Mich überrascht das auch nicht, denn ich war ebenfalls einmal dem Glauben an FC aufgesessen. Und ich sollte noch dazu sagen: Es handelte sich nicht etwa um relativ dünnes 0,65er FC, sondern um solches von mehr als 1mm Durchmesser.
Das ging eine Weile gut, und mir ist im Nachhinein auch klar geworden, warum es gutging: Weil die Viecher in der überwiegenden Mehrheit aller Fälle den Bait gar nicht voll genommen hatten; das Vorfach hatte daher gar keinen Kontakt mit den Zähnen. Denn ich hatte fast ohne Ausnahme nur mit großen Swimbaits aus Hartplastik in der 28cm-Klasse gefischt.
Es ging also eine Weile gut bis zu jenem Tag, wo ein größeres Exemplar den Bait, einen Regular Bull Dawg, voll nahm. Das Vorfach war im Bruchteil einer Sekunde durch im Moment des Anschlags, gerade so sauber in der Mitte durchrasiert, wie oben auf dem Bild zu sehen. Und ich glaube kaum, dass das Viech diesen "Unfall" überlebt haben wird, denn zu dieser Zeit fischte ich so was noch mit zwei Drillingen plus nicht abgekniffenem Einerhaken auf dem Rücken. (Das mache ich heute nicht mehr.)
Und nein, es lag nicht daran, dass das Vorfach etwa schon beschädigt gewesen wäre. Denn ich bin pingelig und kontrolliere das nach jedem Biss oder Hänger. Fazit aus diesem unangenehmen kleinen "Ereignis" - unangenehm vor allem für den Fisch: Never ever again, FC kommt mir als Vorfach nie wieder an die Angel. Und wenn es noch so oft geschrieben wird: Dieses Zeug ist definitiv nicht hechtsicher.
Besagtes 0,65er Material habe ich übrigens auch, und ich verwende es relativ häufig. Allerdings nicht als Vorfach, sondern als abriebfeste Schlagschnur beim Fischen auf Hecht in Heavy Cover. Dafür ist es wirklich prima geeignet, zumal es sich gerade noch knoten lässt (verbesserter Albright-Knoten und Uni-Knoten mit vier Schlägen). Aber nur dafür, und davor sitzt immer das, was dorthin gehört: Ein Titanvorfach. Oder eines aus Stahl.