EU-Kommission lehnt Aal-Fangverbot ab

  • Im November hatte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) für ein Aal-Fangverbot 2022 plädiert. Die EU schlägt einen anderen Kurs ein.

    Ein vollständiges Aal-Fangverbot – das hatte der Internationale Rat für Meeresforschung im November vorgeschlagen. Laut Einschätzung der Forscher wäre es das Beste, den Aal in Ruhe zu lassen. Für 2022 hätte das geheißen: Keine Berufsfischerei und kein Angeln auf Aal. Allgemein sollte man den „menschlichen Einfluss“ auf ein Minimum reduzieren, wozu auch Wasserkraftwerke gehören. Ein Aal-Fangverbot wird nicht kommen Am 6. Dezember haben die EU-Mitgliedsstaaten über ein Aal-Fangverbot beraten. Die Empfehlungen des ICES lagen ihnen…

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  • Wäre ja eine tolle Schonzeit wenn sie in die Wintermonate gelegt wird, da beissen die Aale sowieso nicht. Wo wäre da jetzt der Sinn?

    Ein, zwei volle Jahre Fangverbot und fertig.

    Ich selbst habe 2021 bewusst keinen einzigen Ansitz auf Aal gemacht (die Jahre davor öfters) und würde ein zweites Jahr auch noch überleben.

    Fast alle gefangenen Aale der Vorjahre (auch in den Aal-Monaten bis Ende September) hatten gerade Mindestmaß - oder kleiner. Da bemerkt man doch selbst dass da etwas nicht stimmt...

  • Es ist mal wieder typisch. Warum auf die Wissenschaft hören, die Politik weiß es eh besser (nicht nur bei Corona). Ich bin mittlerweile 49 Jahre alt und habe vor ca. 25 Jahren aufgehört Aale zu angeln, dass nachdem ich das damalige Blinker-Sonderheft Aal gelesen habe. Dort gab es schon eine dramatische Statistik über den Rückgang der Glasaalfänge.

    Nun steht der Aal (schön länger) auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Daher kann ich nur schwer nachvollziehen wieso man sich mit einem Fangverbot so schwer tut.

    Natürlich kann es Probleme mit Wilderei geben, aber die gibt es eh schon. Es mangelt wohl eher an Personal für Kontrollen. Wilderei gibt es auch bei Elefanten und Nashörnern und trotzdem sind diese Tiere, zu recht, geschützt. Jeder sieht dies als Selbstverständlichkeit an. Dieses ist natürlich ein sehr extremes Beispiel aber es soll zum Nachdenken anregen.

    Fische haben einfach keine/kaum Lobby. Die Fischereiindustrie schon. Und selbst der DAFV möchte es sich mit seinen Mitgliedern nicht verscherzen, also muss man ja den Vorschlag der EU begrüßen.

    Es ist einfach traurig und typisch. Warum soll man auf etwas verzichten, das können die anderen ja machen (Norwegen Aalfangverbot seit 2009), ich nicht...

    Aber dafür kommt eine sinnbefreite dreimonatige Schonzeit. Wie Tiedenspringer schon schrieb, am besten im Winter...

    Es ist einfach schade, schon wieder wurde eine Chance vertan, zu versuchen den Aal langfristig zu schützen. Ob ein Fangverbot ausreichend wäre kann natürlich niemand sagen, es gibt ja noch viele andere Dinge, die dem Aal das Leben schwer machen (Klimawandel, Umweltverschmutzung usw.), aber ein Versuch wäre es alle Male Wert gewesen. Wäre doch toll wenn unsere Kinder und Enkel in 20 Jahren sagen könnten, in europäischen Flüssen schwimmen noch immer Aale und der Bestand ist stabil!

  • ...

    Aber dafür kommt eine sinnbefreite dreimonatige Schonzeit.

    ...

    Wenn die Schonzeit in der Wanderzeit der Blankaale liegt und auch von Berufsfischern eingehalten wird ist sie sicher sinnvoll. Die Laichtiere sollen dadurch "ungestört" in ihr Laichgebiet wandern können.

    In den Niederlanden werden dafür sogar Turbinen an der Maas zeitweise stillgelegt.

    Erst denken, dann schreiben.

  • Viele scheinen sich nicht mit dem Leben der Aale auszukennen. Zwei Dinge sind aus meiner Sicht wichtig: Schutz von Glasaalen weltweit, d.h. Verbot des Fangs als Nahrungsmittel und eine Schonzeit, um das Abwandern der Blankaale sicherzustellen.

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
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  • Ich bin zwar kein Fachmann, aber die wenigen Blankaale, die ich bislang gesehen habe, kamen alle im November raus. In der Elbe kann man sie gezielt ab Ende Oktober fangen, wie mir Insider verraten haben und Bilder hatten sie auch davon. Vielleicht ist das nicht überall der Fall, aber die Schonzeit im Rhein in NRW kommt ja sicher auch nicht von ungefähr. Woher stammen denn Deine Erkenntnisse?

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  • Ich bin zwar kein Fachmann, aber die wenigen Blankaale, die ich bislang gesehen habe, kamen alle im November raus. In der Elbe kann man sie gezielt ab Ende Oktober fangen, wie mir Insider verraten haben und Bilder hatten sie auch davon. Vielleicht ist das nicht überall der Fall, aber die Schonzeit im Rhein in NRW kommt ja sicher auch nicht von ungefähr. Woher stammen denn Deine Erkenntnisse?

    Ich bin da auch kein Fachmann habe aber Mal gelesen (!) dass die Hauptwanderungszeit ab September sein soll. Dann aber decken sich ja unsere Aussagen mehr oder weniger. Ich habe keine Ahnung bis in welchen Monaten die Wanderungszeit dann definitiv dauert, denke aber in den tiefsten Wintermonaten ist das schon längst komplett durch.

  • Moin, das 3-monatige Fangverbot ist sicherlich keine optimale Lösung, da die Mitgliedsstaaten innerhalb eines vorgegeben Zeitrahmens ihr 3 Monate flexibel wählen und somit die Hauptabwanderzeit umgehen können. Andererseits sind die Abwanderungszeiten innerhalb Europas sehr flexible: tendenziell wandern Aale in Skandinavien sehr viel früher im Jahr ab als in Südeuropa. Dadurch wäre eine statische Vorgabe der Europäischen Kommission auch nicht zielführend. Weiterhin möchte ich zu bedenken geben, dass eine einzelne und simple Maßnahme, deren Effektivität kaum überprüft werden kann (pauschales Aalfangverbot), zur Lösung eines extrem komplexen Problems (Rückgang des Aalbestands) keine gute Idee ist. Ich hoffe, dass ich diese Komplexität im Artikel für den Blinker (aktuelle Ausgabe, Report Aal ab Seite 6) verständlich erläutern konnte. Ich habe mehre Jahre zum Abwanderungsverhalten in Südschweden geforscht bevor ich die letzen 5 Jahre fast ausschließlich den illegalen Handel von Glasaalen nach Asien untersucht habe. Einfache Lösungen konnte ich leider für keines der Probleme finden ... :-)

  • In Norwegen ist der Aal komplett geschont und es stehen hohe Strafen an, wenn dagegen verstoßen wird. Ich war vorletztes Jahr im Bereich Hitra unterwegs und in jeder Steinpackung lagen dutzende Aale, die man füttern und so auch beobachten konnte. So etwas habe ich hierzulande noch nie erlebt und es macht Hoffnung, dass sich die Bestände durch weitreichende Maßnahmen doch noch stabilisieren lassen.


    Ich gehe selbst nur 2-3 mal im Jahr auf Aal los, dann aber ausschließlich in Gewässern, die eine Abwanderung quasi unmöglich machen. Damit habe ich als Kind im Alter von 6 Jahren angefangen und bis heute hat diese Angelei ihren Reiz nicht verloren. Wäre schön, wenn zukünftige Generationen auch daran teilhaben können.

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