Na, wenn's denn so ist, hat's ja seinen Zweck. Für mich schaut es nach einigen systematischen Versuchen allerdings so aus, dass ich ohne solche Tinkturen keinen Deut schlechter fahre.
Ich sehe das eher unter der gleichen Rubrik wie, sagen wir, die "lautlose Schnur" oder die "einzig richtige" Köderfarbe: Wenn man daran glaubt, mag es ja einen psychologischen Effekt haben, der die Motivation befördert. Allein, mir fehlt der Glaube an solch monokausale Deutungen. Andere Faktoren, meist kombiniert und also nicht monokausal daher kommend, sind erheblich relevanter, denke ich. Und in aller Regel sind es solche, deren Lösung nicht gerade als fertige Wunderkur in den Auslagen der Geschäfte zu liegen pflegt.
Der Effekt, den Du angibst, ist eben jener, mit dem solche Tinkturen von Anfang an beworben wurden als Verkaufsargument. Bei solch frohen Botschaften bin ich allerdings mit den Jahren, wie soll ich sagen, zusehends weniger gläubig geworden. Ist aber sicherlich ein hartes Brot, auf einem sowieso schon arg überschwemmtem Markt noch eine lukrative Lücke zu finden.
Aber ich glaube ja: Die kaum mehr überschaubare Menge des Angebotes steht in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zu den Erträgen, die sich aus so einigen deutschen Gewässern noch herausholen lassen. Vor allem bei den Raubfischen. Ein Schelm natürlich nur, wer da einen direkten Zusammenhang erspäht. Aber nicht ohne Grund kamen in der jüngsten Zeit die meisten Innovationen auf dem Kunstködermarkt aus Japan. Denn dort schaut's noch ein ganzes Stückchen übler aus.