Klasse Bericht und tolle Fische
Lachsangeln Victoria/Sooke, BC, Kanada
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23.1.2025; Victoria;
Es wird wohl mein erster Winter ueberhaupt in dem ich nicht eine Schneeflocke sehen werde. Naja, es kann noch was kommen aber es sieht wirklich nicht danach aus hier!
Letztes Wochenende musste ich das sonnige und windstille Wetter nutzen um wieder auf Lachsjagd zu gehen. Erst wollte noch mein Freund Dave mitkommen aber er sagte dann kurzfristig noch ab. So zog es mich am Sonntag Morgen alleine auf’s Meer. An der Victoria Bootsrampe standen 9:30 Uhr schon einige Bootsanhaeger – ich war wohl wieder der Spaeteste. Als ich vor die Kueste dueste sah ich die Boote weit verteilt – hier und da. Es war also kein heisser Tipp angekommen, etwa von einer hochproduktiven Stelle. Jeder versuchte woanders die Lachse aufzustoebern. Im Winter zogen die Fresslachse primaer dem Futter hinterher und konnte in einem Moment da und im anderen dort sein. Die reifen Sommerlachse haben Ihren Kompass auf die Heimatfluesse gerichtet und zogen an bekannte Strecken entlang. Natuerlich sind auch im Sommer Stellen mit viel Futterfisch immer Hotspots aber im Winter sind die Lachse noch ungebundener und auch hungriger dem Futter auf den Fersen.
Wir hatten in den letzten paar Jahren ein paar spektakulaere Heringslaichereignisse vor der Victoria Navy-Hafeneinfahrt. Sowas zieht Lachse (und andere Tiere) natuerlich magisch an und jetzt sind wir wieder kurz vor der Heringslaichzeit. So konzentrierte ich mich zuerst auf diese Gegend und voila ich sah auch eine Menge Futter auf dem Echo. Es koennte also bald wieder passieren und die Lachse duerften dann auch nicht weit sein. Im Gegensatz zu dem sonst ueblichen Lachsfutter, den Sandaalen, die eher immer bodennah zu finden sind, kann man die Heringe normalerweise flacher im Wasser antreffen. Und so sah das auch am Sonntag auf dem Echo aus. Ich schleppte dann so ueber 45-50m tiefem Wasser und stellte eine Rute mit einem Heringsblinker auf 40m Tiefe und den anderen Sandaalblinker direkt auf Grund.
Regelmaessig tauchten schoene Futterwolken auf und ich konnte die Ruten schon foermlich lostanzen sehen. Und tatsaechlich dauerte es nicht sehr lange bis der erste Biss kam, Erst noch am Sandaalblinker. Der war um die 50 cm, aber sauber und ohne Verletzung gehakt und so liess ich den ersten frei in dem Vertrauen auf was Besseres. Die naechsten 2 Bisse kamen auf den Heringsblinker aber die Lachse wurden immer kleiner. Ich drehte weiter meine Runden auf einer vielleicht 5 ha grossen Flaeche. Ein anderes Boot gesellte sich bald zu mir und hatte auch hin und wieder Fischkontakt. Aber es war noch keine Qualitaet dabei. Aber die waermende Sonne, das tolle schneebedeckte Bergpanorama vor Downtown Victoria – das war schon alles alleine den Trip wert.
Aber dann sah ich ploetzlich aus dem Augenwinkel wie die flachere Rute ploetzlich ausloeste und wild zu rucken anfing. Ich wollte gerade den Koeder an der anderen Rute kontrollieren und musste so diese Rute erst wieder weglegen bis ich zu der anderen hinkam. Da riss mittlerweile schon etwas sehr heftig daran und diesmal war ich mir sicher das das ein besserer Fisch war. Da waren schon wuchtige Kopfstoesse dabei und ein – zweimal musste ich auch etwas Schnur geben. Natuerlich zog der Fisch nun auf die andere Bootsseite wo noch die andere Rute und Downriggerkabel draussen waren. Solo hatte ich keine Moeglichkeit die aus dem Weg zu raeumen. Ich konnte nur Druck machen und hoffen das ich den Fisch aus dem Zeug heraushalten konnte.
Dann tauchte er zu erstem Mal auf und ich freute mich endlich einen schoenen vielleicht 7-8 pfuendigen Kerl erwischt zu haben. So einen sportlichen Lachs alleine zu keschern ist nicht einfach und ich brauchte 3 Versuche bis ich ihn endlich einsacken konnte. Klasse! Schnell versorgt und dann drehte ich weitere Kreise um die gleiche Stelle – vielleicht waren da noch mehr. Einen Biss, der auch gleich die Schnur aus dem Downriggerclip herauszog, bekam ich noch aber den konnte ich leider nicht verwerten. Bis ich an der Rute war, war der Kontakt weg. Die Lachse bissen spitz heute. Und so blieb es auch bei dieser Ausbeute nach etwa 3h Angeln. Ich haette mir keine bessere Sonntagsbeschaeftigung vorstellen koennen. Und neuer Motor laeuft wie ein Traum!
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Dickes Petri! Aber schon irritierend was das Thema Schnee angeht.
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2.3.2025; Victoria;
Ich bin schon wieder hinterher mit berichten! Nach dem spaeten Kurzwinter Anfang Februar waren die zweite Haelfte des Monats und der Maerzanfang schon wieder fruehlingshaft und erlaubten mir ein paar Trips auf das Meer. Es ist im Moment eine gute Anzahl an Winter Chinooks vor Ort, die uns eine sehr gute Angelei bescheren. Die Groessen sind zwar im Durchschnitt nichts Ueberwaeltigendes – so 5-6 Pfund aber es werden auch immer mal wieder welche >10 Pfund und sogar der eine oder andere 20+ Pfuender gefangen. Die Lachse schiessen sich jetzt auf die hereinkommenden Laichheringe ein und daher faengt man sie jetzt gerade oefters mal hoeher ueber Grund und auch mit groesseren Koedern wie Blinker oder Wobbler.
Letzten Sonntag rueckte ich zu einem kurzem Solotrip raus. Kurz nicht weil ich knapp an Zeit war sondern weil ich ruckzuck mein Limit hatte. Ich traf einen Bekannten an der Rampe der auch solo rausfuhr und schon vom Vortag eingefischt war. Er gab mir die Koordinaten seiner gestrigen Fangstelle und dorthin duesten wir dann auch gleich. Er lieferte noch kurz seine Krabbenfalle an einer bekannten ufernahen Stelle ab und stiess ein paar Minuten spaeter zu mir. Ich hatte meine beiden Blinker ueber 40m tiefem Wasser ausgelegt – eine fuer mich gaengige Ausgangstiefe im Winter. Aber ich sah meinen Bekannten schon bei 90 m Tiefe anfangen und auch sofort fangen. Na klar, dass ich nun auch gleich dorthin zog und ploetzlich kam Bewegung in den Bildschirm. Grosse und weitgezogenen Futterwolken liessen auch hungrige Lachse in der Naehe vermuten.
Ein paar Minuten spaeter rappelte eine meiner Ruten los. Der war zwar massig aber unter meinem selbstgesetzten Mindestmass von 50 cm. Der naechste war schon 57 cm und durfte mit. Jetzt wollte ich gerne auf einen groesseren warten um damit dann mein Tageslimit vollzumachen. Es kamen schoene harte Bisse in regelmaessigen Abstaenden aber ich bekam keinen ueber 60 cm. Mein Bekannter bestaetigte meine Erfahrung. Statt mich weiter durch die kleineren Chinooks durchzufischen, zog ich weiter westlich in der Hoffnung eine Schule groesserer Exemplare zu finden. Dort jetzt kam gar nichts mehr und auch das Futter war weg. Ich blieb mit meinem Bekannten ueber Funk in Kontakt und der versuchte es gerade in die andere Richtung aber mit gleichem Misserfolg.
Die Lachse schienen in dem einen Gebiet um das Futter konzentriert zu sein. Ich wagte noch einen Versuch im tieferen Wasser bei 50 m. Da fand ich auch einige kleinere Futteransammlungen direkt am Grund. Ich liess den kleinen Cohokiller Blinker direkt ueber den Grund rappeln. Baemm! Die Rute riss runter und ruckte wild los. Ein sportlicher Drill liess einen besseren Fisch vermuten. Naja, gerade 60cm. Ich pokerte nochmal und liess ihn wieder schwimmen. Dann haette ich fast einen teuren Abriss gehabt – ploetzlich hing der Downrigger am Grund fest. Ich schaltete sofort in den Rueckwaertsgang und liess erstmal mehr Stahlkabel raus waehrend ich die Rute einzog. Das Angelgeraet war vom Haenger verschont geblieben aber die Bleikugel hing bombenfest. Richtiger Mist. Wenn das Stahlkabel riss dann waren etwa $100 Geraet weg. Also liess ich mir Zeit und fuhr bis hinter die Haengerstelle zurueck und hebelte und ruckte dann am Downriggerarm. Ploetzlich kam es etwas und der Riggermotor spulte wieder etwas Kabel auf. Ich konnte manuell einige Meter Kabel hochhebeln aber irgendwas Sauschweres hing dran was zu schwer fuer den Riggermotor allein war. Sollte ich das schwere Etwas nun 50m per Hand hochhieven muessen?
Nach paar weiteren Rucken war es ploetzlich frei. Gott sei Dank und nichts war verloren. Das hatte sich sehr nach altem Krabben oder Garnelenzeug der Berufsfischer angefuehlt. Oder eine alte Ankerleine. Na gut, ich fischte nun nicht mehr ganz so aggressiv am Grund und markierte mir die Haengerstelle am GPS. Aber ich schleppte nicht lange und der naechste Chinook war schon am Band. Diesmal fast 61 cm. Ok, dachte ich, heute gibt’s nur eine Kategorie und der Haenger war wohl ne Warnung gewesen, es nicht zu uebertreiben. So, verfrachtete ich den Letzten noch in die Kiste und packte ein. 7 Lachse im Ganzen gefangen, 2 behalten; kein schlechter Tag – war Spass gewesen und etwas Glueck gehabt. Mein Bekannter kam etwas spaeter rein und hatte auch keinen Grossen mehr gefunden. Interessanterweise aber nicht sehr erstaunlich war das ich und mein Bekannter heute nur markierte Chinooks – also Lachse aus Brutstationen, gefangen hatten. Was gut war denn nur diese darf man hier im Fruehjahr behalten. Das zeigt wieder wie wichtig diese Hatcheries mittlerweile fuer die Lachsbestaende und auch die Fischerei in einigen Gebieten sind.
Abends, ueber unser hiessiges Forum, stellte sich dann heraus das viel weiter westlich vor Sooke die besseren Lachse von 8-10 Pfund unterwegs gewesen waren, und in guter Stueckzahl. Na da haben wir ja ein Ziel fuer das kommende Wochenende – wenn der Wind mitspielt!
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Petri und vielen Dank für den schönen Bericht. Sind ja immer traumhaft schöne Fische
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