Neuling hat Weiher gepachtet

  • Hallo zusammen,


    ich hatte Glück und konnte ein traumhaftes Stückchen Erde mit einem kleinen Weiher pachten.
    Da ich keinerlei Erfahrung mit der Bewirtschaftung eines solchen Fleckchen Erde habe würde ich gerne auf das umfangreiche Wissen von euch zurückgreifen.
    Zuerst mal ein paar Infos zum Gewässer:
    ca. 45x40 Meter und 1,5-2,0 Meter tief. Er ist der 5. Weiher in einer Reihe von 9 Stück. Das Wasser kommt aus den umliegenden Feldern + einem kleinen Bach (wirklich kleiner Bach) und läuft von einem zum nächsten wobei es auf dem Weg zu meinem auch größere und tiefere Weiher gibt. Der Zulauf erfolgt über ein Betonrohr das in ca. 1,5 Meter Höhe das Wasser einfließen lässt. Der Grund ist eher schlammig .
    Laut Info des Besitzers sind Muschel, Edelkrebse und Frösche drin die aber nicht entnommen werden dürfen. Der Besitzer wird ihn noch diese Jahr ablassen und die Fische entnehmen (habe nur Karpfen gesehen). Da ich Karpfen nicht mag werde ich vielleicht fünf in verschiedenen Größen von Ihm abkaufen und wieder einsetzen. Er wird den Weiher nach dem Abfischen sofort wieder voll laufen lassen da er nicht alle Tiere töten will. Wie das läuft sehe ich am Wochenende.
    Ich würde nun gerne von euch wissen was macht bei einem solchen Gewässer als Besatz Sinn.
    Wenn es nach mir und meinen Vorlieben geht gerne Zander, Saiblinge, Forellen und ???. Aale darf ich nicht einsetzen.
    Ich würde die Besatzfische schon in Portionsgröße einsetzten lassen + ein paar kleine wobei der Zander wahrscheinlich diese verputzt (natürlich kommen die Fische vom Fachmann und werden auch von diesem besetzt). Da mich die Vermutung umtreibt das der Fachhändler hauptsächlich Geld verdienen will, möchte ich mich nicht nur auf seine Empfehlung verlassen.


    Was meint Ihr wie viele Fische in welcher Zusammensetzung verträgt so ein Gewässer?
    Werden sich die Fische dort auf natürlichem Wege vermehren?
    Wann soll der Besatz erfolgen?
    Stimmt es wenn die Fische Portionsgröße haben füttere ich nicht nur den Kormoran und Fischreiher?
    Was habt Ihr sonst noch für Tipps für mich?


    Da es sich hier wirklich um ein wunderschönes Stück Erde handelt möchte ich das gerne im Einklang mit der Natur betreiben.


    Freue mich über alle Anregungen und Tipps von euch Profis


    Danke schon mal im voraus :clap:


    Grüssle vom Bodensee

  • Grund schlammig? Sommerwarm? Sauerstoffsätigung? Wasserpflanzen? rein vom gefühl ein hecht und schleien weiher, karausche, giebel, rotaugen, rotfedern, aitel, güster, nerfling,laube, moderlieschen,also ich würde statt karpfen, zander und forelle eher auf ein biotop setzen wo möglichst viele verschiedene fischarten vorkommen...der weiher ist eh klein, was willst da schon erfolgreich befischen? würde mich eher auf die erholung und schönheit konzentrieren...und ihn nicht jedes jahr ablasen, kannst natürlich auch ein forellenpuff oder karpfen puff machen...aber ob das wirklich das wahre ist? wenn das wasser im sommer warm und sauerstoffarm ist, kannst du das mit dem zander und forellen vergessen


    zum lesen... du brauchst unbedingt ein grundwissen, was fischarten und sinnvollen besatz angeht, am besten beim fischereiverband anrufen und dir ne fachberatung geben lassen...


    http://www.amsaaleknick.de/Besatzregeln/besatzregeln.html



    dort stehen auch vorschläge wieviel fisch auf wieviel gewässerfläche


    http://www.bfv-sr.de/wissenswe…satzbroschuereneu2lfv.pdf

  • Danke erst mal für die Grundinfo Perikles,


    Der Weiher wird nicht jedes Jahr abgelassen. Der Besitzer wollte das machen um seine Fische raus nehmen zu können.
    Das wurde heute erledigt und er ist schon wieder am volllaufen. Wir haben 10 Karpfen in verschiedenen Größen behalten.
    Dazu war noch ein Zander 40cm und ein Barsch 30cm drin diese wurden wieder eingesetzt ( was in der Mitte noch an Fischen war konnte nicht genau ermittelt werden aber es waren meiner Meinung nach auch Schleien mit dabei).
    Es hat sich auch herausgestellt das der Weiher gute 2 Meter tief ist.


    Ich werde mir aber über die bereitgestellten Links informieren und dazu auch den Ratschlag eines Fischzüchters einholen.


    Wir haben heute erst mal die Steganlage abgerissen da diese total am Ende war. Nächste Woche wird diese neu aufgebaut.


    Fortsetzung folgt :dance:


    Danke und Grüssle

  • mach nicht den fehler karpfen zu besetzen in ein schlammiges gewässer, die trüben dir das gewässer noch mehr ein, fressen viel fischlaich und brut weg, hast wenigstens wildkarpfen im weiher? ein hecht und schleien weiher ist anglerisch bei der grösse wesentlich interessanter, meiner meinung nach sind mehr arten interessanter, aber zumindestens hast du zander und barsche im weiher gehabt, wobei die von den oberen weihern eingewandert sein können..wasserpflanzen sind wichtig, einen kleinen schilfgürtel, ja keine grasskarpfen oder sonstige spinnerei ins wasser einbringen, wirst sehen, wenn du einen sich selbst erhaltenden fischbestand bekommst, wo sich das jäger-beute Verhältnis eine gesunde balance hält und du die verschiedenen fischarten beobachten und gezielt befischen kannst, wird dir mehr abwechslung bringen als z.B nur auf die Besatzkarpfen zu fischen...ziel jeder ökologischen ausgerichteten bewirtschaftung muss sein, dass der fischbestand sich natürlich aufbaut, mit arten die sich selbst reproduzieren können..natürlich hast du bei der grösse des weihers weniger möglichkeiten, aber ich denke es sollte kein anglerisches disney world sein, wo alles wahllos reingepfeffert wird.. das wird auch oftmals scheitern...mit finanziellen verlusten..

  • Es gibt/gab ein Blinker-Sonderheft: "Richtig besetzen". Das solltest du dir mal besorgen...Ich persönlich hätte nach dem gründlichen Abfischen zunächst mal das Gewässer vom Schlamm befreien lassen und für festen, sandigen, kiesigen Grund mit großen und kleinen Steinen gesorgt, den ich mit Horn- und Laichkraut, Tannenwedel, Armleuchteralgen....bepflanzt hätte. Je nach gestaltetem Tief- Flachwasserbereich.


    Dann erst Wasser marsch! Erst Wasserflöhe, Bachflohkrebse einsetzen, vermehren lassen. Dann kleinere Fische besetzen, gleich 1-3 Schwärme. Wenn sie sich fortpflanzen und so die Schwärme größer werden, kann über einen Raubfisch Besatz nachgedacht werden.
    Ansonsten hättest du ganzjährig eine gute Quelle für Köderfische!

  • Hallo Dreamworker,


    danke für die Info, aber der Weiher ist nur gepachtet.
    Der Besitzer wollte ihn nicht leer lassen und da es ein Naturschutzgebiet ist darf auch nicht gebaggert werden.
    Wir werden uns zu dem Thema Besatz mal mit dem Fischzüchter in der Nähe treffen.
    Erst mal müssen wir die Steganlage komplett neu aufbauen ( hoffen das das Wetter hält :pray: )


    Werde euch auf dem laufenden halten. :dance:

  • Der Fünfte Weiher von neun, Wasser kommt aus den umliegenden Feldern und einem kleinen Bach.


    Das hört sich nicht wie ein Paradies an, durch die Felder wird es einen sehr hohen Nährstoffeintrag im Sommer geben, auch dürfte das Wasser ziemlich warm werden. Ich denke, dass der Vorpächter da schon das Maximum an Ertrag erzielt hat, in dem er Karpfen aufgezogen hat.


    Was haben denn die benachbarten Teiche für einen Bestand ?

  • Ja, Gerd,


    ich bin ganz deiner Meinung! Eutrophierung im Sommer, gerade nach längeren Regenfällen, wird im Sommer bestimmt zum Problem werden.... (Unter)Wasserpflanzen können da schon einen Großteil der Nährstoffe (Stickstoff, Nitrate....) abbauen. Ganz besonders die Schwarzkopf-Segge, eine Grasart.


    Der Sauerstoff-Entzug durch höhere Wassertemperatur und den Faulschlamm können eine Algen Blüte verursachen, bestimmte Fischarten können dadurch sterben....Für mich sieht es so aus, als ob diese Gewässer künstlichen Ursprungs sind, also eh ausgebaggert sind...Entfernung von Faulschlamm ist für mich daher kein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz, eher das Gegenteil....


    Der Schlamm kann als natürlicher Dünger auf die Äcker aufgebracht werden. Das Gewässer wäre so tiefer und hätte in der unteren Hälfte im Sommer kühlere Temperaturen. Als Schattenspender würde ich Seerosen pflanzen, allerdings in mehreren Pflanzschalen, damit die Blätter nicht die ganze Wasseroberfläche zuwuchern.
    Alles natürlich in Absprache mit dem Verpächter! Übrigens: Während des ganzen Jahres regelmäßig Temperatur , Ph -Wert und Sauerstoff-Konzentration messen und dokumentieren, denn das macht den gewissenhaften, verantwortungsbewussten Gewässer Pächter und Fischbesetzer aus!

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