Turus Ukko

  • Zitat von Siggi R.

    ist er wirklich so fängig wie man öfters liest?


    Am passenden Gewässer und in der Hand des richtigen Anglers JA. Wie übrigens jeder andere Wobbler zu seiner Zeit am richtigen Ort auch.

  • Klar fangen die, warum sollten sie nicht. Jedoch: Es gibt längst modernere Crankbaits, die keinen Yota schlechter fangen, aber sich erheblich besser werfen lassen und obendrein haltbarer sind als die Turus Ukko.


    Aus nostalgischen Gründen habe ich zwar noch ein paar davon, aber offen gesagt: Zu meinen Favoriten zählen sie nicht mehr.

  • Das sind halt Crankbaits mit einer sehr langen, ehrwürdigen Tradition. Nur: Besser als andere fangen sie deshalb nicht.


    Aber es gibt heutzutage einfach keinen stichhaltigen Grund mehr, sich noch mit Baits herumzuärgern, deren Wurfeigenschaften schlicht nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Und das schon gleich gar nicht bei Crankbaits, die ja Köder zum Strecke machen sind.


    So leid es mir tut um die alten Erinnerungen an einen Klassiker, aber die Turus Ukko kann man nun beim besten Willen nicht mehr zur Neuanschaffung empfehlen, denn es gibt längst Besseres. In den 60er und 70er Jahren waren sie state of the art. Aber seither hat sich doch einiges getan in der Ködertechnik. Und wenn ich heute so zurückdenke an gewisse Balsaholz-Baits mit ihren geradezu unterirdischen Wurfeigenschaften, weiß ich jedenfalls, dass ich dahin ganz bestimmt nicht mehr zurück möchte.


    Aber als hübsche kleine Erinnerungsstückchen an eine andere Zeit haben sie schon noch ihren besonderen Reiz.



    Kleiner Zusatz, etwas ab vom eigentlichen Thema:


    Crankbaits, so es sich nicht um winzige Mini-Ausführungen handelt, werden heute von nicht wenigen Leuten (auch von mir) mit Baitcaster-Gerät gefischt, in den USA schon viel länger. Und spätestens dann wird ganz klar, warum die Ködertechnik nicht stehengeblieben ist bei der Perfektionierung der bloßen Laufeigenschaften, sondern mit der Zeit die Wurfeigenschaften als gleichrangiges Qualitätsmerkmal zusehends mehr Berücksichtigung finden mussten. Denn schlecht fliegende (Crank-) Baits, schon an Stationärgerät alles andere als ein Vergnügen, sind an Baitcaster-Combos ein No Go.


    Aber warum überhaupt Baitcaster-Gerät für Crankbaits? Nun, auf Barsch hat es Vorteile, mit Mono oder sogar FC als Hauptschnur zu fischen. Diese Schnüre lassen sich aber besser mit BC-Rollen als mit Stationärrollen verarzten. Zweitens ist die Gefahr, dass sich gewisse längliche Crankbaits beim Wurf im Vorfach verheddern, mit einer Multi oder BC-Rolle erheblich reduziert. Und drittens sind bei sehr schweren, großen Crankbaits Multirollen sowieso im Vorteil. Dass daneben im Baitcaster-Bereich viel mehr speziell auf Crankbaits abgestimmte Ruten angeboten werden, kommt nebenher noch hinzu. Wenn man Crankbaits mit BC-Gerät fischt, ist es vor allem bei größeren Tiefläufern vorteilhaft, eine Rolle mit eher niedriger Übersetzung zu wählen (60cm oder weniger Schnureinzug pro Kurbelumdrehung). Das macht das Einholen ermüdungsfreier. Und bei den ganz großen Klamotten kann auch ein Power Handle an der Rolle nicht schaden.


    Wirkliche Vorteile hat herkömmliches Stationärgerät, wenn es um Kunstköder geht, vorrangig nur bei zwei Baittypen: Bei ultraleichten Baits und beim Jiggen mit Shads und dergleichen. Aber für die Mehrzahl der modernen Kunstköder, besonders solche, die über die Rute geführt werden müssen, ist Baitcaster-Gerät in der Regel besser geeignet. Allerdings mit zwei erwähnenswerten kleinen Unannehmlichkeiten: Baitcaster-Gerät ist bei gleicher Qualität meistens teurer als Stationärgerät, speziell die Rollen (von Billigrollen kann man hier nur dringend abraten, die gut brauchbare Mittelklasse beginnt bei über 100 Euro), und außerdem ist die Abstimmung von Rute, Rolle und Ködergewicht sehr viel kritischer. Suboptimale Dimensionierung und Zusammenstellung verzeiht BC-Gerät viel weniger als Stationärgerät. Einfach in einen Laden rennen und das Nächstbeste kaufen, genügt hier nicht.


    Und: Für reine Uferangler ist BC-Gerät nur dann empfehlenswert, wenn es nicht darum geht, maximale Weiten herauszuholen. Denn vom Ufer kann man sich die Windrichtung oft nicht aussuchen. Aber das Werfen gegen den Wind ist mit BC-Gerät (noch) problematischer und erfordert viel Routine. Bessere Weiten erzielt man in diesem Falle immer mit Stationärgerät.

  • Muss ja auch nicht sofort sein, das kann man später immer noch probieren. Stationärrollen sind einfacher, gerade wenn man anfängt, nur sind sie halt nicht für alles die beste Wahl.


    Baitcaster allerdings auch nicht. Gibt einige Fälle, wo Stationärrollen die bessere Wahl sind.

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