Also vor jedem Ansitz kontollier ich meine Schnur nicht, kommt eher drauf an wie oft ich ans Wasser komme und auch dann nehm ich nur 1-2 Meter von meiner Mono ab, bei Geflecht sieht man ja auch ganz gut ob sie noch zu gebrauchen ist oder sich schon so aufgeröffelt hat das da nix mehr geht.
Pro & Contra, unsere Schnüre sind zu dünn
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Heute habe ich einen Versuch gemacht. Montage und Köder beim Method Feedern, alles gleich, außer der Schnurstärke. 22er Mono VS. 31er - tagsüber NULL Bisse auf der 31er. Selbst der Wechsel der Ruten/Ablagestellen (2 m auseinander) brachte keine Änderung. Egal wo die dickere Schnur lag, kamen keine Bisse. Immer nur auf der dünnen.
Im Dunkeln dann haben beide Ruten Fische gebracht. An einen Zufall kann ich da nicht mehr wirklich glauben nach ca. 30 zu 0 Bissen. Ach ja, es war in beiden Fällen Fluo von Gamakatsu, die ich für echt gut und recht unsichtbar im Wasser halte.
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Und wie haben die Fische dann erkannt, welche Schnur dicker und welche Schnur dünner ist. Ich selbst fische auch sehr oft mit dicker (0,45mm) fluo (also beim Spinnfischen mit kleineren Ködern) und da sieht man das Fluovorfach fast gar nicht.
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Hi! Je dicker die Schnur, desto unnatürlicher die Bewegung des Köders - und das scheint entscheident zu sein.
Viele Jahre habe ich vorgestreckte Schnüre als Vorfachmaterial verwendet, bin davon aber fast wieder weg; lieber etwas weniger Tragkraft, aber dafür ein lebhafteres Spiel des Köders.
Das gilt nicht unbedingt fürs Spinfishing.
Man muß mit der Tragkraft aber auch nicht übertreiben - 35er für Rotaugen ist schon arg... .
Petri -
Man darf das Thema Belastbarkeit von Schnüren auch nicht zu sehr am Durchmesser und der reinen, linearen Tragkraft festmachen. Ganz abgesehen von der Bremseinstellung der Rolle, ist auch die Art der Rute von erheblicher Bedeutung. Einmal kurz und bockhart und einmal lang und mit parabolischer Aktion. Was wird wohl eher zu einem Schnurbruch im Drill führen, was puffert Belastungsspitzen besser ab?
Die Tendenz zu immer weiter werfenden, härteren und schnelleren Ruten und Aktionen verstärkt auch die Tendenz zu Schnurbrüchen. Wo man mit einer klasssichen Matchrute aus den 80ern noch problemlos mit 0,10er Vorfächern arbeiten kann und auch einem Bonusfisch Herr wird, ist mit heutigen Matchruten teilweise schon beim Anhieb Feierabend, da sie die Kraft des Anhiebes, bedingt durch Bauart und die Werkstoffe, wesentlich schlagartiger auf das Vorfach übertragen.
Das Wallerfischen ist ein gutes Beispiel. Die durchschnittlichen Wallerschnüre, 60er geflochten, sind grundsätzlich gesehen schon zu stark für die Fischgewichte. Prinzipiell aber unbedingt nötig, da Waller sehr explosiv sein können und nur so die Belastungsspitzen abgefangen werden können. So wie beim legendären One-Inch-Punch. Theoretisch kann man aus 2,54 cm Entfernung zum Ziel keinen effektiven Schlag ausführen, höchstens einen Schupser. Bruce Lee schaffte es trotzdem seine Kontrahenten damit sauber umzuhauen.
Besonders die Angler, die schwerpunktmäßig Spinnangler sind, haben dann mit solchen Zusammenstellungen beim gelegentlichen Friedfischfang ihre regelmäßigen Probleme. Nicht nur wegen dem Gerät an sich, sondern auch wegen dem Anhieb, der nun mal mit einer leichten Matchrute ganz anders, viel weicher und gezogener ausfallen muss, als mit der gewohnten Spinnrute. Im umgekehrten Fall kann das ebenso zu Problemen führen, wenn der Matcher beim Spinnfischen nicht richtig pariert. Nur hängt halt dann der Raubfisch einfach nicht und reißt nicht gleich ab.
Und dann der Drill selber. Drillt man den Fisch behutsam aus, oder gibt man ihm die Kante. Welchen Fisch drillt man? Ein Rapfen macht zu Anfang einen mords Radau, gibt dann aber doch ziemlich klein bei. Er tut seine "Arbeit" aber an langer Schnur. Beim Graser ist es genau anders herum. Der ist erst der nasse Sack und zieht seine Show direkt unter der Rutenspitze an ganz kurzer Schnur ab. Ganz unterschiedliche Belastungen treten somit auf.
Ob und wann die Schnur möglicherweise bricht, hängt also von ungleich mehr Faktoren ab, als nur vom schieren Druchmesser und dem Laborwert ihrer linearen Tragkraft!
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So schaut's aus. Eine Schnur mit einem Kilo linearer Tragkraft wird auch gut und gerne mit nem 2-Kilo Fisch fertig, vorausgesetzt alles andere passt, z.B. Rolle, Rute oder der Gummizug. Dazu kommt noch das entscheidende Kriterium- der Angler. Was auch richtig gut kommt ist, wenn man anderen Anglern ihre Superschnur einfach mal so zerreißt durch ruckartiges Spannen. Selbst 10-Kilo Geflechte sind mit einem Schlag durch.
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Zu der Aussage, je dicker die Schnur um so schlechter das Spiel des Köders.
Dann dürfte aber die Hauptschnur weniger Auswirkung auf den Köder haben wie das Vorfach. Immerhin ist die Hauptschnur eh irgendwann mit Blei voll.
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Ich schneide immer 3-4m Schnur ab, wenn ich eine neue Montage anknote.
Beim Spinnfischen verwende ich Snaps, in denen der Wobbler viel Spiel hat. -
In wie fern nun zunehmende Diameter beim Spinnfischen die Arbeit des Köders beeinflussen steht ja nicht zur Debatte. Deren Obergrenze liegt frei im Ermessen den Benutzers. Die Untergrenze dagegen nicht! Da gibt es ganz klare Grenzen, die von Fairness gegenüber dem Fisch bestimmt sind.
Der Spinnfischer unterliegt da sicherlich ganz anderen Zwängen und Verlockungen, als der Karpfenangler. Bei dem ist es in Sachen Fängigkeit so etwas von wurscht, ob zwischen Blei und Angler nun eine 30er, oder eine 50er Schnur verläuft. Seine Vorfächer sind an Sichtbarkeit sowieso nicht zu übertreffen.
Wenn man sich mal im Klaren darüber ist, dass es beim Angeln nicht damit getan ist, einen Fisch zu haken, sondern der Vorgang erst mit der sicheren Landung abgeschlossen ist, dann hat man auch begriffen, wo der Frosch die Locken hat und was er machen muss, damit auch alles sauber und fair über die Bühne geht. Alles kann man nicht immer vermeiden, aber das meiste und eventuelle, unbeabsichtigte Schäden so gering als möglich halten.
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Die Meinungen gehen in der Tat auseinander. Als ich am Edersee dem Carsten meine BCer gezeigt hatte, sagte der sofort "Junge, die Schnur ist zu dick!". Da war ne 0,15er Rundgeflochtene von Berkley drauf. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen da eine dünnere draufzumachen. Auf den Stationärrollen habe ich immer eine Spule mit 0,15 oder 0,18er geflochten und auf den Ersatzspulen eine 0,35 er Mono. Drunter gehts nicht. Außer mein Nachbar schleift mich zum FoPu, was aber zum Glück meist nicht gelingt.
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