Multirolle Balzer Cassia FX 4300

  • Hallo Angelfreunde,


    als passionierter Fliegenfischer möchte ich mal was neues ausprobieren und zwar den Umgang mit einer Mulitrolle beim Baitcastern.
    Ich habe mir mal so ein Combo zugelegt (ob gut oder schlecht sei dahingestellt). Unklar ist mir die Wirkungsweise der Bremsen. Meine Rolle hat eine Sternbremse und eine Magnetbremse zur Verhinderung von "Perücken". Wo und wie diese beiden einstelle ist mir klar, aber es soll noch eine dritte Bremse geben. Wer kann mir dazu helfen? Bei der Rolle handelt es sich um eine Balzer Cassia FX 4300.


    Danke im Voraus
    Erbsedd

  • Wie do schon richtig geschrieben hast gibt es bei Baitcastern mehrere Bremsen.
    1. Sternbremse für die Einstellung des Schnurabzuges gegen Freilauf z.B. im Drill.

    2. Spulenbremse (Runder drehbarer Knopf unter der Sternbremse) sorgt für eine Einstellung der Rolle auf das Gewicht des Köders, um pOs (professional Overruns ;)) zu verhindern und gleichzeitig Köder verschiedenster Gewichte optimal werfen zu können.

    3. Gibt es häufig eine Fliehkraftbremse mit einer Magnetbremse (nicht immer zusammen vorhanden), die auf der gegenüberliegenden Seite der Kurbel angebracht sind und für ein mehr oder weniger starkes Abstoppen des Köders sorgen, um einen kontrollierten Wurf zu ermöglichen.

  • Die Vierte Bremse an Multirollen ist die wichtigste von allen. Der eigene Daumen. Ein besseres Bremssystem in allen Lagen, als einen gut trainierten und gefühlvollen Daumen gibt es nicht.


    Wenn du das mal verinnerlicht hast, dann ist es dir völlig egal, welchen Magnet-und-Fliehkraft-Klimbim deine Rolle hat, dann klappt das auch mit einer Ambassadeur aus den 60ern, wie mit einer topmodernen Hightechmulti aus Japanesenland!

  • Danke erst mal für die Antworten. Habe die dritte Bremse gefunden.
    Also Birnenblei dran und rauf auf die Wiese und werfen.
    Aber trotz unterschiedlicher Einstellungen an dem drehbaren Knopf habe ich keine Unterschiede beim Abzug gemerkt. Der "Taster" für die Schnurfreigabe
    hat ja auch noch zwei unterschiedliche Funktionen, total offen oder bei loslassen sofort stop.
    Es wäre hilfreich, wenn Ihr mir erläutert was Ihr z. Bsp. bei Überkopfwurf für Handlungen an der Rute macht. Drückt Ihr die Schnurfreigabetaste oder stellt Ihr die "dritte" Bremse so ein, dass der Köder die Schnur selbst von der Rolle zieht?
    Ich frage daher so doof, weil es mir heute fast gelungen ist, das Schuppenfenster meines Nachbarn einzuäschern.


    Danke

  • Als Übungswurfgewicht ist übrigens ein Golfball, oder etwas entwprechendes, besser als ein Blei. Das bombt ja jedesmal in den Boden und man sollte es dann nicht per Rute wieder rausziehen.


    Für den Anfang solltest du die Magnetbremse ganz zudrehen und die Bremseinstellung so weit, dass das Gewicht bei offenem Freilauf gerade eben so zu Boden sinkt. Gewöhn dir auch gleich einen ganz sanften Wurfstil an. Nicht peitschenartig, so mit der Stationärrolle, sondern lang gezogen. Üb das erst mal ein, die Weite kommt von ganz alleine dazu. Spätestens im Sommer wirfst du automatisch, präzise und mit vollkommen offenen Spulenbremsen. Das wird dann alles dein Multi-Daumen au dem Effeff erledigen.

  • Mein Sohn hat einer Golfball, aber wie den an die Schnur bekommen. Habe ja schon mit der Fliegenpeitsche auf der grünen Wiese gestanden und mich belächeln lassen, aber mit einem Golfball an der Angelrut ... Aber warum nicht. Bei dem Blei hatte ich die Angst "wenn das zurückkommt ... Aua.
    Was machst du aber mit diesem Hebel der die Schur vollkommen freigibt??

  • Eine kleine Schrauböse in den Golfball drehen!? ;)


    Auf diesen Hebel drücke ich drauf, damit der Freilauf der Spule entsperrt wird. Gleichzeitig stoppe ich die Spule mit dem magischen Daumen. Werfen, die Spule freigeben und mit dem selben Daumen leicht anbremsen, damit die Spule sich nicht selber überholt und ein schönes Vogelnest baut.

  • Wenn du alles mit dem Daumen machst, wozu ist dann die Bremse in der Nähe der Sternbremse (zur Einstellung auf das Ködergewicht) da? Habe ja selbst keinen Unterschied bei den Einstellungen bemerkt.
    Es wird viel davon gesprochen, dass man nur eine Hand zum werfen braucht. Deinen Beschreibungen nach nutzt du auch die zweite Hand. Lösen und gleichzeitig mit dem Daumen halten. Zumindest bei den Würfen. Beim Vertikalfischen ist der Hebel sicher ganz praktisch.

  • Durch diese Rändelmutter wird simpler Druck auf die Spulenachse ausgeübt, so dass diese schwerer läuft, der Spule die Neigung genommen wird, zu überlaufen, also schneller zu drehen, als die Schnur abläuft.


    Bei mir ist das Werfen allerdings etwas umständlicher, oder sieht zumindest so aus. Ich bin Linkshänder, werfe also mut der linken Hand, wechsle aber zur Rutenführung auf die rechte Hand. Also sind bei Multis, die mit links gekurbelt werden, bei mir in der Tat beide Hände am Werk. Bei rechtsgekurbelten Multis nicht. Da drücke ich die Taste und stoppe gleichzeitig die Spule mit der linken Hand.


    Alles reine Gewöhnungssache und wer das Werfen raushat, der wirft eh mit offenen Wurfbremsen. Ist so ähnlich wie Radfahren. Wenn mans mal kann gehts ohne hingucken und nachdenken; einfach so.

  • Als Übungs"köder" eignen sich Weinkorken gut, die man vermittels einer kräftigen Nähnadel mit einer Schnurschlaufe versieht. Da bleibt der Schaden im Falle eines fehlgeleiteten Wurfes überschaubar.
    Bei der Wurfmulti muss man sich anfangs daran gewöhnen, daß die Schnurfreigabe durch den Daumen einen Tick eher stattfindet als bei der Stationärrolle durch den Zeigefinger. Die Spule will schließlich in Rotation versetzt werden.
    Seitliche Würfe im Stile einer Tennisvorhand in Zeitlupe eignen sich gut, um den Ablauf des Wurfes zu üben. Das Übungsgewicht landet seitlich versetzt vom Ziel im Gegensatz zum Überkopfwurf, bei dem der Einschlag zu Beginn der Baitcasterkarriere gerne knapp vor den Füßen stattfindet. Wenn man da den Bremsdaumen nicht sehr nervös agieren lässt, ist ein wunderschönes Vogelnest vorprogrammiert.
    Als Fliegenfischer sollte es nicht schwerfallen einen entschleunigten Wurfstil zu praktizieren. Lasse das Gerät arbeiten.
    Gib zu Beginn nix auf die Wurfweite, arbeite am Ablauf und verinnerliche ihn. Wenn unfallfrei geworfen werden kann ist es an der Zeit, die Bremsen - Rändelmutter der Achshemmung und dann die Magnetbremse schrittweise zu öffnen. Die Wurfweite kommt dann von selbst.

  • @Ielox: Einen Weinkorken? Meiner Erfahrung nach ist es leichter mit Schwereren Gewichten anzufangen. Außerdem ist die hier beschriebene Baitcaster m.M.nach nicht gut dafür geeignet Gewuchte unter 10 gr. zu werfen.
    erbsedd: Die Einstellung: "bei loslassen sofort stop." ist für das Vertikalangeln. Zum werfen ist diese Einstellung nur bedingt geeignet.
    Als zusätzlichen Tip: Schau dir mal Videos (z.B. auf Youtube) an. Dort siehtst du dann wie man diese Rollen wirft.
    Falls du noch Probleme/offene Fragen hast kannst dich per PN bei mir melden.


    viele Grüße und Petri Heil
    JohannesT.

  • Zitat von Johannes T.

    Falls du noch Probleme/offene Fragen hast kannst dich per PN bei mir melden.


    Ist dein Wissen so phänomenal geheim, dass es nicht öffentlich preisgegeben werden kann? :lol:

  • Du musst es am Anfang einfach etwas lockerer angehen. Ich war jetzt 2 Mal mit meiner Baitcaster am Wasser und werfe etwa 50% der Distanz im Vergleich zu einer Stationärrolle. Es braucht einfach etwas mehr Fingerspitzengefühl.

  • @ abdal: Definitiv NEIN ;)
    Aber ich habe mich, bevor ich mich hier angemeldet habe viel in Foren eingelesen (auch in dem hier), da ich auch Tips fürs BC werfen wollte.
    Und da es in jedem Forum midestens 10 Threats mit diesem Thema gibt, dachte ich mir, ich kau das bereits gesagte nicht nochmal durch, da ihr es bestimmt langsam leid seit.
    Na toll... mein 3. Beitrag hier, und schon schlecht aufgefallen :(


    Viel Petri Heil
    Johannes

  • Gräme dich nicht mein junger Held! ;)


    In Foren gibt es ein Phänomen. Was irgendwann mal geschrieben wurde, wird auch kaum noch gelesen. Die Suchfunktion ist den meisten schon zu anstrengend, geschweige denn, sich durch die Trööts zu lesen. Also immer feste druff! :p

  • Zitat von andal

    Gräme dich nicht mein junger Held! ;)


    In Foren gibt es ein Phänomen. Was irgendwann mal geschrieben wurde, wird auch kaum noch gelesen. Die Suchfunktion ist den meisten schon zu anstrengend, geschweige denn, sich durch die Trööts zu lesen. Also immer feste druff! :p


    Zur Verteidigung der Suchfunktion-Nichtnutzer: Die Suchfunktion ist in vielen Foren fürn Aaa...uspuff. ;)

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