Da ich gerne in der Früh und am Abend auf Schleien angeln gehe und dies schon seit Anfang diesen Jahres mache, will ich meine Erfahrungen die ich gesammelt habe in diesen Bericht schreiben. Auch deshalb weil die Schleie oftmals sehr schwer zu beangeln ist.
Im Frühling und Herbst sind die Schleien grundsätzlich den ganzen Tag über zu fangen, wobei ich trotzdem die frühen Morgenstunden und den Abend bevorzuge. Im Sommer ist es etwas schwieriger, da die Schleien etwas fauler sind, deshalb sind sie meist nur sehr früh am Morgen zu erwischen.
Da die Schleien sich meist in der Nähe vom Ufer aufhalten sollte man sich am Angelplatz ruhig und leise verhalten. Zu den besten Fangplätzen gehören:
Krautbänke, Schilfgürtel, Seerosen und Unterstände wie Bäume unter Wasser. Das ganze Jahr bevorzuge ich Mistwürmer vom Kompost als Köder;
doch wenn darauf mal nichts beißt oder es geregnet hat nehme ich Nacktschnecken und an Seerosen auch mal Wasserschnecken. Mais und Maden fangen zwar auch gut aber z.B. bei Mais hat man oft viele Karpfen als Beifänge die man am leichten Gerät meist nicht so leicht von den Unterständen wie Bäume fernhalten kann. Das ist auch der Hauptgrund warum ich nicht mit Mais anfütter. Da sind wir auch schon am nächsten Punkt. Das Anfüttern auf Schleien gestaltet sich eher schwierig, da man mit normalen Lockfutter nur Weißfische anlockt. Aber bevor man an einem Gewässer auf Schleie angelt, sollte man davor mal beobachten wo die Schleien lang ziehen. Weiß man die Route reicht es, wenn man ein paar zerschnittene Würmer mit der Schleuder an den Platz schießt. Tagelanges Vorfüttern wie beim Karpfenangeln braucht es also garnicht.
Wenn ich an der Stelle eine Schleie gefangen habe füttere ich immer ein paar Würmer nach, weil Schleien immer in Gruppen umherziehen und ich die anderen ja nicht verscheuchen will. Als Gerät empfiehlt sich eine Matchrute oder Floatrute; wer diese nicht hat, wie ich weil ich erst dieses Jahr mit dem angeln angefangen habe, kann auch einfach eine leichte Spinnrute mit max. 40g Wurfgewicht verwenden. Dazu eine Rolle der Größe 2500 bis 3000 gefüllt mit 0,22mm-0,25er Schnur (selten auch mal bis 0,28mm; dann aber ein längeres Vorfach verwenden). Das Vorfach sollte so zwischen 50-80cm lang sein und eine Dicke von 0,18mm-0,20mm
haben. Als Hakengröße kommt 8-12 zum Einsatz! Die Montage ist eine einfache Wagglermontage, wobei ich gerne vorbebleite Waggler (z.B. 3+1g) verwende eine leichte Laufpose bis max. 5g tut auch ihren Dienst (diese muss aber gut ausgebleit werden). Eine Grundmontage kann man auch verwenden, ist aber auf diese Entfernungen aber eher Sinnlos und außerdem ist es viel spannender auf die Pose zu schauen als auf ein Piepsen zu warten. Dazu möchte ich noch sagen das diese Methoden nicht in jedem Gewässer Fische fangen und sich die Schleien von Gewässer zu Gewässer unterschiedlich verhalten! Mein Gewässer war ein bis zu 15m tiefer 18ha großer Baggersee mit gutem Raubfisch- und Friedfischbestand. Wer noch nie auf Schleien geangelt hat, der sollte es unbedingt mal ausprobieren, da Schleien echt schöne Fische sind und der Drill sehr viel Spaß bringt. Wer es schon probiert hat und keine gefangen hat der sollte nicht aufgeben, denn Schleien sind eben oftmals schwer zu fangen. Und wenn die Pose dann mal untergeht sollte man die Ruhe bewahren, da Schleien oftmals mit dem Köder spielen. Die Schleie ist innerhalb eines Jahres neben Hecht und Barsch zu einem meiner Lieblingsfische geworden. Mit den genannten Methoden konnte ich dieses Jahr viele schöne Schleien bis 46cm fangen. Ich hoffe es gefällt euch...
Gruß
David