Zander ich heul gleich

  • Seit nunmehr 3 Jahren versuche ich an der Elbe einen Zander zu fangen. Es ist mir bis jetzt noch nicht einmal gelungen. Nicht das ich ein schlechter Angler bin oder keine Geduld habe, Stunden um Stunden verharre ich am Fluss ohne Erfolg. Dabei fische ich bei Hamburg ich meine damit in einem Gebiet wo die Angler hinpilgern weil es berühmt ist für seine Zander und ich krieg das nicht hin.
    Zum Glück gehts bald nach Kroatien wo ich mein Körpergewicht an Goldbrassen aus dem Meer holen werde. Ansonsten würd ich meine Angel gegen eine Glotze eintauschen.

  • Moin moin, ich könnte jetzt sagen wer in Hamburg noch keinen Zander gefangen hat macht was falsch.... :roll:
    Aber da in Hamburg sehr viel auf Zander geangelt wird ist auch der Angeldruck der Zander sehr hoch und es wird nicht leichter einen schönen Zander zu fangen.
    Vielleicht solltest du mal andere Angler vor Ort fragen mit welchem Material und Köder geangelt wird.
    Oder aber auch die Technik zu verbessern.

  • seit 3 jahren gezielt auf zander und nicht EIN fisch???
    das klingt nach gravierenden fehlern!
    erzähl uns doch mal wo, wann, und vor allem mit welchen methoden du es versuchst?! kunstköder, naturköder, systeme...???
    also in gewässern mit erwiesenem zanderbestand in 3 jahren nichts fangen, da muss was ganz schön daneben laufen! es sei denn du angelst nur 3 mal im jahr, dann ist es was anderes...

  • Ja hallo, denn werd ich mal im Kurzen schildern wie das so abläuft.


    Tatsächlich beangle ich nur den Zander hier in Hamburg und die Meerforelle an der Ostseeküste.
    4 Wochen im Jahr fahre ich an die Adria und angle dort rund um die Uhr. Meine ganze Ausrüstung (Nur Meereszubehör) lasse ich dort.
    Hier besitz ich nur eine Spinnrute 270cm 60gr. Wurfgewicht. Dazu eine Shimano Technium 4000 fb Rolle. 30 Monofil und geflochtene Schnur.
    Diese Ausrüstung benutze ich sowohl fürs Zanderangeln als auch für meine Meerforellen-ausflüge.
    Den Zander beangle ich ungefähr so: ich fange mir kleinere Köderfische in einem Teich Rotfedern usw. Denn fahre ich nach Over an die Elbe oder an Hafenschleusen und üblichen Stellen wo auch andere nach Zander angeln.
    Den Köderfisch befestige ich mit einem Anti tangle system in dem ich auf einen Zanderhaken ein fischfetzen befestige oder den ganzen Köderfisch anbiete. Letzens hab ich ihn noch ein hölzernes Auftriebssystem eingeführt ;)
    Denn werfe ich aus und warte so 3 Stunden bis nichts passiert die letzen Stunden verbringe ich denn mit Gummifisch direkt an die Hauptschnur gebunden.
    Die Gummifischangelei betreibe ich meistens an einer hervorragenden Buhnenspitze und werfe in eigentlich alle bereiche.
    Ebbe und Flut spielen eigentlich keine Rolle da ich bis jetzt mit ausnahme von den Nächten an jeder Zeit mein Glück versuchte.
    Ja das wars so im groben

  • Mittlerweile hat sichs sogar bis hier in den Süden rumgesprochen, dass es an der Elbe einen guten Guide geben soll, der dafür bekannt ist, das Angeln auf Zander sehr "faul" anzugehen. Trotzdem fängt er gute Fische, und seine Klienten können sich auch nicht beklagen, was man so hört.
    Nach 3 Jahren Flaute wär ich an Deiner Stelle soweit, mir zumindest für einen Tag von solch einem Profi helfen zu lassen. Die 200 Ocken oder was sowas halt kostet, erscheinen mir gering, wenn man die Alternative bedenkt: Weiter im Trüben zu fischen, und auf Petrus' Einsicht zu hoffen.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Meine Familie ist seit x-Generationen Fischer. Meine Cousine amtierende Weltmeisterin. Ich kann den doch nicht vor die Augen treten wenn ich 200 Ocken für ein Trainer ausgebe.
    Nein das ist mein persönlicher Kampf gegen den großen weissen Zander ;)
    Ich hab das Forum rauf und runter gelesen und sonst auch tonnenweise Tipps und Ratschläge im Net gefunden. Ich steh auch keine 50 meter entfert vom Angelzubehörverkäufer der sich nicht über mangelnde Fänge beklagen kann.
    Vielleicht gehe ich die Sache zu verkrampft an das strahlt über die Schnur zum Haken aus.

  • Nun ich denke das du dir wirklich mal nen Guide leisten solltest. Es ist ja nicht unbedingt nur ein Training sondern du lernst auch die guten Stellen kennen. Zudem ist er persönlich sehr nett.


    Oder du versuchst es noch intensiver aber so eine Pechsträhne ist schon erstaunlich

  • Na gut, wenn ein Guide die Ehre verletzt, versteh ich das (war bei mir in jungen Jahren ähnlich).
    Häufgster Fehler wenns nicht beisst: Auf der Stelle rum stehen.


    Meine Tipps:
    Angle mit Gummi oder mit Köfi am System (Drachko), und verwende dafür geeignetes Gerät!
    Fahr "verdächtige" Bereiche gezielt an (Fahrrad oder Mofa ist besser als Auto, keine Zeit vergeuden für Parkplatzsuche), und fisch an jeder Stelle konzentriert eine halbe Stunde! Wenns bis dahin nicht gebissen hat, WECHSLE DEN PLATZ!!!


    Diese Taktik nennt sich Neudeutsch "Stop&Go", manchen ist sogar das noch zu langsam, dafür gibts "Run&Gun": Dabei werden pro Stelle 5 Würfe gemacht, und weiter gehts! Das halte ich aber für zu wenig gründlich, mit einer halben Stunde pro Stelle ists nicht so hektisch. Wenn dein Köder eine halbe Stunde lang immer wieder vorm Zandermaul vorbeiläuft, ist der so genervt, dass er zubeisst, obwohl er keinen Hunger hat!

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • schaut recht interessant aus. Den ständigen Platzwechsel hab ich in der Form auch noch nicht praktiziert. Dank für die Tipps ich werds weiter versuchen.

  • Zitat

    und alle Variationen von Gummis durch probieren...


    Das würd ich erst mal vernachlässigen, durch häufigen Köderwechsel geht erst wieder Zeit drauf.
    Nimm besser für den Anfang 1 bewährten Gummifisch in meinetwegen 2 Farben und fisch damit konzentriert.
    Am Anfang würd ich auch den Angstdrilling weglassen, und stattdessen etwas kleinere Köder (so um die 10 cm) verwenden. Dann hast du nicht so viel Angst davor, hängenzubleiben, und kannst dich voll und ganz auf eine gute Köderführung mit häufigem Grundkontakt konzentrieren.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Soll Dir doch Deine Cousine, die Weltmeisterin, etwas aushelfen.
    Oder ist das noch schlimmer als ein Guide?


    10 cm sind super, am besten in Motoroil! Ich würde immer auch einmal tieflaufende Wobbler/Spinner/Blinker einsetzen, die sind manchmal der Bringer.


    Gruß donlotis

  • Hey wenn du gerne mit Köfi angeln gehst, würde ich den Auftriebskörber weglassen. Habt ihr in HH sehr viele Krabben?
    Wenn nein würde ich echt ohne Auftrieb angeln und mit dem Messer ein paar feine kerben in den Fisch machen. Ansonsten gibt es heute auch gute Lockmittel für Zander.


    Für das Gufiangeln erscheint mir 60gr etwas zu viel zu sein. Oder habt ihr dort so ne starke Strömung??
    Du hattest bestimmt schon den ein oder anderen Biß gehabt ohne das du es gemerkt hast. :oops: :oops:


    10.14 oder 17gr sollten für Gufis bis 12 cm ausreichen.
    Ein kleiner Tipp:
    Ich habe auch lange Versucht die Faulenzer Technik zu fischen ohne Erfolg.
    ( Rute in einer Linie zum Köder und die Schnur beobachten)
    Ich halte die Rute in 10 oder 02 Uhr Stellung und Kurble 2-3 Umdrehungen warte ab bis der Gufi den Boden wieder erreicht hat und wiederhole das Ganze.

  • Meine ersten Erfahrung mit der Zanderangelei waren auch von sehr, sehr vielen Schneidertagen geprägt. Ich musste mich auch mit einem Freund zusammen da durch kämpfen und immer was Neues ausprobieren.
    Wenn ich Deine Beschreibung lese, dann muss ich ja schon recht der Annahme gehen, dass Du es mit der ein und der sleben Taktik schon drei Jahre auf die Stachelritter ausprobierst. Sich selbst zu verändern und seine alten Angelgewohnheiten aufzugeben um für neue, unbekannte Platz zu machen, fällt enorm schwer. Aber wie Du siehst, ist Deine Taktik wohl für dieses Gewässer nicht die Beste.


    Ich fische auf Zander ausschliesslich aktiv. Ansitzangeln kommt für mich nur spät Abends, oder Nachts in Frage, wenn der Zander selbst aktiv nach den totgebissenen Fischen am Grund sucht, oder die Kleinfische gen Ufer, bzw Steinpackungen drückt um sie zu jagen. Tagsüber, wenn der Zander letargisch am Grund liegt, ist aktives fischen die deutlich bessere Methode den Zander zu suchen und zu fangen.


    Es spielen viele Faktoren mit, (das ist ja immer so), um eine erfolgreiche Zanderjagd zu bestreiten. Konstanter Luftdruck über mehrere Tage ist das warscheinlich Wichtigste was man beachten sollte. Zumindest wollen "meine" Zander garnicht jagen, wenn der Luftdruck stetig wechselt.


    Das Spiel von Farben, Formen und Größen ist auch nicht unerheblich.
    Wenn die Fische im Frühjahr laichen, dann machen sich die Zander natürlich über die leicht zu habende Brut her. Ich fange klein im Jahr an und steigere mich mit den Sommermonaten. Obwohl ich das ganze Jahr über die besten Erfahrungen mit kleinen, schlanken Gummifischen gemacht habe. Ich fange mit ca 4-5 cm an und höre dann wenn es mir zu kalt wird mit max. 14 cm auf. Momentan fische ich größen zwischen 6 - 10 cm.
    Ich fische in einem Kanal mit viel Schiffahrt. Trübes Wasser ist die Tagesordnung und trotzdem gibt es Tageszeiten, wo Fische halt mehr auf Schockfarben stehen und mehr auf natürliche Farben. Ich fange deutlich mehr Fische auf natürliche Farben. Perlweisser Bauch und etwas knalligere Farben auf dem Gummirücken, wie blau, oder grün sind hervorragende Farben. Motoroil, braun sind auch spitzen Farben. Wenn man diese noch mit einem perlweissen Bauch bekommt, sind diese für mich schon unschlagbar und zählen für mich schon zu den besten Zanderfängern!


    Wenn man Bisse bekommt wird man schnell feststellen, dass sie zu 99% in der Absinkphase des Gummifisches kommen. Der Teil, wo der Gummifisch am langsamsten ist. Jetzt sollte man für sich herausfinden, welchen Bleikopf man wählen sollte und wie schwer dieser ist. Je bulliger der Fisch und größer der Schwanzteller des Gummifisches ist, desto mehr Blei würde ich wählen können um die Absikphase nicht zu kurz zu halten.Die Formen des Bleies sind auch nicht egal. Dazu befrage mal einen netten Herren aus Deinem Angelladen, der erklärt Dir in aller Ruhe die Unterschiede an den Köpfen selber.
    Ich fische ausschliesslich Tagsüber an dem Kanal einen 10gr. Eri-Jigkopf, oder Rundkopf.


    Die Methode is recht einfach. Da die Fische Tagsüber Schatten suchen und nicht sehr aktiv sind, aber man sie trotzdem gut Fangen kann, muss man Struktur suchen. Brücken, Anlegepfeiler im Wasser, große Schiffe die vor Anker liegen, Wellenbrecher vor Einläufen, einfach Struktur im Wasser suchen.
    Da die Fische wie gesagt nicht so aktiv sind am Tage, es sei denn es ist sehr Bewölkt und sehr dunkeles Wetter, bevorzuge ich die Faulenzermethode. Den Gummifisch an geschlossenem Rollenbügel zu Grund pendeln lassen und nach Grundkontakt einfach nur schnelle 3 - 4 Kurbelumdrehungen einholen. Wieder warten bis der Fisch den Grund erreicht, eine Sekunde warten und wieder kurbeln. Der Rythmus kann beliebig verändert werden und zwischendurch einmal Schläge durch die Rute mit einbringen. Wichtig ist stetig Kontakt zum Fisch halten. Schnur nicht erschlaffen lassen. So verpasst man Bisse, die man promt parrieren muss mit einem satten anhieb.


    Um eine geflochtene Schnur kommt man beim Spinnfischen nie drumherum, alleine wegen der "Übertragung" von Köder auf den Rutenblank. Da habe ich eine 0,14'er im Einsatz.
    Vorfach, wenn Hechte vorhanden, dann auf jeden Fall Stahl. 7-Srand, oder 7x7, selbstgebunden.
    Rolle ist eine 2500'er, die Schnurfassungskapazität reicht völlig!
    Die Rute würde ich bei der reinen Zanderangelei nicht über ein 50gr Wurfgewicht wählen. Dem Drillspass zu liebe nicht und dem Ködergefühl nicht.


    Am Besten ist, Du machst mal einen ausgedehnten Spaziergang an Deinen Stellen, suchst Unterstände und Struktur und Fischst am besten mit Wind im Gesicht. (Wind auf der Kant, Fisch in der Hand!) Holländisches Sprichwort! ;)
    Zudem frage mal andere Petrijüger aus, die an dem Gewässer fischen. Also die 200 Tacken für einen Guide würde ich mir Sparen. An den Bodden auf Großhecht würde ich mir erst einen nehmen wollen. Oder wenn es mal an einen großen Fluss auf Waller gehen sollte.
    Wenn Du ein paar genannte Dinge beachtest, dann fängst Du dieses Jahr deinen ersten Zander!


    Ach ja ganz, ganz wichtig! Wurde auch schon erwähnt. Wenn nach ner viertel Stunde, oder ner halben Stunde nichts beisst, dann wechsele den Platz und versuche es später nocheinmal. Stetig wechseln und Fisch suchen! Wenn der Fisch nicht aktiv ist, muss man es als Angler sein! ;)

    Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven, aber keine freien Völker regieren können.

  • Der Matthias hat echt den Bogen raus. In dem Beitrag steht so ziemlich alles, was gesagt werden kann. Mach das so, dann kannst Du Dir den Guide sparen!

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • wow gesucht hab ich eigentlich nur ein schluterklopfer der mich ermutigt weiterzumachen. Bekommen habe ich weit mehr als das.
    Hochmotiviert bastle ich mir noch heute ein Drachkowitch System für das Wochenende.
    Vielen dank für euere hilfe.

  • Bedenke aber das nicht der Köder das entscheidende ist sondern wie du ihn anbietest also die Führungstechnik!


    Nach der Führungstechnik kommt dein Gerät und dann das Vertrauen in den Köder ;)


    Führunstechnik Drachkovitch & Gummifisch = Jiggen oder faulenzen Gerät: Schnelle, kräftige Spinnrute ca. 2,70m bis ca. 60 gr wurfgewicht fast taper oder extrem fast taper Aktion, unbedingt geflochtene Schnur 0,10 - 0,12mm Klares Mono oder Flurocarbon als Vorfach.


    Köder Actionshads ca. 10 cm div. Farben.
    Mir gefällt für den Zander Arkannas Shiner, Neongrün / Fluogrün, Chartreuse, Perlweiß


    Ich fische hauptsächlich im Rhein und bin damit auch sehr erfolgreich.

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