Unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten in Flüssen?

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich mir die Pegnitz im Nürnberger Stadtgebiet beim "Erfahrungsfeld der Sinne" angeschaut und war begeistert von der Transparenz des Wassers und der vielen Fischunterstände dort!
    Allerdings hatte der dort etwa 5m breite Fluß eine relativ starke Strömung, so das ein Fährbetrieb zwischen den beiden Geländen des "Erfahrungsfeldes..." nicht möglich war.
    Der Fluß ist in diesem Bereich etwa 3,50m tief, ist an den Ufern mit Steinpackungen versehen und im Flußbett stehen noch Holzpfeilerreste einer ehemaligen Brücke.


    Das hat mich zu folgender Fragestellung veranlaßt: Ist die Strömungsgeschwindigkeit eines Flußes dieser Breite (er ist in diesem Verlauf Schnurgerade), nur in der oberen Wasserschicht so stark und wird in der Tiefe WESENTLICH schwächer oder ist sie in jeder Tiefe von der Geschwindigkeit gleichbleibend?


    Gibt es für uns Angler Meßgeräte, um Strömungsgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Tiefen von Flüssen zu messen?
    Es geht um die Ermittlung des richtigen Grundblei-Gewichtes und der passenden Schnur mit dem wenigsten Wasserwiderstand...
    Welche ist da die geeignetste? Dickere Monofil-Schnur oder besser geflochtene?


    Was sind da eure Erfahrungen?

  • An der Oberfläche Ost die Strömung generell stärker.
    Hauptsache am besten dünne geflochtene. Je dünner für Schnur umso geringer ist der Wasserwiderstand.
    Du kannst die Strömung an der Oberfläche ganz einfach messen:
    10m Strecke markieren und am Anfang schmeisst du einen stock rein und misst die Zeit die et braucht um die 10m zurück zu legen.
    Das dann x3,6 dann hast du km/h

  • Strömung wird nicht in km/h gemessen, sondern in m/sec oder in m3/sec.!
    Die Strömung, von der ich rede, bewegt sich momentan um 1-1,2m/sec. Habe gerade mit dem Wasserwirtschaftsamt telefoniert, um so halbwegs
    genaue Angaben bzw.Werte zu bekommen. Ja, die Grundströmung ist wesentlich geringer als die an der Oberfläche und im Mittelwasser, Mythos also
    bestätigt!


    Da mein Gesprächspartner vom WWA auch u.a. in der Pegnitz angelt, hat er mir einige Tips gegeben, die ich mit euch gerne teilen möchte: Erstens: Kompakte (Oliven- bzw. Strömungsbleie) verwenden, diese einige Meter stromauf einwerfen. Entweder geflochtene Hauptschnur verwenden oder starke Mono ab 0.45, dünnere verkringeln sich durch die unterschiedlichen Strömungen. Rute etwa bis 150gr Wg in der Länge von 2.70-3,40m. Diese Angaben eignen sich für Flüsse wie Pegnitz, Rednitz im Stadtgebiet von Nürnberg, Fürth, Erlangen, dort besteht eine große Hängergefahr durch etwa "entsorgte" Fahrräder, von denen ich mindestens zwei am Gewässergrund entdeckt habe (mit stärker Ausrüstung zieht man diese nämlich raus und verliert seine Montage nicht)....Die Geräte-Empfehlung ist auch zum Grundangeln für Wörnitz und Altmühl geeignet, obwohl (auch wegen mögl. Wallerbissen dort) das Wg der Ruten auch höher ausfallen darf.

  • Hi!
    Das mit der 0,45er ist nicht sehr elegant - und funktioniert im Übrigen auch nicht bei starker Strömung.
    Die Ruten zum Strömungsangeln sind so lang, damit man sie hochstellen kann und so die Schnur der Strömung entzieht.
    Wenn man mit der Spinne in starker Strömung fischt, kann man mal folgendes versuchen; eine Spule mit der entsprechenden Geflochtenen und einige mit unterschiedlichen Monos und dann mal einige Köder durchprobieren.
    Zur Fireline kann ich feststellen dass eine 0,20er ungefähr den gleichen Wiederstand aufweist wie 0.30er Mono.
    Wenn die Strömung für die Montage zu stark erscheint, kann man einen Schnurbogen legen und so viel Druck vom Blei nehmen.


    Petri

  • @ Dreamworker


    Wenn dich so etwas allgemein interessiert, kannst du hier einfach mal ein wenig gucken. Das ist als Beispiel mal mein großer Fluss vor der Haustür.


    Klick mich


    Ansonsten würde ich auch nicht pauschal sagen, dass die Strömung an der Oberfläche in jedem Fall höher ist, als die Strömung am Grund. Ich glaube das ist zwar meisten so, wohl aber nicht immer. Da gibt es bestimmt auch Ausnahmen. Die Oder hat zum Beispiel eine Unterströmung, die gerade im Winter zu komischen Effekten führt.

  • Im Wasserbau geht man näherungsweise von einer 0-Strömung an der Sohle und den Uferbereichen aus,
    um die Bewegung im Wasser überhaupt beschreiben und berechnen zu können.
    Allerdings gleicht das Ganze einer Chaostheorie aufgrund von weiteren Strukturen im Wasser und dadurch bedingten Widerständen und Rückströmungen.
    An der Oberfläche eines freien Fließgewässers ohne Hindernisse ist die Fließgeschwindigkeit stets am größten.
    Je dicker und rauher die Schnur, umso mehr Strömungsdruck entsteht auf die Schnur.

  • Selbstverständlich sollte man seine Ruten an einem Fluß möglichst steil stellen! Mache ich persönlich ja auch.
    Allerdings habe ich bei Verwendung von Monof. festgestellt, das sie im Bereich, wo sie ins Wasser läuft, von der Strömung verkringelt wird.
    Bei einer geflochtenen passiert das aber nicht.


    Jeder Fluß ist anders, der eine maändert relativ stark, ein anderer hat Buhnen, wieder ein anderer hat sich sein Bett aus Fels geschliffen, wie etwa die Vercasca im Schweizer Tessin. Dort habe ich früher mal Strömungstauchgänge gemacht, da hatte ich den Eindruck, das die Strömungsgeschwindigkeit in 4-6m Tiefe wesentlich geringer als an der Oberfläche war.
    Alle großen Flüsse, die der Mensch baulich verändert (begradigt) hat, haben an der Strömungsgeschwindigkeit zugenommen, grade wenn Hochwasser ist.


    Im Rhein beispielsweise herrscht so eine starke Unterströmung, das sich Kiesel, Steine bzw. Sediment permanent bewegen. Mich würde mal interessieren, ob dort beim Grundangeln das Blei gelegentlich "begraben" wird oder auch schwerere Kaliber von Grundbleien Stromabwärts getrieben werden, je näher man an der Hauptströmung angelt...Macht das eigentlich Sinn? Die Fische stehen doch mit Vorliebe eh in strömungsberuhigten Bereichen....

  • Hi!
    Es hat mich auch immer wieder erstaunt, dass sehr viele und große Fische mitten in der Strömung stehen.
    Wir fischen hier auch nicht in den Buhnenfeldern - da fängt man nix.
    Aussenkurve, 20kg Futter und 350gr "Oostendeloot", dann klappt das schon... 8)
    Petri

  • Natürlich meine ich das ernst. Und was heißt denn "lass dich nicht erwischen" ? Wobei und von wem.. |8O |8O .
    20kg ist gar nicht so viel; es ist der Rhein... . Ich habe auch schon das doppelte versenkt und da ich recht faul bin, kaufe ich das Futter oft im Laden.
    Du erahnst sicherlich wer der absolute Lieblingskunde meines Gerätehändlers ist... :oops: .
    Petri

  • Zitat von #Allround#Nachhaltig

    Huiuiui 20kg. ob da der fisch noch den köder findet. lass dich damit blos nicht erwischen. ich glaube allerdings eh nicht das das ernst gemeint war.


    für große fische macht es eher sinn in der strömung zu stehen weil sie ene geringere relative oberfläche haben.


    Musst Du eigentlich alles wissen, obwohl Du es nicht weißt ?

  • Das war eine vermutung. Hätte ich wohl noch dazuschreiben sollen.
    Also bei mir gibts da beschränkungen 2kg futter mehr darf man nicht dabei haben und füttern sonst gibts probleme bei einer kontrolle. hakenköder zählen auch dazu. durchgesetzt wird das nicht wirklich aber bei 20kg gäbe es schon sicher probleme. allerdings wenn der rhein so groß ist und das nichts ausmacht kann das bei dir ja anders sein.

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