Hallo,
Hänger und Abrisse sind beim Jigangeln in Flüssen häufig ein Thema. Im Thread Selbstgegossene GuFis ist dazu eine angeregte Diskussion entstanden. Da sie dort aber nicht zum Thema passt, habe ich dazu ein eigenes Thema angelegt und als Einleitung 4 Postings vom anderen Thread hierher kopiert. Ich hoffe auf angeregte und informative Diskussion.
Zitat von StahljigErich
Hallo,
weißt du welcher Teil deiner Montage (Haken, Kopf, Snap, ...) da die Hänger verursacht?
Zitat von Tiedenspringer
Moin,
nein, absolut keine Ahnung.
Ich habe selbst schon DropShot-Montagen abgerissen (...meistens das Blei aber auch die komplette Montage), den DropShot-Haken mit GuFi immer schön steil gehalten und mit der Rutenspitze "gezubbelt." Abstand Blei zum Haken 20-30cm. Hier und da hat sich an der Strömungskante wohl auch der Haken mit dem GuFi festgesetzt, DropShot ist da auch nicht viel besser was Hänger angeht.
Zitat von StahljigErichAlles anzeigen
Hallo,
wie schon in meinem Stahljigs-Thema ausgeführt, verwende ich Montagen mit Sollbruchstellen sowohl beim Gewicht als auch beim Haken bzw. überhaupt Offsethaken, um den Materialverluste möglichst gering zu halten. Als Nebeneffekt kann ich dabei oft feststellen, was eigentlich hängt. Meine Erkenntnis daraus ist, dass bei felsigem Untergrund zu mehr als 75% der Haken den Hänger verursacht.
Du hast nicht geschrieben, ob du beim DropShot mit Offset- oder normalem Haken fischt. Aus deiner Beschreibung schließe ich aber auf freie Hakenspitze. Jedenfalls gäbe es mMn auch ohne meine vorgeschlagenen Sollbruch-Montagen mit DropShot eine Möglichkeit oder zumindest eine Chance, mehr herauszufinden, was an deinen 'bösartigen' Stellen eigentlich hängt bzw. die Materialverluste zu verringern.
Ich denke da an folgende Montage:
Haken: Mit Offsethaken - wenn du die Hakenspitze gut im Köder versteckst - dürftest du kaum einen Hakenhänger haben (allerdings mehr Fehlbisse, aber das ist eine andere Geschichte...)
Dropshot-Gewicht: Das Gewicht mit einer dünnen Schnur mit dem Haken verbinden, die eindeutig früher als die Hauptschnur reisst
Gut geht das mit Haken dieser Art (gibt es auch von anderen Herstellern; auch ohne Wirbel):
Die Verbindung zum Blei kann man damit einfach unabhängig von der Hauptschnur auslegen (Stärke und Länge) und Richtung Hauptschnur auch einfach ein Stahlvorfach benutzen.
Wenn bei dir trotzdem meist alles abreisst, wird es schwierig an solchen Stellen. Ich kenne solche Stellen auch. Über meine vermuteten Ursachen für die Totalabrisse vielleicht einmal später mehr.
Wenn du diese Stellen trotzdem befischen willst, wäre jedenfalls meine klare Empfehlung aus Rücksicht auf die Natur, Dropshotgewichte aus ungiftigen Stahl statt Blei (die Größe ist ja bei Dropshot eher unbedeutend) und als Köder Köderfische statt Plastik zu verwenden (Oder Gummifische aus Gelatine, wozu Colamann mehr weiß).
Grüße
Erich
Zitat von TiedenspringerAlles anzeigenMoin Erich,
ich werde in nächster Zeit vermehrt auf DropShot gehen da die Hängergefahr schon geringer ist als beim normalen Angeln mit GuFi und Jig.
Natürlich habe ich mir einmal genau überlegt wie ich als erstes "Komplettabrisse" vermeiden kann, das fängt damit an dass ich das Vorfach ändere. Als Hauptschnur benutze ich u.a. eine 0,16er Climax, als Vorfach binde ich einen Offset-Haken an einer 0,40er Fluorocarbon. Der Fehler ist nicht der dass die Geflochtene das FC übersteht sondern dass das gesammte Vorfach flöten geht, der Abriss ist fast immer oben an der Verknotung der Schlaufe vom FC, der schwächste Punkt. DropShot-Bleie werden normalerweise ja nur am Vorfach geklemmt - aber das hält bei härteren Würfen definitiv nicht, daher habe ich sie verknotet. Der GuFi am Haken wird meistens "klassisch" anfgeboten, vorne durch das Kopfteil und Hakenspitze frei.
Ich fange jetzt damit an Varianten zu probieren:
Unter dem Offset-Haken bleiben ein paar Zentimeter FC und an der knote ich eine dünnere Monofile (z.B. 0,20) mit einer Tragkraft von wenigen Kilo. Hakt das Wurfgewicht dann reisse ich das problemlos ab ohne den Haken mit GuFi zu verlieren.
Ich benutze auch Offset-Haken mit Ösen (Wirbel), da kann ich einfach oberhalb des Hakens FC benutzen und unterhalb des Hakens zum Wurfgewicht ebenfalls eine 0,20er Mono anknoten.
Zum Thema Wurfgewicht: Ein Kollege benutzt brauchbare Steine (!) als WG, er wiegt die ab (hauptsächlich etwa 10-20g), wickelt eine dünne Monofile drum und verklebt das Ganze. Das hält bestens und dem Fisch interessiert es wahrlich nicht.
DAS wäre m.E. die beste Variante, unterhalb des DS-Haken eine dünnere Monofile und einen kleinen Stein als WG. Hänger und Abriss: Nur der Stein weg!
Das hört sich im ersten Moment echt leicht primitiv an aber es funktionert tatsächlich sehr gut!
Oki - wir driften gerade etwas ab - aber es geht ja auch um viele Hänger und Abrisse!
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Antworten auf das letzte Posting von Tiedenspringer:
Zitat von TiedenspringerDer Fehler ist nicht der dass die Geflochtene das FC übersteht sondern dass das gesammte Vorfach flöten geht, der Abriss ist fast immer oben an der Verknotung der Schlaufe vom FC, der schwächste Punkt.
Hallo,
bist du sicher, dass die geflochtene Schnur immer beim Knoten zum FC reisst oder nicht ev. schon weiter oben?
Ich habe nämlich manchmal einen Hänger, bei dem die Hauptschnur schon bei erstaunlich geringem Zug abreisst. Meine Vermutung ist, dass sie da bei einer scharfen Felskante oder Muschelbank abgeschnitten wird. Und zwar eben deutlich oberhalb des Knotens.
Das würde auch zu deiner Stelle mit dem tiefen Loch passen. Der Haken oder das Blei hängt irgendwo im Loch. Durch die große Tiefe des Lochs läuft die Schnur nicht direkt vom Köder zur Rutenspitze, sondern macht einen Knick bei einer Felskante, wo sie dann eben abgeschnitten wird. Ist halt eine Vermutung für diese Art von Totalabriss.
ZitatDer GuFi am Haken wird meistens "klassisch" angeboten, vorne durch das Kopfteil und Hakenspitze frei
Die freie Hakenspitze könnte ein häufiger Grund für Hänger sein. Wäre natürlich interessant, ob du bei Offset bei sonst gleicher Montage deutlich weniger Hänger hast.
ZitatIch fange jetzt damit an Varianten zu probieren:
Ja, so habe ich das gemeint, dass du dadurch mehr herausfindest, was die Hänger hptsl. verursacht.
ZitatZum Thema Wurfgewicht: Ein Kollege benutzt brauchbare Steine (!) als WG, er wiegt die ab (hauptsächlich etwa 10-20g), wickelt eine dünne Monofile drum und verklebt das Ganze.
...
Das hört sich im ersten Moment echt leicht primitiv an aber es funktionert tatsächlich sehr gut!
Finde ich super. Das Herstellen der Steingewichte geht sogar ohne Müll durch Schnur und Kleber. Ich schneide mit der Flex 2 kleine Schlitze in den Stein und binde darin einen dünnen Eisendraht um den Stein. Der Draht kann als Sollbruchstelle dienen. Sieht so aus:
Der (teure) Wirbel kann auch weggelassen werden und der Stein direkt am Draht an der Montage befestigt werden. Funktioniert auch mit billigem Rundstahl oder mit Stahlkugeln. Details siehe auf meiner Stahljigs-Website
Ich finde das nicht primitiv, sondern optimal umweltfreundlich.
Grüße
Erich