Leben nach dem Tode?

  • Hallo,


    gestern ist es mir zum zweiten Mal passiert, daß ich einen Fisch mit nach Hause gebracht habe, der plötzlich mit dem Schwanz schlug, als sei noch Leben in ihm.


    Habe ich einen Fehler gemacht beim Schlachten? Oder kommt es manchmal vor, daß irgendwelche Nervenbahnen noch aktiv sind und solche Bewegungen verursachen? Immerhin war der Brassen (25cm) bereits eine Dreiviertelstunde (!) aus dem Gewässer. Nach dem Versorgen lag der Fisch fast zehn Minuten reglos am Ufer, während ich meine Sachen zusammenpackte. Ich packte ihn dann in eine Tüte und fuhr nach Hause, wo ich ihn gleich in den Kühlschrank legte. Kurz darauf kam meine Frau nach Hause, und ich zeigte ihr den Fang, wobei der Fisch plötzlich mit einer Schwanzbewegung die Tüte zum Rascheln brachte. Weitere 'Lebenszeichen' zeigten sich jedoch nicht.


    Kennt ihr das Problem??

  • Das kenne ich auch, vor allem, wenn du den Fang frisch Verarbeiren willst, zuckt der auch noch. Warum weis ich auch nicht. Ich vermute aber auch, dass es mit noch Aktiven Nervenbahnen zusammenhängt. :? Würde mich auch über eine plausible erklärung Freuen.

  • Das ist nicht selten. Aal, Schleie und Karpfen haben da die meisten Muskelaktivitäten nach dem Schlachten.


    Macht mal eine Schleie frisch nach dem Schlachten "blau". Die hämmert den Topf mit dem Kochsud leer!

  • Shadow...dann erzähl mal :) Würd schon gerne wissen, was da noch auf mich zukommt. Ich war ganz schön geschockt, als ich das zum ersten mal erlebte (voriges Jahr mit einem größen Brassen). Der schlug plötzlich mehrmals heftig in der Spüle rum, als ich ihn gerade ausnehmen wollte und zum Entfernen des Schleims kaltes Wasser aus dem Hahn darüberlaufen ließ...da bekam ich richtig Panik :oops:

  • Ihr hättet mich mal sehen sollen, als ich vor Jahren in Schweden mal einen Karpfen ausgenommen habe. Man hätte meinen können, ich wäre geschlachtet worden!

    Fischer mit Segelbooten glauben leichter an Gott als Fischer mit Motorbooten. (Bertrand Russell)


    Ich hab höchstens ein Ruderboot!

  • Mein Schatzl wollte mir einen Gefallen tun, indem sie einen in der Wanne liegenden, vor über 1 Stunde noch am Wasser abgeschlagenen und gestochenen,
    toten Karpfen ausnehmen wollte.


    Dass der Karpfen einen Hüpfer machte, brauch ich hier wohl nicht extra erwähnen ;)
    - aber den Satz (Sprung) den meine Gattin gemacht hat, der war olympiareif! :lol:


    Dank diesem (vermalledeiten) Karpfen bin ich seither verdammt, die gefangenen Fische auf Zeit meines Lebens selbst auszunehmen zu müssen. :(



    Übrigens:
    Wenn Ihr das nächste mal einen Karpfen schlachtet, dann entnehmt das Herz und legt es daneben ab.


    Das schlägt noch mehrere Minuten (nahezu gespenstisch) allein vor sich hin!



    Grüße aus München,
    Peter

  • Najo,


    das ist das besondere bei dem Organ Herz, das es sich die Signale selber gibt, geht alles über den Sinusknoten. Wobei, auch wenn das Herz rausgenommen ist zeigen manche Fische noch Reaktionen. Muskelkontraktion, ausgelöst durch Nervenimpulse, diese können z.B. durch Temperaturschocks ausgelöst werden, kaltes Wasser, heisse Pfanne, teils aber auch unkontrolliert ablaufen. Dies sind aber nur Restimpulse, die der Fisch, wenn er keine Kopfnuss bekommen hätte noch ausgeführt hätte. Die Frage nach dem Leben nach dem Tode hätte sich damit wohl erübrigt...ist ne chemisch-physiologische Gegebenheit.


    mfG. esox_lucius

  • Zitat von Taxler

    Mein Schatzl wollte mir einen Gefallen tun, indem sie einen in der Wanne liegenden, vor über 1 Stunde noch am Wasser abgeschlagenen und gestochenen,
    toten Karpfen ausnehmen wollte.


    Dass der Karpfen einen Hüpfer machte, brauch ich hier wohl nicht extra erwähnen ;)
    - aber den Satz (Sprung) den meine Gattin gemacht hat, der war olympiareif! :lol:


    Dank diesem (vermalledeiten) Karpfen bin ich seither verdammt, die gefangenen Fische auf Zeit meines Lebens selbst auszunehmen zu müssen. :(


    Kenne ich. Bei mir war ein Aal schuld; obwohl sauber mit Aaltöter getötet und sofort ausgenommen, hat er just im Moment der Übergabe an meine Frau zwecks küchentechnischer Verwertung (eine Stunde nach der Tötung) wie wild angefangen, in der Stofftasche zu zappeln.
    Meine Frau wurde weiß wie die Wand und stand kurz vor dem Herzkammerflimmern und nimmt seitdem Fische nur in die Hand, wenn ich sie ihr in Filet-Form darreiche.
    Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass es mich ebenfalls dermaßen gerissen hat wie selten zuvor im Leben. :shock: :shock:

    Extra bavariam nulla vita.
    Et si est vita, non est ita.
    (Franz-Josef Strauß)

    Einmal editiert, zuletzt von Odinger ()

  • Da hilft dann nur eins: selber die gefangenen Fische zubereiten und die Gattin mit einem leckeren Gericht verwöhnen... :D
    Meine Fische jedenfalls verwerte ich immer selber bis dahin, wo sie nett garniert auf dem Teller liegen.

  • Auch ich hatte schon "tote" Kapfenherzen in der hand die noch weiterschlugen und ne toten ausgenommenen Aal der mir fast aus der Pfanne gehüpft ^wär! Aber ne Brasse essen?? Pfui, die taugen doch höchstens für Fischfrikkos oder??

  • Wenn ich da mal an den Aal denke ...........
    Ich habe manchmal das gefühl, der merkt es nicht, wenn der tod ist.
    Ich habe desöfteren Aale ausgenommen, wobei der Aal sich bewegt hat ohne ende............


    jaja, der aal .............

    4Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig "Googlen".


    Schreib dich nicht ab, lern "Googlen" und posten ;)

  • @ Tobbes:


    Da verkennst Du die kulinarischen Werte die in Brassen stecken völlig. Gut, sie haben viele Gräten, aber stöbere doch mal ein bisschen in der Fischküche, da gibts einen ganzen Haufen sehr schmackhafter Rezepte für Brassen.

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