Muss ich alle Fische entnehmen ?

  • Stimmt das man alle gefangenen Fische töten muss und mitnehmen oder vergraben muss?
    Weil ich Karpfen angeln möchte und mir ist das zu schade grosse Karpfen die schon paar jahre leben zutöten ohne Grund darum will ich das wissen :D
    Und ich will eigentlich alle Karpfen zurück setzen 8)
    Danke für jede antwort :D
    MFG CoolCarp

  • Deine Aussage "Und ich will eigentlich alle Karpfen zurücksetzen" solltest du jedem Kontrolleur oder Polizisten gegenüber für dich behalten. Denn damit verstößt du vorsätzlich gegen das jeweilige Fischereigesetz.
    Gegen selektive Entnahme, falscher Fisch, zu groß etc. kann keiner groß was sagen.
    Aber ja, gerade in Bayern gibt es ja diesen Totschlag-Paragraphen.

  • Ich angle auch in Bayern, doch diesen Spruch hab ich noch nie gehört.
    Natürlich muss man maßige Fische entnehmen(solange sie keine Schonzeit haben).
    Aber untermaßige Fische müssen zurückgesetzt werden.
    Meiner meinung nach ist das mit der Pflichtentnahme Schwachsinn... Aber mich fragt ja keiner xD
    Um zur Frage zurückzukommen: Maßige Fische: Ja, untermaßige: Nein.
    Und das mit dem Vergraben macht man meines Wissens nur mit kranken Fischen.

  • Dieses "Tötungsgebot" ist typisch Deutschland. :roll:
    Ich hab das Gefühl, dass man in Deutschland nach dem Motto "Ganz oder gar nicht" bzw. Tot oder lebendig verfährt. Grauzonen gibt's nicht! Das ist allerdings auch nur beim Tierschutz so. Aufgrund unserer (der deutschen) Geschichte ist das Verbot der Sterbehilfe bei Menschen zum Beispiel gegensätzlich zu dem Verhalten gegenüber Tieren. Siehe die prozentuale Anzahl der von der PETA getöteten Heim-Tiere (ich weiß; ist nicht DE).


    Meiner Meinung nach sollte es beim Angeln solche Grauzonen geben. Weder das (hoffentlich selektive) Entnehmen noch das Zurücksetzen maßiger Fische sollte verboten oder geächtet werden. Ein guter Kompromiss wäre imho ein Zwischenmaß.


    Und nochmal zu deinem Wunsch Fische wieder freilassen zu wollen: das sollte kein Problem sein wenn man es richtig anstellt und mit dem "richtigen" Gedanken ans Wasser geht. Mit der Erklärung, dass du den Fisch nicht verwerten kannst, weil er zu groß oder eine andere Art ist, kann dir niemand was. Aber wie schon gesagt sollte man beim Ansprechen von konsequentem C&R vorsichtig sein und es bei fremden Anglern oder gar einem Richter/Polizist etc. tunlichst lassen.

  • Mein Gott ... in der deutschen Bürokratie gibts eben nur schwarz oder weiss


    Wo käme man hin wenn der Bürger selbst in die Lage versetzt wird, Entscheidungen zu treffen ...?


    Wie will man unanfechtbare Urteile aussprechen wenn ein schwammiger Gesetzestext als Vorlage dient ..?



    Wir schreien doch regelrecht nach Reglementierung ...!


    ... und somit bekommt bei uns jeder das, was er verdient 8)

  • Hi! Ich entnehme selektiv - also fast garnichts... .
    Und ich bin sowas von bereit, das auch jederzeit vor Gericht zu verantworten....!
    Petri


    Manchmal hoffe ich geradezu, daß sich mal so ein Peta Aktivist an mir und meinem Gebaren stört und ich die Gelegenheit bekomme mal richtig aktiv zu werden... :badgrin: :badgrin: :badgrin:

  • Ich release die meisten Fische und das mit gutem Gewissen. Festmachen tue ich das am jeweiligen Geschmack und der Größe des Fisches. Einem guten Zander oder großem Barsch kann ich nicht widerstehen. Sind eh sehr empfindlich und kippen leicht um nach dem Abhaken.


    Karpfen dürfen alle wieder schwimmen. Sie bereichern doch sehr unser Angebot an gutem Angelsport.

  • Ich gehe angeln und ich fange Fische. Der Rest geht die liebe Welt einen Dreck an. Wozu also diese "heroischen Statements"? Genießen und Schweigen, so macht das der wahre Gentleman!

  • Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich gerade deinen Beitrag gewählt habe, um aufzuzeigen, wie solche Bekenntnisse in die Hose gehen können. Das schlimme dabei noch zusätzlich, das Internet vergisst nichts!


    Also nochmal: Das ist kein persönlicher Angriff, sondern ein allgemeiner Fingerzeig!


    Zitat von cyprinus_bau

    Ich release die meisten Fische und das mit gutem Gewissen. Festmachen tue ich das am jeweiligen Geschmack und der Größe des Fisches.


    Damit bringst du unmißverständlich zum Ausdruck, dass du dich um bestehende Rechtsvorschriften nichts scherst. Du biegst dir das Recht, gerade so, wie es dir beliebt. Da hätte man dich, so man wollte, schon das erste mal an den Gonaden.


    Zitat von cyprinus_bau

    Einem guten Zander oder großem Barsch kann ich nicht widerstehen. Sind eh sehr empfindlich und kippen leicht um nach dem Abhaken.


    Bei der Aussage kann dir keiner was anhaben, aber auch hier ist tendenziell noch zu erkennen, dass du es mit den Bestimmungen recht freizügig meinst.


    Zitat von cyprinus_bau

    Karpfen dürfen alle wieder schwimmen. Sie bereichern doch sehr unser Angebot an gutem Angelsport.


    Ab hier wirds dann so richtig anfechtbar. Du teilst mit, dass du entgegen aller Bestimmungen und das mit voller Absicht handelst. Analog könntest du auch schreiben, „ich mißhandle mein Haustier nur so zum Spass“. Das klingt extrem krass, aber genau so kann es dir jeder auslegen, der dir ans Bein pinkeln will.


    Lass also irgend einen Aktivisten das lesen und wenn der grad seinen schlechten Tag hat, dann marschiert er auf die nächste Polizeidienststelle und erstattet eine Anzeige wegen vorsätzlicher Tierquälerei gegen dich. In so einem Fall muss ein Staatsanwalt tätig werden. Nicht weil er böse ist, sondern weil es bei Straftaten so gefordert ist. Er wägt dann ab, ob ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht und ob die Sache weiter zu verfolgen ist und zwar mit allen denkbaren Konsequenzen.


    Was dann dabei herauskommen wird, ist sehr fraglich. Tatsache wird aber in jedem Falle sein, dass du sinnlosen Ärger und Aufwand durch ein paar leicht hingeschriebene Worte hast. Müsste doch nicht sein!? Man kann sich das alles ersparen, wenn man nur ein klein wenig aufpasst, was man sagt.


    Man kann völlig problemlos berichten, wie man einen Fisch maximal schonend zurücksetzt, denn das müssen wir Angler sogar, wenn eben dieser Fisch eines besonderen Schutzes unterliegt und Beifang war, daher zurückgesetzt werden muss. Aber wir sollten uns tunlichst davor hüten, generelles Zurücksetzen lauthals anzukündigen.


    Wir können auch im Zuge einer Diskussion fordern, dass die Gesetzeslage doch bitte in eine bestimmte Richtung zu ändern sei. Aber wenn wir postulieren, dass wir die aktuellen Gesetze brechen, kann es bedenklich und vor allem anfechtbar werden!


    Das bedeutet auch nicht, dass wir uns nun aller Fangfotos und Berichte entsagen müssen. Das kann man auch weiterhin mit gutem Gewissen und größtem Vergnügen machen. Man muss nur das Finale offen lassen. Keine Angriffsfläche bieten. Schaut euch mal den alten Western „Valdez kommt“ mit Burt Lancaster an. Es reicht die Schlußszene. Da stehen sich der Gute und der Böse zum finalen Duell gegenüber. Plötzlich ist das Bild schwarz und es fällt ein einziger Schuss. Keiner erfährt jemals, wer gewonnen hat. Mit genau so einer Inszenierung kann kein Mensch und ist er noch so ein Schmutzbuckel, je einen Fangbericht anfechten!


    Es ist einfach nicht immer gut, alles zu sagen, zu zeigen, zu schreiben. Das ist es, was ich mit dem Gentleman und dem Schweigen meine!

  • Glaubs mir, ich fechte auch gerne. Aber nicht so bevorzugt gegen Windmühlen, wie der Herr Don Quixote de la Mancha.

  • Zitat von andal

    Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich gerade deinen Beitrag gewählt habe, um aufzuzeigen, wie solche Bekenntnisse in die Hose gehen können. Das schlimme dabei noch zusätzlich, das Internet vergisst nichts!


    Also nochmal: Das ist kein persönlicher Angriff, sondern ein allgemeiner Fingerzeig!


    Kein Problem, Andal.
    Diese Diskussion zeigt, auch wenn die Beteiligung noch nicht sonderlich rege ist, wie ein Umdenken in der Anglerschaft, vor allem bei den jüngeren stattfindet und wie dieses Umdenken in der Gesellschaft ankommt.
    Wo auch immer ich zum Angeln hinkomme, wird releast, weil es nachhaltig ist.
    Auch hier im Forum und anderen Plattformen wird dieser Gedanke gepflegt und auf Bildern gezeigt.
    Aber als Fechten würde ich das nicht bezeichnen.

  • Ich sag nur eins dazu , ich bin froh Österreicher zu sein , und das wir die Probleme noch nicht haben , bei uns bekommt man als Mitglied im Verein nur eine Jahreskarte pro Jahr , wenn ich alles mitnehmen müsste , dann dürfte ich drei Viertel vom Jahr nicht mehr Fischen gehen.


    Zusätzlich müsste ich noch ein Fischgeschäft eröffnen , und Tiefkühltruhen Kaufen , wo sonnst hin mit den vielen Fisch !!!!


    Hab Gestern eine Barbe mit 80,5 cm Gefangen über 5 Kilo schwer , selbst wenn man mir die Karte Entziehen würde , wird so ein Ausnahmefisch wieder Zurückgesetzt.

  • Das größte Problem bei der ganzen Sache ist, dass wir ernsthaft versuchen mit vernunftgeprägten Argumenten anzutreten und in der Sache auch absolut Recht haben, was die Nachhaltigkeit einer, sagen wir es einmal sehr zurückhaltenden Entnahme anbelangt. Unser Gegenüber besteht dagegen aus geifernden sogenannten Tierrechtlern, mit selber genügend Dreck am Stecken.


    Mit geistig verarmten Leuten kann man nicht diskutieren. Sie ziehen einen auf ihr Niveau herunter und schlagen einen dort mit ihrer überragenden Erfahrung.

  • Das Stichwort ist wohl die selektive Entnahme...


    Ich angle prinzipiell zum Essen, setze aber auch durchaus zurück...


    Wer alles entnimmt (wenn er oft angelt) ist wohl nicht zeitgemäß, wer aber alles aus Prinzip releast hat sich eindeutig das falsche Hobby ausgesucht.


    Zum Thema Diskussion mit PETA etc. kann ich Andal nur zustimmen ;)


    LG

  • Zitat von Taxler

    Wir schreien doch regelrecht nach Reglementierung ...!


    ... und somit bekommt bei uns jeder das, was er verdient 8)


    Ja, das hat in Deutschland freilich eine lange Tradition. So richtig unangenehm auffallen tut's einem aber erst, wenn man einmal ein paar Jahre im Stück außer Landes war. Denn als erstes entdeckt man dabei, und zwar ziemlich bald, wie viel man selbst davon so in sich hat: Nicht eben wenig. Und kommt man irgendwann zurück nach einer langen Entwöhnungskur, braucht man erst einmal eine ganze Weile, bis man sich an diese ganz besondere folkloristische Eigenart halbwegs wieder gewöhnt hat. So ganz gelingt einem das aber nicht mehr, mit diesem Flash back von einem Kulturschock muss man dann leider leben. Wer einmal lange "draußen" war, wird wissen, was gemeint ist.


    Und eines ist sicher: Wenn's irgendwo auf dieser Welt das gelobte Angelland gibt - Deutschland heißt es jedenfalls nicht.

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