Offshore Windparks

  • Ich arbeite seit nunmehr 8 jahren an der Errichtung von Offshore Windparks und stosse immer wieder auf Leute, die mal was gelesen haben und dann absolute Gegner sind und eigendlich doch nichts wissen. Hauptsache den Hals weit aufreissen ist die Devise. Sichtverpestung (das ist ja nun ein neues Wort klingt gut oder, wer hat das erfunden?) Fischvergraulen (??? steht das im Duden) Den Fischersleuten das ohnehin schon durch Quotenregelungen karge Brot nehmen und so weiter bis zu einem Rentner in England, der sagte: die Muehlen machen zuviel Wind, ich musste meine Frau festhalten das sie nicht vom Kai geweht wurde (Whitstable Newspaper)
    So, nun komm ich als Monteur und Angler.
    In den ersten Windparks war das Angeln noch gedulded, was heute undenkbar ist und absolut verboten. Als meine Kollegen und ich auf unser Transferboot warteten, nutzen wir die Zeit (30 min - 2 std) und liessen den Pilker runter. nach einem Jahr schon waren die Wasserlinien der Tuerme voll mit Miesmuscheln, Algen, Seepocken und anderem Seeleben. Junge Makrelen tummeln sich im Stroemungschatten der Gezeiten und am Boden lauerten die Dorsche, Wolfbarsche, Butt so gross wie Toilettendeckel und sogar Kalamar auf einen Happen. Wir fingen Dorsche, Wolfsbarsche von 8 Kg und mehr! Da war uns klar, Windfarmen vergraulen keinen Fisch, sie produzieren auf Flaechen von rund 10x10 Kilometern Fisch und zwischen den Tuermen kommt leben auf, da kein Netz durch den Boden pfluegt (ich habe selber ROV Surveys gemacht und es "gruente und bluehte") Ich sehe heute Windparks als eine kuenstliche Regenerationsflaeche der Meere an und unsere Fischer provitieren insofern davon, dass die dicken mutig genug sind um im Freiwasser zu jagen. Da wird bestimmt heute schon so mancher Fisch im Netz haengen mit der Aufschrift: "Made in Windpark"
    Fuer mich gibts nur eins: mehr davon, alle nebeneinander, dass das Great Barrier Reef klein dagegen aussieht..
    Na und den Strom nutzen ja alle nicht nur ich..
    (ach ja, und den Kalmar kann konnte man vor ca 3-4 Jahren in der Blinker bewundern)
    Petri Heil
    Willy

  • Wie überall: Kein Nachteil ohne Vorteil ... bzw. umgekehrt 8)


    Dass die Windenergie wie alles heutzutage auch Gegner hervorbringt liegt am Zeitgeist.
    Dagegen sein ist heutzutage eben eben "in" ;)

  • Also von mir gibt es ein klares "DAFÜR".
    Wir sollten auch mal an die vielen Generationen nach uns denken.
    Der Schritt zu erneuerbaren Energien hätte schon viel eher gegangen werden müssen.
    Ich weiß ja nicht wie es anderen geht, aber mich faszinieren die großen Windräder immer wieder.

  • Mich fazieniert es hingegen nicht so sehr statt güne Länder und Bäume immer diese riesen Dinger mit ihren roten Blinklichtern zu sehen. Selbst die 10km entfernt stehenden sieht man Nachts dauernd blinken.


    Windkraft ist schön und gut, aber das hier jetzt überall diese Mühlen aus der Erde schießen weil die Bauern damit mehr Geld verdienen als mit ihrem Job, das muss nicht sein. Die Masse ist es die nervt.

  • Was glaubst du, wie weit man die Dampfwolken eines Kohle- oder Kernkraftwerkes sieht? Und da steckt wirklich Dreck dahinter!


    Ganz abgesehen davon werden die Windkraftanlagen auch nicht mehr, weil Bauern ohne Arbeit reich werden wollen, sondern weil die Teile eben ohne Emissionen und kreuzgefährlichen Atommüll auskommen. Bisher hat der technologiearme Küstenstreifen seinen Strom halt von irgendwoher bekommen. Jetzt wird er dort gemacht, wo der Wind weht.

  • Also für mich als Nordlicht ist der Anblick von Windkraftanlagen normal. Abgesehen davon das ich daran mittlerweile sogar mit Baue. Ich empfinde die Türme überhaupt nicht als störend. Im Gegenteil, bin für den Ausbau. Sogar Flächendeckender als bisher, besonders im Meer.

  • Da kommt der Fortschritt Kai. In den Anfaengen MUSSTEN diese Ankagen halt an Land aufgestellt werden, denn es ist halt billiger an land zu Erproben und Entwickeln als auf See. Nun haben die Anlagen aber ja Geld verschlungen und dass muss duch die Produktion wieder reinkommen (lebensdauer ca 20 + Jahre)
    Vor 8 Jahren hat keiner davon getraeumt, dass mal Muehlen ueber 1.8 Megawatt gebaut werden koennen, wegen der Rotorblattmasse. Jetzt gehen die 5 Megawatt Anlagen Offshore, dank unserer Genertation, die die Nerven dafuer hergegeben haben und ueberall die Muehlen sehen.. Warten wir mal was unsere Kinder und Kindeskinder zu sehen bekommen. Ich hoffe es sind meine Enkel, die sich in 20 Jahre mit dem Schrott vom Lande eine goldene Nase verdienen, am Strand liegen und mit den Finger auf See raus zeigen mit den Worten: dahinten, irgendwo weit draussen, da kommt unser Strom her...

  • Zitat von whesenius

    Ich hoffe es sind meine Enkel, die ...
    ... am Strand liegen und mit den Finger auf See raus zeigen mit den Worten:
    dahinten, irgendwo weit draussen, da kommt unser Strom her...


    Na dann hoffen wir mal dass "irgendwo weit draussen" nicht das nächste Festland gemeint ist
    auf dem neu gebaute Atomkraftwerke den Strom für uns, den wir nicht produzieren können, liefern müssen



    Hört sich irgendwie wie bei Mad Max an ... :p


    Die Kinder, die noch nie aus ihrem Wüstendorf gekommen sind
    und von der Ferne träumen weil die Energie nicht ausreicht
    und zu teuer ist um Fluggeräte zu betreiben :?

  • Also ganz ehrlich....ich hab nichts gegen die Windmühlen oder sonstige Alternativen !
    Und wenn ich mir meine Region/Heimat mal so ansehe...sie schrumpft täglich.
    Denn hier stehen in ein paar gigantischen Löchern ganz viele Bagger,die rund um die Uhr laufen und Stück für Stück näher kommen.
    Wer sich mal ein Bild davon machen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Tagebau_Garzweiler


    Hier wird umgesiedelt,Heimat und Geschichte werden zerstört,ein neues gigantisches Kohlekraftwerk wird errichtet und der Grundwasserspiegel wird auch gesenkt,damit die Jungs nicht absaufen.
    Das demzufolge einige Feuchtgebiete mittlerweile trocken liegen,dürfte wohl jedem einleuchten.
    Das Naturschutzgebiet Schwalm-Nette muß sogar mit dem abgepumten Grundwasser versorgt werden,damit es keine Trockenlandschaft wird.
    Da ist jedes pro Atomausstieg,auch irgendwo ein pro Braunkohle.


    Und wer unbedingt scharf drauf ist,mal durch verlassene Ortschaften zu fahren,die in kürze dem Erdboden gleich gemacht werden,der ist herzlich eingeladen,es live zu erleben.


    Auch von mir ein pro Offshore Anlagen....allerdings wird es dann hier zu spät sein und ein gigantischer See das Endprodukt sein.(Wovon ich allerdings nur noch die Anfänge erleben werde)

  • Ja Volker, wenn Du den Strom nicht nimmst haben Tom ich keinen Job.
    und Kai, ...lass den Bauern doch auch wieder einen Euro*
    (* noch besser waere ja ECHTES Geld, 2 Mark) verdienen nachdem sie einige Kuehe abschaffen mussten, (die mit dem ewigen MUUUUH und Gestank;-)!
    Ich boykottiere Kuehe und kaufe nur noch Tetra Packs, denn ich bin "irgendwie clever"
    Spass beiseite: Gut dass einige Bauern sich damit ein Zubrot gewonnen haben, seit die EU Quoten denen zu schaffen machen, ging es einigen echt dreckig. Deren verbliebene EU Quotenkuehe laufen jetzt um die Anlagen, machen zwar nicht mehr so viel Geld, aber fuellen Tetra Packs weiterhin.. Und Tetra Pack braucht keine Leute zu Feuern.., ein Teufelskreis, aber irgendwie clever :clap: :clap:

  • Man muss aber auch für die Ostfriesen Verständnis haben. Es irritiert sie halt, dass da plötzlich Technik vor dem Dorf auftaucht, die mehr ist, als der Lanz-Bulldog vom Bauer Hansen! ;)

  • Hahaha, andal Fettnaepfchen aber voll hinein. Ich bin Ostfriese, aber sowas von echter. (Landkreis LEER, genauer: in Klostermoor gross geworden)
    Der Kai ist aus Kiel, Schleswig Holstein.. :no: das ist nicht Ostrfriesland.. Die sprechen auch ein anderes Plattdeutsch..

  • Zitat von andal

    Man muss aber auch für die Ostfriesen Verständnis haben. Es irritiert sie halt, dass da plötzlich Technik vor dem Dorf auftaucht, die mehr ist, als der Lanz-Bulldog vom Bauer Hansen! ;)


    Du weißt schon das wir hier mit Bard und Enercon zwei der weltweit führenden Produktionsfirmen für Windkraftanlagen haben (Bard im Bereich Offshore und Enercon an Land)? Schon lustig das Du die Technik made in Ostfriesland so lobst und als Zukunft der Energiegewinnung siehst, aber gleichzeitig sagst das deren Erfinder keine Ahnung von Technik haben. :lol:
    Böses Fettnäpfchen. :badgrin:


    Es mag Euch Bayern evt. wundern, aber wenn ich mich in meinem Einzugsbereich umschaue, so kommen da mit Bard, Enercon, Bohlen & Doyen, VW Emden, Meyerwerft (um nur die größeren zu nennen und nicht nur kleine Nischenbetriebe) einige der auf dem Weltmarkt mit führenden Unternehmen bei raus. Mit One Computer, Bünting (nicht nur der Tee sondern auch Markant, Combi, Famila Verbrauchermärkte), Reichelt, Mindfactory, ect. sind da dann noch weitere deutschlandweit bekannte Unternehmen vertreten. Dazu noch einige Marktführer in Deutschland eben in den Nieschenbereichen.


    whesenius: Kühe abschaffen müssen?
    Die haben genug Land für Kühe, aber das beste Geld verdienen sie mit dem Land für die Anlagen, den Subventionen aus der EU dafür das sie ihr Land brach liegen lassen und neuerdings vor allem mit dem Anbau für die Biokraftwerke. Gerade ein großes Problem das immer mehr Bauern Monokultur machen um für die Rohstoffe zu liefern. Für den Boden, die Gewässer und das Landschaftsbild übel, für die Bauern aber lohnend.
    Btw. "nett" das Du meinen Geburtsort Leer und das Baro mal eben nach Kiel in SH verlegst...... :evil: Aber was will man von einem Klostermoorer erwarten. :roll:


    In der aktuellen OZ ist btw. auch ein Artikel zum Thema Windkraft. In der Krumhörn wurde jetzt das zweite Windrad "stillgelegt" bzw. darf nur noch nachts laufen. Da wurde in dessen Schatten jetzt ein Wiesenweihen Nest gefunden. Wegen eines anderen Nest ist schon eines vor einiger Zeit stillgelegt worden nachdem man eine tote Wiesenweihe an dessen Fuß gefunden hatte. Eine Obduktion ergab ein Barotrauma weil die wohl zu nahe ans Windrad gekommen war so dass der Druckunterschied sie getötet hat. Der Bauer dem das Windrad gehört ist gerade dabei in die dritte Instanz vor Gericht zu gehen weil er ja jetzt ein minus macht wenn es nur noch nachts laufen darf. Klingt nach einem Witz, aber ist gerade aktuell. Der Bauer argumentiert auch damit das sich die Brutpaare ja nur wegen den Windmühlen vermehrt haben und das aus früher 2 jetzt 5 geworden sind, eben weil die Windanlagen dafür sorgen das die Fläche jetzt denen auch Lebensraum bietet.


    Wie gesagt ich habe ja nichts dagegen, ich finde Windkraft auch sinnvoll, und wenn die Off Shore Parks keine größeren Probleme mit sich bringen, dann ist das ja auch super. Was mich halt stört ist das die auf dem Land überall aus dem Boden sprießen. Vereinzelt ist das ja ok, aber das die dann auch gleich in Massen gebaut werden, dass stört mich. Ausbau des Windparks um Fläche 2 mit weiteren 20 Mühlen, dann Fläche 3, dazu, weil das ja an der Landkreisgrenze liegt, daneben dann Windpark 1, 2 und 3 von der Gemeinde des anderen Landkreises, usw.
    Und Nachts dann Dauerblinken über dutzende Km.


    Das sie im Wasser künstliche Riffe bilden glaube ich gerne. Solche Strukturen schaffen ja die Grundlagen für neue Lebensräume. Wie die Zugvögel damit klar kommen muss sich halt noch zeigen. Wäre schön wenn sich auch da keinen Probleme einstellen würden. Und ich denke mit dem beschlossenen Atomausstieg wird Bayern dann auch viele Wasserkraftwerke genehmigen um seinen Anteil am grünen Strom zu liefern.

  • Musst halt noch ein bisschen warten. Die Meeresspiegel steigen sowieso und dann sind die dich störenden Windräder auch bald Off Shore. Eine echte Zukunftstechnologie!


    Aber wohin dann mit den Ostfriesen!? :lol: :lol: :lol: :lol:

  • Zitat von andal

    Der Tom ist aus Kiel und der Kai ein Ostfriese, oder sein Profil lügt.



    Richtig, ich bin kein Ostfriese, ich bin Norddeutscher. 8)


    Und ich arbeite in sofern an Windparks mit das ich als Betonpumenmaschinist dafür zuständig bin die Fundament zu füllen. ;)
    Wäre also ohne Windkraft nicht Arbeitslos. 8)

  • Zitat von Kai.S.

    Und ich denke mit dem beschlossenen Atomausstieg wird Bayern dann auch viele Wasserkraftwerke genehmigen um seinen Anteil am grünen Strom zu liefern.


    Wozu brauchen wir Bayern noch mehr Wasserkraftwerke, als wir ohnehin schon haben? Das sind nämlich nicht wenige.
    Unsere rechten Donauzuflüsse, besonders der Inn, sind bereits dermaßen querverbaut, dass die Lebensräume für Nase und Huchen sehr klein geworden sind.


    Wir haben Photovoltaik.
    Auf jeder Scheune, auf jedem Stall im Alpenvorland glitzert's schon bläulich...
    Ein Anblick, an den man sich aber gewöhnen kann.
    Besser als Querverbauung von Flüssen.

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