Die großen wieder rin?

  • Zitat von FoolishFarmer


    Zum Setzkescher bin ich - oh wunder, schonwieder?!? - ganz andals Meinung! :oops:


    Wieso eigentlich "oh wunder"? - So unterschiedlich sind unsere Ansichten/Ziele doch gar nicht. Vielleicht der Weg!? :D

  • also Setzkescher hab ich auch nicht, aber meinen Karpfensack und den benutze ich auch. Ich finde es etwas Klischee-haft, von der Generalität auszugehen, dass solche "Behältnisse" verwendet werden, um Fische auszutauschen. Bei mir ist das so: Ausnehmen dürfen wir nicht am Gewässer (was meines Erachtens auch Sinn macht) und ich hab leider auch nicht immer die Zeit, gleich im Anschluss an das Angeln 2-4 Fische zu versorgen. D.h. manchmal ziehe ich morgens vor der Arbeit los, fange einen Karpfen und dann noch ne Schleie, welche ich in einem Big-B mit Sauerstoff-Pumpe nach Hause bringe und dort in mein Becken (ca. 150x100x100)setze. Manchmal sind die Fische 2-3 Tage dort drinnen, manchmal erleben sie aber noch nichtmal die gleiche Nacht. Ich kann daran nichts verwerfliches erkennen.
    Das Austauchen von Fisch, ist bei uns übrigens auch verboten.


    Grüsse


    Rainer

  • :shock: :?: :shock:


    Aber Karpfensack erlaubt????
    Also der Karpfensack ist für mich weder Alternative noch irgendwas - der ist einzig und alleine das absolut Allerletzte um nen Fisch zu hältern!
    Und da bin ich auch zu keiner Diskussion bereit, egal wie oft mir wer erzählen will, das "sei ja gar nicht so schlimm"... :evil:

  • Karpfensack ist meines erachtens auch nicht die Eleganteste Lösung.


    @FF:


    Ich sehe das mit den fischen so: Wir haben vor 2Jahren in unser Gewässer 150Karpfen gesetzt. Vorher waren da 0 drin. wenn ich an nem guten tag 20-30Kaprfen fange, und die jetzt rein mathematisch auch mitnehmen würde, und ich jede Woche so viel fange, dann ist nach ca. 2monaten der teich leer ! ( rein hypothetisch )


    Ich finde es einfach schwachsinnig fische mitzunehmen, wenn man sie garnicht gebrauchen kann, sprich, wer kann schon 6Karpfen an einem tag verdrücken ..........


    In meinen augen ist bei dem Gesetz mit dem Zurücksetzen auch eine sache garnicht berücksichtig. Wenn man wirklich jeden fisch, denn man fängt mitnehmen sollte, wie würde es dann mit Fangbegrenzungen stehen. Dann gehe ich einmal im Jahr angeln und kann den rest des jahres zu hause sitzen, weil ich nix mehr mitnehmen darf, und da ich ja jeden fisch mitnehmen muss, kommt es da zu einer sehr schönen verzweigung der bestimmungen.



    Ich sage so: Zurücksetzen ist OKAY, aber gezieltes C&R ist echt das letzte.

    4Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig "Googlen".


    Schreib dich nicht ab, lern "Googlen" und posten ;)

  • ääh.. ja, wie erwähnt trifft das nicht für Kleingewässer zu.
    Da habe ich auch oben schon gesagt, dass es durchaus verständlich ist, einzelne Fische zurückzusetzen.
    Abgesehen davon, sollte man natürlich überlegen, wenn der Karpfen nicht in der Lage ist sich zu reproduzieren, wieviel Sinn da ein Besatz macht.
    Aber auch das ist wieder eine ganz andere Diskussion...

  • Würd ich so pauschal auch wieder nicht formulieren!
    Hechte und Forelle leicht zu fangen? Glaub ich kenne mindestens ebenso iele Gewässer wo das nicht der Fall ist. Forellen sind in aller Regel sowieso ohne natürliche Reproduktion - da trifft das sicherlich zu.
    Aber bei Hechten bezweifel ich ernsthaft, dass es zur Überfischung kommen kann. Gerade die wirklich großen Hechte sind doch meist alles andere als leicht zu fangen! Und die Reproduktionsrate solcher Tiere ist ziemlich hoch.

  • Fasziniert mich immer wieder, wie man so pauschal behaupten kann "den und den Fisch kann man einfacher fangen als andere"... :shock:


    Hallo?!? Was wenn nicht genau dieser Unterschied wie einfach man welche Fische fangen kann unterscheidet denn bitte alle Gewässer?!?
    Also am Weißensee fängst Du kapitale Hechte sehr viel einfacher als kapitake Zander, und am Rhein fängst Du sehr viel einfacher Zander als Hechte, und am Rursee fängt man sehr viel einfacher große Barsche als Hechte und Zander... usw!
    DAS ist doch wohl absolut überall verschieden, oder?!?

  • Hechte und Forellen sind leicht zu fangen, wenn genügend da sind.
    Also man fängt einen grösseren prozentualen Anteil des Gesamtbestandes als bei anderen Fischen. Deshalb ist der Bestand auch meistens schnell ausgedünnt und je weniger es werden, umso schwerer ist es natürlich einen beisswilligen Fisch zu finden. Auch das ist ein Grund, diese Fische vermehrt zurückzusetzen.
    Und ich rede hier nicht von "Forellen sind in aller Regel sowieso ohne natürliche Reproduktion". Bei uns sind Forellen nämlich in der Regel mit natürlicher Reproduktion.

  • Nö und Nö.


    Also in meinem Hausgewässer kommen sowohl Hecht als auch Zander vor und beides auch in beachtlichen Größen (Hechte bis 38Pfd., Zander bis 24Pfd.).
    Es ist wesentlich einfach einen Zander zu fangen!


    @ til:
    Deine argumentation ist leider nicht ganz schlüssig. Wenn Du von einer Art (deren Vermehrung natürlicherweise nicht beschränkt ist) mehr entnimmst, wird auch mehr davon wieder hervorkommen, da die Nischen ja frei werden (und nicht von adneren Spezies besetzt werden.) - immer vorrausgesetzt natürlich, wir reden nicht von einem 0,5ha Teich. Da es uns als Anglern nicht gelingen wird den Gesamtbestand nennenswert zu dezimieren, besteht auch nicht die Gefahr einer Bestandesvernichtung. :D

  • Wenn aber ein Bestand so dezimiert wurde , dass eine Vermehrung in dem Massen wie vorher nicht möglich ist wird der Platz laut Darwin von der nächst geeigneten Art besetzt .
    Oder auch , wenn eine Saison mehr Zander als üblich fehlen könnte deren Platz leicht von Hechten eingenommen werden .



    Deswegen halte ich nach reiflicher Überlegung und den gängigen Grundideen FF Argumenation eher für unschlüssig und sachlich nicht korrekt .

  • Die Praxis zeigt dass es dennoch meist genauso wie von mir beschrieben stattfindet.


    Zunächstmal kenne ich bis heute noch keinen Angelverein (an einem Gewässer über 5ha), der die Produktivität seines Gewässers, bzw. den Ertrag abzuschöpfen weiß.
    Dann ist es ja meistens so, dass sich in einem Angelverein genug unterschiedliche Gruppierungen finden, so dass es i.d.R. nicht zur gezielten Befischung einer einzigen Fischart kommt.
    Und selbst dann ist es noch so, dass bei den heimischen Fischarten (was ja soviele nicht sind) eigentlich jede Art ihre Nische hat (sowohl Habitat als auch Nahrung) und die wird spontan nicht von einer anderen Besetzt.


    Ansonsten hast Du natürlich Recht - für den Fall, dass eine Art so stark dezimiert ist, wird das sicherlich ein Problem!!! Ganz klar.



    Btw: Darwin (man bedenke auch mal, wann er das geschrieben hat!) philosophiert über Evolution!!! Und Evolution ist etwas, das ganz sicher nicht von heute auf morgen stattfindet. Ich kenne Darwins Theorien sehr genau... gemeint ist, dass es beim aussterben einer Art zwangsläufig dazu kommen wird, dass sich eine neue Spezies evolutiv entwickelt und diese ökologische Nische besetzen wird!
    Das hat nix mit unserem genannten Fall hier zu tun. Da geht&s um Zeiträume, die wir als Mensch schon gar nicht überblicken können! :roll:
    :shock: Ein Zander der im Kraut auf Beute lauert??? ;) :D

  • In den ersten Teilen der frühen Schriften von Darwin und wer hier noch wichtiger ist : Wallace . Geht es um die Selektion auch in kleineren Habitaten und in viel kürzeren Zeiträumen .


    Hier meine Quellen :


    Darwin and Henslow: The Growth of an Idea; Letters, 1831-1860.
    Barlow, Nora (Editor). London: John Murray, 1967.
    A Century of Darwin.
    Barnett, Samuel. London: Heinemann, 1959.
    Charles Darwin: a new life.
    Bowlby, John. New York: W.W. Norton, 1991.
    Darwinian myths: the legends and misuses of a theory.
    Caudill, Edward . Knoxville: University of Tennessee Press, 1997
    H. Dürrematt . Als Deutschland am Äquator lag . RoRoRo 1999

  • Dennoch, ist weder Selektion noch Evolution etwas, was in einem Zeitraum weniger Generationen stattfinden kann (ohne gezielte genetsiche Zucht).
    Unsere heutigen Fischarten (nicht die eingebürgerten) sind doch - egal in welchem Gewässer - relativ auf bestimmte Nischen fxiert.



    Und sowohl Wallace wie auch Darwin wären heute ja auch nicht mehr gerade die Jüngsten, ne?!? ;)
    Worüber unterhalten wir uns eigentlich gerade?!? Evolutionstheoreme?!? :lol:

  • Uhuhuhuhuh... Nu wird&s haarig.


    Um mal auf dem Teppich zu bleiben( bevor wir uns jetzt hier mühevoll kontroverse Thesen an den Kopp ballern, wie es auch schon Hunderte Wissenschaftler vor uns getan haben):
    "Survival of the fittest" ist was zunächst einmal etwas rein intraspezifisches (innerartliches)! Die Ausdehnung auf zwischenartliche Konkurrenz ist doch eher wage.


    Bei dem was ich oben erwähnt habe, ging ich davon aus (und das hab ich auch mehr als einmal geschrieben), dass es uns als Anglern -mit den uns zur Verfügung stehenden, erlaubten Methoden - in den seltensten Fällen gelingt, die Population einer Fischart vollständig abzufischen, zumindest wenn es sich um einheimische, sich reproduzierende Arten in größeren Gewässern handelt.
    D.h. Regenbogenforellen-, die meisten Karpfen-, und auch sehr viele Zanderbestände sind davon ausgeklammert!
    Aber:
    Ein massives Zurücksetzen nur einer Art, wie z.B. der Karpfen, bei gleichzeitigem Entnehmen der Exemplare der anderen Arten kann ungeahnte Folgen nach sich ziehen. Im Falle des Karpfens, kann es tatsächlich zur Verkrautung der Gewässer und zur Verdrängung anderer Arten kommen. Aber auch das ist ein extremer Fall! (Beim Karpfenangeln ist das Problem der Eutrophierung durch Boilie-Angler sicherlich wesentlich größer)
    Problematisch in etrster Linie ist jedoch sicherlich das unbegrenzte Zurücksetzen von Kapitalen. Dadurch kommt es nach und nach zu einem Überbestand dieser. Weil für manche ist >20kg kapital, für andere schon größer 10kg... langfristig werden nur noch ne Menge dicke Schweine rumschwimmen. Diese Großfische nehmen in Übermaß Nahrung zu sich, mit der die x-fache Anzahl kleiner Exemplare der gleichen Gattung zu ernähren wären, ohne dabei auch nur ein Gramm zuzuwachsen! Die Selbsterhaltung verbraucht dabei zuviel. Dadurch kommt Nachwuchs nicht mehr hoch (im schlimmsten Fall) oder Verbuttet. Und dann wird sich wieder gewundert, warum es nur riesige und sonst nur verbuttete Fische gibt.
    Unter natürlichen Bedingungen, würde es zu so einer Bestandesentwicklung nicht kommen. Das ist nachgewiesen!
    Selbstverständlich gilt die auch für sämtliche andere Fischarten. Dennoch sollte man gerade als Angler (der sein Gewässer ja auch pflegen will) nicht einfach drauflos sämtliche Kapitale zurücksetzen.



    Zudem ging es hier ja um den Einfluß des Menschen, auf die Populationscharakteristik von diversen Fischarten. Da ist "Survival of the fittest" wohl eindeutig zu unseren Gunsten!!! :D :lol:

  • @ Zanderschreck,
    Du...wirf mit bitte nicht mehr vor, dass ich mich zu wissenschaftlich äußere, hier im Forum gibt es, die Seite vorher belegt das, noch ganz andere Kaliber. Trotzdem sehr interessant zu lesen.

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