Flut in Louisiana

  • Ich weiss nicht, ob in Deutschland darueber berichtet wird, angesichts hoechsten Wasserstandes des Mississippi, der jemals gemessen wurde, wird heute der Morganza Spillway in Louisiana geoeffnet. Damit wird ein Teil des Mississippiwassers in den Atchafalaya Fluss umgeleitet.


    Einerseits wird damit hoffentlich meine Heimatstadt vor der Ueberflutung bewahrt, andererseits werden 7000 Quadratkilometer des wildreichsten Sumpfgebietes Nordamerikas wochenlang 10m unter Wasser liegen. Rehe, Wildschweine, Schwarzbaeren, Fuechse, Wildkatzen, werden absaufen.


    Was aus den Fischen wird, kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Abertausende von Teichen, Seen und Fluessen werden geflutet, die Bestaende komplett durcheinandergewuerfelt. Ganz schoener Schlamassel.





    Gruss, Hogy

  • Hallo Hogy,


    ich habe davon bei uns noch nichts in den Nachrichten gehört.


    Es ist ein ganz schöner Zwiespalt und es hat wohl Vor- und Nachteile. Ich hoffe du hältst uns auf dem laufenden, wie es sich entwickelt. Ich finde es sehr Interessant.

  • Ganz ehrlich, ich mußte auch erst im Internet schauen. Ist ja ne richtige sch*** Situation dort. Wenn sie fluten, dann hat es auch genug Nachteile, aber man muß halt abwägen und Prioritäten setzen. Manchmal bin ich froh, daß wir solche Probleme in solchen Ausmaßen nicht kennen. Da wird schon über ein wenig Hochwasser gejammert...vielleicht sollte man öfter mal an andere Landstriche denken, dann sieht man erst mal, wie gut man es selbst hat.

  • Hi Hogy


    das lief im Radio auf dem Nachrichtensender die ganze Nacht bzgl. der Öffnung des "Kanals"
    und der daraus resultierenden bevorstehenden Überflutung der umliegenden Ländereien.


    Allerdings: Kein Vorteil ohne Nachteil ... wie eben immer in allen Dingen des Lebens


    Besser so, als wenn es New Orleans wieder so derbe erwischt wie vor ein paar Jahren

  • Sehe es unterschiedlich. Einerseits ist das ja natürlich, von daher nicht so schlimm. Aber andererseits ist es eben doch künstlich weil sie überall Deiche haben und damit wird es schneller und mehr sein als es auf natürlichem Wege wäre. Das kann dann echt eine Gefahr für die Tiere werden. Wie gesagt, normal sollten die damit klar kommen, aber die künstlichen Eingriffe des Menschen haben es eben wieder ins extreme gebracht.

  • Habs aber nun auch in den Nachrichten entdeckt!
    Sieht aber echt nicht gut aus aber so wie sie gesagt haben wollen sie es ja am Anfang langsam steigen lassen damit alles merkt, das es sich in Sicherheit bringen muss.

  • Das Ganze ist ein unendlich komplexes Problem, fuer das es auch nicht wirklich eine Loesung gibt.


    Das gesammte Mississippidelta mit all seinen Marschen und Inselketten ist eben dadurch entstanden, dass der Fluss seit Jahrmillionen regelmaessig das Land ueberflutet und Sedimente deponiert hat.


    Nach der Besiedlung durch Menschen war das eben nicht mehr akzeptabel. 1927 gab's dann eine besonders verheerende Flut mit vielen Toten, und seitdem hat man den Fluss in ein Korsett gezwaengt.


    Damit wurde Land bewohnbar, das es vorher nicht war. Auf der anderen Seite laedt der Mississippi jetzt seine ganze Sedimentfracht tief im Golf von Mexico ab, anstatt das Land aufzubauen. Dadurch schrumpft Louisiana nun um die Groesse eines Fussballfeldes alle 15 Minuten. Jedes Jahr verschwinden so um die 100 Quadratkilometer im Meer.


    Umkehren liesse sich dies nur, indem man dem Fluss freien Lauf laesst, was aber praktisch nicht moeglich ist, weil dann ganze Landstriche unbewohnbar wuerden, mit unvorstellbaren Auswirkungen. Chemiewerke, Raffinerien, Atomkraftwerke wuerden unter Wasser liegen.


    Der Morganza Spillway, der jetz geoeffnet wurde, und die dazugehoerige Old River Schleusse sind das einzige, was den Mississippi ueberhaupt so fliessen laesst, wie er es tut. Infolge geographischer Veraenderungen wuerde der Fluss ohne diese Bauwerke einen ganz anderen, etwa 100 Meilen kuerzeren Weg zum Golf nehmen. Baton Rouge und New Orleans wuerden dann ueberhaupt nicht mehr am Fluss liegen. Und die Schifffracht im unteren Mississippi ist die Hauptschlagader der US Wirtschaft...


    Ein echtes Dilemma.



    Hogy

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