Schonzeit für Dorsche?

  • Hallo Leute,


    aus gegebenem Anlass möchte ich hier ein Thema anschneiden, dass warscheinschlich sehr kontrovers diskutiert werden wird.


    Ich erwarte allerdings, dass Ihr mittlerweile Eure Emotionen hier im Forum im Griff habt und auch die Meinung des Anderen gelten lasst.


    Also:
    Der Dorsch ist in der Ostsee nicht mehr so häufig vertreten wie einst.
    Und das hat bestimmt mehrere Gründe.


    Welche Abhilfemassnahmen wären Eurer Meinung nach sinnvoll?


    Sollte man z.B. während der Laichzeit dem Dorsch eine Schonzeit einrichten?


    Soll diese nur für Angler gelten - oder auch für den kommerziellen Fischfang?
    Wäre dies auch wirtschaftlich vertretbar?


    Lasst uns Eure Meinung dazu wissen.



    Grüße aus München,
    Peter


    Anmerkung:
    Sollte das Thema aus dem Ruder zu laufen beginnen, werde ich kommentarlos die Löschfunktion für einzelne Antworten benutzen, nötigenfalls den Thread schliessen

  • Im Sinne des Dorsches bin ich für eine Schonzeit. Ganz besonders für die gewerbliche und die nebengewerbliche(!) Fischerei. Das führt zwar zu Einschnitten, die aber gemessen am Totalverlust hinnehmbar wären. Wobei diese Schonzeit für alle Anrainer und alle in der Ostsee tätigen Fischer gelten muss. Ein nationaler Alleingang wäre wie Pfeiffen im Wald.

  • Ich wäre auch für ein generelles Fangverbot wärend der Laichzeit.
    Damit meine ich auch uns Angler. Ich würde mir auch ein "freiwilliges" nichtbeangeln in dieser Zeit auferlegen. Naja ich kann ja auch leicht reden, wohne ja nicht an der Küste. Ein gezieltes bejagen der Großdorsche in dieser Zeit, würde ich freiwillig aber nicht mitmachen.

  • naja, der taxler hats gebracht, d.h. die im raume stehende frage aufzuwerfen: soll der dorsch geschont werden?
    anhand der letzten auch hier ausgestellten fänge einerseits und der berichte im blinker über die gefährdung des dorsches andererseits muss man sich auch als sport-angler in die verantwortung nehmen, und eigene beiträge in diese richtung leisten. wenn z.b. laich gleichgesetzt wird mit mehr gewicht=besserer fisch=größerer erfolg wäre das bedenklich und stünde in krassem widerspruch zu bereichen wie "artenschutz", "waidgerechtigkeit" u.ä., die in vorbereitungen auf fischerei-lizenzen durch vereine/verbände vermittelt werden.
    gruß
    frank

  • Um den stark dezimierten Bestand des Dorsches zu stärken sollten folgende Maßnahmen sofort angeschnitten werden:


    1. Eine komplettes Fangverbot während der Laichzeit !
    2. Stärkere Fangbegrenzungen für Fischkutter.
    3. Die mindestmaschenweite vergrößern
    4. Mehr Kontrollen
    5. Schärfere Strafen für übeltäter !



    Mir ist klar, dass diese Maßnahmen Geld kosten, aber man muss es von der anderen seite sehen. Lieber jetzt Geld investieren und den Bestand retten, als in 20Jahren garkeinen Fisch mehr zu haben!

    4Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig "Googlen".


    Schreib dich nicht ab, lern "Googlen" und posten ;)

  • Zitat von Molenangler


    Mir ist klar, dass diese Maßnahmen Geld kosten, aber man muss es von der anderen seite sehen. Lieber jetzt Geld investieren und den Bestand retten, als in 20Jahren garkeinen Fisch mehr zu haben!


    Dorsch, Dorsch, wer braucht schon Dorsch ? Mein Kinder und ich essen eh nur Fischstäbchen ;) :roll:

  • Und die Stäbchen werden aus Seelachs gemacht. Und der Bestand ist auch stark dezimiert ......
    In einigen Ländern dient Kabeljau ( = NordseeDorsch ) als ersatz dafür. Und es vielleicht nur eine Frage, bis auch der OstseeDorsch verarbeitet wird. Naja ist auch egal.


    Ich habe da auch gleich mal ne gute Nachricht. Im letzten Jahr hat sich der Bestand leicht, sehr sehr leicht erholt. Aber in meinen Augen ist dies schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

    4Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig "Googlen".


    Schreib dich nicht ab, lern "Googlen" und posten ;)

  • Ich bin auch dafür den Dorsch in den Laichzeiten komplett zu schonen... Die Mindestmaße anzuheben und schärfere Kontrollen durchzuführen...
    Tipp: Ich habe mein Mindestmaß persöhnlich angehoben auf 45 cm alles dadrunter kommt wieder rein... :D


    mfg: Spike

  • Zitat von Spike123

    Ich bin auch dafür den Dorsch in den Laichzeiten komplett zu schonen... Die Mindestmaße anzuheben und schärfere Kontrollen durchzuführen...
    Tipp: Ich habe mein Mindestmaß persöhnlich angehoben auf 45 cm alles dadrunter kommt wieder rein... :D


    mfg: Spike


    Dazu mal eine abweichende Frage.
    Ich habe gehört, wenn man die Dorsche aus der Tiefe hochpumpt und man sie wieder ins Wasser zurücksetzt, würden sie das eh nicht überleben.
    Schwimmblase würde platzen und so sachen.
    Stimmt das ? Ich habe die Kleinen bis jetzt auch immer wieder zurück gesetzt.

  • Meiner Meinung nach ist das doch ganz einfach zu beantworten.
    Natürlich muss der Dorsch geschont werden. Wenn absehbar ist, das die Bestände kaputtgehen (und so ist es ja) dann muss spätestens dann eine Lösung gefunden werden.
    In den 60 und 70 Jahren hat man die gigantischen Heringsvorkommen der Nordsee knallhart befischt, die Heringe wurden Tonnenweise in Emden und Bremen sowie in Holland angelandet. Damals war es genau wie mit dem Ostseedorsch heute. Alle haben nur das Geld gesehen. Als es hieß das überfischt wird, wollten die Leute das nicht einsehen und man wollte die Arbeitsplätze nicht gefährden.
    Mit dem Resultat, das es bis heute kaum noch Nordseehering gibt (allerdings erholen sie die Bestände angeblich langsam) aber eine Fischerei gibt es hier nicht mehr darauf. Die Arbeitsplätze die damals geschützt werden "mussten" sind heute ALLE weg. In emden (DER großen Hering Stadt)gibt es lediglich noch einige Krabbenkutter.


    Also was könnte man daraus lernen? Lieber jetzt Einsicht zeigen und die Dorschbestände gezielt schonen und dafür dauerhaft gut fangen.
    aber es liegt wohl in der ausbeuterischen Natur der Menschen, alles aus einer Sache herauszuholen, ohne Rücksicht auf Verluste.


    Ich bin für eine Schonzeit, (aber mit Beteiligung aller "Dorsch-Staaten", Beschränkung der Fangquoten, usw.


    Wir Angler sind sicherlich das kleinere Übel für die Bestände, trotzdem denke ich das die Angler auch mitmachen sollten und würden, schließlich sind wir doch einsichtiger als die Industrie...

  • Mokki: sehe ich ähnlich. wenn es um arterhaltung geht, macht es wenig sinn, stets auf andere zu zeigen (berufsfischer oder in anderen zusammenhängen: der immer gern hervor gekramte kormoran). jeder, der fischt, ist in seinem zuständigkeitsbereich gefordert. funktioniert bei anderen fischarten ja auch. ich finde es generell bedenklich, wenn zu viel fisch mitgenommen wird. auch wenn barsche nicht begrenzt sind, müssen nicht 50 fische abgeschlagen werden. hier gibt`s doch keine not!
    gruß
    frank

  • @ Zanderschreck


    Das kommt nur vor, wenn man die Fische aus größeren Tiefen heraufholt, dass sich die Luft im Tier lebensbedrohlich ausdehnt.


    In der Ostsee wird in der Regel bis max 30m Tiefe gefischt und da ist das Problem kaum vorhanden.


    Es würde sich grundsätzlich nicht stellen, wenn während der Laichzeit eine gezielte Angelei auf Dorsche unterbleiben würde.


    Gruß,
    Peter

  • Hi,


    ich hab mir auch ein eigenes Mindestmaß gesetzt. Es beträgt 45cm.
    10cm mehr als in Dänemark gefordert wird.
    Übrigens, die Schwimmblase dehnt sich beim hochpumpen aus, sodass das Blut aufs Gehirn drückt, daher ist der Fisch wie gelähmt.
    Nach einiger Zeit im Wasser erholen sich die meisten aber wieder.
    Es lebe der

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