Nachdem ich jetzt schon ein paar Tage zurück vom jährlichen Edersee-Tripp bin, komm ich jetzt endlich mal dazu den in der Barsch-Sektion angedrohten Bericht zu klimpern.
Wie die letzten Jahre war ich in einer kleinen FeWo in Nieder-Werbe und wie jedes Jahr hab ich das Boot über https://edership.de/ gebucht.
Nach BarschMax 2017 und Aal 2018, war`s dieses Jahr die Kontiki, hab letztes Jahr erst wieder gemerkt das mir einfach die Kabine und das bequemere sitzen beim steuern etwas wichtiger ist als problemlos in alle Richtungen werfen zu können.
Man könnte es auch meiner fortschreitenden Altersfaulheit zuordnen und ich hab einfach keine Lust mehr stramm im Wind und Regen zu sitzen...
Sonntags nachmittags in der FeWo angekommen, vorher noch auf dem Weg den Angelschein geholt und dann ab zum Steg mal Wasserstand etc, checken.
Blöderweise war die Ederseerandstraße die ganze Zeit wegen Baumfällarbeiten und Windbruch gesperrt, so daß ich einen riesen Umweg über Sachsenhausen und Waldeck fahren mußte um an die Staumauer zu kommen.
Da die Kontiki an dem Sonntag nicht gebucht war, durfte ich nach kurzer Einweisung netterweise eine kleine Testrunde fahren.
Bin mal bis zur Wasserskistation und zurück gefahren, liegt gut, läßt sich leicht manövrieren und da gerade als ich wieder angelegt habe die abendliche Barschjagd losging und um mich rum die Platscher waren, hat es doch schon mächtig in den Fingern gejuckt!
Also stand ich natürlich am Montag morgen um 6 Uhr oben, habe die Treppe runter geschaut und jedes Gramm Tackle das ich dabei hatte schon gedanklich verflucht...
Aber bin ja selbst dran Schuld, also runner.
Auf das Boot und erstmal im halbdunkel das Tackle vorbereiten, die DropShot Rute montiert, ohne Blei auf die Bordkante gelegt und dann die Spinnrute mit `nem kleinen Wobbler zum werfen vorbereiten....äh...kurzer Blick nach links und gerade noch den Griff der DropShot erwischt die gerade dabei war im See zu verschwinden...Upps...da ist ja was dran!
Ein 30er Barsch hat sich den Twister geschnappt der augenscheinlich über die Bordwand gefallen war und wollte sich samt Rute aus dem Staub machen.
Der erste Fisch nach nichtmal 5 Minuten auf dem Boot und ohne richtig geangelt zu haben, das hatte ich auch noch nicht!
Abgelegt und dann fing das große Rauben in der Umgebung an, fast jeder Wurf ein Treffer.
Das ging`ne knappe halbe Stunde und dann wie Stecker gezogen, aus!
Den vormittag dann damit verbracht die Stege gegenüber mal abzuwerfen, mit der Posenrute ein paar KöFis zu fangen und um die Hopfenberge mal nachzuschauen, ein paar kleine Punker konnte ich verhaften, aber im Laufe der Zeit wurde es immer windiger.
Also zurück zum Steg und erstmal Mittagspause, mußte ja auch noch einzwei Dinge für die FeWo einkaufen gehen.
Da eine der abschließbaren Kisten frei war, durfte ich diese in den 3 Tagen zum verstauen des Gerätes nutzen, also war die Treppe bis zum letzten Gang am Mittwoch Abend nicht mehr ganz so furchteinflößend.
Am Nachmittag noch für ein paar Stunden auf den See, aber Erfolg erstmal überschaubar, dann gegen Abend an der Steilwand bei der Staumauer auf DropShot ein Hänger...der dann doch recht schnell in Bewegung kam und sich als richtig fette 40er Barschlady entpuppte!
Dann fing das abendliche Gemetzel an und wieder fast jeder Wurf ein Treffer.
Ist schon irre was da um die Stege rum teilweise abgeht.
Am Ende des Tages dann mal die Fischkiste durchstöbert und nur die Größten 6 mitgenommen, der Rest ging zurück ins Wasser.
Der Dienstag morgen war fast eine Kopie des Montags, wieder die halbe Stunde Morgengemetzel und dann Ruhe im Karton.
Da ab dem 1.10. das schleppen mit Motor erlaubt ist, habe ich ein paar Runden gedreht aber mehr Gegend wie Fische gesehen.
Was mich aber überrascht hat...im Edersee scheint es recht ordentliche Marmorkarpfen zu geben.
Zumindest hab ich einen toten Solchen an der Oberfläche treiben sehen.
Mit Gummifisch konnte ich um die Hopfenberge ein paar Barsche überreden, aber in der Anzahl überschaubar.
Also mal schauen was so hinten Dorfstelle Berich und zwischen den Stegen unterhalb der DLRG geht, mit Wobbler auch den ein oder anderen Punk überredet.
Bis am späten Nachmittag völlig unerwartet ein mächtiger Schlag in die Rute geht und ich denke das sich ein Hecht den kleinen Wobbler geschnappt hat.
Feiner Drill bis eine stachelige Flosse hochkommt, Zander...nein...Barsch und was für ein Klotz!
Ich hab schon 50+ Barsche gesehen und das ist gefühlt der Größte den ich je selbst gesehen habe, PB von 42 wäre mit dem pulverisiert, Herzschlag geht entsprechend hoch, als der Barsch das Boot sieht geht er noch einzweimal ab und scheint dann fertig zu sein, Hand greift nach Kescher....und genau in dem Moment gibt der Kollege nochmal Vollgas, die Rute biegt sich....und mir fliegt der Wobbler entgegen...AAAARRRRRGGGGHHHHH....
Der hintere Drilling verbogen und ein Haken abgebrochen...
Danach hats erstmal einige Zeit gedauert bis ich mich beruhigt hatte und wieder klar denken konnte.
Hab dann relativ lustlos noch weiter gemacht und am Ende des Tages wieder die Größten 6 mitgenommen und den Rest in den See zurück gelassen.
Gegen den Frust am Abend habe ich das ein oder andere Glasmantelgeschoß eingesetzt, was ich allerdings sofort bereut habe also am Mittwoch Morgen der Wecker um 5 Uhr nach gefühlten 4711 sec Schlaf geklingelt hat.
Noch etwas torkelich den Rolladen hochgemacht und...es schüttet in Strömen!
Also Rolladen wieder runter und zurück inne Federn, mit halbrösigen Schädel im dunkeln und bei strömenden Regen diese Treppe runtereiern...Nö!
Gegen 8:30 der nächste Versuch, kein Regen mehr, der Kopf fühlt sich auch besser an, also ab annen See!
Da ich mit den Barschen bisher doch recht zufrieden war, aber mir der Hecht noch fehlt, hatte ich mir vorgenommen heute konsequent meine Runden um Steilwand, Hopfenberge drumherum, bis Berich und zurück zu schleppen.
Je einen großen und einen kleinen Wobbler montiert und losgedampft.
Gegen 11:30 Uhr biß auf der flachen Seite der Hopfenberge ein netter 66er Hecht und das war das Signal mal eine Mittagspause einzulegen und mir was in den Magen zu packen, also zurück an den Steg.
Nach einer schönen Mittagspause wieder aufs Boot und weiter mit dem schleppen.
Lustigerweise hatte ein anderes Boot mehr oder weniger genau die gleiche Schlepproute, aber in entgegen gesetzter Richtung. Wir sind uns immer wieder an den gleichen Stellen entgegen gekommen und haben kurz den jeweiligen Fangstand ausgetauscht, war ganz witzig!
Ein weiterer 60er Hecht biß am Nachmittag interessanterweise fast genau an der gleichen Stelle wie der Erste
und 3 nette Barsche interessierten sich zwischen Rückseite Hopfenberge und bei Bericher Hütte für den kleineren Wobbler.
Also wurde es am letzten Tag dann haarscharf doch kein Sixpack.
Alles in Allem war mein VaddiohneFrauundTochteralleineaufdemgroßenSee ein sehr schöner und doch auch recht erfolgreicher Tripp!
Natürlich war kein wirklicher Riese dabei und logisch jammer ich immernoch dem PB-Barsch hinterher, aber hätte ich etwas besser aufgepaßt....
Ich werde sicher wieder kommen!