12.2. 2023; East Sooke
Schon 2 Wochen her, aber da es nicht so haeufig Berichte gibt im Moment, will ich diesen Trip auch nicht verschweigen. Nach ziemlich usseligem und windigem Wetter, bahnte sich am 12.2. mal ein windstiller und auch trockener Tag an. Ausserdem war des Superbowl-Football Spiel an diesem Tag und verhiess leere Bootsrampen und kaum Boote auf dem Wasser. Meine bessere Haelfte hatte sogar mal Lust mitzukommen. Damit war auch die Dauer des Trips ueberschaulich und der Propanheizstrahler musste auch unbedingt mit.
So liessen wir warm eingepackt MaxWaldi bei der Cheanuh Marina am spaeteren Morgen ins Wasser. Es war ein herrlicher ruhiger, wenn auch groesstenteils bedeckter Tag. Aber das Wasser lag wie ein Spiegel und es machte Spass schnell durch das glasige Wasser zu gleiten. Ich fuhr wieder zur Whirl Bay und hoffte natuerlich, dass die Winter Chinook-Bonanza wieder vor Ort war. Zwei weitere Boot zogen ihre Schleifen ziemlich weit draussen. Ansonsten hatten wir das Meer fuer uns alleine. Ich liess wieder 2 schmale Blinker in Grundnaehe hinab und machte es mir dann gemuetlich. Und es wurde diesmal ein Geduldstest. Es ebbte noch fuer 1,5h ziemlich hart und dann gegen 13:00 Uhr sollte sich die Stroemung drehen. Bis zum Stroemungswechsel holte ich nur einen winzigen Lingcod nach oben. Auch das Echolot zeigte nichts vielversprechendes auf der normalen Fangstrecke. Da die anderen 2 Boote viel weiter draussen fischten, zog ich uns mal in die tieferen Gefilde – vielleicht wussten die mehr als ich.
Das war nun auch schon die Zeit des Stroemungswechsels und das Wasser veraenderte sich nun; es wurde unruhiger, Schwemmgut kam hier und da zum Vorschein – es wurde einfach lebendiger. Auch das Echolot zeigte nun hier und da Futterschwaerme und einzelne Sicheln. In 70m Tiefe bekam ich nun Bisse von Kleinlachsen und weiterhin paar kleinen Lings. Auch ein Kleiner Dorsch kam mal vorbei. Dann ruckte die Cohokillerblinkerrute fester an und etwas Schwereres blieb haengen. Es kaempfte nicht wie Lachs – eigentlich kaempfte es gar nicht richtig – es war nur ein zaeher Widerstand. Als der Fisch neben dem Boot auftauchte, staunte ich nicht schlecht! Ein guter Dorsch hing am Blinker! Der ging mit! Mit gut 60cm schon ein besseres Kaliber der pazifischen Dorschart. Zumindest fuer unsere Gegend hier wo Dorschfaenge ziemlich selten sind und eher die kleineren Kategorien ausmachen. Es war jetzt definitiv mehr Leben im Wasser – die Flut hatte die Flossentraeger munter gemacht. Als ich mal an der steilen Felskante vor dem Church Rock vorbeischleppte, zog wieder die Cohokillerblinkerrute hart ab. Ich schlug an und – jawoll, das fuehlte sich gut an!
Der Fisch nahm gleich ein Stueck Schnur und machte gute Kopfstoesse. Leider erwischte mich dann eine Strudelstroemung die das Boot schnell drehte und den Fisch in die andere noch ausgelegte Schnur ziehen liess. Ploetzlich wurde der Widerstand an der Rute superschwer und ich sah dann auch die andere Rute im Rutenhalter im Gleichtakt zu meiner Rute rucken. Mist! Ich brachte das Boot erstmal wieder auf einen geraden Kurs und hievte dann ein. Am Ende kam mein Cohokillerblinker am Downriggerkabel eingehaengt nach oben und das andere Koedergeschirr hing an meinem Flasher dran – Supertueddel und Fisch weg. Schade!
Mir lief nun die Zeit davon und ich wollte zum Schluss nochmal eine Runde in der tiefen Rinne vor der Marina drehen. Also packten wir bald ein und duesten zurueck bis vor die Marina. Dort schleppte nun auch schon ein anderes Boot. Im Winter kamen hier oft gute Schulen von Chinooks auf der Suche nach Sandaalen durch. Im Januar hatte es hier schon gut geklingelt. Also liess ich hier nochmal die Blinker zum Grund. Und es dauerte nicht lange, da zog wieder der Cohokiller hart ab. Wow, der Fisch hatte wirklich Dampf drauf und raste gleich los. Der nun folgende Drill war wirklich eine wahre Freude. Meine Frau wartete schon mit dem Kescher da wurde die Schnur ploetzlich schlapp. Nein, dachte ich und kurbelte wie ein Verrueckter aber es schien vorbei zu sein. Der Kescher wurde schon wieder weggesteckt und ich holte nur noch ein – da wurde die Schnur ploetzlich wieder straff und es riss wieder am anderen Ende. Waass? Er war wirklich noch dran! Er musste mit einem Affenzahn auf das Boot zugerast sein so das ich komplett Kontakt verloren hatte und schon aufgegeben hatte. Das der Schonhaken im Maul das wirklich ueberstanden hatte, war schon riesiges Glueck! So konnte ich den Burschen doch noch an’s Boot bringen und der Co-Captain sackte ihn erstaunlich cool in den Kescher ein. Feine Sache!
Natuerlich musste ich nun noch eine Runde drehen aber es blieb bei diesem Fang; ein Dorsch und ein Chinook, beide etwa 60cm. Da kann man nicht meckern. Und Football musste ich auch nicht gucken – noch besser!