Suche Hilfe beim Schnuraufspulen

  • Das ist, wenn ich recht erinnere, eine Schnur mit einer spezifizierten Tragkraft von über 20kg. Großzügig dimensioniert schon für Regular Bull Dawgs und andere Baits in der 150g-Klasse und entsprechende Ruten.


    Ich weiß nicht, wie es bei Deiner Rute ist. Aber viele Hersteller geben Spezifikationen für den Schnurtragkraftbereich, der für eine gegebene Rute angemessen ist. Wenn ich das richtig im Kopf habe, besitzt Du eine Rute mit 42g Maximal-WG. Dafür reicht eine Schnur mit weniger als der Hälfte der Tragkraft der von Dir gekauften Schnur dicke aus.


    Und vergiss bloß die Durchmesserangaben bei Geflochtenen, die stimmen hinten und vorn nicht. Die einzigen Parameter, die bei einer geflochtenen Schnur wirklich zählen, sind die Tragkraft, die Knotenfestigkeit und die Qualität der Flechtung. Vorausgesetzt, die Tragkraftangaben sind realistisch, was auch nicht bei allen Herstellern der Fall ist. Durchmesserangaben sind vollkommen unsinnig und bloß ein Werbe-Pseudoargument. Vor allem dann, wenn man, wie üblich, bei nicht rund geflochtenen Schnüren an der dünnsten Stelle "misst". Alle geflochtenen Schnüre sind aus Dyneema-Fasern gemacht; aus physikalischen Gründen kann eine Schnur bei gleicher realer Tragkraft gar nicht wesentlich dünner sein als eine andere.

    Und was die Qualität der Flechtung angeht: Da kriegt man in der Regel, wofür man bezahlt hat. Top-Schnüre (Stren und Stroft zum Beispiel) kosten schnell mal das Doppelte wie mittelmäßige. Günstige Schnüre haben notwendig eine Flechtung schlechterer Qualität als teure Schnüre. Und lass bloß die Finger von "thermofused" Schnüren, denn die taugen nicht viel.


    Ziemlich zwecklos sind auch beschichtete Schnüre, denn die Beschichtung hält nicht lange. Dito muss eine gefärbte Schnur nicht sein, außer man fischt eine Methode, wo man die Schnur dauernd im Auge haben muss. Aber für Hardbaits ist das vollkommen unnötig, dafür ist eine hellgraue, ungefärbte Schnur am besten. Denn gefärbte Schnüre halten die Farbe sowieso nicht gut, und eine hellgraue Schnur ist gegen den Himmel noch am wenigsten sichtbar. Sieht halt nicht so schick aus wie was Buntes, aber das ist schnurzpiepegal. Gibt natürlich auch Leute, die sich die Farbe ihrer Schnur abgestimmt passend zur Farbe von Rute und Rolle kaufen. Ähm, nun gut, wem das Spaß macht - und ansonsten spare ich mir da lieber jeden weiteren Kommentar.


    Aber ob sich teure Schnüre lohnen? Ja, nämlich dann, wenn man nicht gerade dort fischt, wo dauernd Abrisse drohen. An der Hamburger Elbe mit ihren Steinpackungen lohnt es sich zum Beispiel nicht.


    Na, und dann gibt's da aber noch das Thema "Schnurgeräusche" - manche Geflochtene sind "lauter", andere weniger. Die teure Stroft GTP R zum Beispiel ist relativ "laut" aufgrund ihrer besonderen Flechtung. Aber dazu würde ich dann mal so sagen: Man kann an die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria glauben oder man kann es ganz einfach lassen. Das Schlimmste, was dann passieren kann: Dass man nicht in den katholischen Himmel kommt, aber wohlmöglich ja in den evangelischen. So ähnlich, wie man an die segensreiche Unsichtbarkeit von FC in stocktrübem Wasser glauben kann oder an den einzig richtigen Bait oder an die einzig richtige Farbe bzw. an jenen zartgelben, garantiert handgemalten Farbfleck am Arsche des Minnows. Oder auch nicht.


    Denn das Schöne am Angeln ist eben: Ein Jeder kann hier nach seiner Facon selig werden. Und für jede Art von unterhaltsamer Spökenkiekerei ist auch gesorgt. Außerdem: Was wäre denn das für ein Hobby, wo man nicht auch ein paar kleine Macken ausleben dürfte?

  • ich bin sowas von enttäuscht von der Schnur, sie ist wirklich viel zu dick und das schlimmste ist, dass die orangene Farbe abfärbt, meine ganze HAnd war nach dem Kontakt mit ihr orange :( ich werde mir nie wieder Berkley schnur kaufen, sondern nur noch Snyper, power Pro und die Tournament 8 Braid von Daiwa, weil sie so leise ist.

  • Irgendwie verstehe ich nicht ganz. Wegen jedem Gimmick machst du einen eigenen Fred auf und dann kaufst du dir blindlings so einen Strick, von dem das ganze WWW rauf und runter abrät, weil da gar nichts stimmt!

  • Ja nee is klar! :roll:


    Jetzt weißt du wenigstens, was von solchen "Produktempfehlungen" bezahlter Schreiber zu halten ist. :lol:

  • Ich kann die Schnüre von Gigafish nur empfehlen... Preis -Leistung stimmen einfach in meinen Augen und ich bekomme sie in guten Längen und auf Rechnung.


    Zudem sind die Testspulen für unentschlossene ne gute Sache in meinen Augen.

  • Zum Beispiel. Oder PowerPro, obwohl nicht mehr so gut, seit Shimano die aufgekauft hat. Aber durchaus noch ok.


    Und kauf um Gottes willen nicht nach "Durchmesser", guck da nicht mal hin, denn das ist alles vollkommener Blödsinn. Kauf nach Tragkraft und nach nichts sonst. Und danach, ob die Schnur einigermaßen rund geflochten ist. Für Deine Rute mit 42g WG brauchst Du was in der 7kg- bis 9kg-Klasse, das reicht dicke und dreimal, mit Reserve obendrauf.


    Mehr auf gar keinen Fall, denn soviel Druck kannst Du gar nicht machen mit solch einer Rute, um die Schnur durchzureißen. Von den Haken Deiner zum Teil kleinen Baits mal ganz abgesehen. Die würden eher aufbiegen vorher.


    Und zum Abfärben: Das tun's sowieso alle, je nachdem, wie viel Farbe draufgeklatscht wurde. Denn Dyneemafasern nehmen so gut wie keine Farbe auf. Da hilft auch keine wundersame "Beschichtung", die eh nicht lange hält.

  • Zitat von Siggi R.

    Ich finde 0,17er Schnur gar nicht so dick. Die hat doch bloß 7-10 kg Tragkraft


    Dann fischt du definitiv eine falsche Schnur!
    DIe mir von Diox empfohlene GIGAFISH powerline in der Stärke 0,11mm hat schon eine Tragkraft von 11,irgendwas kg xD

  • Ich komme mit meinem Messschieber auf ca. 0,12 mm.
    Dass das nicht genau ist, muss ich glaub ich nicht erwähnen xD
    bin trozdem extrem zufrieden mit der Schnur. Kann ich nur weiterempfehlen^^

  • Ich habe seit langem nur noch Stroft GTP R auf sämtlichen Rollen, aber das auch nur deshalb, weil ich ausschließlich vom Boot fische. Vom Ufer an der Elbe würde ich wohl auch was Günstigeres wählen.


    Aber wenn nichts reißen kann aufgrund von häufigen Hängern, rechnet es sich schon, eine teurere Schnur zu kaufen, jedenfalls beim Spinnfischen. Denn eine solche Schnur kann einfach länger draufbleiben auf der Rolle. Und das ganz besonders auf Multirollen, denn da macht es nichts in Sachen Wurfweite, wenn nach und nach einige Meter weg sind, was eh unvermeidlich ist. Ein Vorteil diese Rollentyps.


    Außerdem ist Stroft einer derjenigen Hersteller, die realistische Angaben machen, ohne zu beschönigen. Mir gefällt das, denn zu solchen Herstellern habe ich mehr Vertrauen. Und dafür bezahle ich dann auch gern ein bisschen mehr. Kann man leider nicht von allen Herstellern sagen.


    Zudem gibt man eh einen Haufen Geld aus fürs Hobby, bei den Spritkosten angefangen, da kommt's auf ein paar Euro mehr für die Schnur auch nicht mehr an. Denn die machen bei weitem nicht den Löwenanteil aus und fallen kaum ins Gewicht. Offen gesagt, finde ich es bisweilen fast schon skurril, wenn manche Leute bei (freilich wesentlichen) Nebenartikeln wie Wirbeln, Snaps, Vorfächern, Haken und Schnüren die schwäbische Hausfrau in sich entdecken, aber ohne mit der Wimper zu zucken einen halben Kartoffelkeller voller teurer Ruten und Rollen, kistenweise Kunstköder oder Echolote für 2000 Öcken kaufen. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik.


    Womit ich nichts gegen qualitativ gutes bis sehr gutes Gerät sagen möchte, das hat schon seinen Sinn, besonders beim Kunstköderfischen. Billigkram macht da auf Dauer wenig Freude, speziell bei den Rollen, aber auch bei den Ruten. Nur man muss ja nicht alles kaufen, was gerade so in Mode ist. Lieber weniger, aber dafür gut abgestimmt auf die gegebenen Verhältnisse und von erstklassiger Qualität. Denn davon hat man mehr. Wenn's wirklich gut überlegt ist, kann es sinnvoll sein, auch mal 400 oder 500 Öcken für eine Rolle auszugeben. Nämlich dann, wenn man gedenkt, die über viele Jahre zu fischen, sie daher pfleglich behandelt und regelmäßig die nötigen Wartungsarbeiten macht. Dann rechnet sich das durchaus.

  • Beispiel aus der Praxis:
    Laut den Durchmesserangaben von Gigafish hätten 265 Meter auf die Rollenspule passen sollen, nach den Angaben von Stroft zu Tragkraft und Durchmesser ca. 120 Meter.
    Auf einer Rolle hatte ich mal 150 m der gelben Powerline aufgespult, da gingen im Laufe der Zeit einige Meter verloren und ich hatte sie auf die andere Rolle gewickelt. Viel mehr als die verblieben Meter der Schnur hätten es nicht sein dürfen, die Rollenspule ist gut gefüllt. Hätte ich den Angaben von Gigafish vertraut, so hätte ich mehr als 100 Meter der schnur übrig...

  • Zitat von lelox

    Beispiel aus der Praxis:
    Laut den Durchmesserangaben von Gigafish hätten 265 Meter auf die Rollenspule passen sollen, nach den Angaben von Stroft zu Tragkraft und Durchmesser ca. 120 Meter.
    Auf einer Rolle hatte ich mal 150 m der gelben Powerline aufgespult, da gingen im Laufe der Zeit einige Meter verloren und ich hatte sie auf die andere Rolle gewickelt. Viel mehr als die verblieben Meter der Schnur hätten es nicht sein dürfen, die Rollenspule ist gut gefüllt. Hätte ich den Angaben von Gigafish vertraut, so hätte ich mehr als 100 Meter der schnur übrig...


    Ich will hier sicher keine Diskussion anfangen welche Firma die genaueren Angaben macht etc. Ich habe nur meine Meinung kundgetan, dass ich Schnüre von Gigafish gut finde.

  • Gegen Schnüre von Gigafish habe ich nix, sonst hätte ich auch keine auf der Rolle.
    Nur die Durchmesserangaben hinken etwas.
    Ich wollte nur einen Hinweis darauf geben, eine Schnur nicht nach den meist "erfundenen" Durchmesserangaben zu kaufen.
    Hätte ich in dem geschilderten Fall diesen Glauben geschenkt, so hätte ich mehr als eine Schnurfüllung auf Halde liegen.

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