Flusskrebszucht Frömel
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Die Idee:
Zufällig las ich in einem Regionalen Wochenblatt über die Krebspest und dem verschwinden des heimischen Edelkrebses, dieser Artikel faszinierte mich derart das ich mich begann über den Edelkrebs zu informieren, über Art, Wachstum, Verhalten und natürlich auch über die Zucht des Krebses.
ich freundete mich mit dem Gedanken an, eine Krebszucht auf die Beine zu stellen, mit einer gewissen naiven Art und weise, malte ich mir aus, wie ich Schritt für Schritt eine Zucht neben dem Hauptberuf aufbauen könnte.
Wir fingen an, eine Kalkulation auf die Beine zu stellen und ein Betriebskonzept zur erarbeiten mit dem Hauptnenner ,, Schutz durch Nutzung,, . Der Slogan schließt Biologie und Ökonomie mit ein, man kann eine Art von dem Aussterben retten und zugleich genug erwirtschaften das sich das ganze Projekt und die eigene Arbeit auch finanziert.
Es kann sich nur rechnen wenn man natürliche Verluste versucht zu minimieren durch Zäune, verzicht auf Fischbesatz usw. denn man rechnet in freier Natur das ca. 10 Prozent der kleinen Krebse das geschlechtsreife Alter erreichen aufgrund von Fressfeinden.
Es verging noch ein paar Wochen und schließlich kommt man an den Punkt wo man den Schritt wagen muss. Die Entscheidung ist gefallen!
Ich begab mich auf die Suche nach einem geeigneten Stück Land, welches über einen enorm hohen Vorrat an Grundwasser verfügt.
Nach einigen Flops und Monaten stieß ich auf ein ca. 9 ha großes Areal unweit eines Flusses in der Nähe der kleinen Stadt Bützow am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte.
Der Bau der Anlage:
Nach Boden und Wasserproben entschloss ich mich 2015 das Grundstück zu kaufen.
Bereits 1 Monat später rollten die Bagger an und huben längliche Teiche aus dem moorigen Boden, glücklicherweise durchstieß die Baggerschaufel ein altes Entwässerungsrohr von einer alten Ziegelei und aus diesem Rohr. welches nirgends dokumentiert war, schoss das Wasser nur so heraus und alle Teiche füllten sich umgehend bis zum obersten Rand mit herrlichem und reinem Grundwasser.
Bei den Teichen ist zu achten das diese mindestens 1 Meter tief sind, damit diese nicht durchfrieren können und es mehr Ufer als Wasserfläche gibt aufgrund von Versteckmöglichkeiten der Krebse.
Anschließend wurde eingezäunt und die Teiche geimpft mit Biomasse, indem man Wasser aus einem gesunden und Krebspestfreien Gewässer in die neuen Teiche schüttet. Das fremde Wasser hat Pflanzensporen, Larven, Würmer usw. die in kürzester Zeit für Bewuchs und Leben im neuen Teich sorgen.
Dem Winter über ließ ich die Teiche leer damit sich Erdreich usw. sich absacken konnten und sich eine natürliche Flora entfalten konnte.
Im Mai kamen dann die ersten Krebse zum Besatz, ich entschied mich für 2 Jährige, da diese sich bereits im Herbst vermehren würden und die neuen Teiche noch als Heimat anerkennen.
Nun konnte ich meine krebse dank es kristallklaren Wasser beobachten und mich dran erfreuen.
Nach einer üblichen kontrollrunde, fand ich Krebspanzer, oh Gott dachte ich.
Ich packte die Panzer zusammen und fuhr zu einem Jagdausbilder, der nach kürzester Zeit zu mir sagte --Fischotter--.
Ich informierte mich über Fischotter und das einigste was wohl einigermaßen Schutz bietet, ist Strom.
Wer Land hat und 9 ha mit Strom einzäunen muss, weiß welcher enorme Geldbetrag mich erwartete.
Nun hielten sich aber die Verluste in Grenzen.
Biologie der Edelkrebse:
Die Zucht von Krebsen ist ein sehr ausdauernde Geschichte denn vom befruchteten Weibchen bis hin zum Verkaufsfähigen Krebs benötigt man 4 Jahre wobei Männchen ca. 250 Gramm und Weibchen 125 Gramm erreichen.
Die Krebse vermehren sich im Herbst, sobald die Wassertemperatur auf unter 4 Grad sinkt im darauf folgenden Frühjahr fischte ich einige eiertragende Weibchen heraus denn im Mai/Juni schlüpfen die Jungen. Bei den eiertragenden Weibchen rechnet man mit ca. 100 eiern pro Krebs wovon sich ca. 20 Prozent entwickeln. Die abgefischten Weibchen setze ich in die neuen Teiche zusammen mit ein paar Großen und stattlichen Männchen, welche für die Zucht am besten geeignet schienen.
Die Arbeitsintensivität und Geldbetrag die so eine große Zucht mit sich führt, übertrifft natürlich alle Erwartungen und Phantasien aber es macht auch enorm spaß.
Nach einigen Wiederholungen mit den Weibchen und Männchen und dem umsetzen, konnte ich 2018 anfangen den ersten Teich abzufischen und Krebse in den Hälterungen zum Verkauf anbieten.
Das Verkaufsportfolio umfasst vom Frisch geschlüpften Brütling über 2 und 3 Jährige sowie eiertragende Weibchen bis hin zum stattlichen Speisekrebs.
Verschickt werden die Krebse in Boxen mit Sauerstofflöchern sowie nasser Holzwolle, damit sind Sendungen Deutschlandweit keinerlei Problem.
Der Größte Auftrag kam nach ca. 3 Monaten vom einem Institut, welches Besatzkrebse haben wollte, für einen Bach in Niedersachsen, dies bedeutete natürlich Wochenlanges abfischen und Hältern sowie der Verbrauch des Jahresurlaubes. Edelkrebse sind tolle und faszinierende Tierchen und wer gerne welche haben möchte und sich weiterhin informieren möchte der kann auf meine Homepage gehen