Mit Wurm auf Aal - warum die Hakenspitze frei lassen?

  • Moin!


    Wir saßen neulich gemütlich zusammen - und von den diversen Personen waren fünf Angler. :)


    Alle Angeln schon viele Jahre (...oder Jahrzehnte) und es kam das Thema Aal auf. Über die Varianten der Grundmontage waren wir uns einig, jeder hat so seine Lieblingsmontage, egal ob Booms, Laufbleie und Pose etc.


    Beim Aufziehen der Würmer ging es aber los. Ködernadel - klar, benutzt eigendlich jeder weil es besser geht und man nicht so rumfrickeln muss. Dendros z.B. sind ja sehr "stabil" und ich lasse das Kopfende an der Hakenwicklung etwa 1/4 außen vor, genauso mache ich es zum Hakenende hin damit der Dendro sich noch ordentlich bewegen kann und seine Reize abgibt - die Hakenspitze lasse ich frei damit der Köder nicht einfach abgezogen werden kann.


    So weit so gut:
    "Damals" (uff, lange her ;) ) war es nicht unbedingt angesagt die Hakenspitze frei zu lassen, mein Onkel und auch ich haben das nicht gemacht aber die Fängigkeit war mehr oder weniger die Gleiche. Auch zwei Angelkollegen sind der selben Meinung das es Quatsch ist und ziehen den Wurm so auf dass das Kopfteil frei ist und der Rest bis zum Hakenende aufgezogen wird - ohne freie Spitze.


    Ich habe es mittlertweile jetzt oft genug erlebt das bei der 1/4 - 2/4 - 1/4 Variante (wie oben geschrieben) der Aal - oder die Beifänge ala Brassen, Aaland etc. - auch nur die Enden abknabbern und sich dann wieder aus dem Staub machen. In diesen Fall hatte ich das letzte mal gedacht o.k., lasse das Kopfende frei und ziehe den Wurm einfach bis zum Hakenende auf und lege den Köder etwa auf die vorherige Stelle. Folge nach nicht einmal 15. Minuten: Einen (leider etwas untermaßigen) Aal gefangen mit sauberen Biss!


    Ergo bezweifel ich einmal dass die Variante "Hakenspitze frei" wirklich die Bessere ist und ein Dendro am Haken fliegt auch nach mehreren Würfen nicht vom Haken, bei einem Tauwurm sehe ich das natürlich anders, da geht ein Stück Dendro am Hakenende aber gut als Stopper (ähnlich wie die Kombi Wattwurm und Seeringelwurm).


    Was sind denn nun eure Erfahrungen?

  • Interesantes Thema.
    Ich lass die Hakenspitze beim Ansitz grundsätzlich frei, egal ob auf Aal oder in der Brandung um die Gefahr zu umgehen untermaßige Fische zu verangeln. Meist nur ein Stück des Hakenbogens. Hat für mich den Vorteil, dass die meisten Fische gut vorn im Maulbereich hängen und sich so schnell lösen lassen und ggf auch zurück ins Wasser können.
    Was ich mir noch gut vorstellen kann wären Circlehooks, hab ich aber noch nicht probiert.

  • Zitat von Valestris

    Interesantes Thema.
    Ich lass die Hakenspitze beim Ansitz grundsätzlich frei, egal ob auf Aal oder in der Brandung um die Gefahr zu umgehen untermaßige Fische zu verangeln. Meist nur ein Stück des Hakenbogens. Hat für mich den Vorteil, dass die meisten Fische gut vorn im Maulbereich hängen und sich so schnell lösen lassen und ggf auch zurück ins Wasser können.
    Was ich mir noch gut vorstellen kann wären Circlehooks, hab ich aber noch nicht probiert.


    Moin Valestris,


    das mit den untermaßigen Fischen ist ja das nächste Problem. Ich benutze z.B. beim Grundangeln auf Aal mittlerweile ein oder zwei Hakengrößen nach oben (von 5 auf 4 bis teilweise 2) getreu dem Motto "die Kleinen nehmen den nicht!" Ich bin aber oft eines besseren belehrt worden - auch die Kleinen nehmen alles was sie irgendwie schlucken können! Beim Angeln letztes Jahr an der Nordsee auf Platte von der Mole aus war es ähnlich...aber es bissen eh nur Dorsche. Obwohl wir auf größere Haken gewechselt hatten waren nur kleinere Dorsche am randalieren. Selbst der Trick die Hakenspitze in sich zu verdrehen (nach einer Seite verbiegen) hatte keine Besserung ergeben, simuliert wurde der Haken immer größer. Aber egal ob ich den Wurm ganz aufziehe oder die Hakenspitze etwas frei lasse - die Ergebnisse waren und sind mehr oder weniger die Gleichen. Und genau das macht mich stutzig.


    Circlehooks habe ich auch noch nicht ausprobiert, ein Kollege meinte nur das der Vorgang des Anschlages leicht geändert werden sollte, d.h. nicht den normalen Anhieb sondern bei einem Biss einfach auf Spannung zu gehen, da fehlt mir aber auch die Erfahrung was da anders läuft. :roll:

  • Ich ziehe Tauwis so auf den 2er, kurzschenkligen Haken, das der Kopf auf dem Hakenbogen liegt.
    Dann kommt noch ein Mistwurm drauf und gut.
    Meistens finden die Grundeln den Wurmköder aber als erste! Bleiben sie hängen, nehme ich je eine halbe als Köder! Da sehe ich dann zu, das die Hakenspitze frei bleibt....

  • Moin,


    ich war Gestern eine Stunde vor der Dämmerung bei auflaufender Tiede noch kurz an der Elbe. Also einmal zügig eine Grundrute gelegt, den Rotwurm mit Hakenspitze frei. Nach etwa 30 Minuten zwei sehr harte Bisse innerhalb zwei, drei Sekunden, dachte erst die Aalglocke fliegt gleich ab. :shock:


    Dann einen kurzen Anschlag gemacht...nichts drann, ergo noch einmal liegen gelassen - kein Folgebiss mehr und eingeholt. Ein kleines Ende vom Wurm war abgeknabbert wobei "der Lümmel" (wer auch immer da reingehauen hatte) versucht hat den Rest des Wurmes über das Hakenende zu ziehen, der Dendro hat plötzlich den kompletten Haken belegt.


    Den Haken neu bestückt, etwa an die selbe Stelle gelegt. Der Köder lag keine fünf Minuten im Wasser - genau das gleiche Spiel mit genau dem selben Ergebnis. Was wollte der Fisch mir damit sagen? :lol:

  • Ich habe mit 6 Jahren am Rhein mit dem Aalangeln begonnen und jahrelang nix anderes gemacht. Hätte ich damals mit den alten Herren jemals gewagt, die Hakenspitze frei zu lassen, hätte ich nie wieder mitfahren dürfen :lol:


    Vor ein paar Jahren habe ich angefangen, die Spitze frei zu lassen. Einen wirklichen Unterschied habe ich noch immer nicht feststellen können und experimentiere daher öfter mal damit.

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  • Ich finde es macht durchaus Sinn die Spitze frei zu lassen wenn die Aale zickig sind. Haben sie aber richtig Bock dann ballern sie alles weg und die Bisse sind echt brachial. Ich habe es schon gehabt, dass mir dabei halb die Rute aus dem Halter flog.
    Komischerweise hingen auch bei solchen Bissen nur die wenigsten Fische.

  • Zitat von Valestris

    Ich habe es schon gehabt, dass mir dabei halb die Rute aus dem Halter flog.
    Komischerweise hingen auch bei solchen Bissen nur die wenigsten Fische.


    Moin,


    genau so war es, volles Rohr dass die Rute im Halter hüpfte - und dann Stille. Ich war in dem Moment auch auf der anderen Seite der Buhne und konnte nicht schnell genug an der Grundrute sein - gebracht hätte es in diesem Fall wahrscheinlich eh nichts.


    Der Aal der mir vor einigen Wochen kurz vor der Landung flöten gegangen war hat es ähnlich gemacht, zwei, drei harte Bisse, kurz angehauen...nichts. Da ich eigendlich mit der Spinnrute und DropShot aktiv war dachte ich mir "egal, lass liegen, wird noch Wurm drauf sein!" Fast eine geschlagene Stunde lag das Ding auf Grund und dann kam plötzlich ein heftiger Biss wie beim ersten mal und dann hing er aber auch...wie erwähnt bis kurz vor der Landung. :? Wie der Wurmrest vorher noch am Haken hing konnte ich ja nicht mehr beurteilen.


    Die letzten Fehlbisse waren ergo alle mit freier Hakenspitze und ich werde das nächste mal zweigleisig fahren, einmal freie Spitze, bei der Zweiten den Haken voll bedecken.

  • Zitat von Derrik Figge

    Ich habe mit 6 Jahren am Rhein mit dem Aalangeln begonnen und jahrelang nix anderes gemacht. Hätte ich damals mit den alten Herren jemals gewagt, die Hakenspitze frei zu lassen, hätte ich nie wieder mitfahren dürfen :lol:


    Vor ein paar Jahren habe ich angefangen, die Spitze frei zu lassen. Einen wirklichen Unterschied habe ich noch immer nicht feststellen können und experimentiere daher öfter mal damit.


    Moin,


    dann teile mir doch bei Gelegenheit den Ausgang Deiner Experimente mit! :D

  • Moin,


    ich habe heute zwei Stunden auf Grund geangelt und den Dendrobena mit Hakenspitze frei aufgezogen - mit den Unterschied dass ich das Endteil des Wurmes noch einmal zusätzlich über die Hakenspitze gezogen und damit abgedeckt hatte.


    An der Buhne kurz vor einer Boje ist eine tiefe Kuhle innerhalb der Strömungskante wo sich nicht nur der Zander sondern auch der Aal scheinbar gerne aufhält.


    Nach bereits 10. Minuten kam der erste Biss. Oki, der kleine 30er-Aal konnte auch gleich wieder schwimmen gehen - aber er hatte extrem sauber auf einen 4er-Haken gebissen und nicht komplett geschluckt, ergo konnte ich den Haken ohne Probleme mit der Hand lösen. Ich denke bei diesen "sauberen Biss" natürlich auch an Zufall.


    Etwa eine Stunde später habe ich den Dendro wieder mit Hakenspitze frei angeboten und hatte einige brutale Zupfer ohne Biss - aber der Wurm war fast komlett weggefressen. Ich vermute da aber mehr einen Brassen, Aaland - das war irgendwie kein typischer Aal-Biss - aber wer weiss das schon... :?


    Hier der Kleine:

  • Petri :clap:
    Ich habe es auch schon gehabt, dass die Fische das obere aufgezogene Ende des Wurms angefressen haben, das Ende am Haken blieb gänzlich unangetastet. Ich könnt mir vorstellen, wenn man am Haken etwas vom Wurm abkneift, ist die Stelle interessanter, da Duft austritt. Ist aber nur ne Vermutung.

  • Zitat von Valestris

    Petri :clap:
    Ich habe es auch schon gehabt, dass die Fische das obere aufgezogene Ende des Wurms angefressen haben, das Ende am Haken blieb gänzlich unangetastet. Ich könnt mir vorstellen, wenn man am Haken etwas vom Wurm abkneift, ist die Stelle interessanter, da Duft austritt. Ist aber nur ne Vermutung.


    Petri Dank!


    Da ich grundsätzlich die Ködernadel benutze müsste m.E. schon genug Aroma austreten. Genauso verhält es sich ja mit z.B. einen halben Taui und einen halben Dendro als Stopper. Ein ganzer Dendro wiederum ist auch nach einer Stunde am Haken immer noch aktiv und das macht ihn natürlich auch interessanter für den Aal.

  • Warum die Hakenspitze freilassen?...........tja ich angel in rauheren Gewässern( Ostsee, Elbe, NOK)....da muss der Haken scharf sein, der erste Kontakt muss fassen und daher lass ich immer die Hakenspitze beim Anködern frei.........mit Sicherheit schiebt sich der Wurm beim Abwurf noch in den Hakenbogen und vermutlich ist dann die Hakenspitze fast verdeckt......aber wie gesagt der erste Kontakt ist entscheidend..........und das ist in ruhigeren Gewässern bestimmt anders.......... ;)


    gruß degl

  • Zitat von degl

    Warum die Hakenspitze freilassen?...........tja ich angel in rauheren Gewässern( Ostsee, Elbe, NOK)....da muss der Haken scharf sein, der erste Kontakt muss fassen und daher lass ich immer die Hakenspitze beim Anködern frei.........mit Sicherheit schiebt sich der Wurm beim Abwurf noch in den Hakenbogen und vermutlich ist dann die Hakenspitze fast verdeckt......aber wie gesagt der erste Kontakt ist entscheidend..........und das ist in ruhigeren Gewässern bestimmt anders.......... ;)


    gruß degl


    Moin,


    das mit dem besseren Kontakt zum Haken ist m.E. natürlich eine gute und brauchbare Aussage denn wenn der Wurm über die Spitze gezogen wird ist der Kontakt ja definitiv etwas schlechter.

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