Na, die würden eher gar nicht sagen, dass sie fett verdienen, denn das wird in solchen Kreisen als selbstverständlich vorausgesetzt. Über Geld sprechen nur die Neureichen, aber die zählen nicht dazu. Und zum Angeln würden sie auch nichts sagen, denn unter die Plebs und ihre Freizeitbeschäftigungen mischen die sich sowieso nicht.
Die Rhein-Story glaube ich Dir ohne weiteres, auch wenn ich dort noch nie geangelt habe. Wäre ja nicht das einzige deutsche Fließgewässer mit, sagen wir mal höflich, ausgesprochen sparsamer Fangvergabe.
Gutes Gerät kann natürlich auch nix zurückzaubern, was nicht mehr da ist. Was es hingegen leisten kann: Einem die Arbeit erleichtern in solchen Gewässern, wo noch was schwimmt von der angepeilten Zielspezies. Es müssen nicht Spitzengewässer sein. Aber auch hier findet sich ein Haken: Es gibt Techniken, die potentiell das Zeug dazu haben, auch noch die verbliebenen Bestände zu ruinieren. Man kann sich über gewisse Verbote, die es an einigen Gewässern gibt, natürlich ausgiebig aufregen. Aber nüchtern betrachtet, sollte man vielleicht eher froh sein, dass es sie gibt.
"Theoretisch" besser wäre sicherlich eine Mentalität, die solche Verbote einfach überflüssig machte. Aber darauf zu setzen, wäre von einer geradezu rührenden Blauäugigkeit angesichts der real existierenden Verhältnisse. Mit gut gemeinten Predigten wird man dem nicht Herr. Die einzig realistischen Methoden bestehen darin, unerwünschten Verhaltensweisen entweder präventiv den Hahn abzudrehen per Dekret und hinreichender Kontrollen, oder sie so teuer zu machen, dass sie sich nicht (mehr) auszahlen. Alles andere ist Wunschdenken. Die Zügel etwas schleifen lassen kann man in mit hinreichenden Ressourcen gesegneten Ländern wie Kanada oder Schweden, aber hierzulande sicherlich nicht.