Hallo Ihr Lieben,
ich habe meinen Fischereischein nun seit Februar diesen Jahres und konnte zuletzt endlich mal öfter Angeln gehen. Zumal bin ich auch dem SAV Bartenwetzer beigetreten. In Beiseförth komme ich öfters mal beruflich vorbei und kann dann nach dem Kundenbesuch nachmittags/abends mal die Rute auswerfen.
Ich muss gerade erstaunlicherweise über mich selber Lachen mit einem weinenden Auge.
Wie der Titel schon sagt, habe ich die letzten Male vieeeeeel Lehrgeld bezahlt. Dies möchte ich euch schildern und auch vielleicht dem ein en oder anderen Anfänger Mut machen: Schwund gibts immer!
Ich habe es jetzt geschafft Haken inklusive Vorfach, Blei und Pose im Baum zu versenken. Eigentlich wäre ich ja daran vorbeigekommen, aber der Windstoß hat die leichte Montage erfasst und das wars.
Meinen neuen Mad Gryzzly Wobbler habe ich im Wasser versenkt. Ich kam auf die Wahnsinnige Idee die 0,30er Mono mit 0,25er FC mit einem verbesserten Allbright zu verbinden (der Blutknoten wäre die richtige Wahl gewesen). nach dem 7. Auswurf machte es pitsch und platsch. Weg der Fisch. Dabei lief der echt super...
Davon abgesehen war es etwas windig und ich hab ständig Perücken in die Schnurr bekommen.
Und heute...ja heute habe ich den Vogel abgeschossen sprichwörtlich). Ich hab beim Auswerfen mit der UL Rute den Köder wieder mal im Baum verhakt. Der Spoon lies sich gut lösen, aber ein kleiner Ast hatte sich in der Schnur verdrillt und mir den Spitzenring zerbröselt und die Spitze gespalten...Muss also schauen, dass ich für die Rute ein neues Spitzensegment kaufen kann...ansonsten kann die auf den Müll. Grobmotoriker lässt grüßen.
Der Hammer kam aber nachmittags. Ich hab die Rolle (Daiwa Nina 2500A) an meine 3,40 Posenrute gebastelt. Meinen neuen Wobbler per Snap verbunden und...auch diesen verloren. Kurz vor Ende bevor ich gehen wollte in meinem Kopf „Och komm, bitte wenigstens einen Biss heute“.
Ausgeworfen und direkt beim ankurbeln ruckte es. Und dann war Polen offen. Ich kurbelte, die Bremse klackerte und die Rute bog sich wie Gollum.
Da hatte sich dann soweit ich es später erkennen konnte ein riesiger Hecht im Wobbler verbissen.
Scheiße...kein Stahlvorfach...(ich wollte ja auf Barsch und wenn überhaupt Zander und dass es so viele Hechte im Vereinsteich gibt wusste ich nicht). Also mit Adrenalin im Blut gedrillt, ein paar Schritte zurück gegangen um den Kescher zu holen, die Rute auf Spannung gehalten, Kescher ins Wasser, der Bursche gibt gas und meine Bremse beginnt zu kreischen. Ich drehe im Unwissen die Bremse weiter zu, werde hektisch, schwitze und weg ist der Fisch.
Mist, hat der Fisch die 0,10er geflochtene oder das 0,25 FC durchgekaut...beim rauskurbeln war alles noch da...der Snap hatte sich aufgebogen.
Dabei war das einer von Sänger mit 11 Kilo Tragkraft.
Was lerne ich daraus? Ich hab scheiße gebaut! Es war nicht das Problem, dass die Schnur für den Hecht zu unterdimensioniert war, nein, ich war sogar sehr erstaunt wie sehr die Rute federt und im Zusammenspiel mit der Bremse die Last von der Schnur nimmt. Mein Problem war, dass ich den Drill voll, versaubeutelt habe. Bisher hatte ich nur ein paar Portionsforellen und eine größere Lachsforelle am Haken gehabt. Das kleine Rotauge, den kleinen Barsch oder den Babyhecht zähle ich da mal nicht mir, weil die sich ohne Widerstand einholen liesen.
Der Hecht war die erste Herausforderung und so ein Drill zeigt einem knallhart dass Fehler nicht verziehen werden! Der Fehler bestand hauptsächlich darin die Bremse zuzudrehen. Ich hätte hier die Bremse rattern lassen sollen und sobald das aufhört kurbeln. Auch hätte ich Pumpen sollen um den Fisch Richtung Land zu bekommen. Generell hätte ich dem ganzen mehr Zeit lassen sollen, damit sich der Bursche abkämpft und problemlos eingeholt werden kann.
Beim nächsten mal bin ich schlauer und ruhiger. Es ist Wahnsinn was so ein Fisch für eine Kraft hat. Auch meine Ausrüstung wird angepasst.
Neue Spinnrute und Rolle kommt (die Posenangel als Spinnrute war eher notdürftig bis die neue kommt). Sobald ich Gummifische, große Blinker, oder Wobbler nutze, immer Stahlvorfach mit Knotenlosverbinder an Geflochtener UND wenn möglich Crosslock Snaps oder Stay Lock Snaps.
Außerdem: mache einen großen Bogen um Bäume!
Ja, da bekommt der Name Lehrgeld eine bestimmte Bedeutung -.-