Großfische in Forellenseen

  • Hallo an alle, frage jetzt mal was, was mich sehr interressiert:


    Was haltet ihr davon, dass viel Forellenanlagen jetzt z. B. auch Stör und Waller bestzten? Ich meine damit nicht die kleinen Afrikawelse oder die kaum über einen Meter langen Sibirischen Störe, bei denen finde ich das in Ordnung, sondern ich meine jetzt z. B. Hausen, Waxdick, Waller und Großkarpfen :) ist das artgerecht?


    Würde mich freuen zu hören was ihr dazu meint :)


    LG

  • Warum sollte das nicht artgerecht sein? ;D ich meine, in der Natur (z.B. in einem noch nie befischten See, wo nichts besetzt wird, z.B. irgendwo wo nicht mal Menschen sind, vielleicht irgendwo in den Rocky Mountains oder so :D) ist auch nicht alles geordnet, such doch mal ein natürliches Gesässer, wo's nur Forellen oder nur Brassen gibt ;) überall gibt's Räuber, egal ob im Angelteich oder im Natursee, fressen oder gefressen werden eben ;D ob der Platz für die Großen reicht (2m Waller im 100x100m großen Weiher oder so) ist dann ne andere Frage aber allgemein kann man das nicht sagen ;)

  • @ maggot:


    Kennst du Dieter Nuhr?


    Er sagte sinngemäß, wenn man keinen Plan hat, dann darf man auch ruhig mal nichts sagen!



    Zum Thema:


    Davon halte ich rein gar nichts.


    Vor allem deswegen, weil die Herkunft dieser Großfische nicht selten sehr dubius ist. Da werden gerne mal Kapitale klammheimlich entnommen, quer durch Europa gekarrt und gegen stolze Summen in Angelteiche verbracht.


    Ganz abgesehen davon, dass nicht wenige dieser Großfischteiche mehr einem Sautrog, als einem angemessenen Habitat gleichen. Einem seriösen Anlagenbetreibersollte es hingegen kein Problem bereiten, erstens für ordentliche Lebensräume der Angelfische und zweitens für einen Herkunftsnachweis zu sorgen.

  • maggot: Ich meinte eigentlich nicht raubfische im speziellen (ein Hecht im Forellensee macht diesen ja deutlich interessanter) sondern z. B. 2m-Waller, Hausen o. Ä.


    andal: Bei der dubiosen Herkunft muss ich dir widerspruchslos beipflichten. Welcher Züchter kann z. B. über 2 Meter lange Waller oder Hausen bieten? Gerade bei den großen Störarten weiß ich nicht, ob ein Züchter die Mengen an Riesenstören für alle Teiche Europas überhaupt produzieren können...
    Gibt es dokumentierte Fälle von "Kapitalenraub" ;)?


    Weiß vielleicht jemand mehr über das Thema Hausen, Waxdick, Sternhausen u. Ä. Arten in Angelteichen? :)


    LG

  • Solange es Nachfrage nach großen Fischen durch uns Angler gibt, wird es weiter so sein, dass sie besetzt werden.


    Herkunftsnachweise sind in meinen Augen das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind. Wer glaubt schon einem Dokument, dass bestätigt, die Störe seien keine Wildfänge, obwohl sie makellos sind und in Massen herangeschafft werden.


    Bei den Wallern ist es das selbe, bis zu einer Größe von 2 Metern dauert es auch Jahre und kein Züchter kann davon unbegrenzte Mengen in kurzer Zeit beschaffen.


    Man hört immer wieder, dass Wildfänge besetzt werden, die Angler heranschaffen. Auch daran ist nichts Verwerfliches, denn ob sie sie an den Seebesitzer abgeben, oder essen, ist in meinen Augen das selbe...

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Das ist doch ein Schmarrn, wie er im Buche steht. Aber ich sehs dir als Mod nach. Bloß nix gegen Werbekunden sagen!


    Es ist eine Tatsache, dass gerade bei Großkarpfen ein derber Klau und Transfer herrscht. Die Summen, die unversteuert fließen sind mehr als stattlich. Bei den andren Arten sieht es nicht viel besser aus. Auf der Achse Süd-Öst nach Nord-West wird da kräftig schwarze Kasse gemacht!

  • Andal - wo werden denn die Großkarpfen geklaut ? Bei Lidl, Aldi oder in Zuchtanlagen ? Oder werden sie aus Gewässern entnommen und die Fänger haben sich den Fisch legal angeeignet durch den Erwerb einer Gewässerkarte ? Dann ist es wahrlich kein Klau. Einzig der Verkauf wäre dann wahrscheinlich illegal.

  • Einen wo auch immer gefangenen Fisch zu ungefragt zu entnehmen, um ihn sehr gewinnbringend am anderen Ende Europas zu verscherbeln sehe ich als Klau an und stehe mit meiner Ansicht wahrlich nicht alleine da. Aber auch dir sehe ich nach, dass du nach Stallregie argumentierst.

  • Bei Karpfen muss man da gar nicht zwingend an kommerzielle Anlagen schauen. Es ist auch hier bei uns an der Tagesordnung, Karpfen aus stark beangelten Gewässern zu fangen und diese dann in schwierigere, zumeist teurer "elitäre" (nicht DAV Gewässer) zu verbringen. Dort kosten die Erlaubnisscheine deutlich mehr und der "gemeine Knüppler" ist dort deutlich seltner anzutreffen. So ist die Karpfengemeinde unter sich und baut sich ihren eigenen Großkarpfenbestand auf, der relativ sicher ist.

  • Wenn aus Gewässern Fische entnommen werden und das im Rahmen von Fangbeschränkungen erfolgt, dann ist die Entnahme absolut legitim. Das dürfte selbst Dein urbayerischer Dickschädel einsehen. Und genau das habe ich geschrieben. Klau/Diebstahl liegt dann nicht vor. Das der Weiterverkauf und der Transport gegen geltendes deutsches Recht verstösst steht auf einem anderen Blatt.


    Zum Thema 'Stallregie' erspare ich mir hier einen Kommentar, dazu solltest Du mich gut genug einschätzen können.

  • Weil du gerade das Land meiner Väter ansprichst. Wirf bitte mal einen Blick ins bayerische FiG/AFiG. Da steht klipp und klar geschrieben, wie es gesetzlich um die Weitergabe von gefangenen Fischen und deren Weitergabe steht.


    Zitat

    dazu solltest Du mich gut genug einschätzen können


    Eben! ;)

  • Du wirst mir sicherlich die Stelle nennen können, an der steht: 'Wer Fische zum Weiterverkauf entnimmt, begeht Diebstahl'. Oder steht da vielleicht-ähnlich wie in Hessen: 'Der Verkauf, Tausch u Ä der entnommenen Fische ist untersagt/verboten' ? Auch bei einem Verstoß gegen das FischG ist es kein Klau.

  • Vulgo werden diese Fische geklaut, auch wenn man es formaljuristische anders nennen mag. Unethisch ist es aber in jedem Fall.

  • Zitat von andal


    Vor allem deswegen, weil die Herkunft dieser Großfische nicht selten sehr dubius ist. Da werden gerne mal Kapitale klammheimlich entnommen, quer durch Europa gekarrt und gegen stolze Summen in Angelteiche verbracht.


    Das passiert bei uns im Osten innerhalb von wenigen Kilometern und man fährt nicht extra durch Europa! Alles schon gesehen in meinen jüngeren Jahren (und das kann ich mit 23 Jahren sagen! :-))


    Aber zum Thema: Ich persönliche sehe dies ziemlich emotionslos, ob die Fische bei uns nun direkt am Gewässer geknüppelt werden (hier wird alles geknüppelt, sofern es kein Karpfenangler von weiter weg ist) oder die Fische zum Forellenpuff gefahren werden um da von noch beschränkteren "Anglern" einen auf den Kopf zu bekommen! Und die Familien freuen sich noch, was sie doch für einen tollen Angler im Hause haben! :roll: Diese Typen würden in feier Wildbahn keinen Tag überlegen, weil sie zu doof sind, aber das kriegen sie hin.

  • Danke mal an alle für die Antworten :)


    Zitat

    Unethisch ist es aber in jedem Fall


    Da muss ich dir beipflichten. Einen Fisch durch halb Europa zu karren um ihn dann wieder zu angeln ist komisch...


    Zitat

    Ich persönliche sehe dies ziemlich emotionslos, ob die Fische bei uns nun direkt am Gewässer geknüppelt werden (hier wird alles geknüppelt, sofern es kein Karpfenangler von weiter weg ist) oder die Fische zum Forellenpuff gefahren werden


    Auch das ist natürlich richtig, aber immerhin wird der Fisch sehr gestresst (und ich weiß nicht, wie viele es dann auch überleben...) :)


    Zitat

    Und die Familien freuen sich noch, was sie doch für einen tollen Angler im Hause haben! Diese Typen würden in feier Wildbahn keinen Tag überlegen, weil sie zu doof sind


    Da muss ich dir allerdings widersprechen. Das mag auf einen Teil der Forellenseeangler zutreffen, aber ich bin auch an Forellenseen (sogar recht oft) und kann trotzdem in Freigewässern genauso gute Fische fangen :) da darf man nicht alle über einen Kamm scheren ;) genauso ist es an dem Forellensee, den ich oft besuche: Die allermeisten Angler sind gut, haben einen Schein und sind weidgerecht, aber e gibt leider die berühmten Ausnahmen und die fallen halt leider am meisten auf....


    Trotzdem noch eine Frage: Weiß jemand, ob wirklich in deutschen/österreichischen Angelseen Wildfangstöre schwimmen oder sind das nur Vermutungen?


    :)


    LG

  • Zitat von *Chorche*

    ...
    Trotzdem noch eine Frage: Weiß jemand, ob wirklich in deutschen/österreichischen Angelseen Wildfangstöre schwimmen oder sind das nur Vermutungen?


    :)


    LG


    Also um es direkt zu sagen: Ich weiß es nicht...
    Bei den Stören kann ich mir aber vorstellen, dass diese wirklich gezüchtet worden. In Aquarienläden fällt es mir z.B. auf das dort seid einigen Jahren sehr häufig kleinere Störarten, hauptsächlich für den Besatz in Gartenteichen, angeboten werden. Ich denke nicht das diese Fische für relativ günstige Preise dort erhältlich sind, wenn es keine günstige Zuchtform gibt.
    Es scheint dort jedenfalls eine gewisse Nachfrage für die Störzucht zu geben, welche Arten es auch immer sind. Die in Angelteichen gehaltenen Störe sind von der Größe auch meistens deutlich kleiner als kapitale Wildfänge von denen man aus Kanada manchmal liest. Aber es kennt sich bestimmt jemand damit genauer aus. :D


    Auch sollte es möglich sein einen gezüchteten von einem "wilden" Stör zu unterscheiden, wenn man ein "Anschauungsobjekt" hat :) . Man schaue sich nur die gemästeten Zucht-Groß-"Forellen" an, völlig unnatürliche Proportionen, Körper- und Kopfform, Färbung etc.... :cry:


    VG Alex

  • Man darf davon ausgehen, dass wildgefangene Störartige sofort ein Messer im Bauch haben (-> Kaviar). Da ist dann nichts mehr mit Schwarz-Exporten. Zuchtfische, sofern sie männlichen Geschlechtes sind, landen dann entweder auch in der Küche, oder sie haben das fragwürdige Glück, Bewohner so einer Angelanlage zu werden.


    Ich möchte kein Störartiger sein!

  • Zitat von *Chorche*


    Da muss ich dir allerdings widersprechen. Das mag auf einen Teil der Forellenseeangler zutreffen, aber ich bin auch an Forellenseen (sogar recht oft) und kann trotzdem in Freigewässern genauso gute Fische fangen :) da darf man nicht alle über einen Kamm scheren ;) genauso ist es an dem Forellensee, den ich oft besuche: Die allermeisten Angler sind gut, haben einen Schein und sind weidgerecht, aber e gibt leider die berühmten Ausnahmen und die fallen halt leider am meisten auf....


    Da will ich dir auch gar nicht recht wiedersprechen, aber das trifft zu 100 % nicht für meine Region in Deutschland zu! Glaube mir bitte, ich habe früher oft in solchen Anlagen geangelt! Und was man bei uns sieht ist, naja, nicht gerade das Gelbe vom Ei! :-) Klar gibt es auch wenige Ausnahmen bei uns, aber diese sind bei uns die Positiven! Wir haben hier auch nicht solche tollen Anlagen wie anderswo in der Region mit mehreren ha Wasserfläche! Hier sind das winzige Tümpel, wo die Forellen reingeküppt werden um gleich wieder von "Anglern" geangelt zu werden. Einige Typen sieht man zwar auch ab und an am Wasser, aber die meisten bleiben doch in den Forellenanlagen, ein Glück wie ich persönlich finde!

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