Das hab ich dabei nicht beachtet. Oder erahnt.
Gewässervorstellung Saalerbodden
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Zitat von Onkel Tom
Zumal man mir das Boddengewässer zeigen möge, welches die nötigen Bedingungen für eine erfolgreiche Reproduktion von karpfenartigen bereitstellt...
Naja es sind definitiv Karpfen drin, also scheint es ja nicht so verkehrt zu sein. Ich kann allerdings nicht sagen, ob die sich vermehren, oder ob noch Besatz stattfindet. Ehrlich gesagt, kann ich mir das nicht vorstellen.
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Ich halte eine natürlich Vermehrung für ausgeschlossen, die dafür nötigen Wassertemperaturen, konstant über einen längeren Zeitraum, werdet ihr dort nicht erreichen.
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Das stimmt.
Die Fische sind also entweder noch aus den alten Besatzmaßnahmen oder sind auf anderem Wege ins Gewässer gekommen. Aber ich mach mich da gern nochmal kundig für euch, wobei ich gezielten Besatz in den Bodden eigentlich für ausgeschlossen halte. -
Siehst du Gerd so unwahrscheinlich ist das gar nicht.
Was brauchen die denn zum Ablaichen? Also klar kraut ist optimal, aber Matze koch hat mal ein video gedreht über verletzungen von karpfen und da hat er gesagt das so wunden vor allem dann vorkommen wenn die kein laichkraut haben und dann einfach versunkene äste nehmen. Reicht schilf nicht auch? -
Es geht nicht darum, ob sie ablaichen oder nicht, es geht vielmehr darum, ob aus diesem Laich dann auch was wird. Damit Karpfen mit dem Laichen beginne, braucht es nicht viel, das ist aber wie gesagt ja auch nicht das Problem.
Viele von euch kennen ja das Durchschnittsgewässer in meiner Ecke und selbst hier ist mir in den letzen 20 Jahrzehnten nur ein Jahr bekannt, in dem es Nachweislich zu Karpfennachwuchs kam. Von daher...
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Was jetzt im ernst? Reproduzieren die sich so schlecht hier? Ich weis die kommen aus asien aber trotzdem.
Also ich fange hier regelmäsig ganz kleine und sogar in österreich am lech die weiher haben karpfennachwuchs und da gibts äschen in dem see. wird also nicht allzu warm sein. -
Schau mal auf ne Landkarte - Du bist fast 1000km weiter südlich.
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Das stimmt auch wieder. Aber in den alpen ist es im schnitt trotzdem sehr kalt. auf jeden fall kälter als hier.
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Moin A#N,
lass Dir nix erzählen .
Karpfen laichen regelmäßig ab. Nicht jedes Jahr und nicht in jedem Gewässer. Aber sie produzieren Nachwuchs. Nicht nur im Süden der Republik.
Der Saaler Bodden muss aber nicht zwingend zu einer Karpfenkinderstube gehören. Eventuell stammen diese Fische aus den Süßwasserzuflüssen des Boddens. -
Die Zuflüsse wären natürlich auch eine Möglichkeit ja. Ich weiß von einem Vereinsgewässer in dem regelmäßig Karpfen besetzt werden, das Verbindung zur Recknitz hat und diese mündet ja im Bodden.
Aber wie gesagt ich mach mich da kundig, werd im September mal mit Matthias Fuhrmann reden. -
Die Sache ist an sich wirklich recht einfach. In nahezu allen "DAV-Gewässern" in Brandenburg werden fast immer nur Fischarten besetzt, die sich HIER nicht selbständig vermehren. Das bedeutet in meinem Landkreis zum Beispiel, dass Jahr für Jahr ausschließlich Karpfen und Aale besetzt werden und das tonnenweise. Die Besatzgröße der Karpfen liegt dabei immer bei K3.
Als Gewässerwart, der auch für den LAVB tätig ist, habe ich genaue Kenntnis darüber und verfüge auch über entsprechende Besatzlisten.
Nun weiß ich natürlich nicht, wie das in MV gehandhabt wird, aber die "Doktrin'" wird da wohl nicht viel anders sein, ist ja dieselbe "Schule".Wenn also in all diesen Gewässern über Jahre und Jahrzehnte, keine K1 oder K2 Karpfen gefangen werden, oder bei unseren Proben mit dem E-Gerät zum Vorschein kommen, muss ich einfach davon ausgehen, dass keine erfolgreiche Reproduktion stattfindet.
Und wie ja bekannt ist, habe ich hier hauptsächlich sehr kleine (1-10 ha) Gewässer vor der Tür, die oft nicht tiefer als 2-3 Meter sind, diese werden also schon recht schnell warm.
Daher kommen meine Zweifel an einer Reproduktion in Boddengewässern.
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Upps.
In einem am 11. April 2015 im "Der Prignitzer" veröffentlichten Artikel "Ist der Karpfen einer von uns?" wird von dem Geschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg geäußert, das sich Karpfen seit vielen Jahrhunderten auf niedrigem Niveau vermehren. Nicht jährlich und auch nicht in jedem Gewässer, aber regelmäßig.
Auch ein Promovierter des Instituts für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow kommt in diesem Bericht zu Wort und vertritt die Meinung, das sich Karpfen unter günstigen Bedingungen selbst reproduzieren würden. Nicht nur in der Teichwirtschaft, sondern auch in wenig intensiv bewirtschafteten Gewässern.
Das dreisömmerige Karpfen besetzt werden liegt einfach daran, das die Nachkommenschaft zu gering ist und die Karpfenpopulation aufgrund ihrer Bedeutung für die Fischerei irgendwann nicht mehr vorhanden wäre. Hierzu äußerte sich der Fischereiwissenschaftler Herr Prof. Dr. Arlinghaus (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei) in einer seiner Publikationen (Fischereilicher Nutzen und gewässerökologische Auswirkungen des Besatzes mit Karpfen). In dieser Publikation erwähnt er auch die sporadische natürliche Vermehrung der Karpfen.
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Das will ich nicht abstreiten, ich schätze die Arbeiten von Herrn Prof. Dr. Arlinghaus sehr. Im Grunde erkenne ich da auch keinen wirklichen Wiederspruch zu meinen Beobachtungen. Es wird von "niedrigem Niveau", "günstigen Bedingungen", "sporadischer natürlicher Vermehrung" usw. gesprochen.
Ich kann ja nur für die Zustände an den von mir betreuten Gewässern wirklich meine Hand ins Feuer legen und da ist mir wie bereits erwähnt, 1 Jahrgang in den letzten 20 Jahren bekannt. Versteht mich nichts falsch, ich bin natürlich kein studierter Fischerei Biologe oder ähnliches, ich kann nur meine Erfahrungen zum Thema wieder geben und deswegen streien möchte ich schon gar nicht.
Nur weil ich etwas für unwahrscheinlich halte, muss das ja nicht zwingend zutreffen.
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Hallo Onkel Tom,
ich bin absolut nicht auf Krawall gebürstet. Zu einer Diskussion gehören nunmal unterschiedliche Meinungen. Solange alles auf der Sachebene abläuft ist das für mich völlig in Ordnung.
Nehmen wir die empirischen Untersuchungen von Herrn Prof. Dr. Arlinghaus und Deine persönlichen Erfahrungen an den Dir bestens bekannten Gewässern als gegeben hin und beenden damit das Thema Karpfennachwuchs in Valestris´s Gewässervorstellung.
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Wie versprochen, hab ich mich nochmal erkundigt was den Karpfenbestand angeht.
Es wird offiziell nicht besetzt, der Bestand ist gering und besteht hauptsächlich aus alten Fischen von früheren Besatzmaßnahmen.
Fakt ist, die Karpfen sind da, aber ein gezielter Ansitz ist wohl nicht lohnenswert bei der Gewässergröße.
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