Mit Stahl auf Barsch

  • Krasses Erlebnis. Ich habs immer so erlebt, wenn nix beißt, dann beißt immer noch ein Barsch. Ich musste auch oft mit den Ködern herumexperimentieren, und ich habe den Eindruck, daß Barsche sehr schnell ihre Vorlieben ändern: Oft liefs mit einem bestimmten Spinner richtig gut, aber dann wars auf einmal vorbei! Der Wechsel auf einen anderen Spinner brachte oft noch einen Fisch, aber dann war komplett Ruhe, und man musste wieder von vorne experimenieren.
    Als ob sich die zurückgesetzten Barsche mit den anderen absprechen würden :?


    Meistens hilfts aber, wenn man sie eine Weile in Ruhe lässt, und später nochmal angreift.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Zitat von Korsikaphil


    Als ob sich die zurückgesetzten Barsche mit den anderen absprechen würden :?
    .


    So ist es auch. Das konnte ich schon oft beim Bootsangeln beobachten. Die zurück gesetzten und auch die Drill- Aussteiger vernageln den restlichen Fischen das Maul. Da hilft nur noch Platzwechsel, hier und da auch Köderwechsel.


    Zum Thema Stahl. Beim gezielten Barschangeln verwende ich fast nie Stahl. Und zwar aus folgendem Grund: Meine Barschausrüstung besteht aus Ruten mit meist max 15 g Wurfgewicht, Geflecht von max 4 Kilo Tragkraft oder Mono in Stärken bis 0,18 mm. Einem ordentlichen Hecht kann ich damit eh kein Paroli bieten und die kleinen Luftpumpen, die als Beifang zu erwarten sind, sind meist so gehakt, dass sie gelandet werden können.

  • Zitat von Gerd aus Ferd

    So ist es auch. Das konnte ich schon oft beim Bootsangeln beobachten. Die zurück gesetzten und auch die Drill- Aussteiger vernageln den restlichen Fischen das Maul.


    Kenn ich auch. Ich frag mich nur, wie das von statten geht.
    Merken die einfach, dass grad irgendwas ungewöhnliches
    und potenziell gefährliches passiert, wenn einer ihrer Kollegen
    gefangen wird, kommunizieren sie vielleicht über Pheromone,
    oder nehmen sie sonst irgendwie den Stress ihrer Artgenossen
    war? Über die Kiemen z.b. ist der Blutkreislauf der Fische ja praktisch
    mit dem Wasser verbunden. Vielleicht werden dadurch beim Drillen
    auch ganz unwillkürlich, noch nichtmal instinktgesteuert, Stresshormone
    ans Wasser abgeben, die den Anderen einfach den Appetit verderben
    oder eben genau anders herum. Wer weiss!?

  • Rapfen verhalten sich ähnlich sensibel. Ich habe meist auf ein und denselben Köder nur einen Fisch gefangen. Nach Köderwechsel gab es oft direkt wieder einen Biss. Allerdings waren es kleine Fische, mit großen fehlt mir die Erfahrung. Die Spezis sprachen auch davon, dass sie sich irgendwie warnen.

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  • Zitat von barsch-o-holika

    Vielleicht werden beim Drillen Stresshormone ans Wasser abgeben


    Das klingt plausibel. Auch das Gezappel der gehakten Fische hat sicher eine Wirkung auf die Anderen: Haie und andere Raubfische werden von den verursachten Schwingungen angezogen, möglich, dass Artgenossen genau dadurch verschreckt werden.
    Hans Hass hat herausgefunden, dass die von gehakten Fischen verursachten Schwingungen sehr spezifisch, und nicht simulierbar sind. "Lärm" unter Wasser, zB durch Händeklatschen oder Wassertreten, ließ die Fische ziemlich kalt, hing aber ein Fisch am Haken, kamen die Räuber angeschossen.

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Ob ein am Haken hängender Barsch im Drill die anderen Barsche abschreckt mag ich zu bezweifeln. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass ein bereits am Wobbler gehakter Barsch von weiteren Barschen verfolgt wurde. Die Verfolger haben dann auch noch den Wobbler attackiert. Eine Dublette wurds leider nicht, aber knapp wars. :D


    Ich fische im Rhein so gut wie immer mit Stahl. Und ich habe auch mit Stahl gute Barsch-Fangergebnisse gehabt. Ab und zu bleibt auch mal das Stahl weg. Das is aber dann, wenn ich gezielt mit kleinen Gummis vor / in der Steinpackung fische. Da sind die Verluste einfach viiieeeel zu extem. Aber ich kann da jetzt nicht sagen obs mit oder ohne Stah besser läuft.


    Ich glaube demnacht nicht, dass es einen riesen Unterschied macht, ob man mit oder ohne Stahl auf Barsch fischt.

    Wir müssen eindeutig aufhören so wenig zu angeln !!!


    P.S.: Diese Info wurde auf 100% recycelten Datensätzen geschrieben und ist nach der Löschung sämtlicher Buchstaben und Zahlen erneut verwendbar.

  • Na dann wollen wir doch mal Licht ins spekulative Dunkel bringen.


    Dieses Verhalten wird durch sogenannte Schreckstoffe ausgelöst, die Schwarmfische über die Schleimhaut absondern, um zu warnen. Also leider nix mit dem siebengescheiten Raubfisch, der sich bezüglich der neuesten Köder mitteilt. Raubfische sind genauso doof und stumm, wie alle anderen Fische auch.


    Und warum der große Barsch den kleinen Köderfischbarsch trotz der Schreckstoffe nimmt, ist auch schnell erklärt. Er ist es einfach gewöhnt, dass sein Erscheinen bei der Brut diese Reaktion auslöst. Die eigentliche Wirkung erreicht ihn nicht mehr.

  • Zitat von Zanderschreck

    Sowas würde ich auch gerne können.... :p


    Ist doch ganz simpel. Döner mit doppelt Zwiebel und dann ein cooles "Hey Babe!" gehaucht. Weg ist die Schabracke! :lol:

  • Zitat von Paddi

    Hmm, wenn Du aber sagst, dass sich große Barsche nicht von dem Schreckstoff beeindrucken lassen, würden sich die großen Barsche auch nicht vom Fang ihrer Artgenossen vertreiben lassen und munter weiter beißen.


    Das ist doch wieder eine ganz andere Schiene. Der Fang eines Fisches aus einer Kleingruppe erzeugt Unruhe. So ein simples Hirn, wie das eines Fisches geht dem nicht forschend auf den Grund. Es sucht lieber erst mal das Weite. Also auch wieder nix mit raubfischlicher Geistesleitung, sondern einfachste animalische Instinkte, wie sie sogar Tauwürmer haben. Rappelt es auf der Wiese, tauchen sie ab...

  • Naja, aber du hast ja geschrieben, daß sich ein Großbarsch von den Schreckstoffen seiner Artgenossen nicht vertreiben lässt, weil er daran gewöhnt ist, daß sein Erscheinen diese Reaktion auslöst.
    Daß die Fische diesmal Schreckstoffe abgeben, weil sie am Haken hängen, dürfte er ja nicht durchschauen. Also warum beißt auch er nicht mehr?

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

  • Hä...!?


    Es geht doch darum, dass wenn einer aus einem kleinen Trupp gebissen hat, kein weiterer mehr drangeht. S' ist einfach der Trubel, der dabei entsteht...!

  • Ich glaube, Paddi wollte darauf hinaus:


    Ein Durchschnittsbarsch beißt an, scheißt sich die Hosen voll bzw. verströmt diese Schreckstoffe, die restlichen Schwarmmitglieder stellen daraufhin das Beißen ein bzw. hauen ab.


    Dieses Verhalten gilt aber nur für die Schwarmangehörigen, oder?
    Ein allein herumstreunender Großbarsch müßte gegen die Schreckstoffwirkung ja "immun" sein, da seine kannibalischen Gelüste die kleineren Artgenossen immer dazu veranlassen, sich anzupinklen. Der Großbarsch reagiert daher nicht vergrämt auf die Ausdünstungen des gefangenen Fisches, und müßte weiterhin fangbar sein!

    Gib einem Mann einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man angelt, und du bist ihn jedes Wochenende los.

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