Hecht in einem Maar, aber wie?

  • Moin Heiner,


    optimaler link!! Genau das, was ich gesucht habe!! Danke
    Bin gerade vom Fischen zurück.
    Nix gefangen, dafür reichlich versenkt.......he he
    Ich werde das jetzt im Herbst mal angehen und mit Ködern Größer 25cm fischen.
    Wenn man sieht, was sich schon die kleinen Hechte so reinziehen.........

  • Der Laden ist nicht spottbillig, aber dafür hat er Sachen, die man ansonsten in den USA bestellen müsste.


    25cm sind auch nicht zu viel im Herbst, der ja nun ansteht. Und in klarem Wasser sind Gummi-Swimbaits von möglichst natürlichem, unverdächtigem Aussehen immer eine Option.


    Ab 20cm kann man, ab 25cm sollte man bei denen aber einen zweiten Drilling bestücken. Das funktioniert zum Beispiel sehr gut, indem man den auf etwa 1,5cm bis 2cm abgekniffenen Schaft eines Wurmhakens (mit Widerhaken am Schaft) nimmt und daran Drilling sowie das nötige verlängernde Vorfachstückchen befestigt. In den Gummikörper eingeführt, hält der Wurmhaken-Schaft die Sache recht gut.


    Für solche Baits keine Schlabberrute verwenden, sondern eine mit ordentlich Rückgrat und Wumms. Sonst geht der Anschlag nicht durch. Die Drillinge nicht zu klein wählen, für Swimbaits in 20cm Länge ruhig Größe 1/0 oder 2/0.


    Ach und: Je größer die Baits werden, desto eher kommt eine Multi plus entsprechender Rute in Betracht. Aber das muss ja nicht sofort sein, darauf kommt man früher oder später eh von selbst. Wenn keine großen Wurfweiten nötig sind, kann man sich in extrem klaren Gewässern und bei starkem Befischungsdruck sogar überlegen, ob nicht eine dicke Monofile (0,40mm oder mehr) oder gar ein FC-Schnur in Frage kommen. Dickere Schnur auch deshalb, weil dünnere Schnüre dieser Art noch mehr Dehnung haben, und das ist nicht erwünscht, weil das den Anschlag noch mehr erschwert. Aber das geht dann eh nur noch mit Multis.


    Geflochtene ist natürlich besser in Sachen Anschlag und Ködergefühl. Aber es gibt ein paar Gewässer, wo die Sichtigkeit der Schnur tatsächlich eine Rolle spielt. In den allermeisten Gewässern nicht, aber es gibt ein paar. Für die großen Brocken keine zu dünne Geflochtene wählen. Bei 25er Swimbaits ist eine Geflochtene von 20kg Tragkraft oder mehr nicht übertrieben. An Multis werden bei solchen Gewichten meist noch dickere geflochtene Schnüre verwendet. Vor allem deshalb, um bei Fehlwürfen und eventuellen Schnurklemmern Köderverluste zu vermeiden.


    Wo Schleppen erlaubt ist, ist natürlich auch das eine Option. Der kleine Haken daran: Es fehlt der Moment des Bisses und die gesamte Köderführung. Deswegen schleppe ich persönlich nicht, auch wenn das ein gewisses, freiwillig gewähltes Handicap bedeutet. Ein geschleppter Fang ist irgendwie was anderes als ein manuell gefangener. Mir ist's manuell mit der Wurfangel gefangen erheblich mehr wert. Aber das ist Ansichtssache. Zweifellos ist Schleppen mit mehreren Ruten effektiver in einigen Situationen. Doch wenn man es weniger aus der "Maximalfangquoten-Perspektive", sondern eher von der sportlichen Seite sieht, hat das manuelle Spinnfischen mehr für sich. Auch im Freiwasser.


    Zumal ich finde, dass besagte raffgierige Maximalfangquoten-Ideologie sowieso nicht mehr angesagt ist. Das erinnert irgendwie an die verflossenen Zeiten von Akkordschichten und Fließbandproduktion. So nach dem Motto: Viel hilft viel. Aber das ist gequirrlter Quatsch, denn hier handelt es sich nicht darum, einen dreifachen Stachanow hinlegen oder irgendwelche "Leistungsnachweise" erbringen zu müssen. Es wäre denn, man zöge mangels anderer Gelegenheiten sein gesamtes Selbstwertgefühl aus einer vergnüglichen, aber nebensächlichen Tätigkeit wie dem Angeln. Aber Angeln hat überhaupt keinen irgendwie gearteten "Zweck", sondern ist bloß eine Freizeitbeschäftigung und sonst nix. Nichts weiter als ein unterhaltsames Spiel.


    Denn die Zeiten des Jagens und Fischens als Notwendigkeit liegen historisch schon ein ganzes Stückchen zurück in unseren Breitengraden. Weshalb die hierzulande - und tatsächlich fast nur hierzulande - gesetzlich festgeschriebene Bestimmung des Angels "zum Nahrungserwerb" ein anachronistischer Blödsinn ist, der alles Mögliche widerspiegelt, bloß nicht die Realität. Das wird zwangsläufig zu Konflikten führen, wenn Rechtsnorm und Rechtswirklichkeit derart auseinander klaffen. In den meisten anderen Ländern existiert derartiges überhaupt nicht, das ist bloß ein ziemlich verquaster deutscher Sonderweg.

  • Heiner nun sach doch mal an, wo Du so fischen gehst! Nur mal so aus Neugier. Wo gibt es derart unbefischte Gewässer, wie Du sie beangelst?
    Ein Freund von mir am Plauer See beispielsweise zieht auch regelmäßig dicke Brocken. Der kennt das Gewässer aber auch in und auswendig.

  • Die Gewässer, die ich befische, sind nicht unbefischt. Sie sind bloß etwas weniger stark befischt als solche, die dem allgemeinen Angelverkehr zugänglich sind. Die Auswirkungen des Befischungsdrucks, der eben auch hier nicht Null ist, merkt man trotzdem.


    Und in der weiteren Umgebung habe ich Gewässer wie etwa den Großen Plöner See oder den Schweriner See zur Verfügung, die so groß sind, dass sie so schnell nicht platt gemacht werden können. Nur komme ich aus beruflichen Gründen nicht so oft dorthin, sonst würde ich da viel öfter angeln. Denn das sind Topgewässer für Hecht- und Barschangler, besonders der große Plöner. Neben der für mich langen Anfahrtszeit hat der leider noch einen weiteren Haken: Es sind nur Ruderboote erlaubt, und der See ist so groß (und wegen seiner bisweilen tückischen Winde auch nicht so ganz ungefährlich), dass man sich da schon einen ganzen Tag nehmen muss, um überhaupt hinreichend lange Angelzeiten zu haben.


    In meiner unmittelbaren Umgebung habe ich einen 75ha-See. Kein Topgewässer, aber immerhin sind überhaupt noch ein paar kapitale Hechte drin. Mit viel Zeitaufwand kriegt man sie, aber nicht mal eben so auf die Schnelle. Und schon gar nicht mit einem Mepps Drei oder Heintz-Blinker. So was kann man da gleich vergessen.

  • Heiner, was meinst du, wäre es zur Zeit eher angebracht, Köder über oder unter 15 cm zu verwenden, wenn man Hechte bis ca. 70 cm hat?
    Wir haben hier viele stark verkrautete und flache (ca 1m) Altarme.

  • 15cm-Köder sind für einen 70er kein Problem. Aber wenn sehr viele kleine Exemplare drin sind, kann es an manchen Gewässern ratsam sein, auch etwas kleinere Baits zu nehmen.


    Die Frage ist eben: Wie viele untermaßige Schniepel will man in Kauf nehmen? Früher habe ich auch eher klein-klein geangelt. Quantitaiv bringt das mehr. Qualitativ nicht.


    Ködergröße ist aber ja nicht bloß Länge. Es gibt auch hochrückige Baits wie etwa den Hybrida K3, der nur 10cm lang ist, aber dennoch ein gutes, wenn man so will, hechtgerechtes Volumen bietet. Oder so was wie den kleinen Salmo Fatso Crank, der bei ebenfalls nur 10cm Länge ziemlich breit ist und daher auch schon unter die Rubrik Hechtköder fällt.


    In Seen mit relativ kleinwüchsigen Beständen ist es natürlich Blödsinn, mit Riesenbaits anzurücken. Es wäre denn, man hätte sich in den Kopf gesetzt, den letzten vielleicht irgendwo noch schwimmenden Kapitalen an den Haken zu bringen.


    Es gibt hier einen kleineren, aber tiefen See, wo zwar auch recht gute Exemplare drin sind, einige 90er und auch ein paar Meterviecher. Aber dort ist es höchstens in der kalten Jahreszeit angesagt, mit wirklich schweren Klamotten anzurücken. In der Regel genügt da ansonsten eine gängige 60g-Rute samt entsprechender Köder. Je kleinere Baits man dort fischt, desto mehr Schniepelchen gehen dran. Da muss man halt gucken, wo man die Grenze setzen will. Ich setze sie lieber etwas höher, weil ich keine Lust mehr auf verangelte Schniepel habe


    Standard-Hechtköder sind etwa die oben genannten oder sowas wie der "Jackson Real Jerk" in 17cm. Das ist überhaupt noch nicht groß, sondern das, was ein gut maßiger Hecht ohne weiteres nimmt. Selbst Untermaßige nehmen so was (leider) noch, wenn auch nicht mehr so gehäuft. Und zum Glück auch mit gelegentlichen Fehlbissen. So kann man schon ein wenig selektieren, wenn's auch keine hundertprozentige Lösung ist. Aber graduelle Verbesserungen sind besser als gar keine.


    Man kann aber auch selektieren, indem man sich weniger auf die schniepelträchtigen Stellen konzentriert und die öfter mal links liegen lässt. Und das sind in der Regel die unmittelbaren Randzonen. Man fängt dann stückzahlmäßig weniger. Aber dafür fängt man die besseren Exemplare, die sich nicht mehr im Schilf einigeln müssen, um nicht weggeputzt zu werden. Das wissen's natürlich nicht, das ist einfach so eingerichtet worden von der Evolution. Auch das funktioniert nicht hundertprozentig, aber es reduziert die Bisse von Untermaßigen ganz erheblich.


    Die Sache ist nämlich die: Es gibt nicht die eine, alles in Wohlgefallen auflösende Bestandsschutzmethode. Was es stattdessen gibt, sind viele kleine Verbsserungen wie die genannten, oder etwa die Frage der Hakenbestückung oder etwa die Perfektionierung der Anlande- und Abhakmethoden, die unter dem Strich und in der Summe einen Unterschied machen.

  • Ich bin ganz einfach der Meinung und denke Heiner wird mir Recht geben, dass man sein Zielgewässer kennen lernen muss, um die richtigen Ködergrößen wählen zu können. Es genügt nicht, nur den Raubfischbestand in dieser Gleichung zu betrachten, es gilt vor allem auch, die Zusammensetzung der potentiellen Beutefischbestände zu kennen. Anders ausgedrückt, in meiner Ecke hier kannst du dir in 90 % aller zur Verfügung stehender Gewässer den Arm kaputt werfen mit "großen" Ködern, du wirst auf das gesamte Jahr gesehen so gut wie keinen Biss erhalten, auch nicht von Ü-90er Hechten. Ich muss es wissen, denn nach 4 Jahren habe ich es einfach aufgegeben und angle nicht mehr so sehr auf Hechte. Als ich es noch tat, fing ich pro Jahr mit extremem Aufwand (~250 Angeltage) jeweils einen Hecht über der Metermarke, keiner Biss auf einen großen Köder über 15 cm.


    Für mich beginnt ein typischer Hechtköder auch erst ab 15 cm Länge, wenn er "dick" ausfällt gehen auch schon 10-13 cm. Aber diese Angelei ist bei mir hier völlig sinnlos und grenzt an Masochismus. In Gewässern, in denen auch alle großen Weißfische (z.B. "Winterplötzen" usw.) stark entnommen werden, kennen die Hechte solch große Beute einfach nicht mehr und reagieren auch nicht mehr darauf, so blöd das auch klingen mag. Unsere Weißfischbestände sind verbuttet und so sehen auch die Hechte meistens aus, dünne Schläuche ohne Kraft.

  • Ja, da gebe ich Dir recht. Es gibt Gewässer, wo Kleinköder tatsächlich angesagt sind. Das sind aber in der Regel solche mit ziemlich mickerigen Hechtbeständen.


    Wenn man keine andere Wahl hat, muss man sich damit bescheiden. Wenn man eine hat, muss man dort ja nicht gerade gezielt auf Hecht angeln. Solche Gewässer hat mein Verein auch. Da schwimmen zwar noch ein paar etwas größere drin, aber nur sehr wenige. Die einfache Lösung: Da gehe ich nicht hin zum Hechtangeln. Stattdessen vielleicht mal, um mit einer Brotflocke einen Sommerkarpfen zu fangen. Aber das dann eher zur (höchst seltenen) Abwechslung, denn Karpfen interessieren mich nicht so. Oder zum Barschangeln, denn diese Gewässer hat einen ziemlich guten Bestand an größeren Barschen zu bieten. Dann natürlich mit Kleinködern.

  • So ist es, daher habe ich mich dazu entschieden, zum "Barschangler" zu werden, denn hier sind die wirklich großen Exemplare scheinbar nicht "ganz so leicht" zu fangen, wie bei Hechten. Insgesamt freut mich das allerdings nicht, da ich schon gerne auf Hechte angle, aber nur dann, wenn es aus meiner Sicht sinnvoll zu machen ist. Die Kehrseite der Medaille ist in meinem Fall aber auch ganz eindeutig zu sehen. Ich habe immer mehr das Gefühl, die "richtige" Hechtangelei zu verlernen. Das merkt man immer dann besonders gut, wenn ich unterwegs mal an nachweislich guten Hechtgewässern wie den Bodden zum angeln komme. Ich fange zwar auch dort eigentlich immer meine Fische, aber wirklich große waren bisher nicht dabei. So ist das eben, wo Licht ist, ist auch immer viel Schatten.

  • Es gibt ein Vereinsgewässer mit ziemlich guten Barschbeständen, vor allem auch größeren Exemplaren. Hechte sind auch ein paar drin, aber nur wenige und meistens Minimini.


    Da gehe ich dann nur hin, wenn ich Barsch fangen will. Aber auch nicht mit ganz kleinen Köder a la Illex Chubby, sondern eher mit einem LC Pointer 100 oder Spinnerbaits wie dem Illex Super Eruption. Denn die verhindern schon mal weitgehend, dass die kleinen Barschfritten drangehen, die ich gar nicht fangen will.

  • In einem solchen Gewässer wie dem Deinen wäre ich auch Barschangler. Soviel Vorrat an Masochismus hätte ich nun auch wieder nicht, da gezielt auf Hecht zu angeln.


    Barsch ist schließlich auch ein interessanter Fisch, damit kann man gut leben. Ist halt eine andere Art zu angeln als auf Hecht, technisch sogar interessanter und vielfältiger. Hechtangeln ist schon ein bisschen grobmotorischer, nicht sonderlich elegant. Büschen brachial und kraftmeierisch bisweilen. Das ist die etwas weniger schöne Seite daran.


    Das Interessante am Hechtangeln ist, dass zumindest die erfahrenen Viecher nicht so leicht auszurechnen sind. Nur die gefräßigen Fritten am Rand abstauben, ist hingegen nix, was man lange machen kann. Das wird ganz schnell fad.



    (Sorry, da ist was schief gegangen mit der Übertragung.)

  • Eine Möglichkeit. Es geht auch billiger, wenn man einfach Riesentwister nimmt. Gibt's zum Beispiel von Dreamtackle (siehe zum Beispiel Gerlinger). Die machen im Prinzip genau das gleiche. Solche Köder fangen an manchen Gewässern ausgezeichnet, an anderen bringen Swimbaits in Fischform mehr, speziell in solchen mit sehr klarem Wasser. In sehr trüben Gewässern ist's bei derartigen Ködern bisweilen effektiver, wenn man noch ein größeres Spinnerblättchen vorschaltet, um mehr Druck zu machen.


    Persönlich bin ich kein Freund der Farbe Firetiger, einfach weil die an vielen Gewässern inzwischen ziemlich abgenudelt ist. Bei mir funktioniert sie jedenfalls sehr schlecht. Lieber verwende ich natürlichere Farben. Außer in größeren Tiefen, aber da gelten sowieso andere Gesetze, wenn nicht mehr viel Licht hinkommt.


    In flacherem Wasser funktioniert bei mir am besten, was auch die Farben der natürlichen Beute hier ausmacht: Rot plus Silber plus Weiß plus Schwarz, am besten gemixt. Aber wenn eine davon fehlt, ist's auch nicht weiter tragisch.


    Wenn's sehr tief geht, nehme ich am liebsten Knallweiß oder Chartreuse und manchmal auch Pink. Über Farben mache ich mir noch am wenigsten einen Kopf, wichtiger finde ich die restlichen Eigenschaften eines Baits, wie etwa Laufverhalten, Sinkgeschwindigkeit, Größe, Gestalt, viel Druck ja oder nein, und so weiter.

    Man kann aber in manchen Gewässern eine Schockfarbe finden, die unter bestimmten Bedingungen besonders gut funktioniert, aber eben nur unter bestimmten Bedingungen. Bei mir ist das zufällig Redhead. Meistens bringt die kaum was oder gar nichts. Aber an bestimmten Tagen mit bestimmten Wetterverhältnissen ist das der Bringer, und zwar mit deutlichem Abstand vor allem anderen. Eine andere "Schockkombination", die ebenfalls unter gewissen Bedingungen ausgezeichnet fängt in einem meiner Gewässer, ist Schwarz-Orange. Was nicht heißt, dass das überall woanders auch so sein muss.


    Ich will gar nicht behaupten, dass Farben gar keine Rolle spielen. Aber unter allen Eigenschaften eines Baits scheint mir die Farbe die unwichtigste zu sein. Deswegen kaufe ich von einem Baittypen selten mehr als drei Farbkombinationen, meistens aber weniger. Das war früher anders, aber inzwischen bin ich da um einiges weniger gläubig geworden. Deswegen wechsle ich auch nicht dauernd die Baits, nicht selten fische ich den ganzen Tag mit einem einzigen durch. Nämlich mit dem, der mir für die gegebenen Bedingungen geeignet erscheint. Wahllose Köderwechselei auf gut Glück und im Minutentakt bringt meistens nichts und kostet bloß wertvolle Zeit.


    Beispiel: Heute nachmittag war ich auf meinem Haussee für drei Stunden. Köder ist jetzt mal egal, aber es war einer, der mir schon viel gebracht hat an guten Hechte. Erst mal nix, dann zwei Nachläufer, davon ein Guter, vielleicht ein knapper Meter. Da kommt man schon in Versuchung, was anderes dranzuhängen. Habe ich aber nicht gemacht und dann an einer anderen Stellen einen schönen 90er auf den gleichen Bait gefangen. Vielleicht waren die anderen beiden einfach nicht in Fresslaune. Nachsetzen bringt dann nichts, aber man kann sich ja die Stelle merken und an einem anderen Tag wiederkommen.

  • Würde der Einsatz von Gummifischen Sinn machen (angesichts der geringen Wassertiefe)?
    Also mit großen Ködern (z. B. Sänger Illussive (16,5 cm) oder dem 19er 4play hatte ich noch keinen Erfolg. Mit einem 12 cm Wobbler habe ich schon untermaßige gefangen, mit einem kleinen Crankbait (5,8 cm) habe ich einen ca 60er vor den Füßen verloren. Das war der einzige maßige.
    Beim Posenfischen mit Maden fängt man meistens Weißfische um die 10 cm.
    Haben sich die Hechte da auf die kleineren eingeschossen?

  • Mach das ruhig, und auch noch öfter. Um Probieren kommt man eh nicht herum. Und ich denke, so ab Ende September/Anfang Oktober sollten auch etwas größere Köder funktionieren, wohlmöglich sogar besser.


    Ansonsten gibt es ja auch die bekannte "Brutfischtheorie", wonach, wenn das Wasser voll damit ist, nur Kleines gefressen wird. Das stimmt auch weitgehend für die kleineren Exemplare. Aber für die Großen stimmt es so ausschließlich bei weitem nicht. Ich fische jedenfalls auch dann mit großen Ködern, wenn das Wasser nur so brummt vor Brut, und kümmere mich gar nicht darum. Hebt sich außerdem besser ab von dem Gewimmel und fängt. Nur halt keine mit Brut vollgestopften Schniepel. Der 90iger heute stand auch an einer Stelle, wo sich ein Haufen Brut tummelte. Hat den aber überhaupt nicht interessiert, der war auf was anderes aus. Ich denke, wenn ich ihn abgeschlagen und nachgeguckt hätte, wäre das auch sichtbar gewesen. Habe ich natürlich nicht gemacht, der schwimmt wieder. Vielleicht wird nächstes Jahr ein knapper Meter daraus. Die Kleinen hingegen werden bis zur Halskrause voll mit Kleinbeute sein. Das ist gut, denn dann gehen sie noch viel weniger an die großen Baits.


    Ach, und damit hier kein falscher Eindruck aufkommt: Das ist kein Hechtpuff, wo ich angle. Im Sommer gibt es serienweise Schneidertage, momentan sind nur die Bedingungen ziemlich gut. Aber das ist beileibe nicht immer so. Außerdem kenne ich den See ziemlich gut, denn den befische ich schon ein paar Jahre. Und ihn direkt vor der Tür zu haben, ist, wenn man so will, ein unfairer Vorteil. Das ist was anderes, als wenn man einen See nur gelegentlich besucht. Im ersten Jahr hatte ich kaum was gefangen, das dauert halt, bis man ein Gewässer wenigstens teilweise geschnallt hat. Aber das Schöne an (großen) Hechten ist: Immer wenn man glaubt, jetzt wüsste man es genau, stellt sich bald heraus, dass dem leider nicht so war. Daher wird's auch nicht so schnell langweilig, wenn man es nicht übertreibt mit den Angeltagen.

  • Ich habe es auch im Sommer mit kleinen Spinnern versucht, aber da gingen die Barsche und Schniepel ran.
    Das letzte mal, als ich Spinnfischen war, war im Juli, wahrscheinlich haben sich die Bedingungen jetzt geändert.

  • Ja, die sind jetzt mit ziemlicher Sicherheit schon sehr viel besser. Vielleicht kommt noch mal eine kurze Wärmeperiode. Kurz danach geht's dann richtig rund. Das ist eine der besten, wenn nicht die beste Zeit der ganzen Saison.


    Flachgewässer + Hitze + hohe Wassertemperaturen, das ergibt keine guten Aussichten. In tiefen, größeren Gewässern mit ausgeprägter Sprungschicht lässt sich dann immer noch was reißen durch tieferes Fischen, auch wenn das arbeitsintensiv ist und so einige Schneidertage kostet. Aber vielleicht solltest Du es nächsten Sommer auch mal nachts probieren. Oder sehr früh morgens. Über Tag hat das meistens wenig Zweck, von wenigen wetterbedingten Ausnahmen abgesehen. Deswegen fischen ja die Allermeisten dann lieber auf was anderes, einfacheres, weil sie überhaupt nix mehr fangen an Hechten. Und das ist die gute Nachricht: Man hat dann kaum Konkurrenz und ziemlich freie Bahn. Fressen müssen's schließlich auch im Sommer. Was sie auch tun, nur eben sehr viel gebremster und zu eng begrenzten Beißzeiten.

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