Hallo zusammen!
Mir ist heute etwas unglaubliches passiert und davon möchte ich euch kurz berichten.
Es überkam mich gestern Abend einfach und ich musste zu meiner geliebten Warnow. Im Kühlschrank waren noch 50 Tauwürmen und 20 Dendrobener, also war ich gut gerüstet für eine Nacht.
Mein Ziel war ein Warnowabschnitt bei Kassow, eine mir vollkommen unbekannte Stelle. Um 23 Uhr bin ich angekommen und habe schnell meine Ruten scharf gemacht und noch ein paar KöFi´s gestippt, Brassen und Plötzen um die 20-23cm (nur geschätzt).
Ich hatte gelesen das an dieser Stelle oft Waller im Bereich von 1,5m -1,9m gefangen werden und ich entschied mich eine Rute mit einem Brassen und eine mit 20 Tauwürmern. Aber die ganze Nacht schwiegen die Aalglocken mit bösartiger Beharlichkeit, ich hatte noch eine dritte Rute mit einem Tauwurm für Aal ausgelegt.
Die Nacht verging und morgens gegen 4 Uhr kam ein Regenschauer der mich gänzlich durchnässte, störte mich aber nicht weiter, ich wollte angeln und entspannen.
Mit dem Tag kamen auch richtig hohe Temperaturen. Waren es in der Nacht noch 12-13°C so waren es mit mal 22°C.
Dann um die Mittagszeit kam ein brachialer Angriff auf meinen Brassen an der U-Pose. Die Black Cat Passion Pro neigte ehrfürchtig ihre Spitze bis zur Hälfte des Blanks. Ich war wie versteinert, hatte ich doch bisher nur Wallerbisse in Videos gesehn, und wusste nicht was ich machen sollte, schließlich war ich allein und der Fisch schien mir doch ziemlich stark und auch wenigsten meine Größe zu haben (ich bin knapp 1,90m groß). Nach ein paar Sekunden hatte ich mich gefasst und ich setzte einen kräftigen Anschlag. Sofort spürte ich die enorme Kraft meines Gegner und mir war klar das muss ein guter Waller sein. Ein starker Drill begann und der Waller zog trotz fest geschlossener Bremse munter Schnur von der Rolle und schoss Richtung Seerosenfeld. "Bloß nicht da rein, dann ist alles verloren!" dachte ich und begann nun auch Druck auf meinen Traumfisch auszuüben, mit Erfolg, ich konnte ihn von den Seerosen fern halten, dafür ging es nun schnell gegen die Strömung, der Druck wurde immer stärker und mir schmerzten leicht die Arme, dabei dauert der Drill vielleicht 3-5 Minuten grade mal.
Und dann kam was kommen musste. Die Schnur erschlaffte, sämtlicher Druck war von der Rute genommen und ich dacht nur "Scheiße Achim das ist ein Schnurrbruch!" also kurbelte ich die Schnur ein, aber zu meiner Verwunderung war alles noch dran, sogar der Brassen (oder das was übrig blieb von ihm.
Ich konnte mir da keinen Reim drauf machen. Was war passiert? Hatte ich falsch gehandelt? Niedergeschlagen setzte ich mich in meinen Stuhl und sah auf die Warnow.
Tja das war meine Angeltour an diesem Wochenende und obwohl der Waller verloren ist muss ich mich bei ihm bedanken, denn er hat noch mehr meine Leidenschaft für diese Urgiganten geweckt. Nie habe ich so eine brachiale Gewalt und Kraft erlebt und ich will mehr davon! Mich hat das Welsfieber nun endgültig angesteckt.
Hier noch ein paar Bilder von meiner Angelstelle.
Liebe Grüße Achim =)