Erbschaft - Fischereirecht

  • Hallo Froengemeinde!
    Ich bin neu hier und begrüße euch. Werd nun wahscheinlich öfters mal vorbeischauen.
    Ich habe durch eine Erbschaft von einem Fluss (ca. 3,5 km) ein Fischereirecht geerbt, welches noch bis 2016 einem ansässigen Anglerverein verpachtet wurde. Der Pachtbetrag beläuft sich auf 160 Eur jährlich. Vor 6 Jahren wurde der Vertrag neu aufgesetzt mit einer Veränderung, dass der Pächter einen anderen Verein als Unterpächter aufnehmen darf. Habt ihr Erfahrungen damit, ob dies sich evtl. auf die Pacht auswirken müsste? Oder ob die Pacht von der Höhe her im Rahmen ist? Ich möchte mich ja mit dem Pächter keineswegs in Streitigkeiten bringen, jedoch kann sein, dass die Vererberin (alte Dame) recht gutmütig mit den Dingen umgegangen war.
    Eine weitere Überlegung meinerseits wäre ein Verkauf der Fischereirechte. Jedoch habe ich keine Ahnung über Standards der Preise.
    Aus diesen Gründen hab ich mich hier also im Forum angemeldet und bin hoffnungsvoll einige Antworten zu bekommen. Ach ja, der Fluss liegt in Süd-Thüringen im ländlichen Raum und hat eine durchschnittliche Breite von ca. 5 m.
    Danke schonmal im Voraus.

  • Also mein Verein hat ein ähnliches Gewässer in Pacht, davon haben wir vor 10 Jahren 3,5 km für 300.000 Mark gekauft. Die Pacht jährlich, die wir an die Blaublütigen abdrücken, beläuft sich für nochmal ca. 3 km auf 1600 €.
    Nur so als Info ;)

  • Wie man so schön sagt: "Pacta sunt servant".


    Was interessant wäre, war das vor 6 Jahren eine Ergänzung zum bestehenden Vertrag oder war das ein neuer Vertrag über 12 Jahre? Ebenso interessant, hat die Untere Fischereibehörde dem Vertrag zugestimmt?

  • Hallo Leute, danke für eure Antworten!
    Ich habe mal ein paar mehr Infos zu dem Gewässer. Es handelt sich um einen Flussteil in Südthüringen. Die durschnittliche Breite ist 10 m (nicht 5m) und eine Tiefe von 0,5 m bis 2,00 m. Es wird fast ausschließlich mit Fliege geangelt. Außerdem erlaubt sind noch Blinker und Kunstköder. Nicht erlaubt sind Würmer, Maden oder andere Lebendköder. Der Fischbestand zeigt dort Bachforellen, Regenbogenforellen und Äschen. Müsste ein Salmonidengewässer sein.
    Der Pachtvertrag wurde vor 6 Jahren für 12 Jahre neu gemacht und ein paar Wochen später gab es die Ergänzung des bestehenden Pachtvertrages mit der Aufnahme eines Unterpächters.
    Meine nächsten Aufgaben sind erstmal mich beim Fischereiverband über übliche Pachtbeträge für dieses Gewässer zu informieren oder mich bei einem Nachbarverpächter/pächter zu erkundigen. Das mit dem Verkauf klingt zwar gut und schön, nur wird der Verein wahrscheinlich lieber die Pacht zahlen. Gibt es da eigentlich irgendwo Richtwerte für Preise, wie zum Bespiel qm-Preise von Grundstücken.
    Fraglich ist für mich auch noch die Bezeichnung "Eigenfischereibezirk" im Pachtvertrag. Bei Eigentümerwechsel wären Änderungen im Grundbuch, Wasserbuch und Fischereikataster vorzunehmen. Gibt das eine Auskunft über die Art des Besitzes. Geht es dabei über das Fischereirecht hinaus?
    Oh man, viele Fragen und Dinge, die ich erstmal wissen sollte, bevor ich mich mit einem Verantwortlichen an dem Tisch setze, um mitreden zu können.
    Unten dann mal 2 Bilder von dem selben Fluss entwas flussaufwärts.
    Danke euch und Frohes Neues :)



  • 160 € für 3,5 km Salmonidengewässer, toller Deal für den Pächter. Jetzt kannst Du nur noch die nächsten 6 Jahre abwarten und dann die Strecke selber nutzen und Tagesscheine ausgeben. Für Salmonidenstrecken sind 20 € und mehr für eine Tageskarte üblich. Für gute Strecken sogar deutlich mehr, kann zwar sein, dass bei Euch die Preise niedriger sind aber ich vermute mal nicht.

  • Vergleichbare Gewässer in NRW kosten ein vielfaches dessen, allerdings würde ich das eh lieber exklusiv mit meinen Freunden nutzen ;-)

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • @ ABUFreak
    Meinst du die Pacht oder den Kaufwert von Rissfischer oben?


    Ich muss mir echt den Original Pachtvertrag raussuchen, um zu sehen, ob dort zu Zinserhöhungen oder vorzeitigen Kündigunegn was steht.
    Weiß jemand, ob es ein Kündigungsgrund sein kann, wenn echt weit unter dem üblichen Pachtzins gepachtet wird? Oder is da die Oma oder nu ich als Nachfolger selbst Schuld? Naja, erstens brauch ich den Wortlaut des Pachtvertrages. Hab bis jetzt nur die Ergänzung gefunden.
    In anbetracht dieser Infos ist es echt ein Witz, dass seit Jahren so günstig verpachtet wurde.


    "Exklusiv mit meinen Freunden nutzen - Ich bin leider kein Angler und mir fehlt da auch die Zeit und Hingabe. Die Ironie des Schicksals ;)"

  • Hallo nepo oder olafson,
    der Pachtzins ist sicher zu niedrig angesetzt. Ob der Verkaufswert vom Fischereirecht mit ca. 50000€ pro Kilometer angesetzt werden kann weiß ich nicht.
    aber auch da kann der Landesfischereiverband sicher eine Auskunft geben.
    Noch mal zum Pachtzins:
    Eine Erhöhung des Pachtzinses kann von Dir vorgenommen werden aber nur schrittweise und mit der Begründung das die jetzige Pacht den tatsächlichen Marktwert bei weitem nicht erreicht.
    Ein außerordentliches Kündigungsrecht besteht nur wenn Die untere Fischereibehörde den Pachtvertrag nicht genehmigt hat.
    Da kannst Du einfach anrufen oder hingehen und danach fragen.

  • Hallo Rudi und RudivomSee :)
    Du bist ja überall.
    Kann ich denn die festgelegte Zahlungsmodalität von jährlich auf z.B. 1/4 jährlich ändern? Denn so müsste ich bei 6-monatiger Vorankündigung der Zinsänderung im Schlimmsten Fall 12 Monate warten, um effektiv etwas zu erreichen und könnte auch nur eine langsame schrittweise Anpassung an übliche Pachtzinsen erzielen?
    Die untere Fischereibehörde werde ich Anfang der Woche kontaktieren.
    Und gespannt bin ich auch auf die Antwort von dem Pächter, ob er überhaupt Interresse an einem eventuellen Erwerb hat.


    "Achso, mir kam noch so die Idee spätestens nach Ablaf der Pacht das Fischereirecht mit nem Makler anzubieten. Das könnte doch evtl auch den Verein zum Nachdenken bringen. Oder täusche ich mich da?"

  • Bei lediglich 160,- €/p.A. kann man bei so einer Strecke beinahe von einem sittenwidrigen Pachtvertrag sprechen. Der Verein hat die alte Dame sauber über den Tisch gezogen!


    Du musst aber damit rechnen, dass sie dir zum Ablauf der Pacht, so sie nicht verlängert wird, den Bach restlos leerfischen und damit etwas entwerten; quasi "zum Dank"!

  • Zitat von nepo07

    Hallo Rudi und RudivomSee :)
    Du bist ja überall.
    Kann ich denn die festgelegte Zahlungsmodalität von jährlich auf z.B. 1/4 jährlich ändern? Denn so müsste ich bei 6-monatiger Vorankündigung der Zinsänderung im Schlimmsten Fall 12 Monate warten, um effektiv etwas zu erreichen und könnte auch nur eine langsame schrittweise Anpassung an übliche Pachtzinsen erzielen?
    Die untere Fischereibehörde werde ich Anfang der Woche kontaktieren.
    Und gespannt bin ich auch auf die Antwort von dem Pächter, ob er überhaupt Interresse an einem eventuellen Erwerb hat.


    "Achso, mir kam noch so die Idee spätestens nach Ablaf der Pacht das Fischereirecht mit nem Makler anzubieten. Das könnte doch evtl auch den Verein zum Nachdenken bringen. Oder täusche ich mich da?"


    Nun ja der Pachtzins ist in der Regel für ein Jahr im voraus zu Zahlen, auf Verhandlungen hierüber wird sich der Pächter auch nicht einlassen.
    (Der Verein als Pächter wird schon wissen was er für ein Schnäppchen gemacht hat.)
    Kontaktiere einfach mal den Pächter, wenn Du weißt wie hoch der Pachtzins im Regelfall ist und konfrontiere ihn damit bzw. hebe die Pacht um 15% für das Laufende Jahr an mal schauen was er macht.
    Wenn Du Pech hast macht er nichts, dann kennt er seine Rechte.


    Wenn Du verkaufen willst ist ein Makler nicht die schlechteste Alternative da dieser sicherlich eher den Marktwert ermitteln kann.

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