Strategie gegen kleine Fische am Futterplatz

  • Ich habe folgendes Problem:


    In dem Gewässer in dem ich derzeit fische (Neckar) gibt es massenweise kleine Fische, vor allem „Babyrotaugen“ und Lauben. Ein gezieltes Angeln auf größere Exemplare (große Rotaugen, Brassen) ist kaum möglich.


    Größere Köder wie Mais oder Pellets scheinen die großen Fische entweder nicht zu mögen oder es sind nur kleine am Futterplatz. Jedenfalls gibt es mit diesen Ködern so gut wie keinen Biss.


    Meine Frage ist hier jetzt wie bekomme ich gezielt die großen Fische an den Futterplatz und vermeide so gut es geht die kleinen Rotaugen und Lauben? Kann man dies über das Futter steuern (abgesehen von Futter mit großen Partikeln)? Muss man evt. deutlich weiter draußen fischen? Hat jemand sonst gute Tipps wie man Abhilfe schaffen kann?

  • Zum Ersten : Sei froh, dass Du im Neckar Rotaugen und Lauben fängst, die meisten Fänge beim Stippen sind inzwischen Grundeln.


    Zum Zweiten: Die Größe der Fische kannst Du sehr gut mit Futter steuern, mit der Verwendung von größeren Ködern bist Du da schon auf einem sehr guten Weg. Wichtig an dem verwendeten Futter ist, dass Du keine Partikel hast, die aufsteigen. Das erreichst Du, indem Du Dein Futter am Tag vor dem Fischen ausreichend anfeuchtest, dann haben die Partikel Zeit, genügend Wasser aufzunehmen. Wenn Du Dein Futter angemacht hast, wirst Du am nächsten Tag sehen, dass Du es nochmal nachfeuchten musst.
    In dieses unaktive Futter kannst Du dann noch allerhand Zugaben untermischen, für Brassen würde ich momentan Würmer schneiden und untermischen, wenn ich es auf große Rotaugen abgesehen habe, kommen Caster zum Einsatz. Beides ist allerdings relativ aufwändig oder kostenintensiv.


    Wichtig ist es, dass etwas zum Futtern am Platz ist, wenn die dicken Fische eintreffen. Günstige Alternative sind abgetötete Maden, die verkriechen sich nicht im Grund und decken den Tisch, wenn Fische eintreffen.


    Meistens ist es von Vorteil, wenn der Köder ruhig präsentiert wird, dass mögen vor allem Brassen. Für Rotaugen kann es meistens auch etwas Bewegung sein, allerdings auf Grund und nicht über dem Grund !!


    Auch würde ich derzeit gleich zu Angelbeginn einen Großteil des Futters versenken und nur im äußertsten Notfall nachfüttern, je nach Strömung Maden / Caster oder auch Mais schießen. Größere Fische mögen an den meisten Gewässern keine Futterballen auf dem Kopf.

  • Zitat von Gerd aus Ferd

    Zum Ersten : Sei froh, dass Du im Neckar Rotaugen und Lauben fängst, die meisten Fänge beim Stippen sind inzwischen Grundeln.


    Das Problem gibt es im Neckar bei Stuttgart und Esslingen zum Glück noch nicht.


    Deine Tipps habe ich alle soweit auch schon umgesetzt, allerdings nur mit dem beschriebenen Erfolg: Kleine Rotaugen und Maden statt der erhofften großen Friedfische.

  • Eine sehr selktive Sache fällt bei dir ja schon mal fast komplett aus, da ja in BaWü quasi eine nächtliche Ausgangssperre für Angler, vulgus das Nachtangelverbot gilt.


    Versuche es mit The Method, mit der Pelletbombe. Das spart die Kleinfische weitestgehend aus. Wobei ja "große Friedfische" auch alles mögliche sein kann. So allgemein ist es nicht recht leicht, konkret zu antworten.

  • Zitat von andal

    Wobei ja "große Friedfische" auch alles mögliche sein kann. So allgemein ist es nicht recht leicht, konkret zu antworten.


    Primär sind Brassen mein Ziel. Gegen Nasen/Barben/große Rotaugen oder mal nen Karpfen habe ich auch nichts einzuwenden.

  • Dann würde ein ordentlich bindendes Futter verwenden, bei dunklem Gewässergrund in gelb, bei hellerem Grund in rot. Der Neckar ist eher dunkelgründig, also gelb. Unter das Futter eine ordentliche Portion geschnittene Würmer (die verkrümeln sich allerdings bei weichem Boden) oder / und einen Liter abgetötete Maden. Auf das helle Futter stellen sich weniger Kleinfische und die großen finden auf jeden Fall Futter, wenn sie an den Platz kommen. Wenn das Wasser sehr ruhig ist - kommt auch im Neckar hier und da vor- dann kannst Du noch ein Ukeleifutter untermischen. Hier ist es aber ganz wichtig, dass Du dieses Futter extra anmischst, einen Tag vorher. Und nicht nur feucht, sondern nass, so nass, dass es einen Brabbel gibt. Dieses Brabbel-Futter lässt Du ein, zwei Stunden stehen, damit es sich voll saugt. Und mit genau diesem Brabbel rührst Du dann das gelbe normale Futter an.


    Das ganze hat den Effekt, dass Fische, die auf dem Futterplatz wühlen eine Futterwolke erzeugen, die am Gewässergrund stehen bleibt. Das lockt in der Regel weitere Artgenossen an.


    Das ist eine Futtertaktik, die ein hohes Risiko hat. Wenn Fische anlaufen, dann kannst Du wahre Sternstunden erleben. Allerdings ist es auch nicht so unwahrscheinlich, dass Du einen Schneidertag erlebst, da sich so gut wie keine Kleinfische einstellen.

  • Nicht, wenn Du es übernass anmachst. Ein Ukelei-Futter ist nichts anderes, als ein Futter aus ganz feinen, leichten Mehlen. Unter normalem Einsatz sinken die Partikel ganz langsam im Wasser ab und bilden Wolken. Wenn Du das ganz feine Mehl allerdings an den Grund bekommst, ohne dass es wirkt, dann legt es sich auf den Grund und bleibt liegen. Kommt jetzt ein Fisch daher und gründelt am Futterplatz, dann wirbelt er das feine Mehl auf und es beginnt aufzusteigen. Durch das übernasse anmachen am Vortag steigt es aber nicht sehr hoch auf und würde absinken, sobald Ruhe am Futterplatz ist. Da aber immer Fische am Platz sind (hoffentlich) wird es immer wieder bewegt und bildet so eine kleine Wolke über dem eigentlichen Futterplatz. Diese lockt weitere Fische an.


    Aber wie schon geschrieben, das funktioniert nur bei stehendem Wasser oder ganz sanfter Strömung.

  • Zitat von Gerd aus Ferd

    Aber wie schon geschrieben, das funktioniert nur bei stehendem Wasser oder ganz sanfter Strömung.


    Und zwischen Plochingen und gut hinter Stuttgart ist der Neckar teilweise sehr zügig zwischen seinen betonierten Ufern unterwegs.

  • Zitat von andal

    Und zwischen Plochingen und gut hinter Stuttgart ist der Neckar teilweise sehr zügig zwischen seinen betonierten Ufern unterwegs.


    Das kann ich nicht beurteilen, da ich die Strecke nicht kenne. Deshalb kommt ja auch meine 'Warnung', dass das ganze auch sehr schnell ins Gegenteil umschlagen kann.

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