• Hallo,


    ich habe überrascht feststellen müssen, daß eigentlich keine meiner Posen annähernd genau mit dem angegebenen Gewicht bestückt werden kann. Heute ging z.B. der 8g-Schwimmer schon unter, als ich 7,4 g Blei montiert hatte. Da war noch kein Wirbel und Vorfach dran.


    Ist das normal? Bisher hab ich die Erfahrung mit jeder Pose gemacht: Rechnerisch genaue Austarierung anhand der aufgedruckten Werte auf dem Bleidöschen führte immer zum sofortigen Abtauchen des Schwimmers, es muß im Schnitt etwa 10-20% weniger sein. Wieviel Gewicht muss man eigentlich für Vorfach und Köder rechnen?

  • Stimmt. Die meisten Hersteller schreiben auf Posen und Bleidosen, was ihnen gerade einfällt.


    Dem kann man aber begegnen. Posen von Drennan und Blei von Dinsmore. Da stimmts aufs Haar genau.

  • Smines Beobachtung kann ich nur bestätigen.


    Darum dachte ich, die Gewichtsangaben auf der Pose bezeichneten den Punkt der Beschwerung, ab dem sie untergeht. Meist genügte darum - immer nach Fertigstellung der Montage - eine Bleibeschwerung 1-3g (zumindest nach den Bleigewichtsangaben) unter der angegebenen Posentragkraft.


    Kritisch wird das Ganze freilich bei sehr feinen Posen mit 2g Tragkraft und darunter. Da ist man dann schon froh, dass es Hersteller gibt wie Drennan, die exakte Angaben machen.


    Da fällt mir noch was ein:
    Drennan verwendet die englischen Buchstabencodes (A; AA, AAA, etc.)
    Gibt es irgendeinen Link zu Umrechnungstabellen in Gramm?

  • Bez. = Gewicht in gr.
    LG = 3,00
    SSG = 1,60
    SG = 1,20
    AAA = 0,80
    AB = 0,60
    BB = 0,40
    1 = 0,30
    4 = 0,20
    6 = 0,10
    8 = 0,06
    10 = 0,04


    Die Bezeichnungen und Gewichte stammen übrigens von englischen Schroten, die man zur Jagd benutzte. So heißt SSG übersetzt Swan Shot Grain, also Schwanenschrot. Die Schrotkugeln wurden kurzerhand gespalten und zum Angeln her genommen.

  • Danke, Andal.


    Die Jagd als die Mutter aller Dinge... :roll: Very british!


    Auf einer meiner Drennan-Posen steht 2BB. Das ist vom Gewicht her das Gleiche wie AAA.
    Heißt das, die Pose ist optimal mit zwei Bleischroten BB austariert, besser als mit einem Schrot AAA?

  • Das Bleischema auf der Schnur ist vom Beissverhalten und vom Gewässer abhängig.


    Im Fließwasser, oder wenn man den Köder schnell auf Tiefe bringen will, dann wählt man (eher) die Punktbebleiung. Soll er aber langsam absinken, dann befestigt man die Schrote wie die Knöpfe an einem Hemd. Man nennt das Bleischema auch Shirt Button. Das macht man vor allem bei langen Posen (Wagglern). Der Fisch hebt den Köder und damit die näher am Haken befindlichen kleinen Schrote. Hebebiss!


    Bei der klassischen Wagglermontage wird die Pose mit 2/3 der Bleimenge an der Schnur festgesetzt. Den Rest verteilt man, in Richtung Haken kleiner werdenden Schroten, nahe am Haken. Das letzte und kleinste Schrot teilweise nur wenige Zentimeter vom Haken entfernt. Dort dient es als Anker- b.z.w. Anzeigerschrot.


    Die richtige Bebleiung kann entscheidend sein. Man kann aber auch alles übertreiben und eine Doktorarbeit daraus machen.

  • reverend schrieb:
    Drennan verwendet die englischen Buchstabencodes (A; AA, AAA, etc.)
    Gibt es irgendeinen Link zu Umrechnungstabellen in Gramm?[/quote]
    Link weis ich leider keinen aber es gibt ein PC Programm was das kann. Zusätzlich hat es noch ein Kurpulenzfaktor das heißt man die Größe für die ausgesuchte Fischart ein und man bekommt das duchschnittliche Gewicht der Fischart. Auch werden Fischarten,Fischkrankheiten beschrieben.
    Vom selben Anbieter gibt es auch noch ein super Fangtagebuch für den PC :!:
    mfg Helmut

  • Danke für eure Antworten. Dachte schon, ich hätte da irgendwas falsch verstanden mit den Werten.Es empfiehlt sich also, vorher die richtige Tragkraft der Posen z.B. in der Badewanne mit diesem kegelförmigen Dingsbums da auszumessen und irgendwo zu notieren. Naja...dann hab ich ja jetzt was zu tun. Denn bis Ende März ist wohl eher Trockenangeln für überzeugte Friedfischangler angesagt :(


    Es beißt momentan gar nix außer kleine Rotaugen. Hatte gestern drei Stück an der Angel, das größte hatte grade mal mickrige 17 Zentimeter. Die größeren Fische ruhen sich wohl auf ihrer Fettschicht aus, bis die Sonne das Wasser genügend erwärmt hat. Macht ihr derzeit die gleichen Erfahrungen?


    Da fällt mir noch was ein: Gibt es Waagen, auf denen man so kleine Gewichte nachwiegen kann? So was wäre echt hilfreich.

  • Ich habe auf dem Wertstoffhof vor einiger Zeit so eine ausrangierte Blubberlampe mit genommen. Keine Ahnung was es genau war. Jedenfalls ist das Ding dicht, gut 130 cm hoch und hat einen Durchmesser von 15 cm. Der ideale Lotbehälter!


    Die tatsächlichen Werte notiere ich mir mit einem feinen, wasserfesten Edding auf den Posen. Bis zum Anfang der Saison dürfte ich damit durch sein. Fast schon erschreckend, wie viele Posen sich so im Lauf der Zeit ansammeln. So an die 200 dürften es wohl werden.


    Es lebe die Sammelwut! :D

  • Wiedermal 2 Fragen die ich mir bis jetzt noch nicht selbst beantworten konnte.
    1.Woher weiß ich eigentlich was die Pose selbst wiegt (Eigengewicht) ???
    2.Und warum steht auf manchen Posen als Tragkraft z.b 2+2 oder 5+3 und nicht 4 oder 8 Gramm.Was bedeutet diese 2 fache angabe ???

  • zu 1. Das Eigengewicht spielt in der Praxis keine Rolle.


    zu 2. Die zweiteilige Angabe findet man auf vorbebleiten Posen.


    5+3 bedeutet, dass die Pose eine Gesammttragkraft von 8gr. hat, davon entfallen 5 gr. auf die eingebaute Bebleiung und 3 gr. müssen noch zusätzlich auf der Schnur angebracht werden.

  • Das ist relativ schwierig zu beantworten. Bei vorbebleiten Posen kann es durchaus vorkommen, dass die Restmenge an Blei nicht mehr ausreicht, dass die Schur ordentlich durch die Öse läuft und man dann irgendwo fischt, aber nicht in der gewünschten Tiefe.


    Vorbebleite Posen machen für mich nur in den schweren Kalibern so richtig Sinn, wenn man meint auf sehr weite Entfernungen mit der Pose angeln zu müssen. Bei Distanzen von mehr als etwa 25 m setze ich dann lieber auf eine Grundmontage. Das entzieht die Schnur zuverlässig dem Wind, der ja eigentlich fast immer weht. Außerdem habe ich so weniger Schnur im Wasser. Das kann man sich mit dem Satz des Pythagoras ja leicht ausrechnen. :D


    Ich mag diesen Posentyp nicht besonders. Den gleichen Effekt erreiche ich auch mit einer konventionellen Pose, wenn ich etwa 2/3 der Bleimenge nahe an der Pose montiere. Unter dem Strich ist es aber eine ziemliche Geschmackssache, aber ganz bestimmt kein Dogma.

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