Hi Kinders,
vorgestern habe ich läuten gehört, dass im Verlauf der Woche richtig feiste Bachforellen unter den Lahnwehren eingesetzt wurden. Da ich gestern Nachmittag frei hatte, wollte ich gleich mal den Wahrheitsgehalt dieser Meldung überprüfen...
Eigentlich wollte ich direkt auf den Campingplatz fahren, wo mein Wohnwagen steht und mir da meine Wathose holen, doch zuerst testete ich mal den Turbinenauslauf von meinem Heimatwehr vom Ufer aus an.
Im ersten Wurf gabs gleich nen Mega - Hänger, Köder weg...
2. Wurf nach Neumontage, mitten in der harten Strömung Einschlag auf meinen Rattling Hornet. Das scheint keine schlechte Bafo zu sein. Ui, die geht ja über die Bremse...
Feiner Drill, geglückte Landung, Hammerbachforelle mit 47cm...
Ein paar Meter weiter unterhalb, den Hornet weit nach unten ans andere Ufer geworfen. Der Köder wird von der Strömung erfasst und fängt an zu arbeiten. Langsam drückt ihn die Strömung etwa 20 Meter unterhalb meines erhöhten Standortes an das eigene Ufer. Dann kommt dieser Moment, wo der Köder etwas verharrt, weil er endgültig am eigenen Ufer richtig in der Strömung steht, Rute krumm. Ein harter Drill in der harten Strömung beginnt, doch da hängen einige Äste eines Busches ins Wasser. Genau da kommt die große Bafo hoch und schlägt in den Zweigen an der Oberfläche ein Rad nach dem Anderen. Es kommt, wie es kommen muss, Forelle ausgestiegen, Köder hängt unerreichbar im Gestrüpp und reißt auch ab...
Na gut, einen Platz unterhalb gibt es noch, also durchs dichte Gestrüpp gekämpft an die Stelle, wo der Turbinengraben in den Hauptfluss mündet. Etliche Würfe mit einem anderen Rattling Hornet, doch nix passiert.
Dann mal auf einen etwas größeren Wobbler gewechselt, der etwas tiefer läuft. Weiter diagonaler Wurf schräg flussab. Wieder arbeitet sich der Wobbler langsam auf meine Seite, auch da hängt ein großer Busch ins Wasser. In Höhe des Busches derber Einschlag, die Rute krumm, die Bremse kreischt. Mitten unterm Busch kommt sie hoch und dreht sich wieder wie ein Brummkreisel. Ich halte voll dagegen, drehe die Bremse zu, die 020er StroftGTM muss einfach halten. Tut sie auch, ich habe Glück und kann die Bafo brachial an der Oberfläche durch die Äste ins Freiwasser ziehen. Ein paar kurze Fluchten noch, dann ist sie direkt unter mir. Kescher drunter, passt...
Das Maßband zeigte 45 cm an, wie geil ist das denn heute...
Es sollte sich dort nichts mehr tun, also zurück zu Plan A und die Wathose geholt. Ziel war ein anderes Wehr mit ordentlich Strömung unterhalb. Ich watete erst einmal direkt unter das Wehr und fischte das ganze Delta dort ab.
Ich hatte auch mehrere Kontakte, doch alles kleine Bafos,die im flachen schnellen Wasser lauerten, wohl natürlicher Nachwuchs, die waren alle voller Egel. Hier stellvertretend eine 26er...
Direkt im Wehrschuss noch mehrere Kontakte und Drillaussteiger, bis ich im oberen Eck des Wehres ankam.Dort an der Poleposition ein Hammerbiss, wieder Großforelle im Drill. Ich wollte unbedingt ein Drillfoto schießen,der Wobbler war voll inhalliert. Das Bild im Nachhinein total verschwommen, ich hatte die Bachforelle schon in der Hand, als sie sich noch mal richtig schüttelte, mir aus der Hand rutschte und weg war sie...
Also über Land wieder zurück zur Einstiegststelle, zwischendurch vom Ufer aus geworfen und den Bevy-Shad versenkt
Na gut,letzte Chance, einmal montiere ich noch neu. Den blau-silbernen Rattling Hornet wieder eingeklinkt und flussabwärts gefischt. Erster Wurf, sofort steigt mir eine Forelle ein, war aber nur eine 30er, die wieder schwimmen durfte...
Dann etwas weiter in das Wasser reingewatet, weiter Wurf schrägstromab, derber Fehlbiss mit kurz kreischender Bremse. Scheinbar stehen die eher im freien Wasser hier. Wenige Würfe später, ich will gerade den Hornet aus dem Wasser heben, schießt eine große Bafo drauf und tobt unter der Rutenspitze. Ich öffne ein wenig die Bremse und versuche schnell, mit der Bafo im Schlepptau zu meinem Einstieg zurück zu waten,um sie dort im flachen Wasser zu stranden. Plötzlich rutsche ich aus und mich hauts langewegs voll ins Wasser
Ich rappel mich wieder hoch, die Forelle ist noch dran. Also weiter ans Ufer, ich kann die Forelle doch noch landen. Ich pitschenass, der Wind eisig kalt, das Wasser hat gefühlt noch deutlich unter 10 Grad. Das Handy in der Brusttasche der Wathose schwimmt, aber aus schlechter Erfahrung hab ich ja gelernt, das ist wasserdicht, ganz im Gegensatz zu meinen Zigaretten, die kann ich später wegschmeißen....
Schnell noch ein Bild mit dem Handy geschossen (hatte ich eigentlich erwähnt,dass ich die Digi zuhause vergessen hatte?)...
Dann ab ans Auto. Iiihhh, alles nass, wie fahr ich jetzt heim, ohne das ganze Auto zu versauen???
Im Kofferraum liegt meine Regenjacke. Die hänge ich über den Fahrersitz, so gehts. Ab nach Hause, erst mal ausziehen und andere Klamotten an. Dann die letzte Forelle gemessen, satte 48 cm :cheerleader . Wäre ich nicht ins Wasser gefallen, wer weiß, was da noch gegangen wäre.
Man will aber nicht unzufrieden sein, war schon ein geiler Nachmittag mit abrupptem Ende...
PS:Jetzt freue ich mich schon wie ein kleines Kind darauf, die Prachttrutten zu vergolden und auf das anschleißende Festessen...