• Hi,
    gestern war ich mit einen Freund angeln. Ich habe bei den ersten 2 Würfen schon 2 Hechte rausgezogen. Ich habe den DAM Effzet Blinker benutzt. Leider habe ich nur 2 gefangen. Außerdem hatte ich noch 3 Fehlbisse.
    Mein erster Hecht war 54cm lang und mein zweiter ca. 55cm den zweiten haben wir nicht gemessen aber der war etwas größer!
    Ich habe den Frosch Köder von meinem Freund ausprobiert und der ist gut deshalb wolte ich ma fragen ob ihr mir einen empfehlen könnt.

  • Ganz gut ist der Deps Basirirsky, den es in einer "Hard Belly"-Version gibt - der Name sagt es schon, er ist zu einem Teil aus Hartplastik gemacht und daher etwas widerstandsfähiger. Allerdings kostet er etwas mehr und hakt natürlich auch nicht sicherer als andere Frogbaits. Es gibt auch noch eine vollständig aus Weichplastik gemachte Version davon, die auch sehr gut läuft. Aber die ist eben noch anfälliger gegen Hechtzähne, so wie alle anderen Frogbaits auch.


    Spaß macht es mit Frogbaits, aber die sind wirklich nur das allerletzte Mittel, wenn es anders gar nicht mehr geht, also speziell in dichten sommerlichen Seerosenfelder, wenn kaum noch große Lücken vorhanden sind. Ansonsten gibt's Besseres, nicht bloß in Sachen Bissverwertung, sondern auch in Sachen Langlebigkeit der Baits. Frogbaits zu fischen, kann bei guten Hechtbeständen ganz schön kostenintensiv werden auf längere Sicht.


    Kleiner Hinweis noch: Nicht bloß der richtig getimte Anschlag ist wesentlich für eine halbwegs akzeptable Bissausbeute, auch das Gerät ist es. Die Rute muss einiges an Rückgrat haben, um den nötigen kräftigen Anschlag durchzubringen. Spezielle Frogbait-Ruten, von denen es ein paar gibt, zum Beispiel von G.Loomis und Daiwa, sind allesamt ziemliche Prügel, außer im Spitzenteil. Allerdings handelt es sich durch die Bank um Baitcaster-Ruten. Die ich mal besaß - mittlerweile ist sie verkauft -, hatte ein maximales Wurfgewicht von über 100g. Nur um deutlich zu machen, dass das nicht gerade Ruten fürs Filigrane sind. Muss man nicht haben, aber die Rute, die man zum Frogfischen wählt, sollte schon etwas "Wumms" mitbringen. Ungünstig dimensioniertes Gerät erhöht die sowieso schon hohe Fehlbissrate nur noch mehr.



    Hier ein Link, wo Du Dir eine ganze Palette verschiedener Frogbaits angucken kannst:


    http://www.tacklewarehouse.com…dy_Frogs/catpage-HBF.html



    Hier einer auf eine spezielle Frogbait-Rute von Daiwa - allerdings eine aus der preislichen Oberklasse. So was lohnt sich nur, wenn man den größten Teil der Saison mit Frogbaits fischen muss aufgrund spezieller Gewässerverhältnisse:


    http://www.tacklewarehouse.com…_Rod/descpage-DSZBRC.html



    Hier eine noch teurere Frogbait-Rute der japanischen Firma Evergreen, mit der man auch kapitale Hechte ziemlich schnell in den Griff kriegt. Der Preis ist allerdings jenseits von gut und böse:


    http://www.tackle-monkey.com/e…ctics-tcsc-74x-tr-fr.html



    Und zum Schluss die deutlich weniger kostspieligen Frogbait-Ruten aus dem Hause G.Loomis. Von deren relativ niedrigem Wurfgewicht sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen, diese Ruten haben ein Mordsrückgrat:


    http://www.tacklewarehouse.com…_Rods/descpage-GFRCR.html



    Natürlich soll das keine Aufforderung sein, Dir so was zu kaufen. Das wäre einfach kompletter Irrsinn, wenn man vier-, fünfmal pro Saison mit Frogbaits fischt, dazu meist sowieso bloß auf Kleinviecher. Dafür genügt jede günstige Rute mit fast Taper (Spitzenaktion) und hinreichendem Rückgrat. Nur ein zu schwacher Schlabberstecken sollte es nicht sein, denn der kostet (noch) mehr Fehlbisse.



    Aber hier kannst Du Dir noch angucken, wie solche Baits sich mit Baitcaster-Gerät werfen lassen unter beengten Verhältnissen - nebenbei: diese Art zu werfen nennt sich "Pitching" und gestattet mit etwas Übung zentimetergenaue, präzise Würfe. Ein wenig kannst Du in diesem Clip auch den "watschelnden" Lauf und die glucksenden Geräusche des oben erwähnten Deps Basirirsky begutachten:


    http://www.youtube.com/watch?v=LtqFcwGPilE



    Na, und wo wir gerade bei Wurftechniken sind, hier noch eine andere Art, die sich "Skipping" nennt. Damit ist es möglich, einen Bait direkt unter überhängende Sträucher und Bäume oder Stege und dergleichen zu befördern. Braucht allerdings einige Übung, bis man das sicher hinkriegt. Mit kurzen Spinncombos übrigens erheblich leichter zu erlernen, mit Baitcaster-Gerät wie im Clip hingegen schon eine kleine Kunst:


    http://www.youtube.com/watch?v=2Xb-BLysHV8

  • Zitat von rhinefisher

    Wie bescheuert muß man für eine "special-frog-rod eigentlich sein...?. :badgrin: :badgrin: ?..?


    Die Frage, ob das jetzt bescheuert ist, lasse ich bewußt unbeantwortet. Aber es gibt dafür eine Erklärung, die absolut nicht auf die Spinnfischerei beschränkt ist, noch nicht einmal aufs Angeln per se.


    Wer sich einer Angelart verschreibt und die Spezialisierung womöglich sogar so weit treibt, dass er nur noch eine Fischart beangelt, der sieht sich relativ schnell einer gewissen Eintönigkeit gegenüber. Das wird dann eben damit kompensiert, dass sich die ohnehin schon sehr spezielle Ausrüstung immer noch mehr auf kleinste Nischenanwendungen verteilt. Überspitzt gesagt, für jeden Köder die eine, ganz besondere Kombo.


    Das sich der Allrounder und der Superspezialist dabei natürlich im gegenseitigen Verständnis voneinander entfernen ist auch klar.


    Wer am Ende mehr Recht hat, lasse ich auch unbeantwortet. Ich unterhalte mich aber lieber mit einem Zunftbruder, der einen weiten Horizont hat; die Dialoge sind einfach bunter. Variatio delectat!

  • Das "Bescheuerte" löst sich ziemlich schnell auf, wenn man weiß, dass solche Ruten auch für ganz andere Zwecke als Frogs brauchbar sind. Sie sind nur in ihrer Konstruktion, besonders im Spitzenteil, sehr gut auf Frogbaits abgestimmt.


    Gibt Leute auf dieser Welt, die sehr viel mit Frogbaits fischen (müssen), weil sie eben solche Gewässer haben. Die werden dann eher zu solch einer Rute greifen. Wenn man allerdings nur ein paar Mal pro Saison mit Frogbaits angelt, macht das keinen Sinn.


    Spezielle Ruten gibt es zum Beispiel auch für Spinnerbaits und Bucktailspinner. Muss man nicht haben, wenn man ab und an mal einen dranhängt. Aber wenn man sehr viel damit fischt, kommt eine solche Rute in Betracht, denn sie erleichtert einem die Arbeit ungemein. Das weiß man allerdings erst dann zu schätzen, wenn man solche Baits auch tatsächlich viel gefischt hat. Wer es noch nie gemacht hat, versteht natürlich nur Bahnhof und findet das skurril.


    Da ist es genau das gleiche: Man kann mit solchen Ruten für (große) Bucktails und Spinnerbaits auch Bull Dawgs und dergleichen fischen. Das geht durchaus, denn diese Ruten haben mächtig viel Rückgrat. Nur: Sie sind im Spitzenteil nicht für solche Gummilappen ausgelegt, sondern eben für besagte Blechköder, die selbst in den größten Varianten viel weniger Wurfgewicht auf die Waage bringen. Und das bedeutet, dass die Kraftübertragung beim Werfen schwerer Gummibrocken nicht optimal funktioniert, was Kraft kostet. Egal, wenn man ab und an mal einen solchen Gummibrocken dranhängt. Nicht mehr egal allerdings, wenn man das über einige Stunden pro Angeltag macht. Denn das geht dann gewaltig auf die Knochen, wenn die Rute nicht optimal funktioniert. Aber die soll einem ja gerade einen Teil der ohnehin schon anstrengenden Arbeit erleichtern, nicht hingegen sie nur noch weiter erschweren.


    Umgekehrt kann man mit für Bull Dawgs ausgelegten Ruten durchaus auch Spinnerbaits und Bucktailspinner fischen. Nur kostet das einiges an Wurfweite, und bei Spinnerbaits mit ihren Einerhaken erhöht sich die Ausschlitzgefahr, weil die Rute im oberen Teil nicht hinreichend nachgiebig ausfällt. Und obendrein puffern allzu kräftige Spitzenteile, wie sie für große Gummilappen gerade recht sind, die heftigen Vibrationen großer Blechbaits schlechter ab. Wiederum egal, wenn man nur ab und an mal einen dranhängt. Ganz und gar nicht mehr egal, wenn man es über mehrere Stunden und viele Angeltage macht - den Chiropraktiker wird's aber sicherlich freuen.


    Es ist im Prinzip genau das gleiche wie bei Leuten, die sehr viel jiggen. Auf kurz oder lang werden die sich eine Rute besorgen, die eine möglichst hohe Sensibilität aufweist, weil sie gelernt haben, diese Eigenschaft zu schätzen. Gelegenheitsjigger, die bloß ab und an mal so angeln, werden das allerdings nicht so bedeutend finden. Wie man eben auch mit einer 2,70m langen Spinnrute gelegentlich mal einen Jerkbait fischen kann. Aber kaum einer, der das regelmäßig und häufig macht, wird sich mit solch einer Rute begnügen. Denn das geht auf die Dauer ebenfalls gewaltig auf die Knochen, und eine Stationärrolle ist ergonomisch auch nicht gerade das Günstigste für solche Zwecke.


    Na, und zu der Bemerkung, "wer am Ende recht hat": Was soll das? Es gibt so viele verschiedene Arten zu angeln. Was man davon machen will und was nicht, ist einfach eine Frage der persönlichen Präferenzen und sonst gar nix. Daraus irgendetwas anderes ableiten zu wollen, ist gerade so lächerlich, als wenn man sagte, dass alle Ansitzangler Idioten seien. Sind sie nicht, nur ist eben die tradierte Angelei nicht mehr das alles dominierende Verfahren, sondern bloß noch eine Möglichkeit neben vielen anderen. Wenn das einigen aufs Ego schlägt, sicherlich nicht aus lauter edlen Motiven, ist das deren Privatproblem.

  • Hi!
    Scheinbar gehen viele Angler davon aus, dass ein Allrounder zwangsläufig in allen Disziplinen nur die Hälfte kann.
    Das muß nicht so sein.
    Angel ist nicht soo komplex.. .


    60Ru x 30Ro x 6SchSt x 8KöAr x 12 KöFa x 12 FiAr x 6 GewTy x 4 WetLa - L - Z = Erf 8) lg

  • Ich gehe von gar nix aus. Nur ist es so, dass ich, seit ich mich vorrangig auf Hecht spezialisiert habe, erheblich mehr an großen Exemplaren fange als früher. Einfach weil ich mich mehr darauf konzentriere und mehr Zeit dafür aufwende. Denn die sind nun einmal nicht so leicht zu fangen, und mit den üblichen Methoden ist dabei nicht allzu viel zu bestellen.


    Warum so? - Weil es mir gerade so gefällt, und mehr gibt's dazu gar nicht zu sagen. Wenn ich keine Lust mehr dazu haben sollte eines Tages, werde ich was anderes machen. Aber momentan kann ich nicht klagen, die Angelegenheit ist nach wie vor hochinteressant. Die alten Hechtmuttis haben ein ausgesprochen varibales Verhalten und liefern einem einen spannenden Stoff auf viele Jahre. Denn immer wieder gibt es eine neue Nuss zu knacken und immer wieder lernt man Neues dazu. Öde kann das nur finden, wer keinen blassen Schimmer davon hat.


    Und da ich nicht gern auf dem Hintern sitze, denn das tue ich schon genug im Büro, ziehe ich Angeltechniken vor, wo ich mich viel bewegen und ein wenig anstrengen muss. Die spärlich gestreuten großen Hechte sind dafür gerade die passende Spezies, denn die kriegt man am besten, wenn man selbst beweglich ist - die sind es nämlich auch über den größten Teil der Saison. Ansitz ist da nur während der kalten Jahreszeit die bessere Methode, ansonsten nicht.


    Andererseits: Mit 'ner Kiste Becks gemütlich am Ufer zu sitzen, hat sicherlich auch seinen Reiz für Welche. Habe ich früher auch mal gemacht, sogar ausschließlich, aber irgendwann schlicht die Lust daran verloren. Aber ich habe rein gar nichts dagegen, wenn das andere gerade so machen. Ganz im Gegenteil, ist doch prima, denn so kommt man sich nicht in die Quere.


    Gibt's vielleicht was dagegen einzuwenden, any major constraints in this field? - Nein? - Na, das ist aber wirklich furchtbar nett, wenn ich die Erlaubnis dafür kriege.

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