation hier vor Victoria und Sooke machen und auch mal die eine oder andere Forelle im Suesswasser aergern.


    Ich war bis jetzt erst zweimal auf Heilbutt draussen. Wind, Gezeiten und Verpflichtungen liessen einfach nicht mehr zu. Einmal mit meinem Sohn Alex und wir zogen eine komplette Butt-Schneidernummer – kein Biss! Ein weiteres Mal alleine bei recht rauhen Wetter – wollte es erzwingen. Zweimal war die Rute krumm und ich jubilierte innerlich, dass endlich der erste 2018 Butt unters Messer kommen wuerde – zweimal entpuppte sich der Widersacher als ein Rochen! Aber was hatte ich auch erwartet? Ich hatte um etwas Windschutz zubekommen an einer Stelle geankert, an der ich mit meinem Freund Claude vor 13 Jahren mal 20plus Rochen gefangen hatte (neben 2 Butten) und den wir damals Skate Heaven getauft hatten. Ich dachte doch das war nur ein Zufall gewesen, dass da so viele Rochen an einem Platz versammelt waren - damals. Nee, das muss so was wie ein Rochen-Treffplatz sein; und diesmal waren anscheinend auch keine Butte darunter.
    An dem Tag mit Alex hatten wir uns dann nach erfolgloser Buttjagd noch zu ein paar Runden Lachsschleppen in der Whirl Bay entschlossen. Und tatsaechlich schnappte ploetzlich die eine Rute zurueck und ruckte ungeduldig los. Alex war gleich dabei und machte Druck. Es kam ein brauchbarer Winter Chinook zu Tage der am Boot nochmal ordentlich Rabatz machte bis er im Kescher lag. Na wenigstens hatten wir etwas um die vielen hungrigen Maeuler zu Hause zu stopfen. Ein weiterer Keeper war uns leider nicht vergoennt an diesem schoenen, sonnigen Tag. Ich hoffe es gibt bald wieder eine Gelegenheit!

  • Danke Dir für den Bericht. Wenigstens wird bei Euch etwas getan um die Bestände zu sichern, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Oftmals ist es ja so, dass erst Regsamkeit herrscht, wenn es zu spät ist.
    Für den einheimischen Angler ist es doch auch ausreichend, wenn nur Butt bis 115 entnommen werden darf, größere wieder schwimmen müssen. Aber für die Lodges, die die Touris mit Großfisch locken, ist es natürlich schon ein Schlag.

  • Moin,
    ja,es ist schwer,einen Mittelweg zwischen notwendiger Bestandsunterstützung und den Interessen der kommerziellen Lodge-Betreiber zu finden.Immerhin hängen da ja ganze Existenzen dran.
    Nur die Großindustrie hat Narrenfreiheit.Ungerechte Welt.


    Bleibt nur zu wünschen,dass sich die Bestände wieder rasch erholen und man vielleicht doch einen Weg für die Lodges findet,ihren Betrieb weiterzuführen.Das sollte ja auch im Interesse der (Kommunal)Politik sein.


    Deine Bilder sind wie immer sehr schön, Thumbs up!


    Gruß,


    Micha

  • Das sind besorgniserregende Neuigkeiten :(


    Auch in Norwegen ist der Butt seit kurzem massiv geschützt. Große Exemplare dürfen nicht mehr entnommen werden. Allerdings sehe ich die Auswirkungen auf die Lodges anders. Wer in seinem Leben mal einen richtig großen Butt fangen will, kann es weiterhin tun. Es muss nur ein Umdenken stattfinden, dass man nicht alles, was man am Haken hat, auch zwangsläufig töten muss. C&R auf Butt wird seit Jahren betrieben und dennoch kann man ein tolles Foto seines Traumfisches zur Erinnerung mit nach Hause nehmen. Ausführen dürfte man diese Fleischmassen eh nicht mehr, daher für mich eine sinnvolle Entscheidung. Die kleineren Exemplare schmecken sicher nicht schlechter und gehen ja auch regelmäßig an den Haken. BTW mich würde mal ein Bild Deiner Butt-Montage interessieren, das sieht interessant aus.


    Was den Lachs angeht, so treten diese Phänomene immer mal wieder auf. Gut ist, dass direkt harte Maßnahmen ergriffen werden. Beim Lachs ist vielen klar, wie wichtig er ist. Beim Butt, den man nicht sieht, ist es leider bereits sehr spät zum Handeln. Aber die Natur ist bei sowas extrem effizient. Zwei oder drei Jahre Pause vom Befischungsdruck und die Bestände explodieren in der Regel. Ich drücke die Daumen, dass ich mit meiner Theorie Recht habe, denn ein Trip nach Canada steht für mich seit Jahren recht weit oben auf der Wunschliste! :)

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Darf/Durfte man nicht einen Trophäenfisch zusätzlich ausführen ?


    Und irgendwie meine ich mich auch zu erinnern, dass große Heilbutts von überm Teich oftmals nicht lebend an Bord geholt werden, weil die gerne Amok laufen und das Boot aufräumen. Ich glaube mal gelesen zu haben, das viele Außerbords erschossen werden, bevor sie ins Boot dürfen. Ist sicherlich nicht einfach, einen großen Butt im Wasser abzuhaken.

  • Zitat von Gerd

    Darf/Durfte man nicht einen Trophäenfisch zusätzlich ausführen ?


    Und irgendwie meine ich mich auch zu erinnern, dass große Heilbutts von überm Teich oftmals nicht lebend an Bord geholt werden, weil die gerne Amok laufen und das Boot aufräumen. Ich glaube mal gelesen zu haben, das viele Außerbords erschossen werden, bevor sie ins Boot dürfen. Ist sicherlich nicht einfach, einen großen Butt im Wasser abzuhaken.


    Hi Gerd, das wurde kürzlich geändert:


    https://www.blinker.de/angelme…regeln-zur-fischmitnahme/


    Das Abhaken von großen Butt außenbords ist wesentlich einfacher, als sie ins Boot zu bekommen. Dort schlagen sie meist wild um sich und die Verletzungsgefahr ist immens. In Norwegen praktizieren sie es schon länger und am Ende geht der Angler sogar zu seinem Fang ins Wasser für ein schönes Erinnerungsfoto.

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!